Cover-Bild Sprache und Sein
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 27.01.2020
  • ISBN: 9783446265950
Kübra Gümüsay

Sprache und Sein

Kübra Gümüşay beschreibt wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. „Ein beeindruckendes Buch, poetisch und politisch zugleich.“ Margarete Stokowski

Dieses Buch folgt einer Sehnsucht: nach einer Sprache, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert. Nach einem Sprechen, das sie in ihrem Facettenreichtum existieren lässt. Nach wirklich gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt. Kübra Gümüşay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Doch wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse – anders miteinander kommunizieren?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2020

Dieses Buch MUSS gelesen werden.

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„Eine Frau mit Kopftuch, die an einer Schule putzt, führe zu keiner Grundsatz-Debatte. Eine Frau mit Kopftuch, die an einer Schule unterrichten möchte, werde hingegen als ein Problem empfunden.“ – Kübra ...

„Eine Frau mit Kopftuch, die an einer Schule putzt, führe zu keiner Grundsatz-Debatte. Eine Frau mit Kopftuch, die an einer Schule unterrichten möchte, werde hingegen als ein Problem empfunden.“ – Kübra Gümüşay gemäß El-Mafaalani in „Sprache und Sein“
Als ich dieses Buch zur Hand genommen habe, hatte ich Erwartungen, für deren Höhe ich nicht einmal den genauen Grund kannte. Andere Rezensionen, die dafür die Verantwortung hätten tragen können, hatte ich nicht gelesen. Da war nur dieses Gefühl, dass dieses Buch irgendetwas in mir auslösen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil.
Wer heutzutage mit offenen Augen durch die Welt geht, kommt nicht umhin, die durch Diskriminierung entstehenden Missstände zu bemerken – selbst, wenn man davon, wie in meinem Fall, glücklicherweise nicht direkt betroffen zu sein scheint. Doch das Werk von Kübra Gümüşay gab mir einen neuen Blickwinkel und machte deutlich, was eigentlich jedem klar sein sollte: Diskriminierung geht uns alle an. Wir alle gehören zu dem dunklen Spinnennetz, dass sich manchmal deutlicher, manchmal weniger deutlich durch die Gesellschaft zieht. Wir sind es, die im Bezug darauf jeden Tag Entscheidungen treffen – es aber vielleicht nicht einmal bemerken. Kübra Gümüşay hat sich mit ihrem Werk geradewegs in mein Herz geschrieben, hat Hebel in Bewegung gesetzt, Gedanken und Gefühle angestoßen, von denen ich im Nachhinein beinahe enttäuscht bin, dass ich sie nicht schon zuvor hatte. Mir wurde bewiesen, dass auch offene Augen blinde Flecken tragen können. Aber jetzt habe ich das Gefühl, ein Stück weit klarer zu sehen. Und ich wünschte wirklich, ich könne dieses neue Sehvermögen auch jedem anderen mit auf den Weg geben. Jeder Mensch, mit dem ich mich in den letzten Tagen unterhalten habe, durfte bereits von diesem Buch erfahren. Die Botschaften, die auf diesen Seiten zu finden sind, sollten nicht nur gelesen werden: Sie MÜSSEN gelesen werden. Dieses Buch lehrt einen so viel… Toleranz und Akzeptanz, Nächstenliebe, Verständnis, Bewusstsein und Offenheit. Und ich hoffe, dass ein paar von euch sich ebenfalls zwischen diese Seiten wagen, um zu hören, was Kübra Gümüşay zu sagen hat.

Veröffentlicht am 14.05.2021

Thema gut - Argumente zwiespältig

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Dieses Buch stand sehr lange auf meiner Wunsch- und Leseliste und ich bin nun sehr froh es gelesen zu haben. Ich möchte aber auch auf Kritik eingehen, die bei diesem Buch in den meisten Rezension doch ...

Dieses Buch stand sehr lange auf meiner Wunsch- und Leseliste und ich bin nun sehr froh es gelesen zu haben. Ich möchte aber auch auf Kritik eingehen, die bei diesem Buch in den meisten Rezension doch eher untergeht.

Kübra Gümüsay berichtet über Sprache. Dass Sprache unsere Wirklichkeit/Wahrnehmung beeinflusst, war für mich nichts Neues. Aber gerade für Menschen, die mit diesem Thema bisher eher wenig Berührungspunkte hatten, lohnt es sich definitiv. Die Autorin bringt extrem viele Beispiele, für meinen Geschmack an manchen Stellen zu viele, da es den Blick vom eigentlichen Thema und der Diskussion ablenkt. Aber diese Beispiele verdeutlichen die Thematik oft sehr gut und veranschaulichen die Problematik.
Es geht in diesem Buch viel um Ausgrenzung und Diskriminierung und wie diese Bereiche mit Sprache zusammenhängen. Hier bringt sie oft bekannte Beispiele, die leider aber nicht immer stichhaltig sind. Sie zitiert beispielsweise Necip Fazil Kisakürek, der sich bei einiger Recherche jedoch als offenkundiger Antisemit entpuppt. Wenn mal viel wert auf die Diskussion über Diskriminierung legt, sollte man meiner Meinung nach auch gut über seine eigens zitierten Autor*innen recherchieren. Schade.
Die Argumente, die Gümüsay im Gesamten aber anbringt sind dadurch aber natürlich nicht weniger wichtig. Diskriminierung im öffentlichen Raum ist ein Problem dem wir uns einfach stellen müssen und sie macht sehr radikal darauf aufmerksam.
Ein weiterer Punkt, der mich etwas gestört hat, ist das ewige Kreisen um ein Thema ohne zu einer Antwort zu kommen. Gümüsay bespricht das Thema und macht darauf aufmerksam, ja. Aber eine Antwort wie man nun ganz konkret damit umgehen soll, gibt sie selbst nicht. Sie dreht sich mit ihrer Argumentation schlicht im Kreis. Wiederholt ihre Argumente, unterstreicht und belegt sie durch unterschiedliche Zitate, die doch immer wieder ähnliches aussagen. Zu einer Aussage am Ende kommt sie aber dennoch nicht.
Ich persönlich finde auch einige wenige Argumente sehr einseitig und zu wenig ausgeführt. Sie schreibt über recht Hetze, die auch definitiv ein Problem darstellt, allerdings hätte ich mir gerade hier Beispiele gewünscht. Analysen, die aufarbeiten, wie genau die Sprache solcher Hetzer funktioniert. Und das fehlt eben. Ihre Argumente fußen weitestgehend auf ausgewählten Zitaten, statt auf eigens ausgeführten Linien und Analysen.
Ein letzter Punkt, den ich noch nennen möchte, ist der Widerspruch in ihrer eigenen Argumentation, der mir besonders auch am Ende des Buches aufgestoßen ist. Praktisch über das ganze Buch hinweg kritisiert sie immer wieder alle möglichen Menschen für ihre Fehler, gleichzeitig beschreibt sie aber auch, dass wir nicht so harsch mit Fehlern anderer umgehen sollten, wir sollten akzeptieren, dass Menschen es versuchen und auf der Suche nach dem richtigen Weg sind. Gümüsay hält hier ihre eigenen Forderungen nicht ein, indem sie Menschen, die Fehler machten sehr stark kritisiert und auch im Gegenzug stereotypisiert. Also genau das, wovon sie wegkommen möchte.

Ich stehe etwas im Zwiespalt mit diesem Buch. Ich finde einige Argumente sehr gut und wichtig. Aber Argumente widersprechen sich und sind manchmal zu wenig ausgeführt. Ich hätte mir hier tiefergehendes gewünscht. Als Einsteigerbuch jedoch bestimmt nicht schlecht.

Veröffentlicht am 10.06.2020

Ein paar anregende Gedanken, großteils jedoch einseitig und wiederholend

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Die Inhaltsangabe dieses Buches klingt vielversprechend und tatsächlich enthält es einige interessante Bemerkungen, beispielsweise dazu, wie die Sprache, die wir verwenden, uns beeinflusst, welche Auswirkungen ...

Die Inhaltsangabe dieses Buches klingt vielversprechend und tatsächlich enthält es einige interessante Bemerkungen, beispielsweise dazu, wie die Sprache, die wir verwenden, uns beeinflusst, welche Auswirkungen Mehrsprachigkeit hat oder wie Ausgrenzung auf verschiedenen Ebenen funktioniert.
Ein zu großer Teil besteht jedoch aus Gejammer darüber, wie schlecht gewisse Bevölkerungsgruppen doch behandelt würden, oder aus Selbstbeweihräucherungen der Autorin. Sie erweckt den Eindruck, als seien sie bzw die Leute, die ihre Ansichten teilen, als einzige zu konstruktiven Diskussionen bereit, während ihre „Gegner“ nur darauf aus sind, andere niederzumachen. Wirkliche Lösungen für die aufgezeigten Probleme hat sie allerdings selten anzubieten.
Generell ist die Darstellung sehr einseitig, abweichende Argumente werden kaum thematisiert. Dazu kommt noch, dass die im Grunde immer gleichen Aussagen ständig wiederholt werden, sodass weniger echter Inhalt vorhanden ist als es die 200 Seiten erwarten ließen.

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