REZENSION – DELIRIUM – LAUREN OLIVER
Inhalt:
Amor Delirium Nervosa – die tödlichste Krankheit. Die Liebe.
Am achtzehnten Geburtstag wird bei den Jugendlichen dieser Gesellschaft der Eingriff vorgenommen um die Deliria 'raus zu schneiden'
Lena glaubt daran, freut sich sogar darauf. Aber dann ändert sich einfach alles.
Meine Meinung:
Ich gebe zu am Anfang fand ich alles etwas zäh. Am Anfang. Es ging schnell vorbei. Und ich war zuerst verwundert – über die Idee. Dann erschrocken – über die grausame Gesellschaft und die Art und Weise den Eingriff vorzunehmen. Dann erschüttert – stellt euch vor, dass die Liebe die schlimmste Krankheit wäre und es einen Weg gäbe sie für immer los zu werden. Nicht nur das Gefühl, Schmetterlinge im Bauch, Verlangen, Vermissen, Freude... auch der Schmerz, den die Liebe mit sich bringt. Puff. Ein Schnitt – weg. Es ist einfach greifbar. Vorstellbar. Wie viele Menschen gehen an einem gebrochenem Herz zu Grunde? Aber...dann kommt diese Protagonistin, Lena um die Ecke. Sie ist am Anfang ziemlich überzeugt von dem Zwang der all jenen, die in den genehmigten Gebieten leben auferlegt wird. Keine Liebe. Geschlechtertrennung. Keine Berührungen. Doch wirklich, Schritt für Schritt und es sind verdammt kleine Schritte ändert sich alles für sie. Man spürt ihre Veränderung, denn sie ist langsam. Fast quälend langsam. Und dann liebt man Lena. Obwohl sie am Anfang anstrengend war, nichts riskieren wollte, den Schmerz nie fühlen wollte, ist sie danach absolut großartig geworden.
Und Alex. Alex ist der Faktor, der alles ins Rollen bringt, sie an der Welt zweifeln lässt in der sie lebt (mehr dazu lest ihr besser selbst, ich sage das nur über ihn, weil es in jeder Dystopie den verändernden Faktor gibt in irgendeiner Art).
Jedenfalls war ich dann voll drin. Ich bin geflogen, durch die Geschichte, die Seiten und zu anderen Orten. In einem Punkt hat mir Lena nicht gefallen. Das war der Moment als sie den Zaun das zweite Mal hinter sich gelassen hatte, lest es dann weiß der eine oder andere, was ich meine !
Ich habe wirklich viele unglaublich schöne, berührende oder erschütternde Zitate mit Post-its versehen, weil sie so toll sind, dass ich mich jederzeit dran erinnern können will.
Was die die Geschichte mir ganz klar gesagt hat (und ich glaube das ist auch die tiefgründige Botschaft der Autorin, die hinter diesem Buch steht) ohne Liebe sind wir gar nichts. Zombies. Wandelnde tote.
Wer Schmerz fühlt, der fühlt sich auch lebendig. Und genau darauf kommt es an. Etwas zu fühlen, egal ob Liebe oder Hass.
So viel dazu. Ich habe darüber viel nachgedacht und tue es immer noch. Delirium flattert nicht so schnell aus dem Kopf, es bleibt hängen. Und vielleicht, ganz vielleicht verändert es auch etwas in einem. Wenn man sich drauf einlässt. Das sind die Bücher, die Aufmerksamkeit verdienen, die mit einer klaren Botschaft, die, die zum verändern, nachdenken anregen.
Cover:
Fang ich mal beim 'Schutzumschlag an. Der ist toll. Passend. Da sind mir schon tausend verschiedene Gedanken durch den Kopf geschossen als ich den das erste Mal gesehen habe!
Und unter dem Schutzumschlag glänzt dieses Buch einfach so hübsch.
Schreibstil:
Der ist natürlich 'ähnlich' wie der von anderen Autoren, die in diesem Genre unterwegs sind und ich kann immer gar nicht genau sagen was es ist, dass all diese talentierten Menschen voneinander unterscheidet, aber irgendwas ist da. Jedenfalls ist das lesen einfach gewesen. Ich war gefesselt habe mich in meinen Seilen aber nicht verheddert.