Grandiose Reihe!
Reihenrezension: Atlantis-Chroniken
Die Atlantis-Chroniken lagen eine lange Zeit auf meinem SuB, ehe ich mich dazu entschieden habe, sie nun endlich zu lesen. Und das ist so eine gute Idee gewesen, dass ...
Reihenrezension: Atlantis-Chroniken
Die Atlantis-Chroniken lagen eine lange Zeit auf meinem SuB, ehe ich mich dazu entschieden habe, sie nun endlich zu lesen. Und das ist so eine gute Idee gewesen, dass ich die Bücher innerhalb kürzester Zeit durchgelesen hatte!
Gemeinsam mit Nefertari machen wir uns auf die Suche nach den verschollenen Insignien, die anscheinend die versunkene Stadt Atlantis wieder zum Vorschein bringen soll. Zusammen mit ihrem kranken Bruder arbeitet sie als Schatzsucherin. Sie würde einfach alles für ihn tun und will den Gedanken, dass er irgendwann nicht mehr da sein wird, nicht ertragen. Die Beziehung zwischen ihnen als Geschwister hat mich so überzeugt, weil sie mit so viel Liebe verbunden war. Zeitgleich sind sie so ein eingespieltes Team, dass sie so ziemlich alles finden, was sie finden wollen.
Nefertari beweist dabei immer wieder, was für eine starke und unabhängige junge Frau sie ist. Das hat mir mit am Besten an ihr gefallen. Sie weiß, was sie wert ist und lässt sich nicht unterkriegen. Dabei hat auch sie ein paar Macken, die sie einfach unglaublich sympathisch machen, unter anderem ihr Hang zur Unordnung.
Dann taucht allerdings der Engel Azrael auf und ihre ganze Welt wird auf den Kopf gestellt. Sie wollte nie etwas mit den Unsterblichen zu tun haben, doch das Leben ihre Bruders steht auf dem Spiel und ihr bleibt keine andere Wahl.
„Für Malachi hole ich den Unsterblichen auch die Sterne vom Himmel.“
(Marah Woolf: Zepter aus Licht, Seite 35)
Ganz ehrlich - zu Beginn konnte ich Azrael überhaupt nicht leiden. Er wirkte so distanziert und emotionskalt, dass ich zuerst absolut keine Bindung zu ihm aufbauen konnte. Doch im Laufe des Buches (und der gesamten Reihe) schaut man immer weiter hinter seine Mauern und er hat mein Herz gewonnen. Besonders die Schlagabtausche zwischen Nefertari und Azrael haben mich so oft zum Lachen gebracht, weil beide stur und unnachgiebig sind.
„Sie ist frech, vorlaut, redet zu viel und ist eindeutig zu überzeugt von ihren Fähigkeiten. Dabei ist sie nur ein Mensch.“
(Marah Woolf: Zepter aus Licht, Seite 46)
Neben Azrael traten auch noch weitere Unsterbliche in Nefertaris Leben ein - unter anderem der Gott Horus und der Dschinn Dante. Horus mit seiner verspielten Art, hat mein Herz gleich zu Beginn erobert. Ich bin ihm direkt verfallen und das hat sich im Laufe des Buches nur noch verstärkt. Aber auch Dante habe ich nicht minder in mein Herz geschlossen. Mit seiner ruhigen Art stellt er einen konstanten Gegenpol in der trubeligen Freundesgruppe dar.
Auch Nefertaris Cousine, Kimmy, konnte mich absolut von sich überzeugen. Zunächst wirkt sie schüchtern, zurückgezogen und vollkommen behütet in einem Leben, das nicht viele Freuden bringt und von ihren Eltern geregelt wird. Doch sie wächst über sich hinaus, testet Grenzen aus und lernt sich selbst kennen.
All das ereignet sich in unserer Welt, in denen die Unsterblichen ihr neues Zuhause gefunden haben. Sie leben unter uns und sind dennoch anders. Besonders die ägyptische Mythologie hat hier eine besonders große Rolle gespielt. Ich muss zugeben, hätte man mich vor kurzem noch gefragt, hätte ich absolut gar nichts zu dieser Mythologie sagen können. Griechisch - ja. Römisch und nordisch auch noch ein bisschen. Aber im ägyptischen hat mir jegliches Vorwissen gefehlt. Ich bin also ohne Vorwissen in diese Reihe gestartet. Das hat dem Lesen aber absolut keinen Abbruch getan. Stattdessen habe ich hier so viel gelernt, dass es kaum zu glauben ist. Denn nicht nur die Mythologie ist von Bedeutung, auch verschiedenste historische Daten und Personen. Es reicht von Platon bis zu Alexander dem Großen.
Es war einfach so viel Wissen in die Geschichte geflochten, dass es unglaublich ist. Ich bin immer noch baff, wie Marah Woolf das hier geschafft hat. Denn die Handlung blieb spannend, trotz des vielen Wissens. Mit Nefertari haben wir gerätselt, wo die Insignien sich befinden können, wir haben uns mit ihr in eine Achterbahnfahrt der Gefühle geworfen und mit ihr dramatische Wendungen empfangen. Besonders die Cliffhanger sind mal wieder sehr fies gewesen, aber zum Glück konnte ich immer gleich weiterlesen.
„‚Dir vergeht schon noch das Lachen.‘
‚Besser als nie gelacht zu haben.‘“
(Marah Woolf: Zepter aus Licht, Seite 534)
Insgesamt hat mir der zweite Band der Reihe am besten gefallen. In „Zepter aus Licht“ (Band 1) hat mir einfach noch die Spannung in der Liebesgeschichte gefehlt, die sich dann in „Ring aus Feuer“ weiterentwickelt hat. In „Krone aus Asche“ (Band 3) hingegen ging das Rätseln rund um das letzte Insigne etwas verloren.
Fazit:
Die Reihe rund um Atlantis hat mir wahnsinnig gut gefallen! Marah Woolf hat alles reingebracht: eine tolle Liebesgeschichte, sympathische Charaktere, die Charakterstärke besitzen, Rätsel, Intrigen und viel Wissen über Mythologie und Geschichte! Aber lest die Bücher am besten selbst!
Bewertung:
Zepter aus Licht: 4,5 ⭐️
Ring aus Feuer: 5 ⭐️
Krone aus Asche: 4,5 ⭐️