Cover-Bild Hey guten Morgen, wie geht es dir?
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 13.07.2024
  • ISBN: 9783608988260
Martina Hefter

Hey guten Morgen, wie geht es dir?

Roman | Deutscher Buchpreis 2024

Deutscher Buchpreis 2024

Großer Preis des deutschen Literaturfonds 2024

Wiesbadener Literaturpreis 2024

Prix Grand Continent

Nominiert für den Bayerischen Buchpreis 2024


»Ein Buch wie ein Seiltanz. Aber solange Martina Hefter erzählt, kann nichts passieren.« Anne Weber

Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Martina Hefter hat einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte im Leben geschrieben. Und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen.

Juno schreibt online mit Männern, die Frauen online ihre Liebe gestehen und so versuchen, sie um ihr Geld zu bringen. Doch statt darauf hereinzufallen, werden genau diese Männer zu einer Form von Freiheit für Juno. In den Gesprächen kann sie sein, wer sie will und sagen, was sie will – und das vermeintlich ohne Konsequenzen. Ganz im Gegensatz zu ihrem sonstigen Leben, in dem sie immer unterwegs, immer besorgt um Jupiter, immer beschäftigt und eingebunden ist. Also flüchtet Juno ab und zu vor ihrem Alltag ins Internet und spielt dort Spielchen mit Männern, die sie anlügen. Sie selbst wird zur Lügnerin . Aber ist es nicht so, dass man sich beim Lügen zuallererst selbst belügt? Eines Tages trifft Juno auf Benu, der ihre Behauptungen ebenso durchschaut wie sie seine. Und trotz der Entfernung zwischen ihnen entsteht eine Verbindung. »Hey guten Morgen, wie geht es dir« ist ein tiefgehender Roman, aber so leichtfüßig wie eine Komödie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2024

Love Scamming und Tanz

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MEINUNG:

Ich bin kurz vor der Verkündung der Longlist des Deutschen Buchpreises auf Hey Guten Morgen, wie geht's dir? aufmerksam geworden, da es von vielen als heißer Favorit gehandelt wurde. Ich war ...

MEINUNG:

Ich bin kurz vor der Verkündung der Longlist des Deutschen Buchpreises auf Hey Guten Morgen, wie geht's dir? aufmerksam geworden, da es von vielen als heißer Favorit gehandelt wurde. Ich war ein bisschen vom Cover abgeschreckt, weil mich Bücher mit Göttern immer wenig ansprechen. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn die Götternamen der Protagonisten sind mehr ein Stilmittel.

Juno kümmert sich um ihren Partner Jupiter, der im Rollstuhl sitzt. Es wird nicht näher auf die Krankheit eingegangen, außer das erwähnt wird, dass es nicht immer so war. Es wird gut geschildert, wie das Leben der beiden ist und was es auch für Einschränkungen bedeutet im Alltag. Mal wieder merkt auch, dass wir in Deutschland definitiv noch mehr an Barrierefreiheit arbeiten müssen. Jupiter ist Autor, sprich beide sind freischaffende Künstler. Aus diesem Grund ist auch Geld und Existenz ein Thema, mit dem Juno sich rumschlagen muss. Juno fand ich sehr nahbar. Besonders ihre Liebe zum Tanzen hat man hier sehr heraus gespürt. Es macht noch mehr Sinn als ich las, dass die Autorin auch selbst Tänzerin ist. Ihre Liebe zum Tanzen hat sie auf jeden Fall Juno mitgegeben. 

Juno vertreibt sich die Zeit, in dem sie mit sogenannten Love- Scammern im Internet schreibt. Auch Benu, einem jungen Afrikaner aus Nigeria. ist ein solcher Mann, bei dem sie allerdings gleich offen sagt, dass sie weiß, dass er diese Masche verfolgt. Der Text wird aufgelockter durch die Chats mit Benu. Ich war da nur irritiert von der Anordnung der Chats, weil normaler steht links, dass was man selbst geschrieben hat, was für Juno wäre und recht, was der Chatpartner schreibt (Benu). Es war aber genau anders herum. Die Autorin gibt damit Einblick in das Love-Scamming, aber es ist kein wirklich zentrales Thema. Mir war nicht so richtig klar, was dieser Teil sollte, außer das Juno hier trotzdem relativ distanziert bleibt, vor allem als Benu ihr sagt, dass er sie mag. Es scheint so, dass es für Juno nicht möglich ist so eine Art Freundschaft weiterhin zu pflegen.

FAZIT:

Hey Guten Morgen, wie geht's dir? lässt sich schwer zusammenfassen, aber es geht hier vor allem um Juno, ihre Liebe zum Tanz und der Performance und ihrem und ihrer Beziehung Leben mit einer beeinträchtigen Person. Ich mochte den Erzählton der Autorin sehr, denn Juno rückte damit näher an mich heran. Ein Buch, welches man gut zwischendurch lesen kann.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Eigenartige Freundschaft

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Das Buch ist aus der Perspektive von Juno geschrieben, die zwar mit ihrem kranken Mann zusammen wohn, auf mich aber trotzdem sehr einsam wirkte. Dass sie die langen Abende im Internet verbringt und sich ...

Das Buch ist aus der Perspektive von Juno geschrieben, die zwar mit ihrem kranken Mann zusammen wohn, auf mich aber trotzdem sehr einsam wirkte. Dass sie die langen Abende im Internet verbringt und sich beim Chatten neu erfindet, fand ich nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt. Ihre Chat-Beziehung zu Benu, die man vielleicht als Freundschaft bezeichnen könnte, scheint der Kern des Buches zu sein. Was mir gefehlt hat waren mehr Einblicke in Junos bisheriges Leben mit ihrem Mann und seine Perspektive, da sie nicht miteinander sondern nebeneinander her leben. Das ist zwar gut beschrieben, aber eine zusätzliche Ebene oder Perspektive hätte das Buch kraftvoller gemacht. Die Person Juno ist mir fremd geblieben, trotz aller Informationen wirkte sie unzugänglich und exzentrisch. Die weiteren Themen, die angedeutet werden, bleiben für mich nebulös und mir ist nicht klar, was die Autorin damit sagen oder andeuten wollte. Das ein oder andere lose Erzählmotiv hätte vollendet werden dürfen, zumal das Buch sehr kurz ist. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, ich fand ihn frisch und leicht, passend zur dargestellten Künstlerin.

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Veröffentlicht am 21.09.2024

Götter, Sterne, Lügen

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Sie haben die Namen von Göttern, aber die Realität von Juno und Jupiter ist eher irdisches Elend: Er leidet an fortgeschrittener Multipler Sklerose, die Welt des Schriftstellers ist im wesentlichen auf ...

Sie haben die Namen von Göttern, aber die Realität von Juno und Jupiter ist eher irdisches Elend: Er leidet an fortgeschrittener Multipler Sklerose, die Welt des Schriftstellers ist im wesentlichen auf das Schlafzimmer mit Pflegebett zusammengeschrumpft. Sie ist Performancekünstlerin in der freien Theaterszen, sprich, ein regelmäßiges Einkommen ist eher nicht vorhanden, mal läuft es finanziell besser, mal schlechter. Neben Balletttraining und Aufführungen sowie einer wachsenden Leidenschaft für Tätowierungen werden nächtliche Chats mit Love Scammern zu Junos kleiner Flucht aus dem Alltag, ebenso wie das Nachdenken über Sterne und planetare Katastrophen.

"Guten Morgen, wie geht es Dir?" von Martina Hefter ist für den Deutschen Buchpreis nominiert und hat sich ziemlich viel aufgeladen: Liebesversprechen und Lügen, Reflektionen übers Älterwerden und die etwas kühne Argumentation von afrikanischen Scammern als späte Rächer kolonialer Ausbeutung. Eine ordentliche Portion Ironie sorgt dafür, dass es nicht zu depressiv wird.

Juno ist kein Opfer von Liebesbetrug, ihr ist nur zu bewusst, dass sich hinter den sonnengebräunten Männern mittleren Alters mit Segelyacht oder Swimming-Pool im Hintergrund junge afrikanische Männer verbergen, die das Vertrauen und die Liebe einsamer Europäerinnen gewinnen wollen, um sie dann umso mehr zu schröpfen. Juni dreht den Spieß um, erzählt den Männern allerlei Lügen, bis diese irgendwann einmal feststellen, dass sie gewaltig verschaukelt werden und sie ihrerseits blockieren.

Und dennoch: Als sie den jungen Nigerianer Benu kennenlernt und sein Fake-Profil schon bald enttarnt, ist nicht etwa Schluss, sondern die Gespräche dauern an, ja werden persönlicher. Einerseits merkt Juno, dass sie Benu mehr Wahrheiten über sich erzählen möchte, andererseits wartet sie nur, dass er sich ebenso als Scammer erweist wie alle anderen und mit einer Geschichte über eine kranke Mutter, einen plötzlichen Unfall oder sonstige Geldnot beginnt.

Letztendlich bleibt offen, was Juno eigentlich zu den Scammern zieht. Nur die einsamen Nachtstunden voller Schlaflosigkeit können es eigentlich nicht sein. Das Internet als Fluchtort in einer Realität zunehmend beschränkter Möglichkeiten? So originell ist das nun nicht. Und auch Benu bleibt ( no pun intended) blass, sowohl als Person als auch mit seinen Motiven, die für ihn finanziell uninteressanten Chats fortzusetzen. Immerhin mal ein anderer Ansatz zum Thema love scamming mit der Einsicht: Jeder lügt.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Startet stark, endet schwach

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„Hey Guten Morgen, wie geht es dir?“, der neue Roman und Deutscher Buchpreisträger von Martina Hefter, erschienen 2024 bei Klett-Cotta, verliert sich nach einem starken Start im Mittelmaß.

Das Buch liest ...

„Hey Guten Morgen, wie geht es dir?“, der neue Roman und Deutscher Buchpreisträger von Martina Hefter, erschienen 2024 bei Klett-Cotta, verliert sich nach einem starken Start im Mittelmaß.

Das Buch liest sich eingangs superfluffig und macht richtig viel Spaß – gerade, weil sich unter der Leichtigkeit auch eine Menge Tiefgrund verbirgt. Die schlaflose Juno, die Göttin der Geburt, der Ehe und Fürsorge, gleichgesetzt mit Hera und somit die Bossgöttin aller Göttinnen (und ein Asteroid) pflegt Jupiter, den allmächtigen und alles verzehrenden Zeus der römischen Mythologie und zeitgleich den größten Planeten unseres Sonnensystems. (Leider findet sich im weiteren Verlauf des Buches kaum Bezug zu dieser Analogie.) Dabei verpasst Juno unter Umständen ihr eigenes Leben und noch mehr unter Umständen ist das sogar selbst gewählt, denn es offenbart sich, dass Jupiter eigentlich auch noch allein klarkommt. Laut Juno allerdings mit weniger Lebensqualität – da sich schnell andeutet, dass es eigentlich kaum mehr richtigen Kontakt zwischen dem Paar gibt und jede:r sich zunehmend sein eigenes Universum schafft, stellt sich eher die Frage, wozu Juno dieses Abhängigkeitssystem braucht. Vielleicht, um sich nicht dem eigenen Leben stellen zu müssen und den Fragen, die sie tief versteckt in ihrem Inneren umtreiben: Was will ich eigentlich vom Leben? Habe ich noch Ziele? Traue ich mich ran an mein Potential? Erlaube ich mir, mit Karacho zu scheitern, erlaube ich mir, wirklich von mir und meinem Talent überzeugt zu sein – und dass es dann wehtun könnte, wenn andere das anders sehen? Wie gehe ich um mit der eigenen Endlichkeit?
Die Sprache ist wundervoll, so viele schöne Sätze, dabei ist alles sparsam und knapp, nicht unnötig ausschweifend, gut gewählte kleine Sterne, die am Buchhimmel aufblitzen.
Der beschriebenen Theaterwelt merkt mensch an, dass Martina Hefter selbst dort unterwegs ist – umso mehr stört mich die große Ungenauigkeit, dass durchweg mit Bühnenlicht und Nebel geprobt wird, von Anfang an – das ist totaler Quark. Ich wünsche mir immer sehr, dass Kolleg:innen unsere Welt korrekt darstellen, es gibt eh so viel Irrglauben darüber, das muss nicht sein für ein bisschen Atmosphäre.
Benu, der Totengott, das Gegenüber im Internet, der Love-Scammer, der identifiziert wird und bei dem Juno trotzdem hängen bleibt als Kommunikationspartner, bleibt leider relativ konturlos, Jupiter, der Pflegefall zuhause ebenso.
Formal mochte ich, dass Hefter ihrem Buch einen Trailer voranstellt. Die kurzen Kapitel machen das Lesen leicht. Viele Lieblingssätze, ich hebe mal nur einen hervor: „Man muss nur kurz die Erde anheben.“ Der Buchtitel fällt früh. Den mag ich sowieso sehr, er fasst die Verlagerung unserer Kommunikation auf die Chatebene so gut zusammen. Auch gut die eingestreuten Informationen über Nigeria und unser nach wie vor sehr postkoloniales Denken.

Juno wird immer mutiger in ihrem Kontakt zu Benu, der auch einen Eskapismus aus ihrem eigenen Leben darstellt, kritisiert sich aber auch hart dafür. Ich mochte ihre Gedanken sehr: „Aber ohne Naivität keine Entdeckungen. Man musste manchmal die Möglichkeit des Todes ausblenden können, sonst kam man nicht weiter, und dazu musste man ein bisschen naiv sein.“ Oder wie ich zu sagen pflege: „Ohne Risiko kein Spaß.“ Auch gute Gedanken, die sich Juno über privilegiertes westeuropäisches Leben macht. Nichts, was wir haben, nichts, was wir tun, richten keinen Schaden an, an einer anderen Stelle auf der Welt. Das ist ein Gedanke, der so klar ausgesprochen extrem bedrückend ist. Und auf den wir in einigen Bereichen so wenig Einfluss haben. Weshalb zumindest Awareness so wichtig ist. Generell arbeitet Hefter das Thema „privileged White European person“ einfach perfekt heraus mit vielen kleinen Facetten und Unternoten. Und so geschickt in die Geschichte eingearbeitet, so selbstreflektierend und nicht anklagend, dass es richtig gut gelingt, den Finger in die Wunde zu legen, ganz nebenbei.
Was auch gut herauskommt ist Junos große innere Einsamkeit und ihr Gefangensein in dem Leben, wie es bei ihr gerade läuft. Und aus dem sie keinen Ausgang findet, sich dabei aber verloren hat. Nicht untypisch für den Lebensabschnitt, irgendwie feststecken in der Verantwortung für andere und die Antwort auf die Frage „und ich?“ nicht mehr formulieren können, aber innendrin steckt ganz viel Sehnsucht fest. Benu öffnet diese Büchse der Pandora nur durch seine Existenz.
Die kurzen Chats der beiden lockern die Prosa immer wieder auf und bieten auch Raum für Komik, das ist gelungen.

Ab der Mitte des Buches tritt Hefter dann aber leider auf der Stelle und schon nach kurzen Leseunterbrechungen gibt es nicht mehr viel Erinnerung an das schon Gelesene, da bleibt nichts hängen. Juno ging mir zunehmend auf die Nerven, irgendwie hat sie so ein Grundleid in sich, das sie gar nicht haben müsste eigentlich, so schlecht fühlt sich ihr Leben gar nicht an von außen, bzw. ich will ihr ständig zurufen „entscheide dich halt für was“. Das Altern beschäftigt sie sehr. Aber warum? Und warum macht sie das so sehr am Außen fest? „Die Gesellschaft“, die das tut, ist ihr doch gar nicht so wichtig?
Es gibt viele Vorausdeutungen auf eine Katastrophe – nur erfahren wir nie, was und wie diese ist, sondern bleiben in der Luft. Das hat mich wirklich verärgert nach so viel Aufbau für was?
Am Ende des Romans ist eigentlich gar nichts passiert. Keine Entwicklung, keine wirkliche Veränderung, keine Konkretion.
Leider einmal mehr ein Buch, das stark beginnt und dann immer weiter zerfasert und kein Ende findet. Den Deutschen Buchpreis verstehe ich nicht wirklich, für mich ein Durchschnittsbuch mit tollen Momenten und ja, beeindruckender Sprache, aber der große Wurf? Den sehe ich leider nicht.

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Aktuelle Themen, künstlerischer Schreibstil

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“Hey guten Morgen, wie geht es dir?” hat einen sehr eigenen Stil; er ist szenisch, fast lyrisch und lässt sich leicht lesen. Damit passt er gut zur Protagonistin Juno, die selbst Theater spielt und Stücke ...

“Hey guten Morgen, wie geht es dir?” hat einen sehr eigenen Stil; er ist szenisch, fast lyrisch und lässt sich leicht lesen. Damit passt er gut zur Protagonistin Juno, die selbst Theater spielt und Stücke schreibt.
Der Roman behandelt viele aktuelle Themen, darunter Ableismus, Rassismus, Care-Arbeit, das Altern und natürlich Love-Scamming. Wobei letzteres für Betroffene schwierig zu lesen sein könnte, da Opfern mehr oder weniger die Schuld selbst zugeschoben wird.
Außerdem wird mit vielen Gegensätzen gearbeitet, das fängt schon damit an, dass jegliche Charaktere göttliche Namen aus verschiedenen Mythen bekommen haben, aber mit irdischen Problemen und ihrer eigenen Sterblichkeit klarkommen müssen. Auch dass Juno auf der Bühne als Schauspielerin in Pailletten strahlt, abseits ihrer Rollen aber wochenlang von Haferflocken leben muss, ist ein solcher Gegensatz.
Ich hatte leider so meine Probleme mit der Protagonistin, bin nicht warmgeworden mit ihr. Auch die Beziehung zu Jupiter habe ich nicht ganz verstanden, manchmal liest es sich so, als hätten sie kaum Kontakt (obwohl sie in einer Wohnung leben und er auf sie angewiesen ist) und als ginge es ihr nur um sein Pflegegeld, doch wenn er mal vorkommt, sind ihre Gedanken stets liebevoll, der Umgang warmherzig und vertraut.
Die vielen angesprochenen Handlungs- und Themenstränge verlaufen eher nebeneinander statt miteinander und am Ende ins Nichts.
Ich habe für mich persönlich gemerkt, dass mir ein klassischer Roman, der eine klare Geschichte erzählt, lieber ist. Für alle, die offen für einen experimentellen, künstlerischen Schreibstil sind, ist das Buch sicherlich empfehlenswerter.
Dennoch freue ich mich, dass Martina Hefter so viele begeisterte Leser*innen gefunden hat und gratuliere herzlich zum Gewinn des Deutschen Buchpreises 2024.

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