Urban Fantasy über Alchemie, Rätsel - und mit einem großen Schuss Romantik
Emilia und Ben wurden entführt. In den Fängen des Quecksilberordens sollen sie den Tria-Bund schließen und das Voynich-Manuskript entschlüsseln. Dabei kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, und auf einmal scheint alles, was die Orden zu wissen geglaubt haben, hinfällig. Doch die Quecks geben nicht auf und lassen Emilia keine Wahl: Gemeinsam mit Ben muss sie nach Kaleidra reisen - zum Ursprung aller Alchemisten -, wohlwissend, dass sie sich dadurch in große Gefahr begeben. Aber die Zeit arbeitet gegen sie, und die beiden stoßen mehr und mehr an ihre Grenzen. Denn Herz und Verstand sind nun mal nicht immer einer Meinung ...
Entführt und vom Quecksilberorden für ihre Zwecke eingespannt. Emilia und Ben stecken ziemlich tief in der Klemme. Sie sollen das Voynich-Manuskript zu Ende entschlüsseln, damit die Quecks das Ergebnis ...
Entführt und vom Quecksilberorden für ihre Zwecke eingespannt. Emilia und Ben stecken ziemlich tief in der Klemme. Sie sollen das Voynich-Manuskript zu Ende entschlüsseln, damit die Quecks das Ergebnis für sich nutzen können. Doch dabei geschieht etwas, mit dem niemand gerechnet hat und plötzlich müssen sie alles infrage stellen. Daraufhin werden Emilia und Ben nach Kaleidra geschickt – dem Ursprung aller Alchemisten und ein äußerst gefährlicher Ort. Ihnen bleibt nicht viel Zeit. Also lieber sterben oder den Quecks helfen? Haben sie überhaupt eine Wahl?
Nachdem Band 1 mit einem unfassbar gemeinen Cliffhanger geendet ist, konnte ich es gar nicht erwarten, weiterzulesen. Ich bin diesmal auch besser reingekommen ins Buch, es ist sehr unmittelbar gestartet, was ich gut fand. Wobei ich trotzdem hier und da am Anfang wieder noch nicht ganz warm geworden bin mit dem Schreibstil. Ich kann nicht gut beschreiben, was genau mich gestört hat, teilweise wars mir vielleicht ein wenig zu viel „tell“ aus dem „show, don’t tell“ Prinzip. Aber das war schnell vergessen, als ich in der Story drin war.
Und die war noch besser als im Vorgänger, denn man hatte kaum Atempausen, es konnte weder langatmig noch langweilig werden und es gab auch viele Ereignisse und Wendungen, die mich gefesselt, erstaunt, überrascht haben. Manches konnte man vielleicht schon ahnen, aber es war dann trotzdem ein guter Effekt, wenn es eintrat. Ich finde es toll, wie alles voranschreitet und man mit Emilia zusammen nach und nach mehr Zusammenhänge herstellen kann. Denn man stellt fest, dass man vieles immer noch nicht wusste oder verstanden hat.
Außerdem bin ich immer noch total angetan von der Idee, Alchemie für eine Fantasygeschichte zu nutzen, und finde, das ist total gut gelungen. Die Rätsel, die Emilia zu lösen hat, die Eigenschaften der Elemente und wie sie wann und wofür nutzen oder schaden können, wie das eingewebt wird in die Handlung, die Ganze Grundlage rund um Astralelemente, Ouroboi, alte Kräfte, Kaleidra, Twins – das ist alles wirklich überzeugend und es macht mir sehr viel Spaß, das zu lesen.
Und mit Ben bin ich nun auch warm geworden und insgesamt sehr neugierig, wie es mit allen Charakteren weitergeht!
Wieder endet das Buch gemein – vielleicht nicht ganz so schlimm wie Band 1, aber doch irgendwie mittendrin und mit etwas Entsetzen beim Lesen. Die Autorin schafft es, mich zu packen, und ich kanns gar nicht erwarten das Finale zu lesen! 4,5 Sterne von mir.
(Einzig finde ich leider die noch vielen Fehler in der ersten Auflage ziemlich störend. Zum Glück haben die mein Lesevergnügen aber nicht zu sehr getrübt.)
Kaleidra 2 – Wer die Seele berührt von Kira Licht
[Spoilerwarnung zu Band 1!]
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich wundervoll, so einen flüssigen, angenehmen und zugleich locker-leichten ...
Rezension
Kaleidra 2 – Wer die Seele berührt von Kira Licht
[Spoilerwarnung zu Band 1!]
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich wundervoll, so einen flüssigen, angenehmen und zugleich locker-leichten Schreibstil habe ich lange nicht mehr gelesen. Ich flog demnach nur so durch die Seiten. Zudem konnte mich die Handlung in ihren Bann ziehen, sodass ich da Buch gar nicht zur Seite legen konnte und es auch gar nicht wollte.
Emilia entwickelte sich noch mehr als in Band 1, denn sie gewann an Kampfgeist, an Kraft und an Selbstvertrauen. Sie war noch mutiger, stärker und waghalsiger als vorher.
Was ich besonders an ihr bewundere ist ihre Loyalität und ihre Selbstlosigkeit, denn sie würde alles für die tun, die sie liebte.
Ben hat mein Herz schon im ersten Band gestohlen. Er war auch hier wieder sehr wachsam, scharfsinnig und konzentriert. Jedoch geriet er öfter als gewohnt aus der Ruhe und es kamen Eigenschaften ans Licht, die man sonst nicht von ihm kannte.
Ich hatte Emilia und Ben bereits in mein Herz geschlossen, aber nun sind sie mir richtig ans Herz gewachsen. Ich habe so mit den beiden mitgefühlt und konnte mich gut in sie hineinversetzen, da sie so authentisch waren.
Einpaar der Charaktere lernte man eine von einer ganz neuen Seite kennen, womit ich größtenteils nicht gerechnet hätte. Der Antagonist wurde äußerst gelungen ausgearbeitet, denn er hatte ein gutes Motiv und war vielschichtig.
Der Spannungsbogen war schon von Anfang an da, die Handlung knüpft nämlich da an, wo Band 1 geendet hatte. Ich war sofort wieder drin in der Handlung und gefesselt von der Geschichte.
Bei den vielen Kampfszenen musste ich unheimlich mit den Charaktere mitfiebern.
Die Art wie die Autorin chemische Zusammenhänge, biologische Vorgänge und Technologie in die Geschichte verwebte war wirklich faszinierend und genial! Ich war teilweise ganz sprachlos vor Erstaunen. Die Ägyptische Mythologie, welche unter anderem thematisiert wurde fand ich zudem total interessant. Man erfuhr auch, was es genau mit „Kaleidra“ auf sich hatte. Die Geschichte war voller Geheimnisse und Mysterien, die es zu ergründen gilt. Viele von ihnen wurden schließlich gelüftet, jedoch kamen einige neue Rätsel auf. Auch das Voynich-Manuskript spielte wieder einer zentrale Rolle in dem Buch. Zudem verstärkte sich die Rivalität zwischen dem Quecksilberorden und dem Gold- und Silberorden noch mehr. Die Lage spitzte sich immer weiter zu. Es war interessant zu sehen, wie die einzelnen Puzzleteile sich zu einem Bild zusammenfügten und die Handlungsstränge miteinander verbunden wurden. Die Handlung hielt so einige unvorhersehbare und schockierende Wendungen bereit, welche mich oftmals kalt erwischten. Außerdem gab es keine Längen in dem Buch, denn es war immer extrem spannend und mitreißend. Es passierten so viele beeindruckende, aufregende Dinge, jedoch verlor man nie den Überblick.
Besonders gut gefallen haben mir die vielen neuen Schauplätze, denn Band 1 spielt zum größten Teil „nur“ in Rom. Dadurch wurde die Geschichte noch vielseitiger und zudem auch sehr abwechslungsreich.Eine Liebesgeschichte durfte hier natürlich auch nicht fehlen, diese kam auch nicht zu kurz, sondern spielte eine ziemlich große Rolle. Es war so romantisch und gefühlvoll, dadurch dass sie gleichzeitig auch verboten war, war sie umso dramatischer.
Das Ende hat mich vollkommen geschockt und überwältigt zurückgelassen, weshalb ich am liebsten direkt zu Band 3 greifen würde, dieser erscheint aber leider erst am 29.10.21. Ich fiebere schon voller Vorfreude auf den finalen Band der Reihe hin und kann es kaum erwarten zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht und wie sie endet.
Insgesamt konnte auch Band 2 der Kaleidra-Trilogie mich überzeugen und sogar begeistern! Es war noch magischer, noch geheimnisvoller und noch spannender als der Vorgänger. Die komplexe und verstrickte Handlung war wirklich genial und konnte mich schon von der ersten Seite an packen. Das Buch verbindet Alchemie, Magie und Liebe sehr gelungen miteinander und bildet eine atemberaubende und mitreißende Mischung. Ich kann euch die Reihe nur wärmstens empfehlen! 4.5/5 [Werbung|Rezensionsexemplar]
Klappentext:
(Band 1)
Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann, spürt sie, dass sie einem unglaublichen Mysterium auf der Spur ist - denn das Dokument gilt als eines der größten, nie entschlüsselten Geheimnisse der Menschheit. Dann trifft sie auf den attraktiven, aber sehr verschlossenen Goldalchemisten Ben, und die Ereignisse überschlagen sich: Emilia ist eine Nachfahrin des uralten Silberordens! Schnell gerät sie ins Kreuzfeuer rivalisierender Geheimlogen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...
Cover:
Wunderschön! Einfach perfekt gestaltet als Folgeband und passt perfekt zum ersten Band! Zusammen sehen sie noch schöner aus!
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist einfach super! Sie führt ...
Cover:
Wunderschön! Einfach perfekt gestaltet als Folgeband und passt perfekt zum ersten Band! Zusammen sehen sie noch schöner aus!
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist einfach super! Sie führt einen in eine Welt, die so einzigartig ist. Dazu in einem so einfachen und leichten Schreibstil, wodurch ich mich manchmal von einigen Stellen losreißen konnte.
Meine Meinung:
Nach dem ersten Teil war ich wirklich neugierig, wie es im zweiten Teil weiter gehen würde.
Auch dieser Teil war wirklich toll und hat mich wirklich mitgerissen. Es passiert viel, wodurch ich nur so durch das Buch rutschte.
Es gab nicht einen moment, in dem ich durchatmen konnte da Emilia und Ben viel durchmachten mussten.
Das Setting verändert sich hier auch und wir entdecken noch mehr Orte und noch mehr Spannung.
Die Wendungen halten mit und lassen mich sprachlos zurück. Ich weiß gar nicht, wie ich die Zeit überstehen soll bis Band 3 erscheint.
Fazit:
Ich weiß nicht, wie ich die Zeit überstehen soll, bis Band 3 erscheint! Ich Bini neugierig was passiert in Band 3 und wie das Ruder wieder rumgerissen wird.
4,5/5 Sterne ⭐️⭐️⭐️⭐️1/2
Schreibstil:
Kira Licht schreibt wunderbar flüssig, locker und kurzlebig, wenn man das so nennen kann. Man bekommt nie das Gefühl, Ewigkeiten auf der Stelle zu treten (oder vielmehr zu lesen). Stattdessen ...
Schreibstil:
Kira Licht schreibt wunderbar flüssig, locker und kurzlebig, wenn man das so nennen kann. Man bekommt nie das Gefühl, Ewigkeiten auf der Stelle zu treten (oder vielmehr zu lesen). Stattdessen treibt man nur so durch die Handlung und gelang von einer spannenden Szene zur nächsten.
Im Vergleich zu der Gold und Schatten-Dilogie fand ich zudem, dass der Stil hier etwas erwachsener ist, dabei seine Lockerheit aber nicht verliert.
Was mich wirklich gestört hat, was aber wohl eher am Lektorat liegt, waren die vielen Rechtschreibfehler. Es waren öfters mal Wörter zu viel oder zu wenig. Das fiel irgendwann einfach stark negativ auf.
Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir schonmal leicht, auch, wenn ich mich nicht mehr ganz an alle Details des letzten Bandes erinnern konnte. Es wurde aber an vieles direkt wieder angeschlossen, sodass die Erinnerungen gleich kamen. Und alles war gleich neu. Emilia ist da in etwas ganz Neues hineingerutscht, das es nun erst einmal zu erkunden galt. Dabei war ich beeindruckt, wie einfallsreich die Autorin in ihren Ideen war. Man hatte ja schon so leichte Ahnungen, die im ersten Band ausgelöst wurden, niemals hätte ich aber mit dem gerechnet, was hier, in diesem Band passiert. Und das zieht sich durchs ganze Buch. Wenn man dachte, man hätte jetzt so halb den Durchblick, wie es weitergehen könnte, verläuft alles letztlich doch ganz anders. Ich kann euch also garantieren, dass die Spannung konstant da ist und euch ans Buch fesseln wird.
Was ich nicht ganz so gut an dieser Spannung fand, war, dass die Wechsel hin zur nächsten spannenden Szene sehr schnell vonstatten gingen. Es greift alles ineinander, was an sich ja nicht schlecht ist, mir hat nur zwischendurch die Verschnaufspause gefehlt. Eine vielleicht etwas entschleunigte Szene, in der man sich nochmal alles durch den Kopf gehen lassen kann und in der, und das ist viel wichtiger, Emilia und Ben Zeit bekommen, sich über ihre Gefühle auszutauschen.
Wenn man auf Band eins zurückblickt, so ist der Umschwung in ihrer Beziehung hier schon ziemlich groß. Auf einmal scheinen ihre Gefühle füreinander ganz klar zu sein, dennoch befinden sie sich in der Schwebe, weil sie sich nie Zeit für sich nehmen. Sie wagen nicht so recht den Schritt nach vorn, dabei hätte es dafür Momente gegeben. Nur reißen sie dann die Geschehnisse doch schnell wieder auseinander und hinüber ins Ungeklärte. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Beziehung der beiden etwas mehr Platz bekommen hätte, weil es eben schon so in die Geschichte integriert ist: als Liebesgeschichte.
Was ich zudem noch bemängeln könnte, ist, dass vieles passiert, vieles dann aber auch etwas ungeklärt bleibt. Gerade bei Kleinigkeiten hatte ich das Gefühl, dass man sich das als Leser selbst erschließen muss. Mit meiner Buddyreadpartnerin war ich da aber schon oftmals am Rätseln, was nun dahintersteckt, was mir bewiesen hat, dass die Lösung nicht so ganz eindeutig treffbar ist.
So, das war jetzt relativ viel Gemecker für eine wundervolle Geschichte. Gerne liste ich nochmal auf, was mir einfach sehr gut gefallen hat:
Es war spannend bis zur letzten Seite, der Schreibstil locker flockig und super gut lesbar, die Ideen der Autorin grandios (ich wäre niemals auf so etwas gekommen und fand, dass es einfach perfekt zu Emilias Welt passt) und es macht definitiv Lust auf mehr. Man weiß jetzt so ungefähr, was noch alles möglich ist, möchte Fragen geklärt haben, freut sich auf Emilia und Ben und kann sich nach diesem Cliffhanger auf was gefasst machen. Ich habe das Lesen auf jeden Fall genossen!
Fazit:
Für mich ein sehr gelungener, hochspannender und interessanter zweiter Band, der mich oft überrascht hat und sich super lesen lässt. Abzüge in der B-Note gibt es für die etwas flach gehaltene Beziehung der beiden Protagonisten zueinander und die Geschwindigkeit der Handlung, da da doch etwas auf der Strecke bleibt. Ich kann den Band aber auf jeden Fall empfehlen und freue mich schon sehr auf Band drei!
Ich habe von Kira Licht jetzt schon vier Bücher gelesen - ihren YA-Erstling "Sunset Beach", ihre Götter-Dilogie und den Auftakt zur neuen Kaleidra-Reihe - und mit jedem Band wurde ich zu einem größeren ...
Ich habe von Kira Licht jetzt schon vier Bücher gelesen - ihren YA-Erstling "Sunset Beach", ihre Götter-Dilogie und den Auftakt zur neuen Kaleidra-Reihe - und mit jedem Band wurde ich zu einem größeren Fan ihrer witzigen, einfallsreichen und mitreißenden Geschichten. Die Fortsetzung zu "Kaleidra - Wer das Dunkel ruft" haben Tomke von ThroughsiouxBooks und ich deshalb als sichere Bank für einen neuen Buddyread-Versuch eingeschätzt (zuvor hatten wir zwei spektakuläre Flops in Folge). Und richtig: "Kaleidra - Wer die Seele berührt" hat uns gezeigt, dass es nicht an uns liegt, sondern einfach unsere Auswahl bislang nicht glücklich war. Überraschend turbulent und originell entführt uns Kira Licht abermals in eine spannende Welt voller Geheimlogen, verschlüsselten Dokumente, gefährlichen Missionen, uralte Feindschaften und Allianzen und verbindet Mystery, Abenteuer, ein atmosphärisches Setting und eine zarte Liebesgeschichte.
"Sag mir etwas Wahres", wisperte ich. "Sag mir etwas Wahres in dieser Welt voller Täuschungen und Lügen."
Schon die Gestaltung ist einfach traumhaft und bringt mich als absoluten Cover-Kritiker immer wieder zum Schwärmen. Düster, geheimnisvoll und wunderschön - die Gestaltung bringt die Atmosphäre der Geschichte einfach auf den Punkt. Nicht nur dass die Lichtpunkte und die geometrischen Formen die naturwissenschaftlichen, aber auch fantastischen Anklänge des Romans auffangen, die starken Kontraste zwischen hellem Silber und dunklen, schwarzen Schatten passen auch wunderbar zum Thema. Zusammen mit dem silbernen Titel und dem dunklen Lesebändchen wird das Buch zu einem Gesamtkunstwerk, das dem des ersten Bandes stark ähnelt und somit im Regal wunderbar zusammenpasst. Auffällig am Innenleben dieser Schönheit ist, dass die Seiten sehr dünn sind und die 480 Seiten deshalb optisch eher wie höchstens 350 erscheinen. Eine kleine positive Überraschung hat das Buch noch auf den letzten Seiten parat. Hier wartet nämlich ein hilfreiches Glossar auf den verwirrten Leser, das neue Begriffe erklärt und altbekannte nochmal auflistet, sodass der Wiedereinstieg in die doch recht komplexe Story nach gut einem Jahr leichter fällt.
Erster Satz: "Ich schmeckte Blut"
Zusätzlich zum Glossar wird der Wiedereinstig in die Geschichte dadurch erleichtert, dass wir uns in "Kaleidra - Wer die Seele berührt" gleich zu Beginn an einem anderen Schauplatz wiederfinden. Wie Ihr Euch vielleicht erinnert, hat Band 1 ja mit einem ziemlichen Schocker geendet. Nicht nur dass Emilias bester Freund Matti sich als Alchemist herausgestellt hat, er ist auch noch Teil der feindlichen Quecksilberloge und hat Emilia und Ben um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen kurzerhand entführt. Als Emilia in der Quecksilberloge in Washington wieder zu sich kommt, warten jedoch noch weitere negative Überraschungen auf sie: unsere junge Heldin muss erfahren, dass sie zusammen mit Ben und Matti ein gefährliches Tria Bündnis eingehen soll, um den letzten Baustein zu finden, der nach den Missionen aus Band 1 noch fehlt, um das Wasser des Lebens herzustellen. Wie bösartig und umfassend der Plan des Oberhaupts der Quecksilberloge, Professor Avalanche, jedoch tatsächlich ist und dass er vor nichts halt machen wird, um zu seinem Ziel zu gelangen, erfahren die drei erst, als es schon zu spät ist...
"Einen Moment lang sah Kyle mich völlig unbewegt an. Das tiefe Braun seiner Iriden schien mit seinen Pupillen zu verschmelzen, als sich ein irisierender Schimmer von rechts und links über die Hornhaut seiner Augen schob. "Glaub mir, Silberling, hier gibt es weitaus furchterregendere Alternativen als den Tod."
Durch das neue Setting wird sofort klar, dass die gemütliche Einstiegsphase in die Handlung nun endgültig beendet ist und es ab jetzt ernster zugeht. Zwar haben mir Rom, die Goldloge und deren weitere Mitglieder wie Annmary, Oliver, Larkin oder Murphy ein bisschen gefehlt, dafür bringt die Quecksilberloge mit ihren diabolischen Erfindungen, den neuen mal mehr und mal weniger bösen Figuren (Stichwort: Karate-Kid-Kyle und Tritt-Mich-Tyson) und einer Menge neuer Informationen, die nicht nur Emilia, sondern auch uns Leser die Weltsicht hinterfragen lassen, einen spannenden frischen Wind. Im Kern geht es jedoch wieder um das eher ungewöhnliche Thema, das Kira Licht hier zum Mittelpunkt ihrer neuen Reihe auserwählt hat: die Alchemie. Dass Bücher über verborgene Geheimlogen, Reisen durch magische Artefakte und Konkurrenzkämpfe zwischen den Gruppierungen gut als Jugendfantasy funktionieren, weiß man spätestens seit "Rubinrot", dennoch war ich zu Beginn etwas skeptisch, wie die Mischung aus Chemie und Magie zusammenpassen wird. Schon in Band 1 löste sich meine anfängliche Skepsis jedoch schnell in Begeisterung auf. Wer hätte gedacht, dass chemische Reaktionen, verstaubte Manuskripte und komplizierte Rätsel so spannend sein können?
"Wir sahen uns an und einen ewigen Moment lang war da nichts als Stille. Und mein Herzschlag in der Dunkelheit. Jeder Schlag für ein nicht gesagtes Wort. Jede Sekunde der Stille für ein bereutes Wort."
Ich habe es in meiner Rezension zu Band 1 schonmal erwähnt, sage es aber gerne nochmal: "Kaleidra" kann auch ohne jegliches chemisches Vorwissen gut verfolgt werden, ein grundlegendes wissenschaftliches Vorstellungsvermögen sollte man aber dennoch mitbringen. Wer nicht weiß, dass Natrium zusammen mit Chlor zu Salz reagiert, oder Quecksilber einen niedrigeren Siedepunkt hat als Silber und Gold, wird die Handlung dank Kiras leicht verständlichen Schilderungen trotzdem nachvollziehen können. Richtig Spaß macht die Geschichte aber erst, wenn man die innere Logik der Actionszenen versteht und auch mit Kiras Beschreibungen von Laboren, fliegenden Riesenschlangen und Parallelwelten etwas anfangen kann - nur dann entfaltet sie ihr volles Potential. Alle, die jetzt trotzdem noch "Chemie, igitt" denken, kann ich damit beruhigen, dass der Fantastikgehalt hier gegenüber dem ersten Teil nochmal ordentlich gesteigert ist. Klar, die Autorin erfindet hier das Genre nicht wirklich neu und greift auch auf altbewährte Strategien und Abläufe zurück, aber ihr gelingt es mit viel Einfallsreichtum und Kreativität, einen individuellen Wiedererkennungswert zu hinterlassen und ein ganz besonderes Lesegefühl hervorzurufen.
"Wir sind zwei Naturgewalten. Wir sind dafür gemacht, Seite an Seite die Welt aus ihren Angeln zu reißen. Ich straffte die Schultern, hielt seinen Blick. Und wir würden nicht untergehen."
Kira Licht ruht sich jedoch nicht auf dem Weltenaufbau ihres Eröffnungsbandes aus. Egal ob ein vierter Orden, weitere Mitspieler, neue Verwandtschaftsverhältnisse oder Apokalypsen-Pläne - hier bekommen wir einiges zum Nachdenken, wenn wir nicht gerade mit Emilia und Ben um unser Leben kämpfen. Und jener Überlebenskampf steht wieder ganz oben auf der Tagesordnung. Schon Band 1 war mit vielen Actionszenen, Straßenkämpfen, magischen Ritualen und abenteuerlichen Missionen gespickt. Die Handlungsdichte in Band 2 ist nun aber nochmal wesentlich größer. In "Kaleidra - Wer die Seele berührt" jagt eine magische, spannende, gefährliche Situation die nächste und wenn wir gerade kein Tria-Bündnis schließen, in der fremdartigen Welt Kaleidra um unser Leben kämpfen, oder mit ägyptischen Göttern um den letzten Baustein ringen, geht es eben in der Quecksilberloge rund. Zu sagen, es kämen hier keine Längen auf wäre also eine riesige Untertreibung. Tatsächlich lässt uns Kira Licht kaum einen Moment Zeit, um zu verschnaufen, bevor sie die nächste epische Szene folgen lässt.
"Seine Augen waren schwarz in der schemenhaften Dunkelheit, seine Stimme nur noch ein raues Flüstern. "Was willst du dann?"
"Ich will vergessen, wo wir uns befinden. Ignorieren, was die Orden uns vorschreiben. Einfach nur mit dir allein sein. Dich kennenlernen. jede Geschichte aus deiner Kindheit, jede Niederlage, die sich stärker gemacht hat. Jeden Erfolg, der dir Flügel verliehen hat. Ich will wissen, woher du jede einzelne Narbe an deinem Körper hast. Was dich zum Lächeln bringt, was dich traurig macht, was du dir im tiefsten Inneren deines Herzens wünscht. Deine Ängste, deine Zweifel, deine Sehnsüchte. Ich will jeden Quadratzentimeter deiner Haut kennen und jedes Quäntchen deiner Seele mein Eigen nennen."
Doch ich sagte kein einziges Wort."
Glücklicherweise leiden aber weder die Figuren noch das Setting unter diesem hohen Erzähltempo. Klar, der Fokus der Geschichte liegt hier mehr auf der Handlung und weniger auf den Figuren. Dennoch gelingt es Kira Licht, zwischen den Actionszenen genügend Reflexion, Dialoge und Erkenntnis zu schieben, dass die Geschichte geerdet bleibt und sich Dynamiken zwischen den Figuren fortsetzen. So geht es zum Beispiel auch um die leidende Freundschaft zwischen Emilia und Matti sowie ihrer Beziehung zu Ben, die sie hier zwar ausbaut, aber trotzdem eher zart und im Hintergrund bleibt. Auch Emilia an sich wird mit neuen Erkenntnissen über sich, ihre Herkunft und ihre Fähigkeiten konfrontiert und wächst daran immer mehr zu einer selbstbewussten Kämpferin, die sich nicht unterbuttern lässt. Auch wenn sie als magische Überfliegerin und wichtige Schlüsselfigur mit ungeahnten Kräften die Ausgeburt des "Special Snowflake"-Klischees ist, fand ich es sehr sympathisch, wie sie emanzipiert das Beste aus ihrer Situation macht und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat. Mit ihrem Mundwerk, dass manchmal ein bisschen schneller ist, als ihr Gehirn, sorgt sie auch für den ein oder anderen Lacher. Ihre Reaktion auf die Entführung der Quecksilber Alchemisten ("Wo gehen wir hin? Warum darf ich das nicht wissen? Ich finde das echt sehr unhöflich") war zum Beispiel legendär. Auch andere Szenen wie die Bemerkung, dass das Wasser des Lebens doch auf keinen Fall aus nur 10 Zutaten bestehen kann, immerhin seien schon in jeder einfachen Handcreme dreimal so viel Inhaltsstoffe, sind einfach so herrlich absurd, dass man einfach schmunzeln muss.
"Zehn Zutaten, Matti", wiederholte ich und betonte jedes einzelne Wort. "In jeder dämlichen Handcreme sind heutzutage über dreißig. Und sie macht dich nicht unsterblich. Wir haben ein paar Kräuter gesammelt, ein bisschen Kies und Sand und eine Karaffe mit Wasser. Das alles klingt wie die großartigste Schnitzeljagd der Menschheitsgeschichte. Wirklich, ich respektiere die Kreativität der Alchemisten, die sich das ausgedacht haben. ich respektiere die Orden, weil sie das Voynich-Manuskript dadurch konservieren wollen, dass sie die Rezeptur herausfinden möchten. Aber ganz im Ernst? Zehn Zutaten? Ewiges Leben? Wirklich?"
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Alchemisten-Mystik, Abenteuer mit Indiana-Jones-Vibes und einen Hauch Romantik... was will man mehr? Zum Leben erweckt wird diese wundersame Mischung aber erst durch Kira Lichts spritzigen, erfrischend humorvollen und lockeren Schreibstil. Sie zieht ihre Geschichte wie gesagt sehr rasant auf, sorgt jedoch durch schlagfertige Dialoge, kreative Ideen, skurrile Begegnungen und leise Romantik dafür, dass wir niemals vergessen, dass hier jugendliche Protagonisten am Werk sind und keine Maschinen. Durch ihren einmaligen Humor, der mich ein wenig an Jennifer L. Armentrout in ihren besten Jahren erinnert hat, bringt sie immer wieder Schwung in die Geschichte und hat mich ein ums andere Mal zum Lachen gebracht. Leider sind auch abseits der Protagonistin einige genretypischen Klischees wie zum Beispiel den Crazy-Wissenschaftler-Bösewicht zu finden und auch erstaunlich viele Fehler (vor allem Wortauslassungen oder Dopplungen) fielen mir negativ auf. Über diese kleinen Mängel täuschen die hohe Spannung, die rasante Handlung, die magische Atmosphäre (und habe ich schon die hohe Spannung erwähnt) zwar geschickt hinweg, dennoch ziehe ich hier für diese Kleinigkeiten einen halben Stern ab. Für volle 5 Sterne hätte ich mir außerdem noch etwas mehr Figurentiefe, eine stärkere Ausarbeitung deren Beziehungen und mehr Informationen zu einigen Entwicklungen gewünscht.
Vor allem aufgefallen ist mir das im letzten Abschnitt, der es ganz schön in sich hat. Gerade gegen Ende wird eigentlich alles rätselhafter, statt klarer, verzweifelter, statt besser und während ich mich während der letzten Kapitel noch fragte, wie Kira Licht ihre Figuren in den verbliebenen Seiten noch aus dieser Misere retten will, war mir kurz vor Schluss klar: gar nicht. Nehmt den Cliffhanger von Band 1, multipliziert ihn mit dem Faktor 1000 und das ist dann das Ende von "Kaleidra - Wer die Seele berührt". Puh, und jetzt noch bis Oktober auf den dritten und letzten Teil, "Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt" warten? Ich habe ungefähr unendlich viele Fragen an den weiteren Verlauf der Geschichte, die ich bis dahin wahrscheinlich wieder vergessen habe. Vielen Dank auch, Kira!
Fazit
So atmosphärisch, spannend und einfallsreich wie Band 1, jedoch mit einer einer viel höheren Handlungsdichte. "Kaleidra - Wer die Seele berührt" ist alles andere als ein Lückenfüller, hier jagt ein Abenteuer das nächste und hinterlässt ein dringendes Bedürfnis nach Band 3!