V is for Virgin
Val hat vor vielen Jahren für sich den Entschluss gefasst, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Als sie es ihrem Freund erzählt, macht dieser Schluss mit ihr und erzählt überall herum, dass sie ihn nicht ...
Val hat vor vielen Jahren für sich den Entschluss gefasst, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Als sie es ihrem Freund erzählt, macht dieser Schluss mit ihr und erzählt überall herum, dass sie ihn nicht befriedigen konnte. Erzürnt verkündet sie vor der versammelten Schulmensa, dass sie bis zur Hochzeit eine Jungfrau bleiben will - und tritt damit eine Lawine los. Statt den Sturm über sich hinwegziehen zu lassen, beginnt sie eine Kampagne zum Thema Enthaltsamkeit und Jungfräulichkeit und erweckt die Aufmerksamkeit des Rockstars Kyle, der sie nur zu gerne von ihrer Überzeugung abbringen möchte...
Zu Beginn kann man Vals Verhalten gut nachvollziehen, denn ihr Freund benimmt sich wirklich wie ein Idiot. Auch wenn es ungünstig ist, dass sie das klärende Gespräch erst dann sucht, wenn er alles vorbereitet hat. Und auch was danach in der Schule passiert ist echt nicht in Ordnung und sie tut einem einfach leid.
Eigentlich ist diese ganze Enthaltsamkeitsthematik interessant, auch weil sie sonst nicht in solchen Romanen vorkommt. Und auch die Konfrontation der Positionen ist interessant und wird zu Beginn auch noch recht authentisch umgesetzt. Leider geht das recht schnell verloren, da Val immer stärker missionarisch umterwegs ist. Anfangs wirkt die Kampagne auch noch interessant, aber darüber vergisst Val die echten Menschen in ihrem Umfeld. Und auch einige Beziehungen wirken dadurch recht oberflächlich und teilweise wie Lückenfüller. Einzig die Szenen zwischen Val und Kyle scheinen noch echt zu sein und machen diese Szenen umso wertvoller.
Wenn es eine Rockstar-Romance wäre, wäre es ein wunderbarer Roman mit dem richtigen Feeling und einer amüsanten Stichelei zwischen den Protagonisten. Leider wird diese fast schon missionarische Haltung von Val immer wieder in den Vordergrund gerückt, was das Ganze wieder weniger ansprechend macht.
Die Sprecherin macht einen fantastischen Job und bringt die Stimmung und die einzelnen Figuren toll herüber. Ihr hört man unglaublich gerne zu, was der Geschichte wirklich guttut.
Das Ende wirkt dann irgendwie sehr konstruiert und teilweise unpassend. Dass Val mit ihrer besten Freundin quasi ab dem letzten Kapitel kein Wort mehr gewechselt hat, obwohl sie gemeinsam in ihrem letzten Schuljahr waren, wirkt dann doch sehr unpassend. Man hat das Gefühl, als wollte die Autorin alle Fäden irgendwie wieder zusammenführen und durch den Zeitsprung den Charakteren die Chance geben, an ihren Entscheidungen zu wachsen. Nur um dann in verbesserter Variante wieder zusammenzukommen. Das wirkt einfach zu konstruiert, um glaubwürdig zu sein und gibt dem Buch einen schalen Nachgeschmack.