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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 27.06.2024
  • ISBN: 9783550202995
Marc-Uwe Kling

VIEWS

Roman | Der neue Thriller vom Autor des Bestsellers »QualityLand«

Ein schockierendes Verbrechen – und alle werden es sehen

Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht. 

BKA-Kommissarin Yasira Saad soll Lena finden und die Täter identifizieren. Ihr bleibt wenig Zeit, denn schon gibt es erste gewalttätige Demonstrationen in deutschen Städten. Eine rechtsradikale Gruppierung namens »Aktiver Heimatschutz« gewinnt rasant an Zulauf. Kann Yasira die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt? 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2024

Ungewohnt düster, aber gewohnt gesellschaftskritisch. Ein spannender Thriller mit Tiefgang, aber einigen Abstrichen.

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Inhalt:

Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos.

Drei Tage später taucht ein verstörendes und brutales Video auf, dessen Views durch die Decke gehen ... Ungewollte Hauptdarstellerin: die vermisste ...

Inhalt:

Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos.

Drei Tage später taucht ein verstörendes und brutales Video auf, dessen Views durch die Decke gehen ... Ungewollte Hauptdarstellerin: die vermisste Lena!

BKA-Kommissarin Yasira Saad soll nicht nur das verschwunde Mädchen wiederfinden, sondern auch die Täter identifizieren.

Jedoch verbreitet sich nicht nur das Video rasant: Schon nach kurzer Zeit gewinnt die rechtsradikale Gruppierung "Aktiver Heimatschutz" an Aufmerksamkeit und neuen Anhängern.

Wird Yasira die Täter finden, bevor Lynchjustiz und Chaos regieren?


Einbandgestaltung und Cover:

Das knallige Pink zieht Aufmerksamkeit an und das Cover erzeugt sofort Neugier. Nicht nur, weil die es bis aus wenige Schatten unkenntlich bleibt, sondern auch weil der Hinweis "sensible Inhalte" das Kopfkino erst Recht in Gang setzt.

Auf der Rückseite findet sich statt des gewohnten Klappentextes lediglich die Anmerkung "Diesem Inhalt vertrauen".

Trotz der kreativen Einbandgestaltung gibt's für die Qualität Punktabzug. Da (wie auch bei Quality Land) auf einen Schutzumschlag verzichtet wurde und die Kanten der Buchdeckel blank liegen, ist das Buch - egal wie vorsichtig man ist - unfassbar anfällig für angestoßene, abgeriebene Ecken. Auch löst sich die Folie sehr schnell, da sie nicht umgeschlagen ist.


Mein Eindruck:

Ein Thriller von Marc-Uwe Kling ... ob das was taugt?

Bezeichnet wird sein neues Werk als "brisanter und hochspannender Gegenwartsroman" auch wenn sich typische Elemente eines Thrillers finden lassen.

Das Genre ist so weit von Klings bisherigen Romanen entfernt, dass ich tatsächlich beim Lesen zum ersten Mal nicht automatisch seine Stimme im Ohr hatte. Auch wirkt das von ihm gelesen Hörbuch seltsam ungewohnt.

Die Grundstimmung ist düster, bedrückend und die Auflockerung durch kleine Sticheleien zwischen den Ermittlern reichen nicht aus, das beklemmende Gefühl zu überdecken.

Die in anderen Büchern liebgewonnenen Anspielungen, Filmzitate und andere Easter Eggs wären in diesem Fall auch alles andere als angemessen.

Das ganze Szenario der aus dem Ruder laufenden Aktionen der rechtsradikalen Gruppierung und (gespoilert wird hier nicht) auch das Ende ist erschreckend real. Nicht allzuferne Zukunftsmusik und daher umso beklemmender: KI, Rassismus, unkontrollierte Verbreitung von (Fake-)Inhalten uvm.

Die Konflikte zwischen den Charakteren sind interessant, doch an vielen Stellen wirkt alles zu viel und plötzlich geht's rasant dem Ende zu.

Parallelen zum Schreibstil anderer Thrillerautoren (deren Bücher ich geradezu verschlinge), sind kaum zu übersehen, doch hätte ich mir aufgrund der Kürze an vielen Stellen weniger "schmückendes Beiwerk" und dafür mehr Handlung gewünscht.

Insgesamt 3,5 von 5 Sterne für dieses Thriller-Debüt.

Wer bisher jedes Buch von Marc-Uwe Kling gelesen hat, kommt vermutlich auch an diesem nicht vorbei.

Man sollte jedoch darauf gefasst sein, dass es mit seinen anderen Romanen, Kurzgeschichten usw. nur schwer mithalten kann.


Hörbuch-Tipp:

Zeitgleich ist das Buch in ungekürzter Fassung als Lesung erschienen.

Marc-Uwe Kling verleiht seinen Charakteren immer eine ganz besondere Stimme, so dass es sich lohnt, auch dort hereinzuhören. Dem beklemmenden Szenario ist es allerdings geschuldet, dass das Hörbuch dieses Mal ohne einen Hauch Känguru auskommen muss.



Fazit:

Eine Überraschend düstere und beklemmende Thematik und auf den ersten Blick eher ein 08/15 Thriller.

Jedoch mit Gesellschaftskritik und (sehr realer) Zukunftsmusik.


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Rezensiertes Buch: „Views" aus dem Jahr 2024

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Zu gewollt

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Marc-Uwe Kling hat sich ein sehr aktuelles Thema vorgenommen, mit dem er genau den Nerv der (deutschen) Zeit trifft.

Die 16-jährige Lena ist verschwunden. Das fällt zunächst gar nicht auf, bis ein Live-Video ...

Marc-Uwe Kling hat sich ein sehr aktuelles Thema vorgenommen, mit dem er genau den Nerv der (deutschen) Zeit trifft.

Die 16-jährige Lena ist verschwunden. Das fällt zunächst gar nicht auf, bis ein Live-Video viral geht, dass ihre Vergewaltigung zeigt. Das allein könnte schon schlimm genug sein, doch dazu scheinen die Täter, die sich dabei zu erkennen geben, auch noch einen Migrationshintergrund zu haben. Der Aufschrei ist groß und fordert lauthals Selbstjustiz, da die eigens vom BKA eingesetzte Sonderermittlerin (aus Kalkül natürlich auch mit entsprechendem familiären Background) nicht schnell genug Ergebnisse liefert.

Der Autor ist bekannt für seine Känguru-Chroniken; dafür, unbequeme Themen anzusprechen und sie in tiefschwarzen Humor zu verpacken. Diesen hat er hier zuhause gelassen, was dem Roman einiges an Charme nimmt.

Klar, das Thema ist ernst und ja, er spricht den Leser auf einer tieferen Ebene an, aber es fühlt sich streckenweise einfach zu bemüht an. Die Figuren wirken teilweise dermaßen schablonenhaft und gefühlskalt. Dem Ermittlungsplot fehlt die Inspiration (die ist ja schon an das thematische Drumrum geflossen). Und über das Ende breiten wir einfach den Mantel des Schweigens aus, das hat für mich einfach nicht gepasst.

Sollte man das Buch lesen? Meiner Meinung nach ja, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Aber vielleicht gibt es dazu auch bessere Bücher.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Reale Vision

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Als von der vermissten Lena ein verstörendes Video viral geht, wird das BKA eingeschaltet. BKA-Kommissarin Yasira Saad übernimmt den Fall, der jedoch schon bald aus dem Ruder läuft: es gibt keine verwertbaren ...

Als von der vermissten Lena ein verstörendes Video viral geht, wird das BKA eingeschaltet. BKA-Kommissarin Yasira Saad übernimmt den Fall, der jedoch schon bald aus dem Ruder läuft: es gibt keine verwertbaren Spuren, und eine rechtsradikale Gruppe nutzt das Video für ihre eigenen rassistischen Zwecke. Bald ist nichts mehr so wie es scheint, und Yasira selbst gerät ins Fadenkreuz des "Aktiven Heimatschutzes".
Äusserst spannend beginnt dieser temporeiche Thriller, der jedoch viele Fragen am Ende unbeantwortet lässt. Das "Finale" bot eine nicht ganz überraschende, aber durchaus schlüssige Wendung, die sich im Vorfeld bereits ankündigte. Halb futuristisch, aber mit einem Bein bereits im Hier und Jetzt, löst sie erschreckende Gedanken darüber aus, was heutzutage bereits alles denkbar oder machbar ist. Wem kann man noch trauen - den eigenen Augen jedenfalls nicht. Leider musste ich ich mich mehrfach fragen, wieso gewisse Ermittlungsansätze nicht schon von Anfang an verfolgt wurden. Dass einfach keiner darauf gekommen ist finde ich schlicht unglaubwürdig und dilettantisch. Spannend war es trotzdem.
Fazit: dieser sehr konsequent umgesetzte, provozierende Thriller war für meinen Geschmack zu plakativ umgesetzt.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Plot nahm unerwartete Wendung

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In Zeiten von Socia lMedia dreht sich alles nur noch um Views. Tabus interessieren hierbei schon lange nicht mehr, generieren sie hiermit doch die meisten Klicks.
Marc-Uwe Kling inszeniert mit seinem Fall ...

In Zeiten von Socia lMedia dreht sich alles nur noch um Views. Tabus interessieren hierbei schon lange nicht mehr, generieren sie hiermit doch die meisten Klicks.
Marc-Uwe Kling inszeniert mit seinem Fall der Lena Palmer den sprichwörtlichen Tropfen, der gesellschaftlich das Fass zum Überlaufen bringt und erschreckend nah an der Realität ist.
Ein erschütterndes Video geht viral. Ein junges Mädchens wird Opfer eines sexuellen Übergriffes durch Immigranten. BKA-Kommissarin Yasira Saad und ihr Team tappen im Dunkeln und jede heiße Spur verläuft im Sand. Der Fall gewinnt immer mehr an politischer Brisanz und drückt die ohnehin schon angespannte Stimmung immer mehr ins rechte Lager. Es ist nur eine Frage der Zeit bis es zur Eskalation kommt.
Das Buch selbst beschreibt sich anfangs schon recht gut. „Immer wieder faszinierend, wie man vom totalen Horror zu absoluten Banalitäten kommen kann.“ Ernste Fakten werden immer wieder durch alltägliche Gedanken und Gespräche aufgelockert. Auch wenn man daran nichts beschönigen sollte, wurde dadurch doch etwas die Schwere herausgenommen. Dadurch wirkten die handelnden Personen auf mich allesamt authentisch und ihr Handeln nachvollziehbar. Der Fall an sich setzt Yasira schon stark unter Druck. Nebenbei schlägt sie sich noch mit Alltagsrassismus und einem Pubertier herum. Der unterschwellige Humor ihrerseits gefiel mir sehr gut.
Der Schreibstil an sich ist recht locker und flüssig, sodass ich trotz der thematisierten Themen sehr schnell vorrankam.
Mit dem Verlauf der Handlung bin ich leider nicht wirklich warm geworden. Die Geschichte nahm eine Wendung, auf die ich einfach nicht vorbereitet war. Der Fall rund um Lena Palmer geriet immer mehr in den Hintergrund, zugunsten von brisanteren Themen, die mir, in ihrer „unfassbaren Gleichzeitigkeit von allem“, zu gewollt und überladen vorkamen.
Während des Lesens hatte ich immer wieder das Gefühl eine Tatortfolge vor mir zu haben. Dies soll keineswegs negativ klingen, da ich mich schon gut unterhalten gefühlt habe. Irgendwie erinnerte mich einfach alles an dieses ARD Urgestein. Der Fall, die Sprache und sogar die Kommissarin wiesen für mich viele Parallelen auf.
Mit dem offenen Ende konnte ich mich diesmal auch nicht wirklich anfreunden. Für mich blieb irgendwie alles, was mit Lena Palmer zu tun hatte auf der Strecke. Es kam mir vor als würde ich ein TikTok Video schauen, bei dem ich vergeblich auf Part 2 warte.
Die Covergestaltung im Stile eines Social Media Videos inklusive Triggerwarnung empfinde ich als äußert gelungen.
Views war für mich kurzweiliger Roman, bei dem ich mir inhaltsmäßig etwas anderes erhofft habe.
Dennoch war es für zwischendurch ganz gut mit einem kritischen auf die Gesellschaft und Social Media.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Zu überfrachtet

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Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, weil ich im Vorfeld schon viele kontroverse Meinungen dazu gehörte hatte, aber zum Glück nicht gespoilert wurde.
Das Buch ist relativ kurz und flott gelesen und ...

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, weil ich im Vorfeld schon viele kontroverse Meinungen dazu gehörte hatte, aber zum Glück nicht gespoilert wurde.
Das Buch ist relativ kurz und flott gelesen und deshalb werde ich auch nur in Ansätzen auf den Inhalt eingehen.
Yasira Saad arbeitet beim BKA, ist geschieden und lebt mit ihrer 16jährigen Tochter Zara in Berlin. Als sie sich gerade mit einem Tinderdate trifft, geht ein schockierendes Video viral. Ein Mädchen wird vergewaltigt. Yasira und ihr Team werden mit der Ermittlung beauftragt, es muss schnell gehen, denn das Thema ist hochbrisant und ruft schnell Rechtsextreme Reaktionen hervor, denn die Vergewaltiger sind alle POC.
Marc-Uwe Kling kann gut schreiben und auch hier musste ich an mancher Stelle über seinen Wortwitz und die Anspielungen schmunzeln. Dennoch ist das Buch ein ernstes Buch. Leider ist es überfrachtet mit zu vielen Facetten und Themen auf relativ wenigen Seiten.
Das Ende gefiel mir so leider gar nicht.
Für mich war es leider bisher das schlechteste Buch des Autors; vielleicht passen andere Genre doch besser?