Cover-Bild Warten auf Eliza
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 13.04.2021
  • ISBN: 9783453360815
Leaf Arbuthnot

Warten auf Eliza

Roman
Christiane Burkhardt (Übersetzer)

Der verwitweten Ada fehlt eine Familie, der jungen Eliza eine Großmutter – als sie sich begegnen, nehmen beider Leben eine ungeahnte Wendung

Als Ada ihren Mann verliert, droht sie in Einsamkeit zu ertrinken. Mit über 70 hat sie, die einmal beinahe eine erfolgreiche Dichterin geworden wäre, plötzlich niemanden mehr. Erst als gegenüber ein Paradiesvogel einzieht, bekommt ihr Leben wieder Bedeutung und Farbe. Auch Eliza, eine bisexuelle junge Doktorandin mit entschiedenen Ansichten, leidet nach einer Trennung. Langsam nähern sich die beiden Frauen an, fühlen sich verbunden in ihrer rebellischen Natur und entdecken doch große Unterschiede. Eine ungewöhnliche Freundschaft beginnt, die Ada und Eliza mehr als einmal retten wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2021

Die Geschichte verliert sich

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Warten auf Eliza? Wohl eher das Warten auf ein tatsächliches Aufeinandertreffen der beiden Frauen. Denn das passiert leider erst in der zweiten Hälfte des Buches (was ich nach dem Lesen des Klappentextes ...

Warten auf Eliza? Wohl eher das Warten auf ein tatsächliches Aufeinandertreffen der beiden Frauen. Denn das passiert leider erst in der zweiten Hälfte des Buches (was ich nach dem Lesen des Klappentextes so nicht vermutet hatte). In der ersten Hälfte dagegen wird die Einsamkeit der beiden unterschiedlichen Frauen thematisiert. Während ich beim Lesen sehr schnell einen Zugang zu Ada finden konnte, wurde ich mit Eliza so gar nicht warm. Ihre rundum negative Sichtweise, die meiner Meinung nach schon an einer Depression grenzt, machte mir keine Freude. Und ich bin ganz ehrlich, ich dachte: Wieder eine junge Frauenfigur, die so von Selbstzweifeln, Existenzängsten, ungünstigen äußeren Einflüssen und Familienkonstellationen, Liebeskummer usw. zerfressen ist, dass sie nicht mehr die schönen Dinge im Leben wahrnimmt. Versteht mich nicht falsch, jeder von uns hat mal richtig besch… Zeiten. Aber bei diesen Frauenfiguren, von denen es für mich gefühlt momentan so viele in der Literatur gibt, fällt immer irgendwie alles auf einmal an. Ein uferloses schwarzes Loch. Und das ermüdet mich und spiegelt auch nicht all die wunderbaren, starken Frauen in meinem Umfeld wider.

All diese Gefühle nehmen im ersten Teil sehr viel Raum ein. So viel Raum, dass die beiden Frauen erst auf Seite 192 das erste Mal bewusst aufeinandertreffen. Ab hier wurde die Geschichte für mich interessanter, gleichzeitig kam mir allerdings die Tiefe der Gedanken- und Gefühlswelt, die mir im ersten Teil zu viel war, im zweiten Teil zu kurz. Nicht nur das erste Kennenlernen, sondern auch viele weitere potenziell interessante Szenen, zum Beispiel im gemeinsamen Zusammenleben, die Gespräche, die Ratschläge, die Auflösung der Konfliktpunkte, wurden eher nebenbei erzählt. Manche zuvor erwähnten Handlungen wurden bis zum Ende des Buches gar nicht mehr aufgelöst. Doch meiner Meinung nach steckten gerade in diesem zweiten Teil des Buches – in dieser außergewöhnlichen Frauenfreundschaft - so viele fantastische Möglichkeiten. Warum hat man sich stattdessen so sehr in den vielen aktuellen Themen (Brexit, Nesthocker, Kindesmisshandlung, Catfishing, Gewalt, Start-ups…), die nicht oder nur wenig entscheidend für die Handlung sind, und der negativen Gefühlswelt des ersten Teils verloren? Und so leider ein Buch erschaffen, das nicht lange nachhält und bei dem die wichtigen Aussagen untergehen?

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Einsam in Oxford

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Dieser Roman vereint viele Themen in einem Buch. Zwei Generationen treffen aufeinander, zwei einsame Frauen nähern sich an, beide lieben Literatur, sind in unterschiedlichen Familienverhältnissen verwurzelt ...

Dieser Roman vereint viele Themen in einem Buch. Zwei Generationen treffen aufeinander, zwei einsame Frauen nähern sich an, beide lieben Literatur, sind in unterschiedlichen Familienverhältnissen verwurzelt und helfen einander, die Welt zu verstehen. Eine verwitwete Seniorin trauert sehr und verkriecht sich in ihrem Haus; eine Studentin arbeitet an der Promotion und ist auf der Suche nach ihrer Identität. Der Rückblick auf die Vergangenheit der beiden Protagonistinnen bereitet auf sehr vielen Seiten das Kennenlernen der zwei Frauen vor. Dieser Einstieg ist wichtig, um den weiteren Lebenslauf zu verstehen, jedoch ist er extrem ausführlich ausgefallen. Allmählich in der Gegenwart angekommen, zeigen die zwei Frauen, was in ihnen steckt, allen voran die rüstige Ada. Ihre Trauerstarre löst sich, sie wird aktiv und nimmt ihr Leben in die Hand. Inzwischen bei ihr eingezogen, wird sie von der aufgewachten Eliza hauptsächlich durch Zuhören und kleinere Ratschläge unterstützt; beide entwickeln sich in Richtung eines lebenswerten Lebens. Das letzte Viertel hat mich etwas enttäuscht, denn die Vorkommnisse passen für mich nicht so ganz ins Bild und in der Entwicklung der Geschichte fehlt mir ein wenig Logik.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und hat mich zügig durch die Geschichte geführt. Die vielfältigen Themen sind gut miteinander verwoben, vielleicht wäre hier weniger doch mehr gewesen. Es konnten nicht alle Stränge logisch zu Ende geführt werden. Schade, denn die Grundlage hat mir gut gefallen. Das Lesen hat trotzdem Spaß gemacht. Und es regt den Leser auf jeden Fall zum Nachdenken an.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Zu langatmig und leider auch zu oberflächlich

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Was habe ich mich auf diesen Roman gefreut! Als Altenpflegerin ist dieses Thema für mich eine ganz besondere Herzensangelegenheit. In meinen Augen gibt es viel zu wenig Freundschaften zwischen den Generationen. ...

Was habe ich mich auf diesen Roman gefreut! Als Altenpflegerin ist dieses Thema für mich eine ganz besondere Herzensangelegenheit. In meinen Augen gibt es viel zu wenig Freundschaften zwischen den Generationen. Selbst in den Familien macht meist jede Generation ihr eigenes Ding ...

Leider bin ich ob der Umsetzung dann doch ein wenig enttäuscht.

Der Schreibstil ist angenehm, man fliegt nur so durch die Seiten - allerdings bleibt gerade Eliza bis zuletzt in meinen Augen seltsam blass. Die Autorin schafft es leider nicht, ausreichend in die Tiefe zu gehen. Zu oberflächlich wird vieles geschildert. Da hätte ich mir doch lieber ein paar Seiten mehr insgesamt - oder aber ein paar weniger an langatmigen Details gewünscht und dafür dann eben Tiefgang.

Das Ende war dann auch irgendwie nichts halbes und nichts ganzes - zu schnell und abrupt kam es dann und mutete dadurch seltsam erzwungen an. Ich als Leser bin leider eher unbefriedigt zurück gelassen worden.

Insgesamt passiert auch wenig interessantes, die Geschichte zieht sich und auch wenn der Ansatz und der Grundgedanke eben wie bereits erwähnt ebenso wie der Schreibstil an sich super sind, fehlt mir doch einiges. Deshalb leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Zwei Frauen aus verschiedenen Generationen

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Der Anfang des Romans weckt noch positive Erwartungen auf eine unterhaltsame Lektüre, die durchaus Anstalten macht, literarische Ansprüche zu erfüllen. Alternierend werden zwei gänzlich unterschiedliche ...

Der Anfang des Romans weckt noch positive Erwartungen auf eine unterhaltsame Lektüre, die durchaus Anstalten macht, literarische Ansprüche zu erfüllen. Alternierend werden zwei gänzlich unterschiedliche Frauen präsentiert: eine ältere Witwe, hinter der eine glückliche Ehe liegt, an der man allenfalls kritisieren mag, dass die Frau gegenüber der dominanten Gestalt des Ehemanns nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft hat. Mit ihr kontrastiert eine junge Frau, Doktorandin, bisexuell, charakterlich unfertig, was sich unter anderem darin zeigt, dass sie sich nicht von einer bereits beendeten Beziehung lösen kann. Stück für Stück nähern sich diese beiden Frauen einander an, wobei übermäßig viele Nebenstränge retardierend wirken, um die Begegnung und das Anknüpfen einer Freundschaft herauszuzögern. Der Autorin muss geschwant haben, dass ihre Erzählökonomie ziemlich aus der Balance geraten ist, denn in der zweiten Hälfte des Romans zieht sie merklich das Tempo an, auf Kosten der sprachlichen und kompositorischen Ausgestaltung. Der Text mutet zunehmend nur noch als ein Entwurf an. Den dramatischen Höhepunkt bildet der Verrat der jungen Protagonistin, der die ältere Frau seelisch verletzt zurücklässt. Dazu kommt noch eine äußere Traumatisierung, als sie auch noch Opfer eines Verbrechens wird. Nicht nur die mangelhafte Gestaltungsfähigkeit schlägt zu Buche - weiterhin ist zu bemängeln, dass so ziemlich jedes aktuelle gesellschaftliche Thema in diesem Roman verwurstet wird. Ergebnis ist ein Gemischtwarenladen, der wie anhand einer to-do-Liste konzipiert scheint. Insgesamt eine enttäuschende Lektüre.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Einsam oder abgesondert?

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Nach dem Tod ihres Mannes verschließt sich Ada mehr und mehr ihrer Umwelt, selbst einkaufen fällt der über Siebzigjährigen immer schwerer. Auch Eliza, eine junge lesbische Doktorandin, hat nach der Trennung ...

Nach dem Tod ihres Mannes verschließt sich Ada mehr und mehr ihrer Umwelt, selbst einkaufen fällt der über Siebzigjährigen immer schwerer. Auch Eliza, eine junge lesbische Doktorandin, hat nach der Trennung von ihrer Freundin den letzten Halt verloren. Sie haust in einem leer stehenden Gebäude und treibt sich nachts in Bars herum. Beide leben in derselben Straße in Oxford und sind sich, als sie sich eines Tages kennen lernen, sofort sympathisch. Als Eliza zu Ada ins Haus zieht, entwickelt sich zwischen den beiden so ungleichen Frauen eine Freundschaft, die beider Leben bereichert. Doch kann diese Gemeinschaft bei einem Altersunterschied von über fünfzig Jahren auch von Dauer sein? …

Die Autorin Leaf Arbuthnot wurde 1992 als Tochter des britischen Politikers und konservativen Abgeordneten im House of Lords, Lord James George Arbuthnot, geboren. Nach ihrem Studium in Cambridge und Paris lebt sie nun wieder in London, arbeitet als Journalistin und Literaturkritikerin, interviewt fürs Radio, zeichnet Cartoons und schreibt. „Warten auf Eliza“ ist ihr erster Roman, zu dem sie hauptsächlich durch ihre 99jährige Großmutter inspiriert wurde.

Die Idee, dass sich zwei einsame Menschen verschiedenen Alters gegenseitig ergänzen und dadurch ihr Leben bereichern können, fand ich zunächst großartig – doch leider wurde ich bald enttäuscht. Das Geschehen beginnt recht schleppend, man liest über uninteressante, wahllos aufgegriffene Themen und banale, alltägliche Ereignisse der beiden Protagonistinnen, die sich erst nach der Mitte des Buches kennen lernen. Auch danach überwiegte bei mir der Eindruck, dass die Autorin mehr Wert darauf legte ihre persönlich am Herzen liegenden Themen (Politik, Brexit-Votum, der Schriftsteller und Holocaust-Überlebende Primo Levi, lesbische Liebe, Poesie und Dichtung, Schwimmen im eiskalten Wasser usw.) in der Geschichte unter zu bringen, als auf die Bereicherung einer ungewöhnlichen Freundschaft einzugehen.

Ebenso wenig konnten mich Sprache und Schreibstil überzeugen, die ich sperrig und holprig empfand, was jedoch eventuell auch an der Übersetzung liegen könnte. Wörtliche Reden enden meist auf „sagte sie“, „erwiderte sie“, „antwortete sie“ oder „fragte sie“, was nicht von großem Einfallsreichtum zeugt. Ebenso die vielen Ortsnamen, die Aufzählung sämtlicher Straßennamen plus der dazugehörigen Gebäude ermüden, ziehen das Geschehen unnötig in die Länge und tragen gewiss nicht zum Spaß am Lesen bei. Auffallend waren auch einige Ungereimtheiten: Eine alte Dame, die nicht in der Lage ist, den Scanner der SB-Kasse im Supermarkt zu bedienen, sich dann aber zu Hause an den PC setzt und ein Start-up als „Oma-Verleih“ gründet, ist für mich nicht sehr glaubwürdig – oder wenn sie sich nach zwei Stunden als Hilfskraft in einem Café nicht mehr auf den Beinen halten kann, dann aber nach Hause geht, neonpinke Leggins und ein neonpinkes Top anzieht und damit auf der Straße rumspaziert, das grenzt es für mich schon ans Lächerliche.

Fazit: Mich hat dieses Buch leider enttäuscht.

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