Cover-Bild In den Wald
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 09.09.2024
  • ISBN: 9783518431986
Maddalena Vaglio Tanet

In den Wald

Roman | Was macht man mit einer vermissten Frau, die nicht gefunden werden will?
Annette Kopetzki (Übersetzer)

»Gleich mit dem ersten Satz hat uns Maddalena Vaglio Tanet gefangen – und dann entführt sie uns mit ihrer olivgrünen Sprache und erzählt mitreißend von der Tiefe der Ängste und der Weite des Herzens. Als seien Elena Ferrantes Heldinnen in das karge Norditalien gekommen, um sich zwischen zarten Sehnsüchten und herben Enttäuschungen am Ende doch selbst zu finden.« Florian Illies

Eines Morgens verschwindet die Lehrerin im Wald. Während das Klassenzimmer leer bleibt und ihre Verwandten Straßen und Bäche absuchen, scheint sie immer mehr mit der sie umgebenden Natur zu verschmelzen. Um sie herum streifen Keiler durch das Unterholz, über den Wipfeln der Birken erklingt der Gesang wilder Vögel. Immer tiefer versinkt sie in einer Decke von Moos und Erinnerungen – sie muss um alles in der Welt den tragischen Tod ihrer Lieblingsschülerin vergessen, der sie in den Wald trieb.
Hinter den geschlossenen Fensterläden und in den Straßen des piemontesischen Ortes Biella ist man unterdessen ratlos: Was ist mit Silvia geschehen? Und wer ist sie wirklich? Die gutmütige Lehrerin, für die sie alle halten, oder doch eine Außenseiterin, die etwas zu verbergen hat? Als ein Junge aus der Schule bei einem Streifzug durch den Wald auf die Lehrerin stößt, scheint die Suche ein Ende zu nehmen. Aber was macht man mit einer vermissten Frau, die nicht gefunden werden will?

In den Wald ist ein schillernder Roman über unausgesprochene Wahrheiten. Mit perfekt kalibrierter Spannung erzählt Maddalena Vaglio Tanet von dem Kampf einer Frau gegen ihre Geister – und von einem Wald, der Phantasmen heraufbeschwört und Wunden heilt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2024

Im inneren Wald verschwinden

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Der Grundschullehrerin Silvia liegt Giovannas Schicksal besonders am Herzen. Liebend gerne würde sie ihrer Lieblingsschülerin nur gute Noten geben, sie so zum Lernen motivieren. Doch die Teenagerin scheint ...

Der Grundschullehrerin Silvia liegt Giovannas Schicksal besonders am Herzen. Liebend gerne würde sie ihrer Lieblingsschülerin nur gute Noten geben, sie so zum Lernen motivieren. Doch die Teenagerin scheint keine Lust mehr auf Schule zu haben, scheinbar gleichgültig reagiert sie auf ihre schlechten Noten, obwohl sie genau weiß, dass ihr Vater sie dafür hart bestrafen wird.
Das Gespräch der besorgten Lehrerin mit Giovannas Mutter hat fatale Folgen; die 11-jährige Giovanna nimmt sich das Leben. Und ihre Lehrerin Silvia verschwindet danach spurlos. Die Suche nach ihr bleibt erfolglos.

Eine außergewöhnliche Geschichte erzählt Maddalena V. Tanet in ihrem Debütroman „In den Wald“. Giovannas Selbstmord erschüttert ihre Familie und die ganze Schulgemeinschaft. Auch Silvias spurloses Verschwinden wirft viele Fragen auf, die erfolglose Suche nach ihr zerrt an den Kräften der ratlosen Bewohner der kleinen Ortschaft im Piemont. Mit viel Feingefühl erzählt die Autorin über die außergewöhnlichen Ereignisse, die die kleine Ortschaft in Aufruhr gebracht haben. Der tragische und zugleich mysteriöse Plot fesselt und die wunderbare, bildgewaltige Sprache lässt einen in die Geschichte versinken.
Sowohl die lebendigen Bilder der Natur, wie auch die authentisch wirkenden Charaktere machen neugierig auf den Fortgang der Geschichte, die eine unglaubliche Sogwirkung entwickelt. Genauso wie Silvia wollte ich in dem ruhig wirkenden, friedlichen Wald länger verweilen, zusammen mit ihr in ihre spannenden Erinnerungen eintauchen.
Sehr interessant fand ich die übrigen Charaktere des Romans; alle zusammen bilden sie ein gelungenes Porträt einer Gemeinschaft, die seit Jahren in dem kleinen Ort zusammenlebt, Freuden und Schicksalsschläge miteinander teilt.

Fazit: ein großartiger Roman über ein tragisches Ereignis, das tiefe Spuren im Leben der Protagonisten der Geschichte hinterlassen hat. Emotional und tiefgehend, meisterhaft erzählt, ein wahrer Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 07.10.2024

spannend

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"In den Wald" von Maddalena Vaglio Tanet ist ein fesselnder Roman, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Das düstere Cover passt hervorragend zum Inhalt und vermittelt bereits eine Ahnung von der ...

"In den Wald" von Maddalena Vaglio Tanet ist ein fesselnder Roman, der mich von der ersten Seite an gepackt hat. Das düstere Cover passt hervorragend zum Inhalt und vermittelt bereits eine Ahnung von der intensiven Atmosphäre, die den Leser erwartet.

Die Geschichte dreht sich um eine Lehrerin, die im Wald verschwindet, weil sie nicht verarbeiten kann, was mit einer ihrer Schülerinnen passiert ist. Diese erschütternde Handlung basiert wohl auf einer wahren Begebenheit, was dem Ganzen eine zusätzliche Tiefe verleiht.

Der Schreibstil von Maddalena Vaglio Tanet ist herausragend. Sie schafft es, die Emotionen und die Verzweiflung der Protagonistin so eindringlich darzustellen, dass man als Leser förmlich mitfühlt. Die Beschreibungen des Waldes und die innere Zerrissenheit der Lehrerin sind so lebendig und real, dass man das Gefühl hat, selbst Teil der Geschichte zu sein.

Ich habe die Lektüre dieses Romans sehr genossen. Er ist nicht nur spannend und gut geschrieben, sondern regt auch zum Nachdenken an. "In den Wald" ist ein beeindruckendes Werk, das ich wärmstens empfehlen kann. Fünf Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Ein ganz besonderer, berührender Debüt-Roman

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Das Buch ist sehr leicht und angenehm zu lesen. Es ist in kurze Kapitel unterteilt, und die Autorin Maddalena Vaglio Tanet schreibt auf eine Art und Weise, die mich sofort gepackt hat. Das Buch hat mich ...

Das Buch ist sehr leicht und angenehm zu lesen. Es ist in kurze Kapitel unterteilt, und die Autorin Maddalena Vaglio Tanet schreibt auf eine Art und Weise, die mich sofort gepackt hat. Das Buch hat mich von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen. Eine ganz besondere Schreibweise: eine Mischung aus Poesie, aber auch auf eine Art sachlich und nüchtern, etwas düster aber auch mit einer kleinen Prise Humor.

Die Schilderungen der Piemonteser und der Wälder im Nordwesten Italiens am Fuße der Alpen sind sehr bildhaft und einfühlsam. Die Menschen und ihre inneren Gespenster sind sehr gut nachvollziehbar.

Die Autorin konnte mir das Gefühl gegeben, tatsächlich im Piemont der 70er Jahre dabei gewesen zu sein. Nebenbei habe ich noch einiges über diese Region und diese Zeit, über soziale Unterschiede und vieles mehr erfahren. Ein interessantes Gesellschaftsporträt ohne Beschönigungen.

Das Buch ist eine Erkundung des inneren Waldes, aus dem man nicht immer zurückkehrt. Ein Buch über Schuld, Trauer, Scham, Freundschaft und über den Wunsch zu verschwinden und den Wunsch, gefunden zu werden.

Das Cover: ein Foto eines Herbstwaldes mit einem knorrigen alten Baum im Vordergrund spricht mich sehr an. Der Titel: “In den Wald“ passt besonders gut. Sehr gut, hat mir auch gefallen, dass das Buch mit den Widmungen für die weiblichen Linie der Vorfahren beginnt. Aber auch die Gedichte, noch vor dem ersten Kapitel, fand ich eine tolle Idee.

Besonders interressant ist, dass man im Nachwort erfährt, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit aus der Familie der Autorin beruht.

Ich kann es Allen, die sich für gute Literatur interessieren, sehr empfehlen. Unbedingte Leseempfehlung von mir, 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Verschwinden

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In ihrem Debütroman schreibt Maddalena Vaglio Tanet von einer doppelten Tragödie. Da ist zum einen Giovanna, ein elfjähriges Mädchen, das in der Schule und in ihrem Leben mit den Eltern und der sehr früh ...

In ihrem Debütroman schreibt Maddalena Vaglio Tanet von einer doppelten Tragödie. Da ist zum einen Giovanna, ein elfjähriges Mädchen, das in der Schule und in ihrem Leben mit den Eltern und der sehr früh einsetzenden Pubertät nicht zurechtkommt. Zum anderen ist da ihre Lehrerin Silvia, die sich sehr für sie einsetzt und alles in die Waagschale wirft, um ihr zu helfen.

Als Giovanna sich durch einen Sprung aus dem Fenster in den darunterliegenden Wildbach umbringt, bricht für Silvia die Welt, die sie sich mühsam aufgebaut hat und über viele Jahre gehalten hat, zusammen. Sie geht, nachdem sie die schlimme Nachricht vom Tod ihrer Schülerin erhalten, wie betäubt in den Wald und versucht zu verschwinden, indem sie sich einfach wie ein verwundetes Tier verkriecht.

Derweil wird gerade von der Familie ihres Cousins Anselmo, mit dem sie bei den Großeltern aufgewachsen ist, fieberhaft nach ihr gesucht. Ein neuer Schüler der Schule findet sie, behält aber ihr Geheimnis für sich und sichert ihr durch mitgebrachtes Essen und Wasser das Überleben – bis sie sich entschließt zurückzukehren.

Die Autorin beschreibt aus ihrer eigenen Geschichte und ihrem eigenen Erleben heraus zwei zerrissene Seelen, die sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als zu drastischen Maßnahmen zu greifen. Bei Giovanna ist damit das Leben zu Ende, bei Silvia, der Hauptprotagonistin, kann nach dem Erlebnis etwas Neues entstehen. Das Versinken von Silvia in der Natur stellt sie dabei als auktorialer Erzähler mit den wirren Gedanken und Gefühlen sehr plastisch und nachvollziehbar dar. Silvias Lebensgeschichte wird so nach und nach aufgeschlüsselt und damit auch, warum sie dieses Ereignis des Selbstmordes von Giovanna so stark getroffen hat.

Aber auch die Nebenfiguren, wie Anselmo, Martino, Giulia, Schwester Annangela, Lea, u. a. werden in ihrem Wesen überzeugend und klar von der Autorin beschrieben, so dass im Wechsel der Kapitelthemen von Silvia in einem und im nächsten jemand anderes, sich die LeserIn in jeden hineinversetzen kann und mit jedem mitfiebert.

Das Buch entwickelt wie angekündigt eine Sogwirkung: Was wird mit Silvia geschehen? Was wird sie tun?

Ich würde das Buch jedem empfehlen der gerne ernste Literatur liest und sich gerne mit den Lebensumständen von Menschen, egal welchen Alters und egal in welcher Zeit, und ihrem seelischen Empfinden auseinandersetzt.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

In den WALD

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Ein Buch, das uns in die 70iger Jahre nach Italien, Piemont führt. Die kleine Stadt, in der das Buch spielt, ist sehr ländlich strukturiert, hier haben noch die Männer das Sagen, die Frauen schweigen. ...

Ein Buch, das uns in die 70iger Jahre nach Italien, Piemont führt. Die kleine Stadt, in der das Buch spielt, ist sehr ländlich strukturiert, hier haben noch die Männer das Sagen, die Frauen schweigen. Hier lebt auch die Lehrerin Silvia, die nur für ihren Beruf lebt. Sie ist unverheiratet, lebt bei Verwandten. Ihre Kinder sind die Schüler, die Schule ist ihr Leben. Sehr ans Herz gewachsen ist ihr Giovanna, die aus einer kinderreichen Familie stammt. Ihr Vater schlägt sie wegen jeder Kleinigkeit und sie spricht voll den piemontischen Dialekt. Da Giovanna sehr schlecht lernt, fördert sie Silvia immer wieder. Aber dann begehrt das Mädchen auf, schwänzt die Schule und Silvia kann ihr keine guten Noten mehr geben. Doch dann bringt sich die Schülerin um und Silvia meint, deren Tod verursacht zu haben. Sie flieht vor dem Leben, verkriecht sich in einer einsamen Waldhütte, wäscht sich nicht und ißt auch nichts mehr. Trotz intensiven Suchens kann sie nicht gefunden werden Im Dilirium sieht sie ihre Vergangenheit. Bis sie eines Tages von einem Jungen, der neu in der Schule ist, gefunden wird. Kann er die Lehrerin zur Rückkehr bewegen? Das Buch kann man auch als eine Charkterstudie sehen. Hier werden einige Personen sehr genau beschrieben, wie z.B. Anselmo, Lea, Gulia, Martino, Gemma, Agostino mit all ihren Eigenheiten. Die Natur und der Wald mit seinen Gerüchen und den Tieren ist derart wirklichkeitsnah, man meint, die Zweige knacken zu hören und den Wind in den Blättern. Ein Buch, das einem sehr zu Herzen geht, denkt man an die einsame Frau, die langsam zur alten Jungfer wird. Den Schreibstil möchte ich fast poetisch nennen, wie z.B. sie scheint mit der Natur zu verschmelzen, immer tiefer versinkt sie in einer Decke aus Moos und Erinnerungen. Was die ganze Geschichte faszinierender macht ist der Umstand, dass die Autorin in das Buch eine wahre Geschichte mit eingeflossen hat. Ganz besonderes Augenmerk verdient das Cover. Der Boden ist von gelben, herbstlichen Laub vollständig bedeckt, dunkle Baumstämme ragen in den Himmel.

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