Krieg und Liebe
Als großer Fan der Selection-Reihe von Kiera Cass bin ich mit hohen Erwartungen an „A thousand Heartsbeats“ herangegangen. Anfangs war ich sogar davon ausgegangen, dass es im selben Universum spielt – ...
Als großer Fan der Selection-Reihe von Kiera Cass bin ich mit hohen Erwartungen an „A thousand Heartsbeats“ herangegangen. Anfangs war ich sogar davon ausgegangen, dass es im selben Universum spielt – wurde jedoch schnell eines Besseren belehrt. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, und dank der kurzen Kapitel und wechselnden Perspektiven von Annika und Lennox liest es sich schnell weg. Die 656 Seiten wirken auf den ersten Blick abschreckend und leider gab es einige Längen, die das Lesen teilweise etwas zäh machen. Die Geschichte dreht sich um die gegensätzlichen Welten von Prinzessin Annika, die im Wohlstand lebt, und Rebell Lennox, der in Armut in einer verfallenen Burg aufwächst. Besonders interessant ist der Kontrast zwischen Annikas Wunsch nach einer großen Liebesgeschichte und Lennox’ Abneigung gegenüber romantischen Gefühlen, die er als Schwäche betrachtet. Obwohl Lennox anfangs undurchschaubar wirkt, stellt sich schnell heraus, dass auch Annika ein nicht zu unterschätzender Charakter ist. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich allerdings sehr abrupt. Sie kam für mich zu schnell und ohne große Anbahnung. Der Schwerpunkt des Romans liegt für mich weniger auf der Romantik als auf dem Konflikt zwischen den verfeindeten Völkern. Das Ende hat mich mit einigen offenen Fragen zurückgelassen, besonders im Hinblick auf Lennox und sein Volk. Meiner Meinung nach eignet sich das Buch eher für Romantasy-Neulinge, da komplexes Worldbuilding oder vielschichtige Handlungsentwicklungen hier nicht so stark ausgearbeitet sind. Für Kiera-Cass-Fans ist es dennoch eine nette Lektüre, auch wenn es nicht ganz an den Charme der Selection-Reihe heranreicht.