Nord-Ostsee-Kanal
****Achtung: Rezension für das Hörbuch****
Kiel 1886: Justine hat im Puppentheater des Großvaters
ihre Leidenschaft für das Geschichtenerzählen entdeckt entdeckt. Doch statt gemeinsam mit ihrer großen ...
****Achtung: Rezension für das Hörbuch****
Kiel 1886: Justine hat im Puppentheater des Großvaters
ihre Leidenschaft für das Geschichtenerzählen entdeckt entdeckt. Doch statt gemeinsam mit ihrer großen Liebe Thorin auf der Bühne zu stehen, muss sie im Geschäft aushelfen, obwohl immer weniger Kunden kommen.
Währenddessen wünscht Sanne sich nichts sehnlicher, als zu studieren und Gebäude zu konstruieren, wie schon ihre Großväter.
Regina ist nach dem Tod ihrer Brüder gezwungen, eine Vernunftehe einzugehen.
Doch dann wird der Bau einer gigantischen Wasserstraße beschlossen, die die Meere miteinander verbinden soll!
Ein Jahrhundertprojekt, das nicht nur die Schicksale dieser drei Frauen verändert, sondern auch das Leben von Mimi, der Tochter des Kanalplaners.
Wenngleich die Lebensgeschichten der Frauen im Mittelpunkt der Handlung steht, ist der Bau des Nord-Ostsee-Kanals das verbindende Element im Hintergrund.
Die vier Frauen leben in einer Männerwelt, in der sie sich unterzuordnen und zu fügen haben.
Aber sie haben ihre Träume, Wünsche und Vorstellungen vom Leben und zweifeln, jede für sich, an dem ihnen zugewiesenen Platz.
Und nicht nur in der Gesellschaft, auch innerhalb der Familien, sind sie nur "zweitklassig".
Die Art und Weise wie die Männer sich den Frauen überlegen fühlen und sie dominieren, ist zeitgemäß gut dargestellt - im 21. Jahrhundert ist es aber nur mit einem permanenten Kopfschütteln zu lesen.
Ich mag den atmospärischen Schreibstil der Autorin, der die Handlung lebendig werden lässt.
Überhaupt wird der Zeitgeist sehr gut vermittelt, die historischen Gegebenheiten perfekt eingebunden.
Die verschiedenen Aspekte, die Planung des Kanals betreffend, fand ich ausgesprochen interessant, da vieles angesprochen wird, was die Menschen damals beschäftigt und auch verunsichert hat.
Auch macht man sich heute keine Vorstellung mehr davon, was für ein gigantisches Projekt dies war!
Ich mochte die beschriebenen Frauen alle sehr, die Männer an ihrer Seite waren mir aber nicht immer sympathisch. Sowohl Thorin, als auch Broder z.B. sind mir zu egoistisch. Lediglich Rosario mochte ich gleich.
Sie alle eine Weile zu begleiten hat mir gefallen und ich würde mich freuen zu hören, wie es in ihrem Leben weitergeht.
Wie wird es Regina und Ina auf dem Hof ergehen?
Wie Justine mit dem Eisenwarenladen?
Kann Sanne ihre Träume mit Hilfe von Rosario wahr machen?
Das Ende macht definitiv sehr große Lust auf den Nachfolgeband.
Swantje Wascher liest mit angenehmer Stimme und leicht norddeutschem Zungenschlag.