Cover-Bild The Sky in your Eyes
Band 1 der Reihe "Island-Reihe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 16.11.2021
  • ISBN: 9783499006630
Kira Mohn

The Sky in your Eyes

Sehnsuchtsort Island. Die neue zweibändige Reihe der Spiegel-Bestsellerautorin.

Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist …

Ein zarter Liebesroman rund um die Themen Bodyshaming und Selbstfindung.
Dunkle Nächte und tanzende Nordlichter. Band 1 der Island-Reihe, das Winterbuch.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2021

Kein aufmunternder Wohlfühlroman!

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Achtung: Die Lektüre dieses Buches kann zu einem schwerwiegenden Anfall von Fernweh führen!

Genau wie bei Kira Mohns Kanada-Dulogie muss ich diesen Warnhinweis dringend vor den ersten Teil ihrer brandneuen ...

Achtung: Die Lektüre dieses Buches kann zu einem schwerwiegenden Anfall von Fernweh führen!

Genau wie bei Kira Mohns Kanada-Dulogie muss ich diesen Warnhinweis dringend vor den ersten Teil ihrer brandneuen Island-Reihe voranstellen - denn mich hat auch nach "The Sky in Your Eyes" das Fernweh wieder fest im Griff. In anderen Bereichen kann dieser neue Roman in meinen Augen aber nicht ganz an Kira Mohns Vorgänger anknüpfen. Zwar gibt es auch hier wie gewohnt eine gefühlsvolle, leise Liebesgeschichte und gesellschaftlich relevante Themen vor einem Traumsetting, leider konnte mich die Geschichte um Elín aber aus verschiedenen Gründen nicht so emotional mitnehmen. Nach längerem Nachdenken und einem spaßigen Buddyread mit Sofia von @SofiasworldofBooks habe ich also beschlossen, dass ich den Roman zwar grundsätzlich weiterempfehlen, aber nicht zu meinen Lieblingen der Autorin zählen kann.

Bevor ich damit beginne, meinen gemischten Eindruck zu begründen, muss ich erst noch ein paar Worte zur wunderschönen Gestaltung loswerden. Das Cover zeigt eine einsame, verschneite Winterbucht, über der die Nordlichter in strahlenden Grün- und Blautönen leuchten. Der geschwungene und mit goldenem Staub verzierte Titel passt dabei sowohl graphisch als auch inhaltlich perfekt ins Bild. Das Motiv der Polarlichter setzt sich auch innerhalb des Buches fort und ist zu Beginn eines jeden Kapitels zu finden. Hervorheben will ich auch die stimmungsvollen Fotos von wichtigen Schauplätzen, die wir zusammen mit Jón und Elín im Laufe der Handlung besuchen, und die in eine Karte Islands integriert in den Leselaschen zu finden sind. Ein weiteres tolles Extra der Gestaltung sind die hinten angefügten Rezepte zu dem veganen Kochkurs, der hier einen nicht ganz unerheblichen Teil der Handlung einnimmt. Ohne zu sehr mit dem Moralknüppel anzukommen lässt Kira Mohn Wissen über und Argumente für eine vegane Ernährung miteinfließen und macht somit gleich Lust zum Nachkochen der Rezepte.

Was ich bei "The Sky in Your Eyes" aber schmerzlich vermisst habe und worüber auch die ansonsten tolle Gestaltung nicht hinwegtäuschen kann ist eine Triggerwarnung. Zwar ist unter dem Klapptext auf der Rückseite des Buches angegeben, dass es um Bodyshaming und Selbstfindung geht, da die Selbstachtung der Protagonistin jedoch sehr gering ist, sie einen ungesunden Bezug zum Thema Essen pflegt und auch toxische Beziehungen und sexueller Missbrauch eine große Rolle spielen, hätte ich mir eine ausführlichere Auflistung der möglichen Trigger gewünscht.


Erster Satz: "Um die Reynisdrangar ranken sich viele Legenden"


Diese Rezension zu schreiben, fällt mir sehr schwer, da mir nicht ganz klar ist, wie ich meinen persönlichen Leseeindruck ehrlich vermitteln soll, ohne dabei uneinfühlsam und oberflächlich zu klingen. Da es bekannterweise nicht besser wird, wenn man lange um den heißen Brei herumredet, komme ich gleich zum Punkt: Auch wenn ich grundsätzlich ein einfühlsamer Mensch bin, fiel es mir während der 336 Seiten durchgängig sehr schwer, einen Zugang zu Elín zu finden und habe öfter die Augen über sie verdreht, als ich das angesichts des ernsten Themas sollte. Woran lag das, frage ich mich also? Weshalb konnte mich Elíns Leiden emotional so gar nicht abholen und hat mich eher genervt?

Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass sich Kira Mohn in ihrem Roman mit dem Thema Bodyshaming auseinandersetzt, ich habe mich aber an mehreren Stellen gefragt, was sie uns mit dieser Geschichte eigentlich sagen will. Wenn es ihr Ziel war, Menschen, die unter ähnlichen Problemen wie Elín leiden Mut zu machen und eine aufmunternde Geschichte über Persönlichkeitsentwicklung und Bodypositivity zu erzählen, ist sie nämlich leider episch gescheitert. Denn dazu ist die Darstellung insgesamt einfach zu negativ und auch in ihrer Entwicklungsdynamik nicht ganz unproblematisch. Zwar kommt Elín am Ende an einem Punkt an, an dem man sie guten Gewissens sich selbst überlassen kann, ich finde es aber extrem schade, dass sie dazu Jón gebraucht hat. Klar kann Bestätigung und Unterstützung von außen helfen, es ist aber eine eher mittelmäßig gelungene Message, wenn Elín nachdem sie sich endlich von Daníel gelöst hat, ihren Selbstwert wieder von einem anderen Mann abhängig macht. Eine Erkenntnis aus eigener Kraft und eine Entwicklung, die wirklich aus ihrem Inneren angestoßen wird, hätte mir hier viel besser gefallen.


"Im Schein der Straßenlaternen sind unsere Atemwolken zu sehen. Ich stelle mir vor, wie sie zu winzigen Kristallen werden, die langsam zu Boden sinken. Dort liegen sie dann, eine Million gesprochener Worte unter unseren Füßen."


Was ebenfalls nicht gerade dazu beiträgt, die Geschichte als aufmunterndes Positivbeispiel zu präsentieren, ist die sehr deprimierende Stimmung. Durch viele Wiederholungen des wiederkehrenden Gedankenkarrussels, welches kaum eine Szene ohne mindestens einen negativen Gedanken an Elíns Körper, ihr Gewicht, Essen oder ihre Wirkung auf andere verstreichen lässt, war ich schon nach den ersten hundert Seiten zerrissen zwischen Mitleid und dem Wunsch, sie und alle um sie herum wahllos anzubrüllen. Wohlwollend betrachtet sind die vielen negativen Gefühle, die während des Lesens in mir aufkamen, ein Zeichen dafür, dass es Kira Mohn gelungen ist, zu vermitteln, was im Kopf eines Menschen abläuft, der sich selbst aufgrund von Lernerfahrungen, gesellschaftlichen Idealen oder Anfeindungen nicht akzeptieren oder gar lieben kann. Denn eigentlich ist es ja gar nicht Elín mit ihren negativen Gedanken, die mich zunehmend genervt hat, sondern vielmehr, dass sie in einem Umfeld lebt, in der sie solche Gedanken überhaupt entwickelt. Ihre Familie, Daniel, ihr Arbeitskollege, die ganze Gesellschaft - das sind die richtigen Adressen für meinen Stress, meine Wut, meine Ungeduld und meinen Wunsch, das Buch an die Wand zu werfen. Besonders zwei männliche Nebenfiguren waren so unfassbar ekelerregend gestaltet, dass ich mich mehrmals gefragt habe, ob die Autorin all ihre Probleme mit dem männlichen Geschlecht in diesem Buch verarbeitet hat. War es also stattdessen Kira Mohns Ziel, in ihren LeserInnen diesen Frust gegenüber der Gesellschaft, Männern und allem was schiefläuft zu wecken, kann ich bestätigen, dass es funktioniert hat.


"Sie alle mochten mich nicht. Mochten keinen Körper nicht. Und mein Körper ist nun mal das, was jeder als Erstes wahrnimmt, noch bevor ich die Möglichkeit habe, witzig oder klug oder sonst wie liebenswert zu sein."


Da sich Kira Mohn bei den geschilderten Erfahrungen und Gedanken an den tatsächlichen Erlebnissen von fünf Frauen orientiert und deren Erfahrungswelt zu einer Figur kondensiert hat, würde ich der Geschichte inhaltlich mal eine realistische Schilderung attestieren Auch wenn ich persönlich mit vielen Gedanken nichts anfangen konnte, da ich mich in meinem Körper sehr wohlfühle und noch nie mit Body Shaming konfrontiert wurde, kann ich nach dem Lesen nun besser nachvollziehen, weshalb das Thema so wichtig ist und was man vielleicht auch im Umgang mit sehr unsicheren Menschen beachten muss. Leider hatte ich schon während des Lesens manchmal das Gefühl, mit Elín eine Ansammlung verschiedener Probleme und Komplexe vor mir zu haben und keine ganzheitliche Figur, was vielleicht auch erklärt, weshalb ich emotional nicht wirklich nah an ihr oder der Liebesgeschichte dran war. Auch Jón fand ich als Figur leider nur mittelprächtig. Außer dass er gut aussieht, gerne fotografiert und als Kind Segelohren hatte, erfahren wir nicht besonders viel über ihn, sodass er zwar ein äußerst nettes aber trotzdem nur ein Randdetail bleibt, das Elín in ihrer Entwicklung hilft. Ich denke, dass eine abwechselnde Erzählweise der Geschichte also in doppelter Hinsicht gutgetan hätte. Erstens hätte so Elíns sehr negativer Selbstsicht eine positivere Außenperspektive gegenübergestanden, was zum Verständnis ihres Charakters sowie zum Aufbessern der Stimmung beigetragen hätte und zweitens hätte man so Jón mehr Tiefe verleihen können. Die Liebesgeschichte, die die beiden verbindet, ist demnach zwar in für Kira Mohn typischen leisen Tönen und magischen Momenten geschrieben, hat aber deutlich weniger emotionale Tiefe anzeigen lassen, als sie hätte haben können.


"Jón zu küssen ist ein Gefühl wie lachen und fliegen und träumen gleichzeitig."


Wer sich nun fragt, weshalb ich die Geschichte unterm Strich doch weiterempfehlen kann: ich habe noch gar nichts zu Schreibstil und Setting gesagt. Diese beiden Elemente der Geschichte täuschen nämlich über den für mich sehr schwer nachvollziehbaren Inhalt, die eher deprimierende Stimmung und die glanzlosen Figuren gelungen hinweg und haben dafür gesorgt, dass ich trotzdem gerne dabeigeblieben bin. Ohne das wundervolle Setting, den humorvollen, sarkastischen Schreibstil der Autorin und einige atmosphärische Szenen wäre mein Urteil wohl deutlich schlechter ausgefallen. Nach Kanadas Nationalpark und Irlands Küste entführt die Autorin diesmal an den Sehnsuchtsort Island. Zusammen mit Elín und Jón besuchen wir nicht nur die Gletscherhöhle im Vatnajökull, machen Fotos am Diamantstrand in der Gletscherlagune Jökulsarlon, Picknicken bei Sonnenaufgang am Skogafoss, sondern genießen auch den Ausblick auf die berühmten Reynisdrangar. Kira Mohn hat sich wirklich Mühe gegeben, ihre melancholische Liebesgeschichte in ein dunkles, kaltes, aber unheimlich magisches Setting einzufügen, dem man sich gar nicht entziehen kann. Auch wenn also ein gemischter Eindruck zurückbleibt, bin ich gespannt auf Band 2, der sich um die Umweltaktivistin Lilja dreht und freue mich schon sehr, nach Island zurückzukehren!


"Als Kind hat mir mein Vater immer erzählt, die in Farben getauchte Nacht sei das Werk von winzigen Elfen, die zwischen den Sternen tanzen, und manchmal würden sie Wünsche erfüllen. Obwohl meine Wünsche eher selten von den Elfen erfüllt wurden, finde ich es noch heute schwer, beim Anblick schillernder Lichtbänder nur an elektromagnetische Teilchen in der Erdatmosphäre zu denken."





Fazit:

Anders als gedacht ist "The Sky in Your Eyes" kein aufmunternder Wohlfühlroman, sondern hat mich mit der speziellen Protagonistin und deren negativen Gedankenschleifen emotional nicht abholen können. Das Traumsetting in Island, der humorvolle und atmosphärische Schreibstil von Kira Mohn und das Ansprechen mehrerer wichtigen Themen trösten aber gut über den für mich sehr schwer nachvollziehbaren Inhalt, die eher deprimierende Stimmung und die glanzlosen Figuren hinweg.

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Body Shaming

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🤍𝕋𝕙𝕖 𝕊𝕜𝕪 𝕚𝕟 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝔼𝕪𝕖𝕤🤍 ᴡᴇʀʙᴜɴɢ ʀᴇᴢᴇɴꜱɪᴏɴꜱᴇxᴇᴍᴘʟᴀʀ

🆉🆄🆁 🅶🅴🆂🅲🅷🅸🅲🅷🆃🅴
Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, ...

🤍𝕋𝕙𝕖 𝕊𝕜𝕪 𝕚𝕟 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝔼𝕪𝕖𝕤🤍 ᴡᴇʀʙᴜɴɢ ʀᴇᴢᴇɴꜱɪᴏɴꜱᴇxᴇᴍᴘʟᴀʀ

🆉🆄🆁 🅶🅴🆂🅲🅷🅸🅲🅷🆃🅴
Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist …

🅼🅴🅸🅽🅴 🅼🅴🅸🅽🆄🅽🅶
Ich hab mich so auf die neue Reihe von Kira Mohn gefreut, ich mag die Bücher der Autorin sehr, sie schafft jedes Mal eine Atmosphäre beim lesen die einen vom Alltag entführt und träumen lest. Ganz besonders lieb ich die traumhaften Settings in ihren Büchern. In ihrer neuen Reihe geht es nach Island 😍 durch den tollen Schreibstil von Kira könnte ich mir das wunderschöne Land bildlich vorstellen. Das Thema Body - Shaming ist hier sehr stark. Ich finde das Thema sehr wichtig und finde es gut das man es in einem Roman aufgreift. Doch mit der Zeit wurde mir das Thema einfach zu viel, ich hatte das Gefühl das es nur noch darum geht. Ich konnte mich wirklich gut in die Protagonistin hineinzuversetzen aber ich fand auch den Protagonisten sehr interessant und leider rückte er vollkommen in den Hintergrund. Ich hätte gerne mehr über seine Leidenschaft die Fotografie erfahren und auch das wunderschöne Setting wurde mir zu selten angesprochen. Es ging gefühlt das ganze Buch nur um die "Probleme" der Protagonistin. Versteht mich bitte nicht falsch das Thema Body-Shaming ist wichtig und es anzusprechen noch mehr. Ich finde es auch passend in einem Roman aber die Umsetzung war mir einfach too much. Es ist natürlich nur meine eigene Meinung.

🅱🅴🆆🅴🆁🆃🆄🅽🅶
Zwischendurchlektüre

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Ich hatte etwas mehr erwartet, das Buch ist aber trotzdem nicht schlecht

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Da ich das Buch "Wild like a river" der Autorin damals mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich nun sehr gespannt auf ihre neueste Dilogie. Leider konnte der erste Teil mich nicht richtig überzeugen. ...

Da ich das Buch "Wild like a river" der Autorin damals mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich nun sehr gespannt auf ihre neueste Dilogie. Leider konnte der erste Teil mich nicht richtig überzeugen. Der Schreibstil ist wieder sehr gelungen und lässt sich super gut lesen. Man taucht direkt in das wunderschöne Setting Islands ein und lernt die Hauptprotagonistin Elin kennen. Elin ist eine sympathische junge Frau, die sehr mit sich selbst und vor allem ihrem Gewicht hadert. Was das angeht ist sie nicht besonders reflektiert und redet sich selbst die schlimmsten Dinge ein. Dazu muss ich sagen, dass es aufgrund ihrer Situation verständlich ist. Denn ihre Kindheit und Jugend war durch ihr Gewicht recht traurig und auch ihr Exfreund hat sie psychisch missbraucht. Die angesprochenen Themen sind dementsprechend nicht lockerleicht und fröhlich, sondern meist sehr ernst. Sehr schön ist aber das Thema "kochen" was sehr passend und authentisch in die Geschichte integriert wurde.

Jon ist ein extrem lieber, aufgeschlossener und sympathischer Protagonist und ich fand es bewundernswert, wie viel Geduld er Elin entgegenbringt, obwohl sie ihm lange nichts von ihren Unsicherheiten erzählt und er nur mutmaßen kann. Der Verlauf der Geschichte ist extrem vorhersehbar, richtig überraschen konnte mich eigentlich nichts. Auch das Thema Bodyshaming und Bodypositivity ist ja gerade viel diskutiert und taucht in der Literatur immer häufiger auf. Generell finde ich das gut, denn niemand sollte sich für sein Gewicht oder seinen Körper schämen müssen. Die Autorin hätte es meiner Meinung nach aber noch etwas anders rüberbringen können. Dabei kann ich nicht ins Detail gehen, weil dies Teile der Geschichte verraten würde. Elin dreht sich zudem ziemlich oft im Kreis, was wohl realistisch ist, im Buch aber nicht unbedingt für Spannung gesorgt hat. Dennoch vermittelt sie am Ende durch ihren Wandel eine positive Botschaft und da ich sie und Jon als Protagonisten wirklich sympathisch fand und das Setting in Island extrem gern mochte, vergebe ich noch 3 von 5 Sternen. Von dem Roman darf man nicht zu viel erwarten, dann hat man ein paar schöne Lesestunden.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Konnte mich leider nicht packen

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Dieses Cover spiegelt das Setting so perfekt wieder und macht direkt Lust aufs reinlesen.
Kiras Schreibstil ist sehr einfühlsam und emotional. Man kann sich die Gedanken der Protagonisten gut vorstellen.
Elín ...

Dieses Cover spiegelt das Setting so perfekt wieder und macht direkt Lust aufs reinlesen.
Kiras Schreibstil ist sehr einfühlsam und emotional. Man kann sich die Gedanken der Protagonisten gut vorstellen.
Elín konnte ich leider während des ganzen Buches nicht richtig wahrnehmen. Sie wird von ihrer besten Freundin als starke Frau beschrieben. Davon habe ich leider nicht soviel mitbekommen. Sie hat krankhafte Unsicherheiten und durch einige schlimme Dinge in der Vergangenheit bestimmen diese ihren Alltag. Da hatte ich auch sehr großes Mitleid mit ihr, aber ihre Opferrolle war mir zu ausgeprägt. Ich konnte es zwar zu einem Teil nachvollziehen, aber mir war es leider zu viel.
Jón ist ein ziemlich blasser Charakter, von dem man nicht allzu viel erfährt. Er hatte zwar auch eine nicht so gute Kindheit, das war es dann aber auch. Er war für mich nur existent, hat Elín zwar unterstützt aber ihr kaum Widerworte gegeben.
Das Setting war ein absoluter Traum, man konnte sich die Handlungsorte bildhaft vorstellen und sich darin verlieren. Auch der Kochkurs war mal etwas Neues und hat mich positiv überrascht.
Das Ende kam mir zu plötzlich, alle Dinge wurden in einem kleinen Epilog abgearbeitet. Das wirkte aber leider etwas lieblos.

Fazit

Ein bezauberndes Setting, bei welchem mich aber weder Handlung noch Protagonisten überzeugen konnten. Vieles wirkte erzwungen und besonders der männliche Charakter war sehr blass und nichtssagend.
Trotzdem eine schöne Geschichte mit wichtigen Eindrücken

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Veröffentlicht am 20.11.2021

Der Leidensdruck einer Person, deren Bild nicht ins Ideal der Gesellschaft passt, wurde gut eingefangen. Es war manchmal nur zu viel des Guten.

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Elín kommt grade aus einer sehr toxischen und von verbaler Gewalt geprägten Beziehung und ist am Boden zerstört. Ihr ohnehin schon stark angeknackstes Selbstwertgefühl ist an einem neuen Tiefpunkt. Ihr ...

Elín kommt grade aus einer sehr toxischen und von verbaler Gewalt geprägten Beziehung und ist am Boden zerstört. Ihr ohnehin schon stark angeknackstes Selbstwertgefühl ist an einem neuen Tiefpunkt. Ihr Leben lang wird sie wegen ihres Äußeren gemobbt, verletzt und gedemütigt. Denn ihr Körper passt nicht in das gesellschaftliche Idealbild einer „schönen“ Frau. In einem Kochkurs (denn das Kochen ist ihrer große Leidenschaft) lernt sie Jón kennen. Er ist unglaublich gutaussehend und - kann das sein? - Er scheint sie zu mögen. Ihr Kampf mit den Selbstzweifeln beginnt eine neue Richtung einzuschlagen, nachdem Jón ihr versucht, einen Weg zur Selbstliebe aufzuzeigen, einfach indem er so ist, wie er ist. Können sie den Kampf gegen Elíns hartnäckigen Selbsthass gewinnen?

Ich bin in dieser Geschichte hin- und hergerissen. Kira Mohn hat einen schönen, flüssigen und authentischen Schreibstil, der sich gut und schnell lesen lässt. Die Thematik, die sie aufgreift und die Protagonistin, die sie dafür zeichnet, ist ihr sehr realitätsnah gelungen.

Elíns Gedankenkarussel darüber, dass sie sich zu dick findet und wie unsicher sie deswegen ist, das war mir dann doch teilweise etwas zu viel. Es ist zwar das, worum es in dem Buch geht: Bodypositivity bzw. -shaming sind das Herzstück der Geschichte und die Message ist auch gut rübergekommen. Weniger häufig und weniger aufdringlich hätte es mir aber gereicht. Es gibt Menschen, bei denen dreht sich alles um eine solche Thematik. Es sitzt so tief, dass die Gedanken schwer abzustellen sind, es ist also nicht weit hergeholt. Und ich konnte es auch nachvollziehen. Nichtsdestotrotz hat es mich beim Lesen manchmal gestört.

Eigentlich ist es ja gar nicht Elín und ihre negativen Gedanken, die mich genervt haben. Die Gesellschaft, die vor allem junge Frauen dazu zu bringt, solche Gedanken zu haben, nervt mich. Es hat aber dazu geführt, dass ich während des Lesens eben genervt war... Ich finde die Thematik und die Botschaft des Buches wichtig und wunderschön. Die Umsetzung hat mich leider nicht ganz überzeugt. Es war so negativ und es hat mir schlechte Laune gemacht.

Elín passieren in diesem Buch so viele schlimme Dinge, wirklich, das hat mich so runtergezogen... Es war hoch emotional und echt anstrengend, Elín zu begleiten... Deswegen würde ich die Atmosphäre in diesem Buch tendenziell als düster beschreiben... Auch wenn Jón ein riesen Lichtblick ist. Ich mochte ihn.

Jón ist grundgut. Auch er hat in seiner Vergangenheit seine Erfahrungen mit gesellschaftlichen Sanktionen wegen seines Aussehens gemacht. Deswegen kann er Elín gut verstehen und hat eine ganz starke Haltung zu Oberflächlichkeiten. Die beiden tun einander gut, wobei Jón Elín in ihrer Entwicklung deutlich weiterbringt als umgekehrt. Die Beziehung der beiden zu verfolgen hat mir Spaß gemacht.

Im letzten Viertel ändert sich die Stimmung mitsamt der Haltung von Elín und auch die Beziehung zwischen ihr und Jón. Einiges klärt sich und verändert sich ins Positive, das war auch dringend notwendig! Diesen letzten Teil des Buches habe ich gern gelesen, sodass mich das Ende auch mit einem positiven Gefühl zurückgelassen hat.

Die Autorin hat den Schmerz und den Leidensdruck einer Person, deren Bild nicht ins Ideal der Gesellschaft passt, sehr gut eingefangen, auch wenn es mir stellenweise zu viel des Guten war. Die Botschaft kam an und die Geschichte ist alles in allem wirklich lesenswert.

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