Auf der Suche nach Spannung...
…bin ich beim Jugendthriller VILLA OBSCURA von Melissa C. Hill und Anja Stapor nicht fündig geworden. Die Autorinnen sind bereits durch LUPUS NOCTIS und TRISTAN MORTALIS bekannt. Viele begeisterte Stimmen ...
…bin ich beim Jugendthriller VILLA OBSCURA von Melissa C. Hill und Anja Stapor nicht fündig geworden. Die Autorinnen sind bereits durch LUPUS NOCTIS und TRISTAN MORTALIS bekannt. Viele begeisterte Stimmen haben mich neugierig gemacht und ich habe mir jetzt einfach direkt mal das neuste Buch des Duos gegeben. Der Klappentext klingt super. Das Setting passt perfekt in die dunkle Jahreszeit. Das spricht doch für eine tolle Story. Oder etwa nicht?
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Darum geht’s: Eine Halloween-Party in einer geheimnisvollen Villa am Brocken im Harz. Dann bricht die rauschende Feier vorzeitig ab. Zwei maskierte Verbrecher nehmen sechs Jugendliche als Geiseln. Als eine von ihnen stirbt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…
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Zwischen Prolog und Epilog ist das Buch in sechs Teile unterteilt. Teil I macht noch das, was er soll: Er hat mich in das Setting eingeführt und mit den Personen bekannt gemacht. Erzählt wird aus den Perspektiven der sechs Protagonisten. Etwas viel Hin und Her, dachte ich zu Beginn, zumal ich die Jugendlichen da auch noch nicht alle so ganz perfekt auseinanderhalten konnte. Also lief schon an dieser Stelle nicht alles ganz rund beim Lesen. Aber das wird sich schon geben, wenn es erstmal so richtig spannend wird, dachte ich und bin noch voller Freude in Leseabschnitt II gestartet. Und da kommt dann schon die Ernüchterung, denn es wird nicht spannend, sondern direkt mal langatmig. Die Handlung kommt nicht aus dem Quark. Dazu trägt die Erzählweise entscheidend bei. Kaum wird es ansatzweise interessant … BÄM … Perspektivwechsel. Die Story macht an einem anderen, schlimmstenfalls schon dagewesenen Punkt, nur eben aus einer anderen Sicht weiter. Dadurch dreht sich die Handlung gefühlt im Kreis, kommt nicht vom Fleck und zieht sich wie Kaugummi. Im Verlauf habe ich auch das Verhalten der Jugendlichen als total seltsam empfunden. Entscheidende Fragen, die man sich stellen und ausdiskutieren müsste, werden einfach totgeschwiegen. Ich habe an bestimmten Handlungspunkten einfach keine Infos bekommen. Das hat mich sehr genervt. Ich habe ziemlich gefrustet weitergelesen. Nach mehr als der Hälfte des Buches ist es aber immer noch nicht spannend. Auch der Tod einer Geisel lässt weiter auf sich warten. Ich habe mich echt schon gefragt, ob ich überhaupt das passende Buch zum Klappentext lese. Die Motivation zum Weiterlesen war mir hier eigentlich schon abhandengekommen. Aus unerklärlichen Gründen habe ich die Lektüre trotzdem fortgesetzt. Und Gott sei’s getrommelt, da kam auch noch was. Naja, so ein bisschen. Definitiv nicht genug, um mich für die vorangegangene Langeweile zu entschädigen. Aber immerhin kommt zumindest nochmal etwas Tempo in die Geschichte. Geheimnisse werden gelüftet. Alles reingequetscht in Teil V (!). Eine strategisch bessere Verteilung wäre für den Handlungsverlauf und den Spannungsaufbau allerdings von Vorteil gewesen. So spät in der Geschichte hatte ich jedenfalls schon das Interesse verloren, das Schicksal der Figuren war mir egal und ich wollte nur noch zum Ende kommen.
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Fazit: Nicht meine Party. Nicht mein Buch. Somit kann ich persönlich keine Leseempfehlung für VILLA OBSCURA aussprechen.