Einst herrschte der Drachenkönig Doron über sein Land, doch dann kamen die Magier und stießen ihn von seinem Thron. Gemeinsam mit den restlichen Überlebenden seines Vokes, die fortan getrennt von ihren inneren Drachen leben, fristet er sein Dasein im Kerker des neuen Köngis. Als diesem eine Tochter geboren wird, die schon als Baby unter einer Blutkrankheit litt, geht Doron einen Pakt mit dem König ein. Er rettet das Mädchen durch sein Blut, dafür dürfen er und sein Volk wieder in Freiheit leben, jedoch dürfen beide Seiten sich nicht gegenseitig überfallen, sonst ist der Pakt nichtig. 20 Jahre später ist Ellenie zu einer schönen Magierin gereift und ähnelt der Frau, die Doron einst liebte und ihn verriet immer mehr. Als Ellenie ihn bittet, der arrangierten Ehe mit einem Magier zu entkommen, muss Doron eine Entscheidung fällen, die ihm alles andere als leicht fällt.
Ich liebe Geschichten rund um Drachen und dementsprechend neugierig war ich auf Melissa Davids Geschichte rund um Drachen und Magier. Dank des sehr leichten und flüssigen Schreibstils gelingt es mühelos in die Geschichte der Chroniken von Usha einzutauchen.
Die Welt wird recht bildhaft beschrieben und als Leser bekommt man einen guten Überblick über die unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen und das Magiesystem. Während die Drachen unsterblich sind, haben die Magier unterschiedliche Fähigkeiten, wie z. B. Ellenie, deren Kraft die Heilkunst ist.
Interessant waren übrigens die Gegensätze dieser Welt, während hier Magie einen großen Einfluss auf das Geschehen hat, findet man doch auch wieder moderne Erfindungen, die im krassen Gegensatz dazu stehen. Gerade dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen und bringen noch einmal mehr Abwechslung in die Handlung.
Die Geschichte an sich ist von den Grundzügen her nicht unbedingt etwas Neues, aber durchweg gut erzählt, so dass keine Langeweile aufkommt. Das ein oder andere kann man schon früh erahnen, während es dann doch immer mal wieder zu neuen Überraschungen kommt, die die Spannung aufrecht halten.
Ganz besonders punktet das Buch durch seine unterschiedlichen Charaktere und deren Charakterzüge. Gerade die Protagonisten wurden intensiv gezeichnet und da man aus beiden Sichten immer mehr erfährt, ahnt man schnell, was sich zwischen ihnen abspielt.
Doron, der einstige Drachenkönig, hat mir unheimlich gut gefallen. Er ist stur und stark, aber auch seinem Volk gegenüber durchweg loyal. Das allerdings erklärt sich auch durch seine Vergangenheit, in der er etwas getan hat, dass er sich nie verzeihen wird. So ist er doch immer wieder im Zwiespalt gefangen zwischen dem Pakt mit dem Magierkönig und seiner Treue seinem VOlk gegenüber.
Ellenie ist ebenfalls sehr gut gezeichnet und durchweg sympathisch. Sie ist eine sehr empathische Frau, die gerne ihren eigenen Weg gehen würde. Doch auch sie ist im Konflikt zwischen Loyalität und den eigenen Wünschen.
Natürlich finden wir hier auch noch einige Nebencharaktere, von denen mir vor allem Dorons Sohn sehr gut gefallen hat.
Mein Fazit: Mit dem ersten Band der Chroniken von Usha hat Melissa David eine Geschichte geschrieben, die durchweg gut unterhalten kann und vor allem durch ihre Charaktere zu punkten weiß. Auch wenn die Grundzüge der Handlung durchaus bekannten Geschichten ähnelt, gibt es doch immer wieder Überraschungen, die den Leser fesseln. Gerade die beiden Protagonisten Doron und Ellenie wachsen einem schnell ans Herz und man hofft mit ihnen mit. Eine schöne Romantasy Geschichte für entspannende Lesestunden.