erschütterndes Schicksal – absolute Empfehlung
Nach dem Tod des Vaters werden die beiden sehr aneinander hängenden Schwestern Marie und Lena Flaucher in staatliche Obhut genommen, da die Mutter nach dem Tod des Ehemannes nicht in der Lage ist sich ...
Nach dem Tod des Vaters werden die beiden sehr aneinander hängenden Schwestern Marie und Lena Flaucher in staatliche Obhut genommen, da die Mutter nach dem Tod des Ehemannes nicht in der Lage ist sich um sie zu kümmern. Mit dieser Zwangseinweisung beginnt für Marie und Lena ein Martyrium des Grauens…
Der Leser darf das Schicksal, den Lebensweg der beiden Mädchen über fast 4 Jahrzehnte begleiten. Ich habe beim Lesen mit den beiden gelitten. Das im Buch geschilderte Schicksal der beiden Geschwister hat mich stark berührt. Von dem in der Schweiz üblichen und gesetzlich verankerten Umgang mit Waisen und gestrauchelten Kindern hatte ich bisher noch nie gehört. Somit war mir der Begriff der Verdingkinder auch neu. Schon traurig, welch schreckliche Schicksale durch solche Gesetze legalisiert werden. Linda Winterberg hat die Lebenswege dieser beiden Mädchen so einfühlsam wie anschaulich geschildert, dass bei mir zum Ende des Buchs doch (heimlich) ein paar Tränen geflossen sind. Das über fast 40 Jahre währende Trauma der beiden Geschwister wurde hier im Buch beeindruckend in eine Geschichte gebunden. Die Verdingkinder haben durch diesen Roman eine Stimme auf Wiedergutmachung bekommen.
Als Romanfigur hat mich Anna nicht so überzeugt. Die Suche nach ihren Wurzeln und ihre Selbstfindung beruflich wie privat, waren in meinen Augen eher ein Nebenschauplatz.
Insgesamt betrachtet ist dieser Roman ein Garant für kurzweilige, anrührende und packende Lesestunden. Von mir gibt’s eine 100%ige Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne.