Die elektrisierende Geschichte einer Frau, die gefangen ist zwischen vielen Wahrheiten. – „Ein so mitreißender wie verstörender Roman." Hilka Sinning, ARD ttt
Was braucht ein Ort, um zu einem Zuhause zu werden? Die heimatlose Erzählerin verlässt New York, um am Gerichtshof in Den Haag als Dolmetscherin zu arbeiten. Als sie Adriaan kennenlernt, scheint die Stadt zur Antwort ihrer Sehnsüchte zu werden. Doch dann verschwindet er zu seiner Noch-Ehefrau und hinterlässt nichts als Fragen. Fragen, die sich zu einem existenziellen Abgrund auftun, als sie für einen angeklagten westafrikanischen Kriegsverbrecher dolmetschen muss und zweifelt: Was ist kalkulierte Lüge, was Wahrheit? Glauben nur noch die Naiven an Gerechtigkeit? Wer kann über wen richten? Katie Kitamuras subtiler Roman ist ein anregendes intellektuelles Vergnügen mit hypnotischer Sogwirkung.
Das Buch "Intimitäten" ist mir durch den Titel und das Cover schnell ins Auge gesprungen. Ich hatte vermutet, dass sich hinter dem Cover eine erotische Geschichte mit Tiefgang verbirgt.
Hier wurde ich ...
Das Buch "Intimitäten" ist mir durch den Titel und das Cover schnell ins Auge gesprungen. Ich hatte vermutet, dass sich hinter dem Cover eine erotische Geschichte mit Tiefgang verbirgt.
Hier wurde ich bereits vom Klappentext belehrt, da sich das Wort der Intimitäten, wohl nicht nur auf die zwischenmenschliche Erotik bezieht, sondern auch auf die Geheimnisse, die die junge Dolmetscherin am Gericht in Verhandlungen erfährt, bei denen sie für Schwerverbrecher übersetzt.
Die Autorin schreibt in einer schönen, wenn auch sehr anspruchsvollen Sprache. Ich selbst würde mich als eloquent bezeichnen, konnte mir teils aber auch aus Zusammenhängen nicht erschließen, was die Wörter wohl heißen.
Auch die angepriesene Sogwirkung war bei mir bei der Lektüre nicht spürbar. Ich habe mehrere Anläufe für das Buch benötigt, wobei mich letztlich nur die. schöne Sprache, die teils eine tolle Passage enthielt am Lesen gehalten hat.
Ich bin wirklich unschlüssig, wie ich diesen Roman letztlich für mich bewerten soll und schwanke zwischen Begeisterung über das literarische Können und der Enttäuschung über den nichtssagenden Eindruck, ...
Ich bin wirklich unschlüssig, wie ich diesen Roman letztlich für mich bewerten soll und schwanke zwischen Begeisterung über das literarische Können und der Enttäuschung über den nichtssagenden Eindruck, den er zum Schluss hinterlässt.
Die Erzählerin lebt seit kurzer Zeit in Den Haag und arbeitet als Dolmetscherin am Gerichtshof. Auch wenn ihre Arbeit ihr tiefe Einblicke in die Leben und Köpfe einiger weltbekannter Verbrecher bietet, scheint sie privat noch Anschluss zu suchen.
Gerade dieser Kontrast machen diesen Roman interessant. Einerseits baut sie unfreiwillig eine tiefere Beziehung zu ihr eigentlich fremden Menschen auf, schafft es andererseits aber nicht dies auch im Privaten umzusetzen.
Dabei hat die Autorin einen wirklich feinfühligen, tiefgründigen Schreibstil und schafft es so abschnittsweise, mich komplett zu fesseln. Und trotzdem kann mich das Buch nicht restlos begeistern. Manche Episoden kommen mir einfach zu bekannt vor und das Ende lässt mich etwas ratlos zurück.
Wo ist die Grenze der Nähe zu anderen bzw. wie nah kann ich wirklich meinem Gegenüber kommen. Die Protagonistin in diesem Buch, die bis zum Ende namenlos bleibt, ist ständig auf der Suche nach Nähe, aber ...
Wo ist die Grenze der Nähe zu anderen bzw. wie nah kann ich wirklich meinem Gegenüber kommen. Die Protagonistin in diesem Buch, die bis zum Ende namenlos bleibt, ist ständig auf der Suche nach Nähe, aber man gewinnt den Eindruck, dass sie sobald sie ihr Ziel erreicht hat, misstrauisch wird und sich verschließt.
Inhaltlich geht es um eine junge Frau, die bislang ihren Eltern zuliebe in New York gelebt hat und nun eine Stelle als Dolmetscherin am Internationalen Gerichtshof in Den Haag . Der neue Job ist interessant und als sie Adriaan kennenlernt, scheint sich ein Zuhause-Gefühl einzustellen, wonach sie schon lange sucht. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, denn er sorgt sich um sie. Doch bald erfährt sie, dass Adriaan verheiratet und Familienvater ist. Ihre Welt gerät wieder ins Wanken....
Ich konnte mit diesem Buch nicht richtig warm werden, der rote Faden ist recht schwach und bleibt am Ende offen. Da sind Personen, deren Auftritt an der Oberfläche bleibt und keine Vertiefung findet. Es gibt Passagen, die recht ausführlich und langatmig beschrieben werden, z.B. die Bilder in der Galerie.
Die Protagonistin ist sehr misstrauisch und überlegt ständig, was in anderen vorgeht, wie sie denken und welche Beweggründe sie haben. Dadurch manipuliert sie indirekt ihr eigenes Verhalten und geht wieder auf Distanz, wirkliche Nähe verträgt sie nicht.
Interessant fand ich die Einblicke in die Arbeit am Internationalen Gerichtshof und seine Zuständigkeiten. Auch habe ich mir die entsprechenden Bilder angesehen, um die Beschreibung im Buch zu vervollständigen.
Auch die Passagen über die Kunst des Dolmetschens fand ich aufschlussreich, da es dabei ja nicht um das reine Übersetzen geht, sondern auch die Vermittlung der jeweiligen Gefühlslage. Außerdem ist die körperliche Nähe ein bedeutender Faktor in diesem Beruf, wie sich im Buch in den Szenen zeigt, als ein angeklagter Ex-Präsident, der viele Menschenleben auf dem Gewissen hat, der Dolmetscherin gefährlich nah kommt und sie vereinnahmen will.
Alles in allem bin ich mit anderen Erwartungen an diese Lektüre gegangen und wurde enttäuscht. Trotzdem konnte ich einige Erfahrungen machen, die mich zum Nachdenken brachten und mir gefallen haben. Letztendlich hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.
Inhalt:
Die Protagonistin in diesem zweiten Roman der amerikanischen Autorin Katie Kitamura ist ganz frisch nach Den Haag gezogen und fühlt sich dort nicht zuhause. Als Dolmetscherin für den Internationalen ...
Inhalt:
Die Protagonistin in diesem zweiten Roman der amerikanischen Autorin Katie Kitamura ist ganz frisch nach Den Haag gezogen und fühlt sich dort nicht zuhause. Als Dolmetscherin für den Internationalen Gerichtshof muss sie sich mit den grausamsten Verbrechen beschäftigen und wird dabei in nicht nur in einen Strudel aus Worten, sondern auch der Nähe zu einem Angeklagten konfrontiert. Gleichzeitig verliebt sie sich in einen Mann, der kurz darauf verschwindet. In seiner Wohnung stellt sich schnell die Frage nach Heimat, der Wahrheit und der Gerechtigkeit, sowie dem Umgang mit den Emotionalitäten und Themen unserer Zeit.
Meinung:
Dieses Buch ließ mich überaus ratlos zurück. Zwar ist es durchaus ansprechend geschrieben und vermittelt dem Leser durch die sanfte Art des Erzählens ein gewisses Wohlwollen der Geschichte gegenüber, doch so ganz hat sich mir deren Sinn nicht erschlossen.
Die Geschichte plätschert zu Anfang doch sehr stark vor sich hin. Zwar ist der Alltag einer juristischen Übersetzerin durchaus interessant und gewährt dem Leser neue Einblicke in eine Welt und deren unheimliche Relevanz, die uns normalerweise nicht so gewährt wird, allerdings gibt es rundherum so viele kleine angeschnittene Thematiken, die den Fokus doch stark von diesem Handlungsstrang wegleiten.
Dies ist auch eines der Hauptprobleme des Buches, denn für mich fehlte eindeutig ein roter Faden, eine wirkliche Thematik und Tiefe. So lässt sich dieses Buch natürlich schön lesen, es hat einige tolle Sätze und Denkanstöße, doch das große Ganze blieb für mich fern.
Ein Buch, welches man gerne liest, aber das einem das Warum schuldig bleibt.
Meine Meinung:
Die Rezension zu diesem Roman der Schriftstellerin Katie Kitamura fällt mir tatsächlich besonders schwer, denn bis zuletzt wusste ich nicht, was ich von ihrem zweiten Roman "Intimitäten" ...
Meine Meinung:
Die Rezension zu diesem Roman der Schriftstellerin Katie Kitamura fällt mir tatsächlich besonders schwer, denn bis zuletzt wusste ich nicht, was ich von ihrem zweiten Roman "Intimitäten" wirklich halten sollte.
Klar ist, dass dieses Buch ein unheimlich ruhiger, sehr leise und bedacht erzählter Roman ist, der den Leser mit einer beinahe kristallklaren Sprache fasziniert, die nie emotional anrührend oder oberflächlich ist, sondern stehts den Spagat einer feinfühligen Klarheit schafft. Dieser so wunderbare und einnehmende Sprachstil der Autorin war auch einer der Gründe, die meine Faszination für dieses Buch aufrecht erhalten konnten.
Außerhalb dessen, bewegt sich die Autorin auf einer Reise zwischen Recht und der Frage nach Gerechtigkeit, aber auch der Umgang mit Grausamkeiten und der Frage der Emotionalität oder Professionalität. Dabei bedient sie sich brisanter Themen, die leider für mich zu oft an der Oberfläche blieben.
Generell neigt die Autorin in ihrem zweiten Buch dazu viele Fässer thematisch aufzumachen, sie dem Leser zu präsentieren, diese aber nicht zu schließen und den Leser damit ein wenig fragend zurückzulassen.
Dieser Grad des Vagen entwickelt sich leider oft in eine Art von Belanglosigkeit in der ich mich oft nach dem Grund des Erzählten fragte. Dennoch ist diese ruhige Geschichte nicht uninteressant, weil sie uns die Thematik des Berufes der Übersetzer näherbringt und diesem eine Kraft und Verantwortung zu gesteht, die mir in dieser Form gar nicht so bewusst war. Dieser Erzählstrang war definitiv sehr spannend und feinfühlig erzählt und konnte mich auch begeistern.
Leider verschenkte die Autorin in meinen Augen einiges an Potential, da viele Themen an der Oberfläche verweilten und sich in mir eine richtige Begeisterung entwickeln konnte.
Mein Fazit:
Ein feinfühliges und stark erzähltes Buch, dessen Sprache mir einige Sympathien abgewinnen konnte, welches mich allerdings an einigen Stellen eher fragend zurückließ. 3 Sterne