Süßer Auftakt mit ein paar Schwächen
Meine Meinung
Weil ich das Tanzen liebe und es meiner Meinung nach viel zu wenige Bücher übers Tanzen gibt, wollte ich die Move-District-Bücher unbedingt lesen. Der erste Band rund um Jade und Austin hat ...
Meine Meinung
Weil ich das Tanzen liebe und es meiner Meinung nach viel zu wenige Bücher übers Tanzen gibt, wollte ich die Move-District-Bücher unbedingt lesen. Der erste Band rund um Jade und Austin hat mir ganz gut gefallen, obwohl er die ein oder andere Schwäche hatte.
Jade hat ein schlimmes Jahr hinter sich und ist erleichtert, ihrer Heimatstadt den Rücken kehren zu können. In New York will sie einen Neuanfang wagen und heuert in einem Café an, wo sie schließlich Olivia kennenlernt. Jade fällt es schwer, sich auf die junge Tänzerin mit den blauen Haaren einzulassen, sie lässt sich dann aber doch überreden, an einer ihrer Hip-Hop-Classes im Move-District-Studio teilzunehmen – ohne zu ahnen, dass sie dabei auf Austin treffen wird. Der gut aussehende Tänzer ist zwar ein Sprücheklopfer, dabei aber sympathisch und witzig. Jade und Austin merken schnell, dass es zwischen ihnen knistert, doch dann droht Jades Vergangenheit sie wieder einzuholen …
Die Geschichte wird nur aus Jades Sicht geschrieben, aber das hat mich nicht gestört. Man lernt trotzdem alle wichtigen Protagonisten gut kennen. Jade ist eher schüchtern und tut sich schwer damit, auf andere Menschen zuzugehen und neue Freundschaften zu schließen. Im letzten Jahr ist sie da zu herb enttäuscht worden. Seitdem igelt sie sich ein und ganz ihrer Leidenschaft, dem Modedesign, nach. Nur Dank Olivia kommt sie nach und nach ein wenig aus ihrem Schneckenhaus raus. Trotzdem fällt es ihr schwer anderen, besonders Männern und somit auch Austin, zu vertrauen. Angesichts dessen, was ihr passiert ist, kann man das auch verstehen, allerdings kennt Olivia Austin fast von Kindesbeinen an und versichert Jade mehrfach, dass sie ihre Hand für ihn ins Feuer legen würde … Und obwohl Jade Olivia vertraut, interessiert sie diese Aussage gefühlt nicht die Bohne. Das fand ich etwas schade und hat den Prozess des Vertrauens etwas unnötig in die Länge gezogen. Und gegen Ende muss ich sagen, dass Jade mich sehr enttäuscht hat.
Sie belauscht zwei Mädels, die zuerst schlecht über sie selbst reden und von dem kein Wort stimmt. Dann reden sie schlecht über Austin und ›bestätigen‹ mit ihrem Gerede all das, wovor Jade Angst hatte. Aber anstatt, dass sie in Ruhe mit ihm darüber redet und ihn fragt, was an dem Ganzen dran ist, rastet sie vollkommen aus. Dabei hat sie Minuten vorher noch gehört, dass das, was die Mädels über sie gesagt haben, alles falsch und völlig verdreht ist, warum sollte also das über Austin stimmen? Darüber könnte ich ja noch hinwegsehen. Schließlich macht jeder Mal Fehler, aber als sich dann herausstellt, dass Austin sie nicht angelogen hat, entschuldigt sie sich nicht mal für ihre Reaktion. Und das finde ich wirklich schade. Eine Entschuldigung wäre das Mindeste gewesen, wenn sie schon einfach Gerüchten glaubt und nicht mit ihm redet.
Ich verstehe auch leider gar nicht, wieso es unbedingt noch Drama zwischen den beiden geben musste, Die Handlung wäre auch ohne Drama und mit Austin an Jades Seite hervorragend und nicht langweilig gewesen … Hat leider die Geschichte ein bisschen kaputt gemacht.
Austin dagegen ist wirklich süß. Am Anfang fand ich ihn wegen Jades und seinen ersten zwei Zusammentreffen nicht so sympathisch, aber der Eindruck hat sie ganz schnell revidiert. Er ist ein herzensguter und wirklich lieber Kerl, der nie um eine Antwort verlegen ist, und zeitweise empfand ich ihn sogar als etwas zu gut für Jade, aber gegen Ende merkt man, dass die beiden sich wirklich mehr als verdient haben.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen. Zwischenzeitlich fand ich ihn etwas gewollt jugendlich … aber man konnte die Geschichte angenehm verfolgen.
Fazit
»Dance Into My World« war ein angenehmer Reihenauftakt. Hin und wieder hatte ich so meine Probleme mit Jade, aber Menschen sind eben unterschiedlich. Im Großen und Ganzen ist sie eine wirklich liebe Person, die einfach etwas Zeit gebraucht hat, um die Traumata aus ihrer Vergangenheit aufzuarbeiten. Und mit der Hilfe all ihrer Freunde, die sie im Move District gewinnt, gelingt ihr das auch. Jetzt freue ich mich auf die Geschichte von Olivia und Dax.