Fantasy-Auftakt mit viel Potential, das noch nicht ausgeschöpft wurde
Eine Trilogie über Drachen-Gestaltwandler:innen, einen alles entscheidenden Krieg und eine starke Protagonistin, die als Captain agiert, aber gegen ihre Gefühle ankämpfen muss - diese Beschreibung von ...
Eine Trilogie über Drachen-Gestaltwandler:innen, einen alles entscheidenden Krieg und eine starke Protagonistin, die als Captain agiert, aber gegen ihre Gefühle ankämpfen muss - diese Beschreibung von "Burning Crown" klang in meinen Ohren nicht nur vielversprechend, sondern episch. Ich bin also mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde im ersten Drittel des Buchs nicht enttäuscht! Es ging spannend los und die Ereignisse haben sich überschlagen, während man mit einem angenehmen Schreibstil einen ersten Eindruck der vielschichtigen Charaktere erhielt. Leider kristallisierten sich danach jedoch zwei Aspekte heraus, die meinen Lesefluss gestört haben: die Beschreibung der Protagonistin Yessa und das ständige Hin und Her zwischen ihr und dem Protagonisten Cassim. Leider war ihre Beziehung sehr einseitig - Yessa hat gegeben und vertraut, ohne etwas zurückzubekommen. Das ist ihr allerdings sehr spät aufgefallen und hat ihre Naivität unterstrichen. Diese Naivität ist Teil ihrer für mich unpassenden Charakterzeichnung. Sie wird als zart und unsicher beschrieben, setzt sich selten durch und hat dadurch die Frage bei mir aufgeworfen, wie sie ihre Position als Captain erreicht hat. Cassims Charakter fand ich da deutlich stimmiger. Man spürt seine innere Zerrissenheit, deren Entwicklung ich gut nachvollziehen konnte. Ebenso wie den Handlungsverlauf, der zu Beginn und Ende einen Höhepunkt im Spannungsbogen hatte. Das Worldbuilding hat mir gut gefallen und großes Potential, von dem ich hoffe, dass es in den Folgebänden noch besser ausgeschöpft wird. Insgesamt war es also ein gutes Buch, das meine Erwartungen aber nicht erfüllen konnte. Ich freue mich trotzdem sehr auf die Fortsetzung, da mich das Ende neugierig auf mehr gemacht hat!