Mutig!
Die Kurzbeschreibung des Buches hatte mich neugierig gemacht und da so lange dunkle Spätherbsttage perfekt fürs Lesen sind, widmete ich mich an einem dieser langen Sonntagnachmittage dem Buch, dass sich ...
Die Kurzbeschreibung des Buches hatte mich neugierig gemacht und da so lange dunkle Spätherbsttage perfekt fürs Lesen sind, widmete ich mich an einem dieser langen Sonntagnachmittage dem Buch, dass sich gut lesen lies und mich gut unterhielt.
Die - nicht immer sympahtische- Protagonisten Val landet nach einem Beziehungsende in ihrem alten Kinderzimmer und durchläuft nun mit fast 30 nahezu klassisch die typischen Trauer-Phasen Nicht-Wahrhaben-Wollen/Aufbrechende Emotionen/Suchen und Sich-Trennen/Neuer Selbst- und Weltbezug
Dabei findet sie alte Bekannte in ihrer alten Heimat wieder, erlebt vermisste und vernachlässigte Freundinnen, erkennt unliebsame Wahrheiten. Inmitten Teilen ihrer Herkunftsfamilie erfährt sie ihre Mutter und ihre Oma aus anderer Perspektive und stellt auch eigene Entscheidungen auf den Prüfstand.
Das Fasten- begonnen eigentlich aus Zufall und Trotz - erschüttert sie in ihren Grundfesten noch zusätzlich auf körperlicher Ebene, hilft ihr aber auch beim Aufbruch aus alten Mustern.
Dass sie dabei auch mal übertreibt (Shopping! Escada!), macht sie sympathisch und liebenswerter.
Ich fand die Geschichte stimmig und interessant. Wer diese Art von Beziehung selbt erlebte, wird sich - zumindest in Ansätzen - wiederfinden und vielleicht die eine oder andere Schlußfolgerung mitnehmen.
Alle anderen können hier eine gescheiterte Situation und Selbstheilungskräft aus sicherer Entfernung miterleben.