Amalia Cornaro ist die Tochter der Gräfin von Raverra und liebt es durch die Stadt zu streifen. Durch einen Zufall jedoch wird sie Zeugin, wie eine junge Flammenmagierin die Stadt fast in Schutt und Asche legt. Sie kommt dem jungen Leutnant nach dessen Bitte zur Hilfe und bindet die junge Magierin mit einem Geschüh an sich. Denn in Raverra ist es eigentlich üblich, dass bereits die jungen Magier, die Falken, in den Dienst des Stadtstaates gestellt werden und somit ihre Magie gebunden wird. Nun wird Amalia zur Falknerin und Zaira, die Flammenmagierin, ihr Falke. Plötzlich sind die beiden so grundverschiedenen Frauen aneinander gebunden.
Meine Meinung
Auch bei Flammenflug ist es wieder einmal das gelungene Cover, das mich zum Buch greifen ließ. Dabei muss ich hier zugeben, dass ich zu Beginn noch ein wenig Schwierigkeiten mit dem Hineinfinden in die Geschichte hatte. Doch je mehr ich über die gesamte Welt erfuhr, desto spannender und interessanter gestaltete sich diese Welt.
Autorin Melissa Caruso lässt hier viele unbekannte Begriffe mit einfließen, so dass man sich erst so nach und nach erklären kann, was hier eigentlich vor sich geht. Aber sie erzählt dabei so leicht und man fühlt sich regelrecht in eine venezianische Stadt der Vergangenheit versetzt, so dass man dem Geschehen nach und nach verfällt.
Das Worldbuilding ist auf der einen Seite recht typisch für High Fantasy, auf der anderen Seite lässt einen die Szenerie auch wieder an bekanntes denken. Dabei ist die gesamte Welt absolut komplex und benötigt durchaus Konzentration beim Lesen, denn schnell hat man ein wichtiges Detail überlesen.
Die Geschichte braucht Zeit, um sich zu entwickeln und erst so nach und nach wird es auch spannender. Das heißt jetzt nicht, dass der Beginn hier langweilig ist, denn man wird ziemlich schnell Zeuge, wie Protagonistin Amalia dazu kam, Falknerin zu werden und auf welche Hindernisse sie dabei immer wieder prallt. Doch insgesamt ist es sehr detailreich und ausführlich und allein dadurch schon etwas anderes.
Amalia, die Grafentochter, ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Dadurch, dass sie in Raverra aufgewachsen ist, sind die Geschehnisse für sie nich ungewohnt. Der Leser, der dies verfolgt, muss sich aber so nach und nach daran gewöhnen, wie alles aufgebaut ist und es braucht Zeit, sich daran zu gewöhnen.
Spannend ist die Beziehung, die die beiden jungen Frauen dann notgedrungen eingehen müssen. Zaira war stets frei und muss sich nun fügen, was nicht immer leicht fällt und auch den Leser durchaus zum Nachdenken anregt. Denn auch wenn es Zaira in den Stallungen, übrigens eine für mich sehr gewöhnungbedüftige Vorstellung, gut geht, ist sie doch dort nicht frei.
Protagonistin Amalia ist zu Beginn recht naiv und man spürt nur zu genau, wie behütet sie aufgewachsen ist. Zunächst folgt sie doch recht widerspruchslos dem Willen ihrer sehr starken Mutter, doch auch hier findet im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwiclung statt. Neben ihr wirkt Zaira regelrecht wild und rebellisch und dass ihr die Gefangenschaft nicht gefällt, verheimlicht sie nicht. Die beiden Frauen sind so gegensätzlich, dass es mir sehr viel Spaß bereitet hat, zu sehen, wie sie sich doch zusammenraufen. Neben diesen beiden gibt es noch einige weitere, sehr wichtige Charaktere, wie Amalias Mutter oder der junge Leutnant, die hier alle für mehr Spannung sorgen.
Mein Fazit
Ein sehr komplexes Buch, dessen Handlung und vor allem das Verstehen des Gelesenen ein wenig Zeit benötigt. Letzten Endes konnte mich aber die Autorin Melissa Caruso mit diesem Werk doch überzeugen und fesseln. Es ist durchaus sehr politisch angehaucht, was man als Leser dann auch mögen muss, doch mir hat das hier im großen und ganzen sehr gut gefallen. Das Ende hat mal keinen fiesen Cliffhanger und doch bleiben genügend Fragen offen. Ein interessantes Fantasywerk mit gut ausgearbeiteten Charakteren und einem sehr komplexen Worldbuilding, das mir gut gefallen hat.