Utopie oder Dystopie?
Worum geht’s?
Mitten im Juni bleibt die Uhr am Rathausturm plötzlich stehen. Doch nicht nur das: Die Menschen sterben nicht mehr. Werden nicht mehr älter. Werden nicht geboren. Doch was bedeutet das für ...
Worum geht’s?
Mitten im Juni bleibt die Uhr am Rathausturm plötzlich stehen. Doch nicht nur das: Die Menschen sterben nicht mehr. Werden nicht mehr älter. Werden nicht geboren. Doch was bedeutet das für die Menschheit? Ist es ein Fluch oder ein Segen?
Meine Meinung:
Ich habe fast alle Bücher von Maja Lunde gelesen. Daher musste ich auch ihren Roman „Für immer“ sofort haben. Ich mag ihren Schreibstil. Wie sie die Dinge aus der Perspektive von unterschiedlichen Personen beleuchtet. Ihre Sprache ist total bunt und lebendig und dieses Buch empfand ich sogar noch intensiver, als die Bücher ihres Klima-Quartetts.
Wir begleiten hier Menschen unterschiedlicher Altersgruppen. Besonders Jenny, die an Krebs leidet, Otto, der Senior und Jakob, der ein Frühchen hat, haben es mir angetan. Sie zu begleiten empfand ich als sehr emotional und intensiv.
Das Thema überhaupt ist spannend. Nicht mehr zu altern, nicht zu sterben, keine Schmerzen mehr zu leiden erschien mir auf den ersten Blick doch ein bisschen wie ein Segen. Aber Maja Lunde schafft es eindrucksvoll, auch die negativen Seiten zu beleuchten. Und das regt wirklich sehr zum Nachdenken an. Will man wirklich ewig leben? Nicht mehr altern? Und falls ja, welches Alter wäre gut? Wenn man stehen bleibt und sich nicht mehr weiterentwickelt. Nichts mehr dazulernt. Das macht dann schon sehr nachdenklich. Dann haben wir natürlich auch hier Verschwörungstheoretiker, ganz ähnlich wie zu Corona-Zeiten und auch mit ähnlichen Theorien. Manchmal war ich zu Beginn der Kapitel etwas verwirrt, da wir doch sehr viele unterschiedliche Personen hatten und ich ab und an erst kurz reinfinden musste. Und auch das Ende des Buches war für mich nicht ganz rund. Aber ich fand die Idee klasse, habe die unterschiedlichen Menschen und ihre Gedanken total gerne verfolgt. Ich hätte gerne noch viel mehr und viel weitergelesen – wobei das Buch so die perfekte Länge hat, um selbst noch weiter Theorien zu spinnen und sich weitergehende Gedanken zu machen. Das Buch hat mich wirklich sehr bewegt und am Ende sogar zum Weinen gebracht. Das letzte Kapitel um Jenny hat es wirklich in sich. Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung!
Fazit:
Maja Lundes Roman „Für immer“ hat es wirklich in sich. Schon lange hat mich kein Buch mehr so nachdenklich zurückgelassen, wie dieses. Zwar waren es etwas viele Personen und ich hatte manchmal kurz Probleme, um in neues Kapitel hineinzukommen. Aber wenn ich drin war, dann war es umso intensiver. Die Gedanken, die sich die Autorin gemacht hat und die wir in den einzelnen Protagonisten erleben, sind einfach unglaublich und das Ende war einerseits für mich nicht ganz rund, aber es hat mich dennoch sprachlos und emotional bewegt zurückgelassen.
4 Sterne von mir!