Ein "Märchen" der etwas anderen Art
"Rapunzel, mein" ist der zweite Band um die Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler und das erste Buch, dass ich persönlich von Lars Schütz gelesen habe. Der Thriller ist eine in sich abgeschlossene Geschichte ...
"Rapunzel, mein" ist der zweite Band um die Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler und das erste Buch, dass ich persönlich von Lars Schütz gelesen habe. Der Thriller ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann daher problemlos auch dann gelesen werden, wenn man den ersten Band "Der Alphabetmörder" nicht kennt (zum Teil wird jedoch Bezug auf die Ereignisse des Vorgänger-Buches genommen).
Der Thriller "Rapunzel, mein" nimmt, wie es der Name schon vermuten lässt, Bezug zum bekannten Märchen "Rapunzel" der Gebrüder Grimm. Anders als im Märchen wird die "Rapunzel" in diesem Thriller jedoch nicht vom Königssohn gerettet, sondern ohne Hände und mit ihren eigenen langen Haaren erdrosselt auf der Bühne eines Theaters gefunden.
Rabea Wyler, deren Schwester als kleines Mädchen vor vielen Jahren verschwunden ist, erinnert der Rapunzel-Fall an ein Ereignis von damals und ist überzeugt, dass der Mord etwas mit dem Verschwinden ihrer Schwester zu tun hat. Mit Hilfe ihres ehemaligen Kollegen Jan Grall macht sie sich auf die Suche nach weiteren Hinweisen und wird immer tiefer in die Verwicklungen und Abgründe hineingezogen, die hinter dem Mord an "Rapunzel" stehen.
Das Buch spielt zum großen Teil im Ruhrgebiet (das tote Mädchen wird in Essen gefunden, Duisburg und Düsseldorf sind weitere Schauplätze) und in der Schweiz (der Heimat von Rabea Wyler und ihrer Schwester) und macht außerdem noch einen Abstecher nach Las Vegas in den USA. Es werden sowohl Sequenzen aus der Vergangenheit, als auch aktuelle Ereignisse beleuchtet und aus verschiedenen Sichtweisen geschildert.
Ich muss zugeben, dass ich anhand der Leseprobe eine etwas andere Erwartung an das Buch hatte und einzelne Ereignisse etwas zu weit hergeholt und konstruiert finde. Auch hätte ich mir noch etwas mehr Spannung gewünscht. Im Großen und Ganzen lässt sich die Geschichte aber gut lesen und wer keinen richtig spannungsgeladenen Thriller erwartet, bekommt einen guten Krimi mit einer etwas anderen "Märchengeschichte" und einigen Toten im Gepäck zu lesen.