Ein Buch voller wahrgewordener Träume
Allgemeines
Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte ist am 30.09.2019 bei one, einem Imprint von Bastei Lübbe, erschienen. Das gebundene Buch hat 343 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren ...
Allgemeines
Strange the Dreamer – Der Junge, der träumte ist am 30.09.2019 bei one, einem Imprint von Bastei Lübbe, erschienen. Das gebundene Buch hat 343 Seiten und wird ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen. Laini Taylor ist dem ein oder anderen mit Sicherheit durch ihre Daughter of Smoke and Bones Trilogie bekannt. Wer sie nicht kennt, sollte diese Rezension zwar lesen, sich danach aber ganz schnell die gesamte Trilogie besorgen, drei Tage frei nehmen und die Bücher verschlingen…
Inhalt:
„Lazlo Strange liebt es, Geheimnisse zu ergründen und Abenteuer zu erleben. Allerdings nur zwischen den Seiten seiner Bücher, denn ansonsten erlebt der junge Bibliothekar nur wenig Aufregendes. Er ist ein Träumer und schwelgt am liebsten in den Geschichten um die sagenumwobene Stadt Weep – ein mysteriöser Ort, um den sich zahlreiche Geheimnisse ranken. Eines Tages werden Freiwillige für eine Reise nach Weep gesucht, und für Lazlo steht sofort fest, dass er sich der Gruppe anschließen muss. Ohne zu wissen, was sie in der verborgenen Stadt erwartet, machen sie sich auf den Weg. Wird Lazlos Traum nun endlich Wirklichkeit?“ (Quelle: Verlagsseite Bastei Lübbe)
Meine Meinung:
Laini Taylor hat ein neues Buch geschrieben. Aber es wird nicht übersetzt. Wie kann das sein? Lange Zeit habe ich mich das gefragt. Nun ist es jedoch endlich so weit, Bastei Lübbe hat Strange the Dreamer ein Zuhause im One-Verlag gegeben. Zwar auch nur ein geteiltes Zuhause, aber immerhin. Mir war direkt nach der Ankündigung klar, dass ich diese Reihe ebenso wie Daughter of Smoke and Bones verschlingen muss, verschlingen werde.
Daughter of Smoke and Bones ist eine Reihe, die unvergleichbar zu sein scheint. Eine märchenhafte, magische und fantastische Trilogie voller Charaktere, die einzigartiger nicht sein könnten. Ein neues Buch, das vom Verlag im Deutschen geteilt wurde, kann damit eigentlich gar nicht verglichen werden. Mir fällt es wirklich schwer, hier eine objektive Bewertung zu schreiben, da ich weiß, dass das Buch im Original ein ganz anderes ist. Sowohl inhaltlich als auch vom Aufbau her ist die deutsche Übersetzung nicht mit dem Original zu vergleichen. Wie soll ein Buch, das einfach einen Cut hat und theoretisch noch viel mehr erzählt, von mir fünf Bewertungsherzen erhalten können? Da ich mir sicher bin, dass ich diese Wertung sonst vergeben würde, verzichte ich in meiner Rezension auf jegliche Wertung in Sternform. Ich möchte einer großartigen Geschichte nichts abziehen, was im Original nicht abgezogen werden müsste. Aber an dieser Stelle möchte ich an die Verlage appellieren. Mit Sicherheit wurde die Entscheidung, das Buch in zwei Teilen herauszubringen nicht unter Berücksichtigung der wichtigsten Grundlage getroffen: Wie finden das eure Leser? Viele Bücher werden geteilt, weil sie sonst im Deutschen nicht lesbar wären, da sie einfach zu umfangreich wären. Das ist hier nicht der Fall! Ja, wir Leser werden den zweiten Teil kaufen und somit vermutlich mehr Geld ausgeben. Aber finden wir das gut? Von mir ein klares „Nein.“!
In Strange the Dreamer lernen wir den sympathischen und absolut verträumten Lazlo Strange kennen. Im Laufe der Handlung tritt er die Reise seines Lebens an. Und die hat es in sich. Parallel befinden wir uns in der sagenumwobenen Stadt Weep und begleiten einige Götterkinder bei Ereignissen, die mich in Hinblick auf die weitere Handlung sorgenvoll zurückließen. Vor allem im Prolog, aber auch innerhalb der Geschichte wird deutlich, warum Taylor als Autorin aus der Masse hervorsticht. Ihr Schreibstil ist poetisch und besonders, vermutlich nicht für jeden etwas. Sie schreibt wortgewaltig, ja beinahe haptisch vorstellbar. Als Leser wird die eigene Imaginationsfähigkeit dadurch aktiviert und angeregt, sich die Dinge beinahe bildlich vorzustellen. So eine Art zu schreiben ist in meinen Augen selten.
Taylor entführt uns in die Gedanken eines wahrhaftigen Träumers, der beinahe zufällig seinen Lebenstraum kennenlernt. Lazlo entwickelt sich bereits in diesem ersten Teil zu einem Charakter, den man irgendwann vermissen oder für Vergleiche heranziehen wird. Ähnlich wie Karou ist er ein so ausgearbeiteter Protagonist, dass ich beinahe das Gefühl habe, ihn zu kennen. Über die Geschichte an sich möchte ich euch an dieser Stelle gar nicht mehr verraten. Wichtig ist, dass ihr auch Strange the Dreamer lesen müsst, wenn ihr auf der Suche nach besonderen fantastischen Geschichten seid. Ich bin sicher, dass die Fortsetzung, die noch dieses Jahr erscheint, euch ebenfalls nicht enttäuschen wird. Wer weiß, vielleicht könnt ihr euch beide Teile auf einmal kaufen und Lazlo Stranges Erlebnisse dann doch in einem Stück lesen?
Fazit:
Ein Buch voller wahrgewordener Träume, das leider geteilt worden ist. Wäre es das nicht, wäre es vermutlich auch in der Übersetzung so perfekt wie das Original.