Sehr verwirrend
Nachdem Marie Grasshoff mich mit Magical Fries gerade erst vollkommen begeistert hat, konnte mich Heart and Shadow leider nicht überzeugen.
Der Anfang hat mir gut gefallen. Man war direkt in der Geschichte ...
Nachdem Marie Grasshoff mich mit Magical Fries gerade erst vollkommen begeistert hat, konnte mich Heart and Shadow leider nicht überzeugen.
Der Anfang hat mir gut gefallen. Man war direkt in der Geschichte drin, mit einer spannenden Actionszene und es haben sich sehr viele Fragen gestellt, auf die ich unbedingt Antworten haben wollte.
Naja, und das hat sich auch nicht geändert. Im Laufe des Buches kamen immer weitere Fragen dazu, aber es kam gefühlt nie eine Antwort. Selbst nach Dreivierteln hatte ich immer noch das Gefühl, dass ich gar nicht weiß, worum es überhaupt geht. Bis zum Ende sind mehrere Fragen offen geblieben, bei denen ich wirklich gerne eine Antwort gehabt hätte. Natürlich müssen nicht alle Fragen beantwortet werden – es handelt sich schließlich um den ersten Band einer Dilogie. Aber so hat es sich nicht angefühlt. Stattdessen hat es eher wie die erste Hälfte eines Buches gewirkt, die nicht alleine stehen kann. Es sind am Ende so viele Punkte offen geblieben und irgendwie hat mir auch ein Finale, ein Abschluss gefehlt.
Wenn nicht der Epilog gewesen wäre, hätte ich kein Interesse daran gehabt, weiter zu lesen. Der hat mich dann aber doch noch mal neugierig gemacht.
Dabei war es eigentlich nicht langweilig – es ist die ganze Zeit etwas passiert. Aber ich hatte einfach keinen Bezug zu der Handlung, weil ich nicht wusste, worauf es hinauslaufen sollte.
Wir haben zwei verschiedene Handlungsstränge, die jeweils zwei Charakteren folgen. Das fand ich, um ehrlich zu sein, nicht unbedingt so angebracht. Die ganze Zeit ist es zwischen den Charakteren hin und her gesprungen und man hatte keinen wirklichen Zusammenhang dazwischen. Die ganze Zeit habe ich drauf gewartet, dass die Stränge sinnvoll zusammengeführt werden und es ist einfach nicht passiert. Ich habe immer noch nicht wirklich Ahnung, was die miteinander zu tun haben.
Irin und Rah fand ich am Anfang super interessant, während Shina und Mae mich eher gelangweilt haben – gegen Mitte des Buchs hat sich das aber genau umgedreht.
Die Beziehung zwischen Irin und Rah hat mir gar nicht zugesagt. Ich konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wie sich da etwas zwischen ihnen angebahnt hat. Keine Spannung, keine Emotionen. Gefühlt kannten die beiden sich gar nicht. Beide hatten Geheimnisse voreinander, die nicht hätten sein müssen. Können wir bitte endlich mal damit anfangen, dass Buchcharaktere einfach mal mit einander über die wichtigen Sachen reden?
Zwischen Shina und Mae fand ich die Beziehung dagegen weitaus passender. Bei ihnen hatte ich das Gefühl, dass sie sich tatsächlich kannten und verstanden haben.
Schreibstil war an sich nett – spannend, teilweise lustig, teilweise emotional. Aber mich hat das Fehlen einer Handlung leider so sehr aus der Geschichte rausgerissen, dass es sich teilweise echt geschleppt hat.
Wie bereits erwähnt – der Epilog hat mir gefallen. Allein deswegen überlege ich, noch den zweiten Band zu lesen. Aber um ehrlich zu sein, bin ich aktuell wenig überzeugt.
Danke an Lesejury und den Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.