Zum Inhalt:
MANCHMAL MUSS MAN ALTE WUNDEN ÖFFNEN, UM SEIN GLÜCK ZU FINDEN
Zu ihrem 18. Geburtstag bekam die Schauspielerin Tilly Beaumont 1947 eine atemberaubend schöne Halskette geschenkt. Das Schmuckstück begleitete sie durch ihre ruhmreiche Karriere hindurch und zierte ihren Hals auf den glamourösesten Partys – bis sie auf einmal spurlos verschwand. Jahre später bittet Tilly ihr Enkelin Sophia, die Kette zu finden. Sophia hat gerade schmerzlich erfahren, dass man mit gutem Aussehen und dolce vita allein keine Rechnungen bezahlen kann. Die wertvolle Perlenkette könnte nun einige ihrer Probleme lösen. Aber was sind die eigentlichen Gründe für Tillys Auftrag? Und wie soll Sophia ein Erbstück finden, das sie noch nie gesehen hat?
Über die Autorin:
Katie Agnew wurde in Edinburgh geboren. Sie arbeitete lange Zeit als Journalistin für Marie Claire, Cosmopolitan, Red und die Daily Mail, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Katie lebt mit ihrer Familie in Bath.
Mein Fazit und meine Rezension:
Drei Generationen - viele Lügen - 66 Perlen, eine fehlt: kann diese endlich die Wahrheit ans Licht bringen?
Matilda - genannt Tilly - Beaumont liegt im Sterben und ihr sehnlichster Wunsch ist es, ihre Enkeltochter zu sehen, doch diese ist vor einigen Jahren auf Wege abgekommen, die ihre wohlhabenden Eltern nicht gutheißen wollen und somit nimmt das Drama seinen Lauf: Sophia, die Enkeltochter der berühmten Schauspielerin Tilly Beaumont ist ein IT-Girl, wie es in vielen Magazinen steht. Sie hat schon einiges erlebt, war Gast auf vielen Partys, kam mit Alkohol und Drogen in Berührung und hat keine Chance ausgelassen, um in der Presse zu erscheinen. Doch leider hat sie dieser Lebensstil von ihrer Familie entfernt.
Doch was ist das schon? Eine Familie ... Sophia hat das nie kennen gelernt! Schon im Kindesalter versuchte sie verzweifelt die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu erlangen - vergebens und auch ihre Mutter, Alice Brown, einst Lady Alice Beaumont Perry, Tochter des berühmten Schauspielerpaares Tilly Beaumont und Frankie Perry junior, ist ihr gegenüber emotionslos. Ist sie tatsächlich eine Mutter? Anhand ihres Verhaltens wage ich es zu bezweifeln!
Trotz allem macht sich Sophia auf den Weg ins Krankenhaus zu ihrer Granny und erfährt dort nicht nur die wunderschöne, aber auch tragische Lebensgeschichte ihrer geliebten Großmutter, sondern auch, dass diese Familie viele Geheimnisse birgt: allen voran das zauberhafte Perlencollier, das ihre Großmutter einst von ihrem geliebten Vater geschenkt bekommen hat. Nichts sehnlicher wünscht sich diese, als es auf ihrem Sterbebett in den Händen zu halten und Sophia kann ihr diesen letzten Wunsch nicht verwehren.
Hätte sie allerdings geahnt, in welche Tiefen, Irrungen und Wirrungen ihrer Familiengeschichte sie hineingerät, hätte es sich wohl doch noch einmal gut überlegt!
Die Perlenkette, die Tilly einst von ihrem geliebten Vater erhalten hat, birgt ebenfalls eine tragische Geschichte: so hatte einst die Mutter von Aiko, eine Ama - Perlentaucherin - diese Perlen eigenhändig und unter Einsatz ihres Lebens im Meer gesammelt, um sich und ihrer Familie ein gutes Leben bieten zu können. Doch ihr erfolgreichster Tauchgang sollte auch ihr letzter gewesen sein. Aiko ist nun alt, ebenfalls eine wohlhabende und einflussreiche Frau, doch auch sie wird von den Geistern der Ahnen und Vergangenheit heimgesucht, die sie nach all der Zeit an ihre Perlen erinnern sollen, die ihr einst Freiheit, Freude und Glück bescheren sollen.
Weiter treffen wir auf Dominic, der nach einem Aufenthalt in Ecuador nach Hause (New York) zurück kommt und dort nur eine ausgeräumte Wohnung vorfindet. Seine Ehefrau hat ihn nach fünf Jahren verlassen und die Scheidung eingereicht. Kinder waren dem Paar niemals vergönnt, denn sie wollte keine. Dominic steht vor den Trümmern seiner Ehe, seine Dokumentation in Ecuador wird von seinem Produzenten nicht angenommen und somit steht auch seine Existenz auf wackligen Beinen. Doch da findet Dominic eines Tages das Bild von Sophia Beaumont in der Zeitung, die auf der Suche nach dem Perlencollier ihrer Großmutter ist, die im sterben liegt ... dem Perlencollier, das einst seine Ehefrau trug...
Wie man merkt, sind alle Schicksale miteinander verwoben! Stets wird der Leser von der Gegenwart London - New York - Tokio in eben diese Vergangenheit geführt, bis ihm letzten Endes das Geheimnis und die wahre Geschichte der Perlen offenbart wird.
Ich habe die Geschichte sehr genossen, konnte mich gut in Sophia hinein versetzen und habe mich mit ihr auf die Suche nach den geliebten Perlen ihrer Granny begeben. Dabei waren die Zeitsprünge für mich keineswegs hinderlich! Man konnte dem Geschehen - egal in welcher Zeit oder an welchem Ort es auch spielte - sehr gut folgen! Katie Agnew hat eine Art und Weise den Leser in ihre Geschichte zu führen, die viel Einfühlungsvermögen abverlangt! Ich kam mir in keinem einzigen Moment allein vor, war - im Gegenteil - immer gut geführt und konnte mich immer bestens orientieren. Den neuen Lesern mag zunächst der Umfang des Buches abschrecken, doch glaubt mir: irgendwann werden auch bei euch die Seiten einfach nur so vorbei fliegen und ihr könnt einfach nicht mehr aufhören, bis ihr selbst das Geheimnis ergründet habt!
Ich kann euch dieses Buch einfach nur wärmstens empfehlen! Taucht mit ein in die wundervolle und geheimnisvolle Welt der Perlenfrauen und erfahrt ihre Geschichte! In dieser Geschichte geht es um so viel mehr als um diese Frauen, es geht um Familienbande, Lügen, Intrigen, Geheimnisse und die wahre Liebe! ♥