Cover-Bild Julia und der Hai
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Loewe
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 08.02.2023
  • ISBN: 9783743213777
  • Empfohlenes Alter: ab 11 Jahren
Kiran Millwood Hargrave

Julia und der Hai

Lass dich mitreißen von dieser ergreifenden Geschichte über psychische Gesundheit, Freundschaft und Familie. Das Kinderbuch-Highlight des Jahres - auch für Erwachsene!
Alexandra Ernst (Übersetzer), Tom de Freston (Illustrator)

Das Buch ist bei deiner Buchhandlung vor Ort und bei vielen Online-Buchshops erhältlich!

„Ich heiße Julia.
Dies ist die Geschichte jenes Sommers,
in dem ich beinahe meine Mum verlor und einen Hai fand,
der älter als die Bäume war. Keine Sorge, das Ende verrate ich
noch nicht …"

Eine Geschichte, so tief wie die See, so aufwühlend wie tosende Wellen und so tröstlich wie der Lichtstrahl eines Leuchtturms in dunkler Nacht.

Eine bewegende Geschichte für Kinder und Erwachsene
Dieses außergewöhnliche Kinderbuch mit All-Age-Charakter der preisgekrönten Autorin Kiran Millwood Hargrave erzählt einfühlsam von der  psychischen Erkrankung einer Mutter aus der Sicht des Kindes. Verknüpft mit den Themen Tiere, Umwelt, Familie, Natur und Freundschaft wird der Mental-Health -Aspekt kindgerecht und warmherzig für Leser*innen ab 11 Jahren erzählt.

Die atemberaubenden Illustrationen mit gelber Schmuckfarbe von Tom de Freston machen das Buch zu einem Highlight mit Klassikerpotenzial und zeigen, wie viele Geheimnisse der unendliche Himmel und die Tiefe des Ozeans bergen. Ein wahres Kunstwerk ! Für Fans von Wunder und Rico, Oskar und die Tieferschatten .

Dieser Titel ist bei Antolin gelistet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Bildgewaltig

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Julia (10) lebt mit Katze Noodle und ihren Wissenschaftlereltern in Cornwall. Doch diesen Sommer siedelt die Familie in einen Leuchtturm auf den einsamen Shetlandinseln um, da ihr Vater ein Programm entwickeln ...

Julia (10) lebt mit Katze Noodle und ihren Wissenschaftlereltern in Cornwall. Doch diesen Sommer siedelt die Familie in einen Leuchtturm auf den einsamen Shetlandinseln um, da ihr Vater ein Programm entwickeln soll, das den Leuchtturm automatisch steuert. Ihre Mutter als Meeresbiologin ist begeistert, hofft sie doch auf spannende Forschungen an ihrem Lieblingstier, dem Grönlandhai, welcher nur ganz selten von Menschen gesichtet wird. Julia ist nur mäßig begeistert von dem dortigen rauen Klima, den Ferien ohne ihre Freunde, aber sie möchte sich ihrer Mutter zu liebe Mühe geben. Niemanden bewundert sie mehr, als ihre fröhliche, enthousiastische Mutter, die voller Tatendrang und Begeisterung die Bewilligung von Forschungsgeldern beantragt. Bis es soweit ist, zieht sie auf eigene Kosten los und erzählt Julia die spannendsten Infos über die raue See und die uralten Grönlandhaie. Während Julia langsam Freundschaft mit einem gleichaltrigen Außenseiter schließt, dessen Eltern aus Indien stammen und eben noch nicht seit Generationen auf den Shetlandinseln leben, verliert sich ihre Mutter immer mehr in ihren Forschungsträumen.

Julia befindet sich zu Beginn der Pubertät, dem Alter in dem Eltern beginnen peinlich zu werden. Aber irgendwie findet sie die Exzentrik ihre Mutter immer bewunderswert und aufregend, während ihr vernünftiger, Zahlen liebender Vater echt peinlich wird. Ein bisschen kann ich es verstehen, ja, er macht schon mal „alte-Leute-Dinge“ aber er ist auch sehr vernünftig und verantwortungsbewußt, gleichzeitig aber auch liebevoll. Ich mag den Herrn-der-Zahlen, auch wenn Julia und ihre Mutter es mehr mit Worten haben. Ich finde ja beides gleich wichtig. Auch wenn ich Worte liebe, verkenne ich nicht den Reiz unbestechlicher Zahlen. Die Vorliebe für die Mutter empfinde ich als ungerecht, da ich sie schon zu Beginn manchmal etwas überdreht finde und somit mindestens so peinlich, wie den Vater mit seinen Muskellockerungsübungen. Die Kontaktaufnahme zwischen den zwei jungen Außenseitern wird sehr senibel und vorsichtig beschrieben und ich habe mich lange gefragt, was denn Adrian für ein Problem mit ihnen hat, denn die Kinder werden nicht über ihre Optik, sondern über ihre Worte und Taten beschrieben. Als Heransgehensweise finde ich es sehr interessant. Während sich ein Mobbingszenario langsam zuspitzt, wird auch Julias Mutter immer eigenwilliger und ihr Vater deutlich besorgter. Lange fragte ich mich, ob es in einem Kinderbuch über Bi-Polare-Störungen wirklich noch eines Mobbingthemas bedarf, oder ob das nicht etwas zu viel des Guten sei. Hier kam dann allerdings eine interessante These im Umgang mit Mobbern von Julias Mutter ins Spiel, die ich wirklich überlegenswert finde und deren Umsetzung eine ungeahnte und unbeabsichtigte Eigendynamik auslöst, die die Geschichte erst so richtig rund macht. Denn seien wir ehrlich, das Thema der psychischen Gesundheit kann man Kinder nicht im vollen Umfang deutlich machen. Man ahnt es und es nimmt eine gefährliche Wendung, geht aber gut aus. In all seinen Facetten wäre das Krankheitsbild der manischen Depression für Kinder auch zu viel, zu Mobbing finden sie einen anderen Zugang. Da aber nicht nur immer mehr Eltern, sondern auch Kinder unter der Krankheit leiden, sind es zwei wichtige Themen die miteinander verwoben werden und nebenbei lernen wir noch spannnendes über Meereslebewesen und die klare Struktur von Zahlen.

Birte Schnöink mag ich eigentlich als Interpretin sehr gerne, allerdings empfinde ich sie hier nicht auf der Höhe ihres Könnens. Sie spricht mir teilweise zu teilnahmslos, obwohl sie ja auch Julias Perspektive erzählt, so könnte sie die Schrullen ihres Vaters durchaus humorvoller präsentieren, denn nicht Julia ist depressiv... Das würde dem Hörbuch bisweilen eine erholsame Leichtigkeit verleihen. Ihr Stimme klingt angenehm und jung, durchaus passend für ein Kind.

Die Atmosphäre auf den windumtosten Shetlandinseln passt sehr gut zum Thema der inneren Kämpfe dieser Familie und macht die Stimmungen gut spürbar.


Das Buch ist mit zahlreichen, sehr emotionalen drei-farbigen Illustrationen von Tom de Freston bereichert. Diese sind genau wie das Cover ungewöhnlich emotional ausdrucksstark mit leuchtend gelben Elementen in einer schwarz-grau-weißen Umgebung. Es gibt halt auch in den dunkelsten Momenten immer einen Lichtschimmer. Je emotionaler die Szenen der Geschichte, desto dichter und zahlreicher die Illustrationen, das finde ich wirklich beeindruckend!

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Julia und der Hai

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Julia ist 10 Jahre alt und hier erzählt sie uns ihre Geschichte. Wie sie einen Sommer in einem Leuchtturm verbrachte. Einen Wal fand, der auf ihrer Frequenz singt und fasst nicht nur ihre Mutter verloren ...

Julia ist 10 Jahre alt und hier erzählt sie uns ihre Geschichte. Wie sie einen Sommer in einem Leuchtturm verbrachte. Einen Wal fand, der auf ihrer Frequenz singt und fasst nicht nur ihre Mutter verloren hätte, sondern auch sich selbst.

Es ist kein Buch, dass man mal so eben weg liest. Da schwingt ganz viel zum Nachdenken mit, die Geschichte hat viel Tiefe und kommt mit ernsten und wichtigen Themen daher. So werden Mobbing, Verlust und der Umgang mit psychisch erkrankten Angehörigen thematisiert. Aber auch Selbstentwicklung, herauszufinden, wer man ist und ein Stück weit die Abnabelung von seinen Eltern.

Julia und der Hai ist für Leser:innen ab 11 Jahren, ich kann es aber auch jedem Erwachsenen ans Herz legen. Die Geschichte ist unterhaltsam, hat eine tolle Atmosphäre und nebenbei lernt man auch noch etwas. Spannend ist sie obendrein, denn wir fiebern mit Julias Mutter mit, wird sie es schaffen einen Grönlandhai zu sichten? Am Ende wird es dann ganz schön brenzlig, was Julia da gemacht hat, puhh ich weiß nicht, ob eine 10-Jährige wirklich so wagemutig ist, aber es war auch eine Ausnahmesituation.

Tom de Freston hat hier ganze Arbeit geleistet, die Zeichnungen passen wunderbar zur Geschichte. Das Farbenspiel zwischen knallgelb und schwarz fängt die Stimmung klasse ein. So werden die Seiten zum Teil dunkler, wenn eine bedrohliche Stimmung herrscht. Und im Verlauf versteht man dann auch die Bedeutung, von den Vögeln und dem Hai auf dem Cover so wirklich. Ein wirklich tolles gesamt Konzept.

Fazit:
Große Empfehlung an Jung und Alt. Ein wirklich besonders Buch, und ich hoffe, es findet seinen Weg in viele Hände. Denn Themen wie psychische Erkrankungen, Mental-Health, Mobbing, Freundschaft, Natur und Umwelt werden hier kindgerecht behandelt und durch eine wunderschöne Gestaltung untermauert.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Wunderschön Tiefsinnig

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Wort die wehtun wie ein Bienenstich und dabei so tief wie das Meer sind

Wort die wehtun wie ein Bienenstich und dabei so tief wie das Meer sind

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Ein ganz besonderes und einfach großartiges Buch!

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Von der britischen Autorin Kiran Millwood Hargrave habe ich vor ein paar Jahren ihren Winterroman „Der Winter des Bären“ gelesen, welcher mir sehr gut gefallen hat. Meine Neugierde war daher sofort geweckt, ...

Von der britischen Autorin Kiran Millwood Hargrave habe ich vor ein paar Jahren ihren Winterroman „Der Winter des Bären“ gelesen, welcher mir sehr gut gefallen hat. Meine Neugierde war daher sofort geweckt, als ich von ihrem neuen Titel „Julia und der Hai“ hörte. Cover und Klappentext sprachen mich direkt an – für mich stand daher schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Die 10-jährige Julia verbringt zusammen mit ihren Eltern und ihrer Katze Nudel den Sommer auf den Shetland-Inseln. Auf der kleinen Insel Unst wohnen sie in einem alten abgelegenen Leuchtturm, für dessen Licht der Vater ein Computerprogramm schreiben soll. Die Mutter wiederum arbeitet an ihrer Forschung. Julias Mutter ist Meeresbiologin und möchte den Grönlandhai unbedingt finden, der in der Gegend vor kurzem gesichtet wurde. Während sich die Eltern in ihre Arbeit stürzen, lebt sich Julia allmählich auf der Insel ein und freundet sich mit dem Jungen Kin an. Doch dann wird irgendwie alles anders. Die Suche nach dem Grönlandhai war bisher erfolglos und Julias Mutter beginnt sich zu verändern. An manchen Tagen ist sie sehr euphorisch und wirkt fast schon überdreht, an anderen ist sie zu Tode betrübt und scheint alles um sich herum zu vergessen. Julia macht das seltsame Verhalten ihrer Mutter zunehmend Angst. Und sie beginnt sich zu fragen, ob sie die Schuld daran trägt. Um ihrer Mutter zu helfen und ihre Familie davor zu bewahren auseinanderzubrechen, begibt sich Julia auf eine gefährliche Reise...

Dies war also mein zweites Werk von Kiran Millwood Hargrave und wie ich es mir schon gedacht habe, hat es sich als ein echtes Highlight für mich entpuppt. Mir war wirklich schon damals, als ich es zum ersten Mal in der Verlagsvorschau sah, sofort klar, dass es mich begeistern wird und tja, wie gesagt, ich habe damit goldrichtig gelegen.
„Julia und der Hai“ ist ein herausragender Roman, der sich eindeutig von der Masse abhebt und meiner Ansicht nach das Zeug zum Kinderbuchklassiker hat. Hinter dem wunderhübschen Cover verbirgt sich eine sehr vielschichtige und berührende Geschichte, die zu Herzen geht, beeindruckt und nachhallt und die nicht nur für Leserinnen ab 11 Jahren absolut lesenswert ist, sondern auch für Erwachsene.

Bereits auf der ersten Seite wird einem bewusst, dass es sich bei „Julia und der Hai“ um eine außergewöhnliche Erzählung handelt. Die einleitenden Sätze haben durch den poetischen Sprachstil etwas Träumerisches an sich, sodass die realistische Geschichte fast schon ein bisschen magisch wirkt und man gleich zu Beginn in eine faszinierende Atmosphäre eintaucht. Das Setting wird einfach toll beschrieben, überaus bildhaft, sodass man direkt das Gefühl hat selbst vor Ort zu sein, mit dem Rauschen der Wellen im Ohr und der salzigen Meeresluft in der Nase. Verstärkt wird das Ganze noch durch die opulente Gestaltung, aber dazu später mehr.

Auch bei unserer liebenswerten Hauptprotagonistin Julia, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, merkt man schnell, dass sie etwas Besonderes ist. Für ihr junges Alter macht sie sich oft erstaunlich kluge Gedanken, was sie manchmal etwas älter als ihre zehn Jahre wirken lässt. Vor allem ihre gelegentliche direkte Ansprache an uns Leser
innen bringt dies sehr gut zur Geltung. Gleichzeitig besitzt Julia aber auch noch recht kindliche Züge und empfindet und verhält sich so, wie man es bei einem 10-jährigen Mädchen erwartet.
Also ich finde, dass es die Autorin hervorragend geschafft hat, die Gefühls- und Gedankenwelt eines Kindes authentisch darzustellen. Insbesondere der Aspekt, dass Julia erst nicht versteht, was genau mit ihrer Mutter Maura los ist und sie bei sich selbst die Schuld sucht, habe ich als ziemlich gelungen empfunden. Julia spürt natürlich, dass sich irgendwie etwas verändert hat und beginnt sich zu fragen, ob es vielleicht an ihr liegt, dass ihre Mutter auf einmal so anders ist. Maura leidet unter einer bipolaren Störung und diese psychische Erkrankung aus dem Blickwinkel von Julia mitzuerleben, liest sich ergreifend und teils schmerzlich. Und auch fesselnd und dramatisch.

Das Buch befasst sich insgesamt mit einigen schwierigen Themen wie mentale Gesundheit, Suizid, Mobbing und Einsamkeit, sodass die Grundstimmung eine recht ernste ist. Da aber alles sehr feinfühlig und kindgerecht behandelt wird, wird die Geschichte an keiner Stelle zu drückend. Es gibt zudem auch viele schöne und rührende Momente, die einem das Herz erwärmen und für eine gewisse Leichtigkeit sorgen. So geht es auch um Familie und Freundschaft, um die Liebe zum Meer und zu den Sternen, um Tiere, Natur und Umweltschutz. Wir erfahren viel über den Grönlandhai, wie zum Beispiel, dass diese Tierart über hundert Jahre alt werden kann, und dürfen auf lauter liebevoll ausgearbeitete Charaktere treffen. Besonders gut gefallen haben mir die Botschaften, die am Ende vermittelt werden, nämlich wie wichtig es ist miteinander zu reden und dass man nicht alleine ist. Es gibt Menschen, die einem helfen, denen man vertrauen kann und die immer für einen da sind.

Neben der Kiran Millwood Hargrave hat auch ihr Ehemann Tom de Frestons eine wundervolle Arbeit geleistet. Seine zahlreichen Zeichnungen sind einfach atemberaubend und fangen die Stimmung der Geschichte perfekt ein. Das viele Grau-Schwarz spiegelt die Traurigkeit der Geschichte gekonnt wider und wirkt zum Ende hin immer bedrohlicher, die knallgelben Farbakzente wiederum symbolisieren die Hoffnung und bringen Licht in die Düsterkeit. Etwas irritiert haben mich nur die Illustrationen von Julia. Aus dem Text geht hervor, dass sie übergewichtig ist, allerdings hat Tom de Frestons sie von schlanker Statur gezeichnet. Vielleicht habe ich aber auch etwas falsch verstanden, keine Ahnung. Einen Stern abziehen werde ich deswegen jedenfalls nicht. Nein, ich bin so begeistert von diesem Buch, in meinen Augen ist es ein echtes Kunstwerk.

Fazit: „Julia und der Hai“ ist ein wertvoller, tiefgründiger und bewegender Roman voller Sprach- und Bildgewalt, den ich aus vollem Herzen nur empfehlen kann. Die Geschichte ist wunderschön und einfühlsam aus der Sicht eines Kindes geschrieben und großartig illustriert, sie ist so ruhig und kraftvoll wie das Meer und traurig und hoffnungsvoll zugleich. „Julia und der Hai“ ist ein ganz besonderes Buch, das man so schnell nicht vergisst. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Ein Buch, welches mich komplett überrascht hat

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*Trigger Warnung, in diesem Buch begegnen dem Leser Themen wie bipolare Störung, Suizid, Tablettenmissbrauch, Mobbing*

Ich gestehe, als mir dieses Buch auf der Buchmesse vorgestellt wurde, konnte ich ...

*Trigger Warnung, in diesem Buch begegnen dem Leser Themen wie bipolare Störung, Suizid, Tablettenmissbrauch, Mobbing*

Ich gestehe, als mir dieses Buch auf der Buchmesse vorgestellt wurde, konnte ich nicht wirklich etwas damit anfangen. Weder mit dem Cover noch mit dem Klappentext, den dieser ist wirklich recht schlicht und wenig aussagekräftig.
Dann hatte ich es im Briefkasten und es lag tagelang wie ein Mahnmal auf meinem Schreibtisch und hat mich angeschaut. Irgendetwas hatte dieses Buch… dann habe ich beschloss, es mit dem Hörbuch zu versuchen. Lag vor allem daran, dass ich noch ein anderes am lesen war aber „Julia und der Hai“ wie magisch, ganz laut HIER gerufen hat.
Was soll ich sagen… dieses Buch ist wie ein Überraschungsei! Man wird komplett von der Geschichte, sowie vom Inhalt überrascht und mitgerissen.
Einmal gestartet, war dieses Buch nicht mehr aus meinem Kopf wegzudenken. Ich musste es einfach beenden und wissen was passiert.
Julia ist ein Mädchen, was äußerlich nicht komplett beschrieben wird, sondern nur in Facetten und dies recht zart angedeutet. Man erfährt, dass sie wohl nicht komplett schlank ist und ansonsten auch eher unscheinbar. Aber, sie hat Interessen und diese verfolgt sie. Sie will wie ihre Mutter Meeresbiologin werden. Allerdings ist sie auch für andere Dinge offen und lässt sich inspirieren. Z.B. Das Anschauen von Sternenbilder durch ein Teleskop.
Ihr ist nicht wirklich klar, welche Krankheit ihre Mutter plagt und warum sie zwischen Himmelhoch jauchzend und tiefbetrübt wechselt. Sie äußert auch keine Vermutung dazu, sondern hofft einfach, dass eine Uni bereit ist, ihre Forschung zu unterstützen.
Hier merkt man, dass mit jedem Umschlag der ankommt, die Stimmung sinkt. Dass es einer grandiosen Idee geschuldet ist, dass sich die Stimmung anhebt, was diese allerdings für Auswirkungen hat, ist in diesem Moment noch nicht ganz klar.
Julia freundet sich mit einem Jungen an, der gemobbt wird. Etwas, was sie nicht mag und wo sie ihn unterstützen will, weil sie doch Freunde sind. Unbeabsichtigt wird sie auch zum Mobber. Aber nicht, weil sie es will, sondern weil sie es einfach nicht anders weiß. Hier kann man Kindern wunderbar erklären, was eine Reaktion auf eine Andere bedeutet und das nicht immer alles in Ordnung ist, was man tut und sagt. Das Worte verletzen können, genauso wie Handlungen.
Auch die bipolare Störung der Mutter wird zum Thema. Erst recht leise und sachte im Verlauf des Buches, bis zum Ende hin, als diese dann explodiert und noch gepaart wird mit Tablettenkonsum und Suizid. Hier stürzen verschiedene Szenarien auf Julia ein, die sie nicht fassen kann, die dem Leser aber mehr als authentisch und plausibel dargelegt werden.
Schnell wird klar, dass der Hai ein Symbol ist, eines an dem sich Julias Mutter festklammert und nicht loslassen kann.
Ich will gar nicht mehr zur Story verraten, man muss es einfach selber lesen und erfahren.
Dieses Buch ist leise, sachte und wunderschön. Es gibt dem Leser Freiraum sich seine Gedanken zu machen, seine eigenen Schlüsse zu ziehen und am Ende glücklich zu sein und zu danken, dass man dieses Buch lesen durfte.
Ich habe natürlich noch in das Buch reingelassen und bin einfach hin und weg von dem Schreibstil. Hören ist das eine, das kann ich nur empfehlen, aber selber lesen das Nächste. Jedes Wort ist mit Bedacht gewählt, jedes Wort ist genaustens überlegt und genau so eingesetzt, dass es am Ende harmonisch ist und passt. Dieses Buch lässt sich wunderbar lesen. Zusätzlich zu dem Ganzen, gibt es noch Illustrationen, die einem ans Herz gehen.
Kurz um gesagt, ein Buch, welches ich komplett unterschätzt habe. Denn es kommt still daher, macht wenig aufsehen um sich selbst, hinterlässt dann aber einen großen Eindruck.
Wie ihr seht, das erste Mal…, dass ich meine Worte nicht so zusammenfassen kann, wie ich will, außer…lest es!
Ihr werdet ein Buch bekommen, was nicht spannend ist, was nicht actionreich ist. Sondern voller Liebe, Wärme und einer Geschichte die ans Herz geht. Erzählt von einer gesundheitlichen Einschränkung, dem Verhalten eines Menschen, dem unbändigen Wunsch den Hai zu finden und dafür alles zu tun…doch am Ende, ist da dieser kleine Teufel in einem, der es anders will!
Nehmt es, setzt euch hin und lasst euch begeistern…lasst euren Gedanken freien Lauf und taucht ab in die Weiten des Meeres.


Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches auf eine ganz besondere Art und Weise die Krankheit bipolare Störung und weitere eingehende Symptomatiken darlegt. Still, leise, unaufgeregt kommt es daher und erzählt eine Geschichte. Eine von Julia und dem Hai. Ein Hai, der gefunden werden will, der ein Sinnbild für etwas ist und der eine weitaus größere Rolle spielt. Lasst euch verzaubern und begeistern von diesem besonderen Buch.