Der neue Roman der Bestsellerautorin widmet sich den berühmt-berüchtigten Mitford-Schwestern. Im Mittelpunkt stehen die tapferen Bemühungen der Schriftstellerin Nancy Mitford, die Nazis daran zu hindern, Großbritannien einzunehmen. Sie muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: ihre eigene Familie oder das Weltgeschehen?
Zwischen den Weltkriegen dominieren die sechs Mitford-Schwestern die politische, literarische und gesellschaftliche Szene Englands – eine schöner, brillanter und exzentrischer als die andere. Als Diana sich von ihrem wohlhabenden Ehemann scheiden lässt, um einen faschistischen Führer zu heiraten, und ihre Schwester Unity ihr bis nach München folgt, gerät das Familiengerüst ins Wanken. Es geht das Gerücht um, dass Unity Mitford Hitlers Geliebte sei.
Während die Nazis an Macht gewinnen, wird die Schriftstellerin Nancy Mitford misstrauisch gegenüber den ständigen Besuchen ihrer Schwestern in Deutschland. Als sie beunruhigende Gespräche belauscht und verräterische Dokumente entdeckt, muss Nancy eine schwere Entscheidung treffen, während Großbritannien in den Krieg gegen Deutschland zieht.
Marie Benedict gelingt es, mit Die Mitford-Schwestern eine packende Erzählung über den Einfluss dieser außergewöhnlichen Frauen auf die Weltgeschichte zu verfassen.
Im Zentrum stehen die Schwestern Nancy, ...
Marie Benedict gelingt es, mit Die Mitford-Schwestern eine packende Erzählung über den Einfluss dieser außergewöhnlichen Frauen auf die Weltgeschichte zu verfassen.
Im Zentrum stehen die Schwestern Nancy, Diana und Unity, deren Leben sich während des aufkommenden Faschismus in Großbritannien grundlegend ändern. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung von Dianas und Unitys obsessiver Nähe zu Hitler und Mosley, während Nancy zunehmend gegen die politischen Neigungen ihrer Schwestern ankämpft.
Der Perspektivwechsel zwischen den Schwestern verleiht dem Buch eine eindringliche Tiefe und Dynamik. Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz und prägnant, was den Lesefluss fördert.
Besonders gut ist die akribische Recherche, die das Buch historisch fundiert erscheinen lässt. Das Cover vermittelt einen passenden Eindruck des damaligen Flairs. Insgesamt ein faszinierendes Werk, das Geschichte und Fiktion gelungen verbindet.
Die Mitford Schwestern sind ein Stück britischer Geschichte und lieferten durch ihr Verhalten einigen, spannenden Stoff, der viele Bücher füllen könnte.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Unity, Nancy ...
Die Mitford Schwestern sind ein Stück britischer Geschichte und lieferten durch ihr Verhalten einigen, spannenden Stoff, der viele Bücher füllen könnte.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Unity, Nancy und Diana erzählt. Diana ist eine wunderschöne Frau, die dem Faschistenführer Mosley treu ergeben ist. Die etwas eigentümliche und stets eher ungeliebte Unity hat eine Schwäche für Adolf Hitler und Nancy, die sehr an ihren Schwestern hängt, ist hin und hergerissen zwischen Entsetzen über den fanatischen Faschismus und der Treue zu ihren Schwestern.
Mir waren die Mitford Schwestern bis dato unbekannt. Das Buch fand ich sehr spannend und unterhaltsam. Es ist flüssig geschrieben und die fanatischen und durchgeknallten Schwestern wecken das Interesse an wichtigen geschichtlichen Themen, was ich sehr gelungen finde. Das Buch bietet super Unterhaltung und Bildung in einem.
David Freeman-Mitford, 2. Baron Redesdale, und seiner Frau Sydney Bowles, hatten zu Beginn des 20. Jahrhunderts sieben Kinder. Insbesondere die sechs Mädchen wurden ohne Bildung und recht isoliert erzogen ...
David Freeman-Mitford, 2. Baron Redesdale, und seiner Frau Sydney Bowles, hatten zu Beginn des 20. Jahrhunderts sieben Kinder. Insbesondere die sechs Mädchen wurden ohne Bildung und recht isoliert erzogen und entwickelten sich zu exzentrischen Persönlichkeiten. Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen vor allem vier Schwestern, die höchst unterschiedliche Lebenswege beschritten:
Die Älteste unter den Mitford-Girls, Nancy, verdiente ihren Lebensunterhalt als Schriftstellerin meist ironischer Romane, die deutlichen Bezug zu ihrer eigenen Familie hatten; sie heiratete erst spät den Alkoholiker Peter, von dem sie schwer enttäuscht wurde - und galt als Realistin. Die drittgeborene Tochter Diana galt als Schönheit und pflegte einen tabulosem High-Society-Lebensstil; sie verließ ihren Mann, den Guiness-Erben Bryan, und ihre zwei Kinder, um eine langjährige Affäre mit dem faschistischen Führer , Sir Oswald Mosley, zu führen. Unity, von ihrer Familie „Bobo“ genannt, verehrte Adolf Hitler und führte eine enge Freundschaft, gerüchteweise sogar ein Verhältnis, mit ihm. Hitler bezeichnete Diana und Unity bewundernd als „perfekte Exemplare der arischen Frau“. Demgegenüber verzichtete die jüngere Jessica, genannt „Decca“, auf ihre ererbten Privilegien und wurde im Gegensatz zum Rest der Familie eine engagierte Kommunistin. Kein Wunder, dass die politischen Einstellungen schließlich zu zahlreichen Dramen innerhalb der Familie führten, in der auch Winston Churchill, der mit der Mitford-Familie verwandt war, eine wichtige Rolle spielte….
Die US-amerikanische Schriftstellerin Marie Benedict legt mit dem Buch „Die Mitford-Schwestern“ bereits den sechsten Band aus ihrer Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ vor und widmet sich gleich sechs Frauen, eine schöner, brillanter und exzentrischer als die andere, die die politische, literarische und gesellschaftliche Szene Englands vor 100 Jahren dominiert haben. Die Geschichte konnte mich auch deshalb überraschen, da ich bisher noch nichts von diesen Frauen gehört hatte, die auch eine wichtige Rolle im Nazi-Deutschland spielten.
Ich finde es allerdings schade, dass auch dieses Buch wieder ein - zwar für mich auffallendes, doch - in keinem Zusammenhang zu den anderen Büchern der Reihe stehendes Cover hat und nicht erkennbar ist, dass es um einen biografischen Roman über starke Frauen handelt, sondern leicht mit Familien-Saga verwechselt werden kann.
Wie gewohnt hat Marie Benedict wieder gut recherchiert und konnte viele Details aus den noch vorliegenden Briefen der Schwestern übernehmen. So wirkt der geschichtliche Hintergrund authentisch und es lässt sich vieles aus der Englischen und Deutschen Geschichte lernen!
Wieder konnte mich der Schreibstil der Autorin begeistern, die es vermag, Geschichte unterhaltsam und spannend zu erzählen, ohne ins Triviale abzugleiten.
Die historischen Persönlichkeiten sind mehrdimensional und authentisch dargestellt; wirklich sympathisch wurde mir aber keine – im Gegenteil, viele Taten konnte ich einfach nur verabscheuen. So kann ich gut verstehen, dass die Autorin, wie sie im Nachwort selbst schreibt, gewisse Schwierigkeiten hatte, die Bewunderung Hitlers und des Faschismus’ der Mitfords zu beschreiben. Auch, wenn ich es überraschend fand, dass gerade eine US-Amerikanerin sich dieses Themas annahm, ist es Benedict gelungen, ein einprägsames Portrait der exzentrischen und beriüchtigten Schwestern zu zeichnen.
Da die Autorin Gefühle und Beweggründe nur selten genannt hat, wirkt die komplexe Geschichte auf mich sehr glaubwürdig und nicht beschönigt. Sie regt zum Nachdenken an und vor allem auch zum weiteren Nachforschen über Personen und Geschichtliches. Darüber hinaus hat sie mein Bild vom Faschismus auf interessante Weise erweitert.
Mir hat auch diese Biografische Literarische Belletristik von Marie Benedict wieder sehr gut gefallen und ich empfehle sie allen Geschichtsinteressierten und Aufgeschlossenen unbedingt weiter. Ich vergebe fünf Sterne für ein herausragendes Werk.
Die Mitford Schwestern, um die sich in diesem Roman alles dreht, sind keine Erfindung der Autorin Marie Benedict. Vielmehr haben diese tatsächlich gelebt und wer zuvor noch nichts von Ihnen gehört hat, ...
Die Mitford Schwestern, um die sich in diesem Roman alles dreht, sind keine Erfindung der Autorin Marie Benedict. Vielmehr haben diese tatsächlich gelebt und wer zuvor noch nichts von Ihnen gehört hat, der sollte diesen Roman zur Hand nehmen um zu erfahren wie unterschiedlich politische und gesellschaftliche Ansichten sich in einer Familie darstellen können und welche Auswirkungen das auf das Miteinander haben kann.
Der Roman spielt zur Nazizeit und wechselt zwischen den Schauplätze England und Deutschland hin und her. Während die Mitford Schwestern Unity und Diana sich zum Faschismus hingezogen fühlen und gar Hitler, dem Führer, sehr nahe kommen, sind andere Teile der Familie politisch ganz anders aufgestellt.
Auf beeindruckende Art und Weise schildert Marie Benedict das Leben der Schwestern. Dabei wechselt sie nicht nur die Handlungsorte, sondern vielmehr auch die Sichtweisen auf die Welt, und zwar wechselnd immer aus der Perspektive einer anderen Schwester. Hier kommt Nancy eine besondere Rolle zu, denn sie ahnt etwas in Bezug auf ihre Schwestern und deren politischer Einstellung und ist persönlich ganz andere Ansicht. Und dennoch schwebt über allem die Familie und der Wunsch nach Gemeinschaft.
Mit diesem Roman wirft man als Leser/in einen ganz besonderen Blick auf die Nazizeit.
Sehr empfehlenswert!
Hinweis: Dieses Buch wurde mir durch das Team von vorablesen.de und durch den Verlag Kiepenheuer & Witsch unentgeltlich zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt.
Meine hier zu lesende Meinung wurde dadurch in keiner Weise beeinträchtigt.
In ihrem Roman „Die Mitfordschwestern“ zeichnet die Autorin Marie Benedict ein schillerndes Porträt der drei britischen Schwestern Diana, Nancy und Unity in den Jahren 1932 bis 1940. Diana avanciert zur ...
In ihrem Roman „Die Mitfordschwestern“ zeichnet die Autorin Marie Benedict ein schillerndes Porträt der drei britischen Schwestern Diana, Nancy und Unity in den Jahren 1932 bis 1940. Diana avanciert zur Ehefrau des Führers der englischen Faschisten. Da kommt ihr gerade recht, dass ihre jüngere, recht unkonventionelle, und nicht in die Kreise des englischen Adels so recht passende Schwester Unity leidenschaftlich für die faschistische Bewegung in Deutschland und insbesonderen deren Führer Adolf Hitler zu schwärmen beginnt. Ihr gelingt es, die Eltern davon zu überzeugen, sie in Deutschland eine Schule besuchen zu lassen, und macht durch ihre Hartnäckigkeit Hitler auf sich aufmerksam. Bald gehören die beiden Schwestern zum engsten Kreis der Hitlervertrauten. Und Diana erhofft, mit seiner Hilfe die Faschisten in England zu etablieren. Fassungslos muss die mittlere der Schwestern, die Schriftstellerin Nancy, mitansehen, wie nicht nur ihre Schwestern, sondern auch ihre Eltern sich immer mehr in den Dunstkreis des Faschismus begeben, während einer ihrer anderen Schwestern mit den Kommunisten in Spanien gegen die Faschisten kämpft. Bald ist es nicht mehr genug, nur in ihren literarischen Werken den Faschismus kritisch zu verspotten. Bald muss Nancy den Schutzmantel der Fiktion abwerfen und Stellung beziehen. Wie weit wird sie gehen, ihre Schwestern zu verraten und England vor dem deutschen Feind zu beschützen?
Immer im Wechsel von Nancy, Diana und Unity beschreibt die Autorin die Ereignisse. Doch nur Nancy lässt sie in Ich-Perspektive denken, fühlen und sprechen. Mit ihr gemeinsam sehen wir mit Entsetzen in die Abgründe, die sich ihr in ihren geliebten Schwestern auftun. Mit Schrecken verfolgt man, wie sie dem Führer und seiner Bewegung verfallen. Die eine fanatisch glühend, die anderen kalt kalkulierend. Beides mit entsetzlichen Folgen.
Denkt man vielleicht am Anfang noch, dass ein umfangreicher Roman, der hauptsächlich Gedanken und Gefühlswelten zeichnet, schnell langweilig und anstrengend werden könnte, so sieht man sich bald in dieser Annahme getäuscht. Packend und ergreifend verfolgt der Leser die Geschehnisse mit zunehmender Spannung. Dabei gehören sicherlich alle Sympathien Nancy, die sich zwischen familiärer Verbundenheit und vaterländischer, aber auch moralischer Pflicht zu entscheiden hat. Dabei kämpft auch sie mit persönlicher Tragik: der fehlenden Liebe der Mutter, der Unmöglichkeit, ein Kind zu bekommen, der Unzuverlässigkeit des sprunghaften Ehemannes. Bei all dem aber versucht sie, das Gesicht der Menschlichkeit zu wahren. Ein gutes Vorbild in einer Zeit, die in ähnlichen Schatten zu versinken droht.