Cover-Bild Kummer aller Art
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 13.03.2024
  • ISBN: 9783832167233
Mariana Leky

Kummer aller Art

»Alle wirken innerlich blitzblank, nur in unserem Inneren sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa«, denkt sich Kioskbesitzer Armin, als er vergeblich versucht, erfolgreich zu meditieren. Und auch im Inneren der anderen Figuren dieser literarischen Kolumnen herrscht Unordnung: Frau Wiese kann nicht mehr schlafen, Herr Pohl ist nachhaltig verzagt, Lisa hat ihren ersten Liebeskummer, Vadims Hände zittern, Frau Schwerter muss ganz dringend entspannen, ein trauriger Patient hat seine Herde verloren, und Psychoanalytiker Ulrich legt sich mit der Vergänglichkeit an. Kummer aller Art plagt die Menschen, die sich, mal besser, mal schlechter, durch den Alltag manövrieren. Aber der Kummer vereint sie auch, etwa, wenn auf Spaziergängen Probleme zwar nicht gelöst werden, aber zumindest mal an die Luft und ans Licht kommen.
Klug, humorvoll und mit großem Sinn für Feinheiten und Absurditäten porträtiert Mariana Leky Lebenslagen von Menschen, denen es nicht an Zutraulichkeit mangelt, wohl aber am Mut zur Erkenntnis, dass man dem Leben nicht dauerhaft ausweichen kann.

Die in ›Kummer aller Art‹ versammelten Texte erschienen erstmals als Kolumnen in PSYCHOLOGIE HEUTE.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2024

Großartig. So humorvoll und selbstironisch

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Die Zwergpinscherdame Lori zittert wenn sie draußen ist. Vermutlich hat sie genausoviel Angst, wie ihr Besitzer Herr Pohl. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Lori die gleichen Ängste plagen, wie Herrn ...

Die Zwergpinscherdame Lori zittert wenn sie draußen ist. Vermutlich hat sie genausoviel Angst, wie ihr Besitzer Herr Pohl. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Lori die gleichen Ängste plagen, wie Herrn Pohl, denn der hat Angst vor dem Innenraum eines Flugzeugs, aber auch vor der Enge in Aufzügen. Immer, wenn sich die Türen schließen, schießt das Adrenalin durch seine Blutbahn und, da gleicht er sich seiner Hündin an, lähmt ihn.

Frau Wiese und die Protagonistin sind sich darin einig, was hervorragend dazu neigt, den Schlaf zu verhindern. Es sind die bräsigen Schafe, die, fängt man an sie zu zählen, bockig dazu neigen eben nicht zu springen. Auch Mahnungen sagt man nach, dass sich der geschuldete Betrag in schlaflosen Nächten eher vergrößert.

Sorgen haben in durchwachten Nächten bekanntlich sehr, sehr leichtes Spiel, wie Halbstarke, die auf dem Schulhof einen Erstklässler vermöbeln. S.17

Sie mag keine Frisöre, weniger weil die sie mehr oder weniger verändern. Nein, sie fürchtet sich vor dem Gespräch, dem sie nicht ausweichen kann. Heute allerdings ist ihr Haarstylist angenehm zurückhaltend. Dafür hat er den Spiegel mit augenscheinlich sinnigen Sprüchen verziert: Nur, wer sich bedingungslos liebt, kann auch andere bedingungslos lieben! „Das ware toll, oder?“ sagt die alte Dame neben ihr mit der Alufolie auf dem Kopf. Und dann gesteht die Protagonistin ihr, dass sie sich nicht bedingungslos liebt:

Wenn ich zum Beispiel jemanden oder mich selbst sehenden Auges hinters Licht führe, wenn ich meinen Mut nicht zusammennehme, sondern ihn verstreut herumliegen lasse, wenn ich schon am Morgen innerlich herummäkele, wenn ich meinen Sohn anherrsche, obwohl ich eigentlich gar nicht auf ihn, sondern auf einen Abgabetermin wütend bin, wenn ich „Ja natürlich“ sage, obwohl ich eigentlich „Um Gottes willen, bloß nicht!“ sagen will, ist meine Zuneigung zu mir überschaubar. S. 61

Fazit: Ich liebe dieses Buch! Mariana Leky hat mich rundum bereichert. Hat mir kleine Geschichten aus dem Alltag von Hinz und Kunz geschenkt und mir eine wunderbare Zeit beschert. So humorvolle und selbstironische Einblicke in die labile Psyche meiner Mitmenschen, die ich so gut nachempfinden kann, weil auch ich Ängste habe, Zwänge, Zweifel und Gedanken, die ich meinem größten Feindin nicht wünsche. Selten habe ich so gute Portäts über die unterschiedlichsten mentalen Verfassungen gesehen, gespickt mit einem schelmischen Augenzwinkern, außer vielleicht bei Paul Watzlawick. Ihr Schreibstil und die Metaphern machen ihre Geschichten so lebhaft bildlich. Dieses weise, menschenfreundliche Büchlein, das es jetzt auch im Taschenbuchformat gibt, hat sich verständlicherweise einen wohlverdienten Rang auf der Spiegel-Bestsellerliste ergattert.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Kummer aller Art

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Handlung
In Kummer aller Art vereint Mariana Leky Lebenslagen von Menschen. Sie hat sich selbst, ihre Familie, Nachbarn, als auch Fremde beobachtet und geschaut, wie ein jeder mit Kummer umgeht. Und was ...

Handlung
In Kummer aller Art vereint Mariana Leky Lebenslagen von Menschen. Sie hat sich selbst, ihre Familie, Nachbarn, als auch Fremde beobachtet und geschaut, wie ein jeder mit Kummer umgeht. Und was Kummer für einen jeden bedeutet. Diese Episoden wurden auf charmante, kluge Art und Weise niedergeschrieben und sind nicht nur unterhaltsam, sondern geben dem Leser auch diverse Erkenntnisse mit. Vor allem die Erkenntnis, dass jeder Mensch an Kummer leidet und man den Mut nie verlieren sollte, zeichnet das Büchlein aus!

Meinung
Seitdem das Buch im Hardcover erschienen und ich super viel gutes dazu gehört und gelesen habe, wollte ich es unbedingt lesen. Ich war angefixt, habe in ein-zwei Geschichten selbst mal reingelesen und hatte danach einen sehr positiven Eindruck. Zudem befand ich mich selbst in einer Phase, wo sich ein bisschen Kummer aufgebaut hat und ich dachte mir, dass das Büchlein vielleicht dabei helfen kann, dass ich den Kummer mit mehr Humor betrachten kann. Aus diesem Grund war meine Freude riesig, ein Rezensionsexemplar zu erhalten, ganz ganz lieben Dank an den Dumont Verlag!

Tatsächlich habe ich das Buch immer nur häppchenweise genossen, ich habe es fast den ganzen April über gelesen. Dabei habe ich stets nur ein paar Seiten gelesen, gerade in jenen Momenten, in denen ich nicht viel Zeit hatte oder abends zu müde war, um mich auf einen Roman zu konzentrieren, hat sich die Lektüre immer sehr angeboten. Außerdem entsteht so natürlich der Vorteil, dass das Lesevergnügen länger anhält.

Mit der Sprache bin ich super klargekommen. Sie ist lebendig gehalten, clever, greifbar, nicht zu hochtrabend, aber auch nicht zu simpel. Mit gezielt gesetzten Worten lassen sich Emotionen erkennen, die Figuren sind wiederkehrend und liebevoll gezeichnet und es schimmert immer wieder ein geschickt eingesetzter Humor durch. Es macht einfach Spaß, all die kleinen Begegnungen und Anekdoten mitzuerleben und zu schauen, was man davon lernen kann.
Es gibt einen Erzähler, der auf natürliche Weise von den Erlebnissen erzählt und dabei in keinster Weise besserwisserisch oder überheblich wirkt. Vielmehr sorgt er dafür, dass man zu den Personen eine leichte Bindung aufbauen kann und die Nachbarschafts- als auch Verwandtschaftsverhältnisse werden gut aufzeigt. Besonders toll emfand ich es, dass viele Menschen wiederholt auftauchen und man sie so ein wenig begleiten kann. Das hat dem Ganzen einen schönen Charme verliehen und das Buch definitiv abgerundet!

Ebenfalls überzeugt hat mich die Botschaft, die man von ganz vielen Beschreibungen mitnehmen kann. Sie stimmen teils nachdenklich und zeigen auf, wie unterschiedlich Menschen ticken, wie Situationen wahrgenommen werden und wie man sich ein Stück weit bessern / ändern kann. Es gibt oft so ne kleine Moral, die in freundlicher Weise dargeboten wird und bei der man selbst bestimmen kann, ob man sich dessen annimmt und wie man sie selbst umsetzen kann. Die Lektüre konnte also nicht nur mit einem schönen Humor, sondern auch mit ein paar weiteren mutmachenden Episoden beeindrucken.

Fazit
Aufgrund der zahlreichen positiven Stimmen, die ich vorab zum Buch und allgemein zu Mariana Leky gehört habe, waren meine Erwartungen doch recht hoch. Ich hatte mit viel gerechnet und wurde in keinster Weise enttäuscht. All meine Hoffnungen sind erfüllt, die Sprache ist toll, sie ist gleichzeitig clever, humorvoll und lebendig. Ich mag es, wie viele Figuren wiederholt auftauchen, wie auch sie selbst aus den Erlebnissen lernen und daraus eine Message mitnehmen, genau wie der Leser. Ein rundum gelungenes Buch voll wunderbarer Kurzgeschichten, die einen großen und erfüllenden Eindruck hinterlassen!

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Kleine Kostbarkeiten

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Das Buch ist eine Sammlung von Kolumnen, die in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ erstmals veröffentlicht wurden. „Kummer aller Art“ lautet der Titel, der leicht darüber hinwegtäuscht, dass es durchaus ...

Das Buch ist eine Sammlung von Kolumnen, die in der Zeitschrift „Psychologie Heute“ erstmals veröffentlicht wurden. „Kummer aller Art“ lautet der Titel, der leicht darüber hinwegtäuscht, dass es durchaus komisch zugeht in diesen Geschichten, wenn auch manchmal tragisch komisch. Es geht um Nachbarschaftsverhältnisse, Verwandte und zufällige Bekannte. Da ist zum Beispiel Lisa, die Liebeskummer hat oder Frau Wiese, die nicht schlafen kann. Alle hadern sie manchmal mit ihrem Alltag und sind dabei so liebenswert, dass man sie am liebsten adoptieren würde.

Alle Geschichten sind in der Ich-Perspektive geschrieben und so fühlt man sich beim Lesen der Autorin sehr nah. Auch weil das, was Mariana Leky beschreibt, die kleinen Alltäglichkeiten sind, die uns alle bewegen. Sie schafft es diesen Banalitäten einen Zauber zu entlocken, sodass die Gefühle dahinter sich Bahn brechen können. Nicht zuletzt dank wunderbarer Vergleiche und Bilder, einer Sprache, die nur auf den ersten Blick beiläufig erscheint. Hier sitzt einfach jeder Satz, jedes Wort, es ist eine Freude. Oft liest man vor Verzückung den Absatz ein zweites Mal.

Man kann die kurzen Geschichten einzeln genießen oder in einem Stück lesen. Auf jeden Fall taucht man immer tiefer ein in diese schräge Welt. Lernt die Protagonisten immer besser kennen und verschmilzt mit ihrer Welt. Fast wie eine kleine Sucht, was wiederum selbst ein Thema für eine neue Kolumne wäre.

Mariana Leky hat schon mehrere Bücher veröffentlicht, unter anderem den Roman „Was man von hier aus sehen kann“. Eine Geschichte über eine Dorfgemeinschaft, die in zwanzig Sprachen übersetzt und auch für das Kino verfilmt wurde. Das war ihr fünftes Buch und ihr erster Bestseller. „Kummer aller Art“ erschien im August 2022 wieder im DuMont Verlag.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

...konnte mich emotional leider nicht abholen

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Das Buch ist humorvoll, kurzweilig und schön, mit ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten und Erzählungen darüber, wie unterschiedlich Kummer sein kann. Meine liebsten Kapitel waren "Frau Wiese und die ...

Das Buch ist humorvoll, kurzweilig und schön, mit ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten und Erzählungen darüber, wie unterschiedlich Kummer sein kann. Meine liebsten Kapitel waren "Frau Wiese und die Angst vor Konflikten" und "Schneppi sagt Merci", weil ich mich darin wiedererkannt habe. Einige Kapitel haben mich mehr berührt, andere dafür weniger. An Humor und Herzlichkeit hat es den Erzählungen aber zu keinem Zeitpunkt gefehlt. Das war sehr erfrischend, neben den Lehren, die man aus den Erzählungen ziehen konnte. Ich habe mich mit meinen Gedanken und "Problemen" oft weniger allein gefühlt. Zudem fand ich die Länge der einzelnen Kapitel gut und dass man sie auch unabhängig voneinander lesen kann. Die Sprache ist sehr leicht und verständlich, weshalb das Buch von vielen verschiedenen Altersgruppen gelesen und verstanden werden kann.

Aber...zugegeben: Das Buch konnte meinen Erwartungen leider nicht gänzlich gerecht werden. Weiterempfehlen würde ich das Buch daher nicht. Es hat mich zu wenig berührt bzw. emotional abgeholt. Oder hatte ich nach all den positiven Stimmen einfach zu hohe Erwartungen?

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