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Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema und so findet es nicht oft Platz in Jugendbücher. Umso mehr ist es wichtig über die Thematik zu schreiben, um so ein Bewusstsein zu schaffen und auch um Aufzuklären. ...
Häusliche Gewalt ist kein einfaches Thema und so findet es nicht oft Platz in Jugendbücher. Umso mehr ist es wichtig über die Thematik zu schreiben, um so ein Bewusstsein zu schaffen und auch um Aufzuklären. You are (not) safe here wollte ich genau aus diesem Grund lesen, weil es um häusliche Gewalt geht.
Tausende Krähen belagern die Kleinstadt Auburn, die Menschen sind entsetzt und überlegen, wie sie die Krähen so schnell wie möglich wieder loswerden können. Doch es werden immer mehr. Die 17-jährigen Leighton hat keine Angst vor den Krähen, genauso wenig wie ihre kleine Schwester, beide haben sich mit einer Krähe angefreundet. Die Geschwister haben ganz andere Sorgen. Ihr Vater. Die Situation zu Hause wird immer schlimmer, doch niemand unternimmt etwas und Leighton hat Angst, dass es bald zu spät ist...
Das Buch hat eine bedrückende Atmosphäre, sodass ich immer wieder Pausen einlegen musste. An dieser Stelle eine Trigger Warnung, manche Szenen können einen emotional Aufwühlen im Hinblick auf das Thema häusliche Gewalt / emotionaler Missbrauch. Die Krähen, die auf mysteriöse weise immer mehr werden, verdichten diese Atmosphäre noch mehr. Man merkt als Leser, wie die Situation immer gefährlicher wird und ist hilflos.
Dies ist eines dieser Bücher, wo man als Leser am liebsten reinspringen würde um die Geschwister zu beschützen. Die Geschichte zeigt deutlich, wie Gewalt toleriert wird, Erwachsene wegsehen, weil man sich ja kennt und man mischt sich ja auch nicht in die Angelegenheiten von anderen ein. Wenn es wirklich schlimm wäre, würde die Frau ja Anzeige erstatten, ja bestimmt, beim früheren besten Freund ihres Mannes, der nun Polizist ist. Die Geschichte hat mir da schon etwas abverlangt.
Trotzdem auf jeden Fall lesenswert. Das Buch ist nicht nur bedrückend. Es gibt auch eine süße und zarte Lovestory diese lockert die Thematik auf. Und auch die liebe unter den Geschwistern, wie sie für einander da sind, gibt dem Leser etwas Positives. Durch die Krähen kommt noch ein kleiner mysteriöser Anteil in die Geschichte, diesen hätte ich zwar nicht gebraucht, aber er macht die Story definitiv interessanter.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Leighton. Der Schreibstil ist zwar flüssig zu lesen, aber trotzdem habe ich aufgrund der Thematik länger für das Buch gebraucht. Die Charaktere fand ich durchweg gut und realistisch gezeichnet. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, eine authentische Geschichte zu lesen. Wenn man die Mysterie Elemente durch das Haus und die Krähen abzieht, natürlich. Aber alles andere wirkte sehr reell.