Verworren und verwirrend
Der Anfang des Buches klang spannend und vielversprechend. Ein geheimnisvolles und machtvolles Buch, dessen Besitzer gejagt werden und das beschützt werden muss. Selbst der magische Aspekt machte mich ...
Der Anfang des Buches klang spannend und vielversprechend. Ein geheimnisvolles und machtvolles Buch, dessen Besitzer gejagt werden und das beschützt werden muss. Selbst der magische Aspekt machte mich neugierig. Doch leider hielt dieses gute Gefühl bei mir nicht lange an.
Die Autorin schrieb in ihrer Danksagung, das Buch sei vor der Überarbeitung des Lektorats „ein verworrenes, verknotetes, verschlungenes Chaos“ mit „lauter fallen gelassenen Maschen und zahlreichen Löchern“ gewesen. Und ja, das glaube ich, denn ich empfand das beim Lesen tatsächlich immer noch sehr häufig. Zeitweise ist das Buch sehr langatmig, dann wiederum gibt es Sequenzen, bei denen mir der Kontext fehlte, die nicht selbsterklärend waren. Auffällig oft erging es mir so, wenn die Magie in der Geschichte ins Spiel kam. Warum kam den Protagonisten in manchen Szenen in gefährlichen Momenten die Magie des Buches zur Hilfe? Warum in anderen nicht? Warum hat das Buch diese Kraft? Was passierte genau in solchen Momenten mit diesen Menschen und dem Buch? Das war für mich leider alles andere als stimmig. Vielleicht hätte man an der einen oder anderen Stelle doch lieber auf die immer wiederkehrenden Beschreibungen des tristen Lebens im Kloster verzichten sollen, um dafür an anderen Stellen die Geschichte runder, nachvollziehbarer und spannender zu machen.
Gestört habe ich mich auch immer wieder an den Beschreibungen der dort lebenden Nonnen. Ich empfand die Aussagen zu den äußeren Erscheinungsbildern und zu den Charaktereigenschaften als sehr plump, unausgereift und oftmals völlig fehl am Platz. Vielleicht ist es ein besonderes Stilmittel der Autorin? Oder aber sie wollte den „besonderen“ Charakter der Hauptprotagonistin und deren negative Sichtweise verdeutlichen? Das wäre meiner Meinung nach nicht so massiv nötig gewesen. Der Hauptcharakter Beatrice ist auch so alles andere als einnehmend und sympathisch. Dass es einem so wahnsinnig schwerfiel, mit ihr warm zu werden, lag vor allem daran, dass die Autorin die Leser so wenig in ihre Gedanken und Gefühle blicken lässt. Und wenn doch, dann waren es überwiegend negative.
Alles in allem bin ich mit der Geschichte, dem Schreibstil und den Charakteren nicht warm geworden. Ich habe es zwar bis zum Schluss gelesen, aber war einige Male kurz vor dem Abbrechen. Die Idee zur Story finde ich aber nach wie vor spannend und neu, nur konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.