Eine wunderschöne Lektüre
Mit White Christmas ist Michelle Marly eine wunderschöne Liebesgeschichte gelungen, in der sie uns die Entstehung dieses erfolgreichen Weihnachtsliedes, von dem ich gleich die Melodie im Ohr habe, nahe ...
Mit White Christmas ist Michelle Marly eine wunderschöne Liebesgeschichte gelungen, in der sie uns die Entstehung dieses erfolgreichen Weihnachtsliedes, von dem ich gleich die Melodie im Ohr habe, nahe bringt. Schon der Anblick des zauberhaften Covers lädt zum Träumen ein, Schlittschuhlaufen im Central Park, das muss einmalig sein.
Heiligabend 1937 in Hollywood. Für den erfolgreichen Jazz-Komponist Irving Berlin aus New York ist dies immer ein ganz besonderer Tag – er verbindet damit sein größtes Glück und gleichzeitig auch einen schweren Schicksalsschlag. Irving muss dieses Jahr zum ersten Mal Heiligabend getrennt von seiner Familie unter der Sonne Kaliforniens verbringen. Voller Sehnsucht nach seiner Frau Ellin und seinen Töchtern beginnt er an einem Song über die Weihnachtszeit zu arbeiten – und erfährt schließlich, dass auch in Hollywood ein Weihnachtswunder geschehen kann.
Doch schauen wir ein wenig zurück. Die wunderschöne zu Herzen gehende Geschichte beginnt im Jahr 1900. Der 12jährige Izzy, der mit seinen Eltern nach New York emigriert ist, schlägt sich mit dem Verkauf von Zeitungen durch. Er träumt davon ein singender Kellner zu werden. Im Jahr 1924 hat es der junge Irving als Komponist schon zu einiger Berühmtheit gebracht. Auf einer Dinnerparty lernt er die junge Millionärstochter Ellin Mackay kennen. Ellin fühlt sich magisch zu dem Musiker hingezogen und das Knistern zwischen den beiden ist förmlich zu spüren. Doch Ellins Vater ist gegen diese Beziehung und versucht mit allen Mitteln, die Beziehung zu zerstören. Durch den tollen bildlichen Schreibstil der Autorin habe ich von Ellin und Irving ein genaues Bild vor Augen. Und beim Lesen des Buches begleiten mich viele Emotionen. Ellins Vater und auch ihre Großmutter sind mir total unsympathisch. Hier regiert Geld die Welt und die Mackays leben auf einem schlossähnlichen Landsitz, der ein Nachbau des Chateau de Maisons-Lafitte im Westen von Paris war. Ich kann mir vorstellen, dass es ein Schock für Irving war, als er dieses Anwesen zum ersten Mal gesehen hat.
Die junge Ellin hat mich aber wirklich schwer beeindruckt, sie hat an ihrer Liebe zu dem Brodwaystar festgehalten, hat sich anfangs noch ihrem Vater gefügt, aber letztendlich für ihre große Liebe auf einiges verzichtet. Das Glück der beiden ist wie ein Funke auf mich übergesprungen.
Toll fand ich auch, dass die Autorin bei den Kapitel-Überschriften Songs von Irving – der etwas eintausendfünfhundert Lieder geschrieben hat – zitiert hat. Der erfolgreichste Song ist bis heute White Christmas und Always.
Eine unterhaltsame und interessante Lektüre. Ich freue mich, diesen herausragenden Künstler näher kennengelernt zu haben. Ein Lesevergnügen der Extraklasse, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.