Cover-Bild Wir holen alles nach
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 25.03.2020
  • ISBN: 9783257071306
Martina Borger

Wir holen alles nach

Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld – und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2020

Von Freundschaft und Vertrauen

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Das Buch von Martina Borger „Wir holen alles nach“ aus dem Diogenes Verlag erzählt die Geschichte der alleinerziehenden berufstätigen Mutter Sina, die zwar seit kurzer Zeit mit einem neuen Partner zusammenlebt, ...

Das Buch von Martina Borger „Wir holen alles nach“ aus dem Diogenes Verlag erzählt die Geschichte der alleinerziehenden berufstätigen Mutter Sina, die zwar seit kurzer Zeit mit einem neuen Partner zusammenlebt, aber dennoch eine Person sucht, die sich zeitweise um ihren Sohn kümmert. So lernen sich Ellen, Ende sechzig, und der neunjährige Elvis kennen. Sie sind sich sofort sympathisch und da Ellen außer Zeit und Geduld auch noch einen Hund hat, entsteht bald eine tolle Freundschaft zwischen den Beiden. Ellen gibt Nachhilfe in Mathe und Deutsch, gemeinsam machen sie große Spaziergänge mit dem Hund und haben einfach Freude daran, Zeit miteinander zu verbringen. Ellen weiß Elvis mit dem Thema Umweltschutz zu begeistern, und überhaupt ist er interessiert an vielen Dingen. Es macht mir unglaublich viel Spaß, die Beiden zu begleiten und der wunderbar einfühlsame Schreibstil lässt mich nur so durch die Seiten fliegen und die herzerwärmende Geschichte genießen. Doch schon bald spürt Ellen, dass irgendetwas mit Elvis nicht stimmt. Welches Geheimnis umgibt ihn?
Ich habe große Hochachtung vor der Autorin, der es gelingt, meine Gedanken in völlig falsche Richtungen zu lenken, die mir aber gleichzeitig vor Augen führt, dass man sich besser nicht so leicht beeinflussen lassen und vorschnell urteilen sollte. Bis zum Schluss hat mich die Geschichte begeistert, die viele aktuelle Probleme thematisiert, ohne dass es langweilig wird.
Martina Borger – ein Name, den ich mir merken werde!

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Über Voreingenommenheit und Vorurteile

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Inhalt:

„Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, ...

Inhalt:

„Job und Kind unter einem Hut – die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld – und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie.“





Schreibstil/Art:

Die Autorin hat ein in sich stimmiges Gesamtbild erschaffen. Die Sprache ist feinfühlig, sensibel und eindringlich. Ich konnte mir jeden einzeln Charakter bildhaft vorstellen und habe den Wunsch in mir entdeckt, als Kind auch solch eine Nachbarin/Nachhilfelehrerin/Oma wie Ellen gehabt zu haben.

Die Stimmung ist trotz des alltäglichen Chaos und dem stressigen Zeitmanagement, zunächst friedvoll, ruhig und idyllisch, bis Elvis etwas erlebt, das deren aller Leben durcheinander bringt. Ich spürte die aufkommende Besorgnis und versucht mich selbst in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen. Die Autorin hat zu jedem beliebigen Zeitpunkt die richtigen Fragen verschleiert und den Lesenden zum Nachdenken angeregt. 





Fazit:

Ein Buch mit vielen schönen aber auch melancholischen Momenten. Diese Geschichte vereint Generationen, gibt Mut, lässt einen aber auch genauso nachdenklich zurück. Ist immer alles so wie es vermeintlich scheint? Sollte man sich nicht zuerst selbst ein Bild machen, bevor man zu schnell urteilt?

Ein gelungener Roman, der hinter die Fassade einer Familie und mehr als nur den alltäglichen Problemen blicken lässt.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

eine sehr fein gezeichnete Geschichte

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Sina ist eine alleinerziehende Mutter, die immer im Zwiespalt mit ihren Gefühlen ist. Einerseits muss sie nach ihrer Scheidung arbeiten, um sich das teure Leben in München mit ihrem Sohn leisten zu können, ...

Sina ist eine alleinerziehende Mutter, die immer im Zwiespalt mit ihren Gefühlen ist. Einerseits muss sie nach ihrer Scheidung arbeiten, um sich das teure Leben in München mit ihrem Sohn leisten zu können, anderseits jongliert sie ständig, um ihrem Sohn Elvis, den sie über alles liebt, gerecht zu werden. Elvis ist ein sehr stiles und sehr liebenswertes Kind, der Misstimmungn hasst und alles tut, um seiner Mutter keinen Kummer zu bereiten. In dem Zuge lernt er auch Ellen kennen, eine 68-zig jährige Rentnerin, die durch Zeitungaustragen und Nachhilfestunden ihre Rente aufbessert. Die beiden freundn sich neben dem Nachhilfeunterricht an und so ist es auch Ellen, die Sina eines Tages auf etwas aufmerksam macht, dass sich dann verselbstständigt.

Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen und ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen. Die Beschriebung der einzelnen Figuren fand ich sehr gelungen. Man konnte sich sehr gut in die Gefühlswelt jedes einzelnen hineinversetzen und jede einzelne Person gut verstehen. Sina, die alleinerziehende Mutter, die ständig mit sich hadert, ob sie auch alles richtig macht und ob sie noch ein Anrecht auf ein eigenes glückliches Leben hat, trotzdem sie merkt, dass ihr Sohn nicht glücklich ist. Ellen, die versucht ihr Leben nach ihrem berufsleben in den Griff zu bekommen und mit dem wenigen Geld , das ihr bleibt klarzukommen und Elvis, der ein sehr sensibler und ernster neunjähriger ist, der es allen Recht machen will und dabei sich selbst vergisst.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Wir holen alles nach ...

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Sina ist alleinerziehende Mutter des 8-jährigen Elvis und beide leben, nach der Scheidung von ihrem Mann David, in München. Sina arbeitet in einer Werbeagentur als Assistentin und ihr Job ist sehr zeitintensiv, ...

Sina ist alleinerziehende Mutter des 8-jährigen Elvis und beide leben, nach der Scheidung von ihrem Mann David, in München. Sina arbeitet in einer Werbeagentur als Assistentin und ihr Job ist sehr zeitintensiv, oftmals verlangt ihr Chef sogar am WE den Einsatz seiner Mitarbeiter*innen. Daraus resultiert, dass sie immer weniger Zeit für ihren Sohn hat, der für sein Alter noch ziemlich schüchtern und introvertiert ist. Da Elvis‘ Notendurchschnitt verbessern muss, aufgrund der Qualifikation für das Gymnasium, sucht Sina für ihn eine Nachhilfelehrerin. So trifft Elvis auf Ellen und ihren Hund. Bei Ellen blüht der Junge auf, spricht viel mit Helen, baut eine intensive Beziehung mit ihrem Hund auf. Auch mit Torsten, dem neuen Freund seiner Mutter, versteht Elvis sich gut, auch wenn er an seinem Vater, der ihn immer wieder versetzt oder vertröstet, vergöttert. Als Helen auf Elvis‘ Körper blaue Flecken sieht, nimmt die Geschichte für die gesamte Familie von Elvis eine Wendung.
Martina Borger ist es gelungen, auch wenn Teile des Buches etwas langatmig waren, mit Finten und Fährten auf Probleme im Alltag hinzuweisen, und zwar mit einem imaginären, fetten Zeigefinger! Es geht um Notlügen, um Vorurteile, um die Schnelligkeit des Schubladendenkens – auch ich habe das ein oder andere Mal spekuliert im Laufe des Lesens. Und da wir oft denken, etwas gut zu meinen, bedenken wir im Vorhinein oftmals nicht, was wir damit anrichten können. Wir rechtfertigen unseren eigenen Übereifer mit dem „Gutmensch-Dasein“, ohne groß alle Fakten zu kennen. Einige Male sind mir Dinge aus den letzten Jahren eingefallen, und ich bekam hier einen Spiegel vor die Nase gehalten. Auch andere Themen wie Kommunikation und der Umgang mit Konflikten wird in dem Buch gut beschrieben.

Fazit:
Der Roman von Martina Borger spricht durchwegs mehrere Themen des Alltags an sowie auch Situationen, in die der eine oder andere von uns schon einmal geraten ist, an. Die Autorin hat es für mich klar geschafft auf wichtige Themen hinzuweisen und uns ab und an auch an die eigene Nase zu fassen, die Ohren besser zu spitzen und uns Zeit für Dinge zu nehmen, die uns wichtig sind. Die Geschichte hat mich sehr bewegt, auch emotional an einigen Stellen mitgenommen. Mein Highlight in dem Buch sind zwei Personen: Elvis und Ellen. Sie haben mein Herz erobert.
Der Schreibstil von Martina Borger ist klar, schnörkellos und „rund“. Mit war immer alles klar, auch wenn es immer wieder Perspektivenwechsel in der Geschichte gab. Ein Buch, dass auf der einen Seite etwas Leichtigkeit verströmt, auf der anderen Seite dennoch sehr in die Tiefe geht, wenn man es zulässt.
Von meiner Seite eine klare Leseempfehlung! 5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Zwischen Generationen

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Ellen, Ende sechzig, lebt alleine mit ihrem Hund. Ihr Mann verstarb schon vor längerer Zeit, die beiden Söhne sind ausgezogen und sie genießt ihr Leben in vollen Zügen, hat einen geregelten Ablauf und ...

Ellen, Ende sechzig, lebt alleine mit ihrem Hund. Ihr Mann verstarb schon vor längerer Zeit, die beiden Söhne sind ausgezogen und sie genießt ihr Leben in vollen Zügen, hat einen geregelten Ablauf und kleine Nebenarbeiten um die Rente aufzubessern. Doch dann tritt der junge, eher schüchterne Elvis in ihr Leben dem sie Nachhilfe geben soll. Beide freunden sich an, denn Elvis hat selbst kaum Freunde, seine Mutter muss viel arbeiten, der Vater hat eine neue Freundin und wohnt weiter weg, der neue Freund der Mutter gibt sich alle Mühe. Doch dann fällt Ellen etwas an Elvis auf und weiss nicht wie und ob sie reagieren kann oder soll…..

„Er wirkt gelöst und fröhlich, eine ganz neue Erfahrung; sie hat ihn bisher immer sehr still erlebt, fast bedrückt, so als trage er eine Last, die zu schwer ist für seine acht Jahre.“ (Seite 64)

Was für ein herrliches Buch welches mich sehr berührt hat. Die Autorin greift in ihrer Geschichte einen Alltag auf den es wohl zig Mal in Deutschland täglich gibt und wirft uns in das Alltagsleben von Elvis mit seiner Mutter Sina und ihrem neuen Freund Torsten. Und Ellen wird neben seiner Nachhilfelehrerin eine ebenso wichtige Stütze für Elvis.

Ich fand das Gesamtbild sehr stimmig, ruhig, und doch konnte man die Unruhe, diese Unvorhergesehene nachvollziehen, manchmal fast mit den Händen greifen. Wie der ein oder andere Protagonist im Buch merkt man schnell selbst dass man von Vorurteilen nicht befreit ist.

Ellen war mir sehr sympathisch, ich mag ihre „minimalistische“ Ansicht auf das Leben. Sie genießt ihren Ruhestand, die Zeit mit ihren Hobbies und Freunden, aber auch die Zeit für sich mit ihrem kleinen Job und ihrem Hund. Es muss nicht immer alles laut, viel und voller Leute und Geschwätz sein, ich glaube dass gerade „ältere“ Leser des Öfteren die Beweggründe von Ellen nachvollziehen können, mir erging es zumindest so.

Sina versucht alles um ihrem Sohn Elvis eine gute Mutter zu sein, natürlich macht man sich als Mutter auch immer Gedanken ob mit dem Kind alles okay ist, gerade wenn man berufstätig ist und nicht jederzeit daheim sein kann um sich um das Kind zu kümmern. Aber was wenn das Kind immer ruhiger wird, sich zurückzieht und mit vielen Situationen nicht klar kommt? Wenn es zu der Betreuung mehr Vertrauen aufbaut als zur eigenen Mutter? Und die Betreuung ihrer Sichtweisen offenbart die man als Mutter gar nicht gesehen hat?

Damit beschäftigt sich dieses Buch, damit beschäftigt sich auch der Leser. Und natürlich hat man immer die eigenen Gedanken im Hinterkopf wie man selbst reagieren würde, was würde man sagen, wie würde man handeln, was ist gerecht, was zu voreilig gesagt? Und es zeigt, in meinen Augen, auch auf wie wichtig es ist dass die Generationen sich austauschen, Zeit miteinander verbringen, dass beide Seiten davon neue Sichtweisen erhalten und voneinander lernen.

Für mich war das Buch ein Stück Kindheit als ich viel Zeit bei den Großeltern verbracht hatte und ich war gerne dort.

Ein Buch was schöne aber auch schwere Momente in der Realität von Familien, ja, der Gesellschaft aufwirft und man ein bisschen überlegt was man selbst eigentlich möchte und was einem gut tut und was nicht. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

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