Gute Unterhaltung für zwischendurch
Fallon besitzt das Talent, Magie zu spüren. In einem kleinen Archiv in Edinburgh sammelt sie als Archivarin Gegenstände, die mit Magie versehen und somit eine Bedrohung für unwissende Menschen darstellen ...
Fallon besitzt das Talent, Magie zu spüren. In einem kleinen Archiv in Edinburgh sammelt sie als Archivarin Gegenstände, die mit Magie versehen und somit eine Bedrohung für unwissende Menschen darstellen könnten. Denn schliesslich ist die Existenz der Magie streng geheim.
Als Fallon eines Abends auf den mysteriösen Reed trifft, fühlt sie sich nicht nur sofort von ihm angezogen, sondern spürt zugleich auch, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt. Doch er scheint unwissend zu sein.
Als er magische Tarotkarten von Fallon klaut und sie damit aufs Schlimmste hintergeht, beginnt eine aufregende Jagd. Nicht nur sind die Bewohner von Edinburgh durch das Kartenset in Gefahr, sondern Fallon bleibt auch nur wenig Zeit, denn ihre Eltern drohen damit ihr das Archiv wegzunehmen.
Das ist das dritte Buch von Laura Kneidl, das ich lese und leider muss ich sagen, dass mich dieses nun etwas weniger überzeugt hat als die anderen beiden. Klar, der Schreibstil gefiel mir echt gut, er war unterhaltsam, flüssig und packend. Auch die Grundidee fand ich echt toll. Vor allem, dass das Buch in Edinburgh spielt und nicht, wie sonst immer, in London.
Aber mir hat bei der ganzen Geschichte die Tiefe gefehlt. Dieses gewisse Etwas, das einen dazu bringt mit den Charakteren mitzueifern, war nicht wirklich vorhanden.
Dabei haben mich die Charaktere auch eher weniger überzeugt. Ich mochte sie ganz gerne, doch das hat leider nicht gereicht. Ich wurde nicht richtig von ihrer innigen Bindung überzeugt. Ich weiss auch nicht genau, weshalb. Ich habe es einfach nicht gefühlt.
Fallon war zwar ganz witzig und ich mochte ihre kämpferische, mutige Art. Ich verstand nur einfach nicht, warum sie Reed das mit den Karten sofort verziehen hat. Vielleicht bin ich nur einfach sehr nachtragend, aber die paar Entschuldigungen hätten bei mir bestimmt nicht gereicht. Lange hatte ich sogar den Verdacht, dass er sie weiterhin belügen würde und eigentlich über die Magie Bescheid wusste und vielleicht die Karten doch noch selbst hatte und ich verstehe nicht, warum Fallon ihm so blind vertraute.
Reed hingegen mochte ich charakterlich sehr. Ihn verstand ich auch besser. Sein Verhalten machte für mich mehr Sinn.
Doch auch mit Jess konnte ich nicht so richtig warm werden. Zum einen spielt er sich als besten Freund auf, zum anderen fühlt er sich gleich verpflichtet, alles den Archivaren zu melden, auch wenn das für Fallon nicht wirklich vorteilhaft ist. Ich weiss nicht so recht.
ACHTUNG SPOILER!!
Auch das Ende fand ich nicht so wahnsinnig toll. Die Idee mit dem Onkel fand ich zwar gut, denn das Motiv war da und ich hatte es doch nicht vermutet, doch das mit dem Verfluchen war mir ein wenig suspekt.
Vielleicht hat auch das Ende meine Meinung vom Buch heruntergezogen denn der Anfang und vor allem der Mittelteil haben mir wirklich gut gefallen, vor allem der Teil in den unterirdischen Gängen mit der Razzia.
Fazit: Gute Unterhaltung für zwischendurch, doch mir hat die Tiefe und das gewisse Etwas einfach gefehlt.