Catalina King baut für eine Reality-Show regelmäßig zerstörte Häuser wieder auf. Als ausgerechnet in Merry, einer Kleinstadt, in der sie vor zwei Jahren schon einmal gedreht hat, ein Sturm nicht nur die Stadt in Wasser versinken lässt, sondern auch das traditionelle Weihnachtsfest in selbiges fallen lassen droht, ist sie sofort bereit, es dieses Mal größer aufzuziehen. Sie will nicht nur den Einwohnern helfen, wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, sondern auch das prestigeträchtige Weihnachtsfest so groß aufziehen, dass die Stadt wieder genügend Einnahmen hat. Das einzige Problem an der Sache? Der minderbemittelte, aber ach so gut aussehende Bürgermeister Noah Yates, der nichts Besseres zu tun hat, als ihr ständig Steine in den Weg zu legen.
Im Ernst, hier kann man sich ständig nur an den Kopf fassen. Was stimmt mit den Bewohnern der Stadt nicht, dass die einen wie Yates zu ihrem Bürgermeister wählen? Der Typ muss als Kind eine Schaukel gehabt haben, die zu nahe einer Mauer stand, anders ist sein Verhalten gegenüber Cat nicht zu erklären. Da kommt eine Frau, zahlt echt alles, damit die Stadt wieder aufgebaut werden kann und filmt das Ganze: Jeder normale Mensch würde seine Leute notfalls einbeinig dazu tanzen lassen, damit alle wieder eine lebenswerte Wohnung oder ihr Haus wieder beziehen können. Nicht so Yates. Der heult die ganze Zeit rum, dass Merry vorgeführt wird. Hallo? Selbst wenn: Die Stadt wird in nullkommanichts wieder aufgebaut, ist es dir lieber, dass deine Leute auf der Straße erfrieren? Außerdem behandelt er Cat wie Dreck: Ihn interessiert absolut nicht, wie sie als Mensch ist, ständig bezeichnet er sie herablassend als karrieregeiles Fernsehsternchen. Alter! Wenn die schon ewig eine solche Show hat, kannst du ihr keinen Cent wechseln, also komm runter, du sexistischer grunzender Stallbewohner! Überhaupt hat der Typ nur zwei Gemütszustände: den eines bockigen Vierjährigen und den eines geilen vorpubertierenden Zwölfjährigen.
Bei dem passt quasi null. Wieso ist er alleinerziehender Vater? Welche Mutter bitte lässt einen Widerling wie den ihre Tochter aufziehen? Ich habe mich permanent über den ärgern müssen. Deshalb verstehe ich nicht, wie eine starke Frau wie Cat überhaupt auf ihn abfahren kann. Und ihre komischen FreundInnen immer versucht haben, sie darauf hinzuweisen, wie ach so gut er aussieht. Wen interessiert das Aussehen von jemandem, der ein grunzender Stallbewohner ist? Und warum muss eigentlich Cat ständig auf ihre Linie achten? Die Frau ist selbständig, hat alles erreicht, was es zu erreichen gibt, baut demnächst ein Akademie für Frauen auf, in denen sie lernen, selbständig zu werden: Warum muss in so einem Buch dann so mega Wert darauf gelegt werden, dass sie ach so schlank bleibt? Kann sie nicht einfach eine normale Frau sein? Sie ist im Gegensatz zu dem grunzenden Stallbewohner sympathisch, aber eine dermaßene Mary Sue, das gibt's nicht. Alles in allem haben wir hier leider keine cosy Geschichte, mit der man Weihnachten einläuten könnte, sondern nur den Versuch einer solchen, die in mehreren red flags einfach in Merrys Flusswasser untergeht.