Lotte Römer – Strandkorbliebe
Antje, die die Pension ihrer Eltern auf Norderney mehr oder weniger übernommen hat, ist total geplättet, als plötzlich Michael mit seiner Familie vor ihr steht. Ausgerechnet Michael, in den sie total verschossen war und der sie ohne ein Wort hat stehen lassen. Michael, den sie bis heute nicht vergessen konnte und der sobald sie ihn sieht, noch Gefühle in ihr weckt. Nun gut, da wären Wut und Trauer, Verzweiflung und Unverständnis, aber ganz tief innen drin auch noch ein bisschen Leidenschaft und vielleicht sogar Liebe. Doch sie ist nicht bereit, sich wieder auf ihn einzulassen. Außerdem wohnt er in Bayern und sie auf Norderney, wie soll die Zukunft denn da aussehen?
Doch auch Michael konnte seine erste Liebe nicht vergessen...
Ich kenne fast alle Bücher der Autorin und mit „Strandkorbliebe“ erzählt die Autorin wieder eine sehr schöne, lebendige, romantische und fesselnde Liebes- und Leidensgeschichte auf Norderney. Bereits im ersten Band „Leuchtturmliebe“ haben wir Antje, die beste Freundin von Nina kennen lernen dürfen, die mir sofort sympathisch war.
Der Erzählstil ist lockerleicht, modern und wird schnell zu einem Pageturner. Ich habe das Buch in wenigen Stunden durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Neben den vielen Emotionen gibt es eine schöne Spannung, aber auch eine gute Portion Humor und natürlich jede Menge Fettnäpfchen.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich dargestellt, die Dynamik zwischen Michael und Antje ist sehr angenehm, obwohl es viele Missverständnisse zwischen den beiden gibt. Die Autorin schafft es die Emotionen gut auf den Leser zu transportieren, und so konnte ich mit dem Bauern Michael und der Pensionsinhaberin Antje mitfiebern und mitleiden, zu gleichen Teilen, denn ich kann nicht sagen, dass ich den einen oder den anderen lieber mochte. Ich finde beide klasse, authentisch und realitätsnah ausgearbeitet, aber auch die Nebenfiguren bekommen eine angenehme Tiefe und ich konnte sie mir allesamt gut vorstellen.
Beide Hauptfiguren leben noch mit bzw. bei ihren Eltern, sind in den Familienbetrieb eingebunden und beide Elternpaare können sich noch gut an die Leidenszeit ihrer Kinder erinnern, als der Kontakt abbrach. Michael ist sehr tierlieb und naturverbunden, seine Leidenschaft für den Hof war nachvollziehbar und realistisch. Manchmal war er vielleicht einen Touch zu nachgiebig und zu „weich“, aber das hat mich nicht gestört.
Antje fühlt sich verantwortlich für die Pension und ihre Eltern, sie beneidet ihre Schwester, die um die ganze Welt reist, aber wenn es hart und hart kommt, dann steht die Familie füreinander ein und Antje muss erkennen, dass sie einiges falsch eingeschätzt hat.
Besonders gelungen finde ich den Norderney-Flair, ich selbst war schon auf der Insel und in mir kommt sofort das Bedürfnis hoch, flott wieder hinzufahren. Ich liebe das Urlaubsfeeling, das die Autorin eingefangen hat und ich mag die Beschreibungen der Insel.
Die Entwicklung der Geschichte, auch wenn es ein wenig vorhersehbar ist, fand ich super schön und hat mich gut unterhalten. Obwohl wir auch Finn, Nina und andere aus dem ersten Band wiedertreffen, kann diese Story eigenständig gelesen werden.
Ich bin wieder einmal total begeistert und hatte ein paar schöne, romantische Lesestunden.
Absolut empfehlenswert.
Das Cover passt sehr schön zur Story und ist ein hübscher Blickfang.
Fazit: wunderschöne, romantische Story die das Herz berührt. 5 Sterne.