Ziemlich wunderbares Leben von Kathie Marsh
Kathie Marsh hat eine Geschichte geschrieben die sich überall auf der Welt zutragen könnte. Es könnte die Geschichte eines jeden von uns sein, man kann sich gut in die einzelnen Charaktere rein versetzen und mit ihnen fühlen.
Hinter Abi liegt ein schweres Jahr – sie erkrankt an Krebs und ihr Leben, aber auch das ihrer Familie und Freunde gerät aus den Fugen. Sie kämpft um ihr Leben und es geht ihr, mehr wie einmal, richtig schlecht. Alle sind für sie da, stehen diese schwere Zeit mit ihr durch. Sie schafft es tatsächlich, sie besiegt den Krebs. Abi hat sich im Laufe ihrer Krankheit viele Gedanken gemacht, über ihr Leben und das was sie, falls sie den Krebs besiegen sollte, in der Zukunft verändern würde. Der Moment ist da, sie will die Chance des neuen Lebens nutzen, einiges verändern, aber dann muss sie erkennen das dieses eine Jahr nicht nur bei ihr Spuren hinterlassen hat. Während sie um ihr Leben gekämpft hat, haben auch ihr Mann und ihr Sohn gekämpft und der Krebs hat auch bei ihnen Spuren hinterlassen. Abi erkennt das ihr neues Leben damit beginnen muss dass sie die Familie kitten muss, aber das ist gar nicht so einfach denn in dem Jahr ist vieles passiert, vieles das sie gar nicht mitbekommen hat und das nun alles auf einmal auf sie einstürmt. Abi erkennt das sich das Leben während ihrer Krankheit weitergedreht hat und das man vieles vor ihr verborgen hat, aber auch das das Verhältnis aller zueinander in dieser Zeit in eine ganz andere Richtung gegangen ist. Keiner wollte sie mit den alltäglichen Problemen belasten, einfach weil sie schon genug zu tragen hatte. Alle meinten es gut, Abi jedoch fühlt sich dadurch verraten und auch ein Stück weit alleine gelassen. Werden die drei wieder zu der Familie werden die sie einst waren und wird Abi den Krebs auch dauerhaft besiegen können?
Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Es zeigt das diese schlimme Krankheit nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für die Familie und die Freunde eine große Belastung sind. Abi wird gesund aus dem Krankenhaus entlassen, sie fühlt sich gut ist voller Tatendrang und möchte ganz normal behandelt werden. In den Köpfen der Freunden und engsten Angehörigen ist das letzte Jahr noch nicht abgehakt und man spürt wie sie alle Aufregung von ihr fernhalten wollen. Abi hat sich die Zeit nach der Krankheit anders vorgestellt und die Autorin hat es geschafft das ich mich gut in sie, aber auch all die anderen Charaktere, rein versetzen kann. Sehr bewegend und authentisch geschrieben, man kann nachvollziehen wie schwer das Jahr für alle war und es ist nachvollziehbar das die Familie nicht wieder an das anknüpfen kann wo sie vor der Krankheit standen. Nicht nur Abi hat sich in der Zeit verändert, auch ihre Familie hat sich durch die Krankheit verändert, vieles hat sich verändert und die Gefühle der einzelnen Familienmitglieder und Freunde wurden sehr gut beschrieben.
Eine tolle Geschichte die mich komplett in den Bann gezogen hat und bei der ich richtig mitgefühlt habe. Besonders gelungen fand ich den Schluss, für mich war er authentisch und alles andere hätte nicht gepasst.
Für diese bewegende Geschichte gibt es von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.