Cover-Bild Verloren sind wir nur allein
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6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783732585731
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Mila Summers

Verloren sind wir nur allein

Roman

Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt sich so verloren wie nie zuvor. Doch dann trifft sie den 18-jährigen Jeff, und mit ihm stiehlt sich ganz zaghaft wieder mehr Licht in Skys Leben. Aber auch Jeff hat mit schrecklichen Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen. Können die beiden sich gegenseitig retten?

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2020

Unschlüssig

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Das Cover ist ein Traum, ich liebe diese Pastellfarben in Kombination mit den Blumen. Auch den Buchtitel finde ich sehr ansprechend und passend zum Inhalt. Es ist mein erstes Buch von Mila Summers und ...

Das Cover ist ein Traum, ich liebe diese Pastellfarben in Kombination mit den Blumen. Auch den Buchtitel finde ich sehr ansprechend und passend zum Inhalt. Es ist mein erstes Buch von Mila Summers und mir sagt ihr Schreibstil sehr zu. Es ist leicht zu lesen.

Die Leseprobe der ersten beiden Kapitel habe ich vor dem Erscheinen des Buches bereits gelesen und war restlos begeistert. Die negativen und traurigen Gedanken von Sky haben mich in ihren Bann gezogen und hatte wirklich großes Mitleid mit ihr. Man merkt, wie sie und ihre Mutter sich auseinander gelebt haben, weil beide mit der Trauer um den Vater bzw. Ehemann anders umgehen und somit die Handlungen des anderen nicht verstehen. Als dann Jeff zum ersten Mal auf Sky traf, hält sie ihn für einen Einbrecher und es kommt zu einer amüsanten Szene, die im guten Kontrast zur Sky’s negativen Grundstimmung. Nach dem tollen Anfang hatte ich hohe Erwartungen an das Buch, die dann leider nicht ganz erfüllt wurden.

Auch wenn ich Sky’s Trauer und ihr reserviertes Verhalten gegenüber ihrer Mutter nachvollziehen kann, ging mir Sky mit ihrer durchweg schlechten Laune und unfreundlichen Verhalten allen gegenüber etwas auf die Nerven und wurde mir doch unsympathisch. Doch als sie dann ihren ersten Schultag hat, freundet sie sich direkt mit einigen Leuten an und verabredet sich mit ihnen. Obwohl es angenehm war, Sky freundlicher und offener zu erleben, ging mir der Wechsel viel zu schnell. Auch im weiteren Verlauf sind mir einige Sprünge in Skys Verhalten zu groß und unrealistisch. Aber ich mag Skys Freundesclique, in deren Nähe sie auftaut und die sie direkt und bindungslos unterstützen. Nur leider erfährt man auch wenig Details über die einzelnen Freunde, die sehr eindimensional bleiben. Das liegt teilweise aber auch daran, dass Sky viel mit sich selbst beschäftigt ist und nicht bei ihren neuen Freunden nachfragt, was diese so bewegt. Generell war mir Sky zu egozentrisch und blockte jede Annäherung von ihrer Mutter und dessen neuen Lebensgefährten Roger ab. Wobei man bei ihnen auch nicht immer das Gefühl hat, dass sie sich besonders bemühen würden. Dabei weiß ich nicht, ob es nur an Skys Sichtwinkel liegt und daran, dass beide im Hauptteil der Geschichte nur blass im Hintergrund agieren. Doch am wenigstens konnte ich Kathleen, die Anführerin der Cheerleader, leiden. Diese war einfach nur gehässig und hatte Spaß daran, andere Leute zu mobben. Aber auch blieb ein Nebencharakter zu eindimensional.

Es gibt auch einige Kapitel aus Jeffs Sicht geschrieben, die mich alle überzeugen konnte. Er ist der beliebte Quarterback des Footballteams, der immer mit einem Lächeln durch die Welt geht, doch man merkt, dass einiges davon nur eine Fassade ist. Seine Geschichte konnte mich mitnehmen. Obwohl Sky sich ihm gegenüber zunächst unmöglich benimmt, fühlt er sich ihr direkt verbunden und zu ihr hingezogen. Es war angenehm, dass hier einmal die typische Rollenverteilung von Mann und Frau vertauscht wurden. Insgesamt ist Jeff mein absoluter Lieblingkschatakter, der zwar schon die Schatten des Lebens gesehen hat, aber trotzdem das Gute in den Menschen sieht. Er schafft es, Sky ins Gewissen zu reden und ihr zu helfen, nach vorne zu schauen. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat ein schönes Tempo und sie ist echt niedlich. Beide stehen im Schatten und vielleicht schaffen sie es zusammen, wieder ins Licht zu treten. Das einzigste, was mich an Jeff stört, war seine Beziehung zu Kathleen. Ich kann seine Beweggründe verstehen, warum er mit ihr zusammen ist, aber doch ist er ihr gegenüber zu naiv.

Im letzten Drittel gibt es einige Offenbarungen, mit denen ich teilweise gerechnet habe und teilweise nicht. Diejenigen, die mich überrascht haben, konnten mich auch überzeugen. Hier hat es Mila Summers geschafft, eine besondere Geschichte zu erzählen, die es in kaum Büchern gibt. Bei einer anderen Thematik mochte ich den Umgang nicht, weil sie zu spät und dann zu überhastet behandelt wurde. Der Sprung zwischen dem letzten Kapitel und dem Epilog war mir zu groß. Hier wurde einiges an Potenzial verschenkt.

Generell reden alle Charaktere zu wenig miteinander und es wird deutlich gezeigt, dass manchmal nur Reden hilft. Dadurch wäre das Verhältnis zwischen Sky und ihrer Mutter besser geworden und vielleicht hätten Sky und Jeff die professionelle Hilfe bekommen, die sie brauchen. Einmal erwähnt Sky auch Jeff gegenüber eine psychologische Therapie, doch leider wurde das Thema dann wieder fallen gelassen. Ich hätte mich gefreut, wenn es öfter vorgekommen wäre und einige Charaktere wirklich in Therapie gegangen wäre.

Fazit: 3/5⭐️
Ich bin unschlüssig, wie ich das Buch ingesamt finden soll. Einige Thematiken und Jeff konnten mich überzeugen, doch teilweise ging es mir zu schnell, Sky war zunächst unsympathisch und die Nebencharaktere waren zu blass und eindimensional.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Verloren sind wir nur allein

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Inhalt:

Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt ...

Inhalt:

Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Sky mit ihrer Mutter nach Texas. Ihre Mom will endlich alles hinter sich lassen, doch Sky kann und will vor ihrem Schmerz nicht davonlaufen. Sie fühlt sich so verloren wie nie zuvor. Doch dann trifft sie den 18-jährigen Jeff, und mit ihm stiehlt sich ganz zaghaft wieder mehr Licht in Skys Leben. Aber auch Jeff hat mit schrecklichen Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zu kämpfen. Können die beiden sich gegenseitig retten?

Meine Meinung:

Ich bin mit großen Erwartungen in diese Geschichte gestartet, da mich das letzte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe, vollkommen begeistert hat. Hier wurde ich allerdings etwa enttäuscht.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker und leicht, sehr flüssig und schnell zu lesen, so dass die Seiten nur so dahin geflogen sind.

Allerdings konnte mich der Handlungsverlauf nicht ganz überzeugen. Der Start in die Geschichte hat mir gut gefallen, er war vielversprechend. Doch dann wirkte die Handlung zu aufgesetzt, unrealistisch, entwickelte sich zu schnell, so dass ich manches einfach nicht nachvollziehen konnte.

Das Buch ist eine süße und nette Geschichte, war aber in ihrer Entwicklung zu schnell und teilweise unrealistisch. Dennoch hatte ich vor allem in der ersten Hälfte ein schönes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Leider nicht so überzeugend, wie es das Cover verspricht

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Ich mag das Cover unglaublich gerne, schon allein weil die Farbharmonie wunderbar ist und es aus diesem Grund aus der Masse heraussticht. Außerdem passt es mit seinen pastelligen Farben perfekt zum Genre ...

Ich mag das Cover unglaublich gerne, schon allein weil die Farbharmonie wunderbar ist und es aus diesem Grund aus der Masse heraussticht. Außerdem passt es mit seinen pastelligen Farben perfekt zum Genre des Jugendbuches.
Auch die Geschichte klingt erstmal reizvoll: Sky muss zusammen mit ihrer Mutter in das ländliche Texas zu Roger, dem neuen Freund ihrer Mutter, auf dessen Farm ziehen, auch wenn sie das so gar nicht will und noch immer ihren verstorbenen Vater vermisst. Dort zieht sie sich vor allen Menschen zurück und blockt jeglichen Kontakt ab, bis Jeff, der Neffe von Roger, es schafft, dass sie sich nach und nach öffnet. Doch auch er hat mit den Geistern der Vergangenheit zu kämpfen und das stellt die aufkeimenden Gefühle auf einen schweren Prüfstand.
Ich habe ziemlich viel von dem Buch erwartet, weil mir sowohl das Cover als auch die ersten Seiten des Buches unglaublich gut gefallen haben, vielleicht auch deswegen war ich am Ende ein wenig enttäuscht von der Story. Das liegt vor allem daran, dass ich Sky am Anfang super nervig fand, ja ich verstehe, dass sie trauert, aber wie gemein sie teilweise zu ihrer Mutter ist, fand ich einfach zu viel. Es hätte möglicherweise geholfen, wenn man ihren Vater kennengelernt hätte oder im Prolog quasi seinen Tod miterlebt hätte, einfach um die Traumatisierung von Sky besser verstehen zu können. So war ich spätestens nach den ersten Kapiteln genervt davon, wie sie sich verhält. Zwar kann man sich Sky als Charakter wunderbar vorstellen, das gilt aber leider nicht für die anderen Figuren, die eher blass und fast schon klischeehaft bleiben. Besonders ihre Freunde sind unglaublich typisch für diese Art von Jugendbüchern: April ist immer fröhlich und gut gelaunt, Rachel mag Sky auch sofort, obwohl sie etwas zurückhaltender ist und die Jungs konnte ich bis zum Ende nicht unterscheiden. Das liegt auch daran, dass immer wieder Ansätze einer möglichen Geschichte aufgenommen, aber nicht fortgeführt werden, wie beispielsweise die Verbindung Skys zu dem schwierigen Pferd Teardrop oder die Gefühle zwischen Rachel und Noah. Das alles wird erwähnt und dann allenfalls am Rande fortgeführt, das alles hätte die Geschichte etwas runder, glaubwürdiger machen können.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Sky und Jeff gefiel mir nicht so richtig, auch wenn ich den Anfang noch ziemlich gut fand. Dass Jeff sich von ihrem Verhalten nicht aus der Ruhe bringen lässt, sondern weiterhin nett zu ihr war und sie auch zu diversen Sachen mitgenommen hat, fand ich super. Allerdings entwickelt sich die Geschichte mir zu schnell, erst mag Sky ihn gar nicht, sondern war eher genervt und dann plötzlich ist sie in ihn verliebt und kann nicht mehr ohne ihn leben. Das ging mir einfach zu schnell, man hätte beispielsweise über Teardrop eine Verbindung herstellen können, indem sich beide um ihn kümmern, aber so vertrauen sie sich beide intime Dinge an und lieben sich dann.
Alles in allem klingt das viel negativer als ich es beim Lesen empfunden habe. Ich habe die Geschichte innerhalb eines Tages durchgelesen, was vor allem dem wunderbar leichtem und flüssigem Schreibstil geschuldet ist, aber vor allem das letzte Drittel der Story war mir zu unglaubwürdig und die Figuren blieben im Allgemeinen zu blass, als dass ich das Buch als wirklich gut empfinden konnte, auch wenn es wirklich Potenzial gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Nette Geschichte

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Auf "Verloren sind wir nur allein" war ich sehr gespannt, weil mich die Geschichte sehr neugierig gemacht und ich von der Autorin schon viel gehört habe, aber noch nie etwas gelesen habe.

Der Einstieg ...

Auf "Verloren sind wir nur allein" war ich sehr gespannt, weil mich die Geschichte sehr neugierig gemacht und ich von der Autorin schon viel gehört habe, aber noch nie etwas gelesen habe.

Der Einstieg in die Geschichte selbst war sehr gelungen. Wir lernen Sky und ihre Mutter kennen und deren Beweggründe nach Texas umzuziehen. Sky hat vor 2 Jahren ihren Vater verloren und hat noch immer damit zu kämpfen und kann ihre Mutter nicht verstehen, dass sie zu einem neuen Mann zieht. Auch wenn Skys Trauer in Teilen nachvollziehbar war, fand ich ihr Verhalten ihrer Mutter und auch den anderen Leuten gegenüber unmöglich. Sie war unglaublich kindisch, zickig und unfreundlich, daher war sie mir zu Beginn nicht wirklich sympathisch. Dies hat sich zwar im Verlauf des Buches gebessert, aber der erste Eindruck ist geblieben. Jeff hingegen fand ich sehr sympathisch und auch seine Geschichte sehr berührend.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir gut gefallen, hier wird nichts überhastet, aber dennoch fehlte mir ein wenig Einsicht in die Gefühlswelt der beiden, insbesondere von Sky. Es wurde eher selten beschrieben wie sie sich gegenüber Jeff fühlt.

Zum Ende hin war mir dann ein wenig zu viel Dramatik in der Geschichte und die Dinge konnten mich daher leider nicht so emotional abholen und mitnehmen. Insgesamt war das Buch für mich eine nette Geschichte mit einem angenehmen und flüssigen Schreibstil, aber mir hat leider etwas gefehlt, um mich wirklich überzeugen zu können.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Kombiniert ernste Themen mit einer High-School-Romanze - für mich leider nicht wirklich rund...

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Bevor ich mit meiner Rezension beginne, lasst uns doch bitte eine kurze Schweigeminute einlegen um dieses WUNDERSCHÖNE Cover zu bewundern! Der zart türkisene Hintergrund, die großen dunkelblauen Buchstaben ...

Bevor ich mit meiner Rezension beginne, lasst uns doch bitte eine kurze Schweigeminute einlegen um dieses WUNDERSCHÖNE Cover zu bewundern! Der zart türkisene Hintergrund, die großen dunkelblauen Buchstaben mit dem künstlerisch verschobenen, goldenen Rand umrahmt von rosa und weißen Blüten - das ist definitiv eines der hübschesten ONE-Cover und ich bin total froh, es in meinem Schrank stehen zu haben, sodass ich es jeden Tag bewundern kann! Sehr schön sind auch die toll gestalteten Leselaschen in demselben Design, die sich jeweils auf die beiden Protagonisten beziehen. Auch jeden Kapitelanfang ziert eine offene Blüte beziehungsweise ein Zweig, je nach dem aus welcher Sicht die Geschichte geschildert wird. Und als wäre das nicht schon genug, hat diese Geschichte auch noch den perfekten Titel bekommen. Ich bin wirklich kritisch was Titel angeht da sie häufig zu nichtssagend sind oder den Inhalt nicht gut genug treffen. Doch "Verloren sind wir nur allein" trifft den Nagel genau auf den Kopf!


Erste Sätze: "Verunsichert sehe ich mich in dem kahlen Raum um, in dem mich, bis auf ein alter Holzschrank, nur Leere empfängt. Vier weiße Wände starren mich an. Ich starre zurück. Das ist es nun also. Mein neues Zuhause."


Die 17jährige Sky fühlt sich seit dem überraschenden Tod ihres Vaters verloren, leer und kapselt sich von der Welt komplett ab. Als wäre ihre Trauer, von der sie sich seit zwei Jahren nicht lösen kann, nicht schon genug, hat ihre Mutter sie nun auch noch zu ihrem neuen Freund auf eine Ranch nach Texas geschleppt - weg von ihrer vertrauten Umgebung, vom Grab ihres Vaters und all den Erinnerungen. Und das ausgerechnet vor ihrem letzten Jahr auf der High-School. Jetzt muss sie sich nicht nur mit ihrer Trauer sondern auch mit neuen Leuten, einem neuen Bundesstaat, neuem Wetter, dem neuen Freund ihrer Mutter und auch dessen Neffen Jeff, der ebenfalls auf der Ranch wohnt, herumschlagen. Noch weiß sie nicht, dass auch er ein Päckchen zu tragen hat und sich der Umzug als ihre große Chance entwickeln könnte, endlich wieder nach vorne zu blicken und sich bewusst zu werden: Verloren sind wir nur allein.

Mila Summers, die man schon von etlichen humorvollen und romantischen Geschichten kennt, von der ich bisher aber noch nichts gelesen habe, wagt sich hier zum ersten Mal an etwas jüngere Protagonisten und ein jugendlicheres Publikum heran und kombiniert ernste Themen mit einer typischen High-School-Romanze. Trotz dass sie viele spannende Zutaten - das Leben auf einer Ranch, Trauerbewältigung, Neu-Sein an einer High-School, eine Romanze mit dem beliebten Quarterback, ein weiterer, drohender Schicksalsschlag, neue Freunde, Dorfklatsch, eine kriselnde Mutter-Tochter-Beziehung und die erste Liebe - durch einen tollen Schreibstil miteinander verbindet, war die Geschichte als Ganzes für mich einfach nicht wirklich rund. Ich denke wir haben es hier mit einem typischen Fall von "zu viel gewollt" zu tun, denn der Versuch so viele Aspekte auf so wenigen Seiten zu vereinen, führte meiner Meinung nach dazu, dass alles abseits von Skys Gedanken und Gefühlen leider zu oberflächlich und blass bleibt.

Sehr schön finde ich, dass es zu Beginn noch total offen ist, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen wird. Klar, dass Sky und Jeff zusammenkommen müssen ist von Anfang an vorprogrammiert, doch ansonsten wusste ich nicht, auf welche der oben genannten Aspekte die Autorin vor allem Wert legen wird. Leider musste ich bald feststellen, dass viele Anknüpfungspunkte, von denen ich dachte, sie würden im Verlauf der Geschichte noch wichtig werden, zu vagen Andeutungen verkommen und nicht zu Ende genutzt werden. Skys besonderer Zugang zum störrischen Pferd Teardrop, welchen Jeff früh in der Geschichte beobachtet, oder Noahs Schwärmerei für seine Freundin Rachel sind nur zwei Beispiele (mehr will ich aus Spoilergründen nicht nennen) für die vielen Kleinigkeiten, aus denen man noch etwas hätte machen können, um die Geschichte rund um den Hauptplot etwas runder und voller zu machen. Stattdessen verlaufen diese Aspekte fast alle im Sand und werden zugunsten von Skys Gefühlsachterbahn zur Seite gedrängt. Sehr schade, wie ich finden, denn so hätten vielleicht auch die Hauptszenen, die die Handlung voranbringen nicht so gezwungen gewirkt (an alle, die das Buch gelesen haben: ich sag nur "Kürbisfest").

Gut gefallen hat mir, dass Skys Gefühle und Gedanken hier einen übergroßen Platz bekommen und sehr nachvollziehbar vermittelt werden. Von Beginn an kann man ihren Schmerz über den Verlust ihres Vaters nachvollziehen und mitverfolgen, wie sie mit ihrer verletzlichen Sturheit andere Menschen, inklusive ihrer Mutter, zur Seite drängt. Auch wenn ihre Fokussierung auf die Vergangenheit, ihrem selbstauferlegten Einzelgängertum, dem abweisenden Verhalten gegenüber ihrer Mutter und den vielen Missverständnissen, die aus ihrer Macke, einfach nicht richtig zuzuhören entstehen, von außen betrachtet manchmal ein wenig nervig erscheinen, konnte ich ihre Gefühle immer gut nachvollziehen und empfand ihre Wahrnehmung der eigenen Gedanken als überraschend reflektiert und erwachsen. Sehr kindlich wirkt hingegen ihre Unsicherheit in Bezug auf Jeff, was sie sehr echt wirken lässt. An einigen Stellen kann man ihre verschämte Verwirrung, die durch ihre Unsicherheit entsteht, geradezu selber spüren.

Während ich Sky also als sehr detailliert, authentisch und liebevoll gestaltet empfunden habe, konnte ich mit Jeff leider viel weniger anfangen. Gerade am Anfang bekommen wir keinen wirklichen Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt - trotz dass er auch einige Male aus der Ich-Perspektive zu Wort kommt. Doch während Skys Szenen einen wirklichen Eindruck ihrer Person vermitteln, erschienen mir die Abschnitte aus Jeffs Perspektive gerade zu Beginn eher wie ein Erlebnisbericht. Dass er nur 9 mal (ich habe extra nachgezählt ) kurz zu Wort kommt hat wohl den Hintergrund, dass er geheimnisvoll erscheinen soll und die oberflächliche Fassade nicht gleich durchschaut wird. Bei mir hat es aber nur dafür gesorgt, dass ich nicht wirklich mit ihm warmgeworden, auch als er endlich ein paar Informationen auspackt und wir ihn besser kennenlernen.

Auch etwas seltsam fand ich, dass sich aus totaler Abneigung und Genervtheit über ein sehr kurzes Zwischenstadium der Verwirrung praktisch über Nacht die große Liebe entwickelt. Die Beziehung zwischen Jeff und Sky entwickelt sich geradezu überhastet und scheint im Mittelteil auch zwischen allerlei andere "große Enthüllungen" gequetscht. So konnte ich nie wirklich Funken zwischen den Beiden sprühen spüren. Doch das bedeutet keineswegs, dass ich die zwei nicht als Paar mochte. Im Gegenteil: dass Sky und Jeff auf einer ganz anderen Ebene wunderbar miteinander harmoniert haben, hat mir super gut gefallen. Die typische Verliebtheit kam bei mir nicht wirklich an, stattdessen schien mir die Beziehung der Beiden irgendwie ernster, tiefer und ich fand es eine nette Abwechslung, dass die zwei Protagonisten sich helfen, ihre Probleme zu überwinden und sich gegenseitig Halt sind.


"Ja, manchmal kann man eben doch noch überrascht werden und erlebt dabei Dinge oder erfährt etwas, wodurch sich das eigene Weltbild verändern kann. Das Leben ist nicht schwarz oder weiß! Es ist bunt! Bunt wie die Macarons in der kleinen Bäckerei in Boston oder wie die Marshmallows auf Moms heißer Schokolade und die Smarties in ihren Cookies für besondere Anlässe. Das Leben ist bunt."



Mit den Nebencharakteren hatte ich ein ähnliches Problem wie mit den vielen Ideen. Zwar sind viele der Protagonisten wirklich super, aber leider bleiben fast alle viel zu blass und einige verenden sogar als Art Karikaturen ihrer Rolle. Ein gutes Beispiel sind Skys Freundinnen April und Rachel inklusive deren restlicher Clique. Die beiden sind wirklich zum Gernhaben, aber leider erfahren wir nicht, was sie beschäftigt oder wer sie wirklich sind und die zwei scheinen mehr als Rolle der Freundinnen eine Funktion in der Handlung einzunehmen als wirklich als Charaktere wichtig zu sein. Skys Mutter Emily und deren neuer Freund Roger bleiben als Elternfiguren auch recht blass, obwohl sie eine wichtige Rolle in der Handlung spielen und bei beiden so viel mehr drin gewesen wäre. Am meisten aufgeregt hat mich jedoch Jeffs Freundin Kathleen, welche absolut eindimensional bleibt. Immer wieder hatte ich zwischendurch gehofft, dass hinter ihren Beweggründen eine interessante Story verborgen liegt und wir den Grund erfahren, warum sie zuerst in übertriebener Art und Weise ihr Revier markiert um Jeff dann einfach so fallen zu lassen. Doch leider wird aus ihr keine spannende, nachvollziehbare Antagonistin sondern sie ist und bleibt das, was man auf den ersten Blick von ihr hält: eine intrigante Bitch eben.

Auf mein Lob zum Schreibstil der Autorin muss leider auch ein "aber" folgen. Grundsätzlich mochte ich den Stil von Mila Summers sehr - leicht, herzlich aber so routiniert und zielstrebig, dass man bald bemerkt, dass dies nicht ihr erster Roman ist. Mit viel Einfühlungsvermögen bringt sie uns näher, was Sky beschäftigt und verpackt schwierige Themen mit viel Herz und Humor, sodass wir hier eine leichte Lektüre genießen können, obwohl nicht alles eitel Sonnenschein ist. Aber leider wirkt auch der Stil genau wie die Handlung an manchen Stellen ein wenig unrund. Manche Szenen enden zeitweise etwas plötzlich oder scheinen nicht so recht in den zeitlichen Ablauf zu passen (z.B. die Kussszene mit Liebesgeständnis direkt nachdem Sky den Antrag von Roger an ihre Mutter miterleben musste und total wütend und verwirrt ist? Oder Gedanken, ob sie mit Jeff schlafen soll nachdem sie erfahren hat, was mit ihrer Mutter los ist? Naja...). Ein weiterer Punkt ist, dass hier alle Probleme durch Kommunikationsprobleme und Missverständnisse unnötig lange aufgebauscht werden, nur um am Ende alle im Handumdrehen gelöst zu werden. Ich meine High-School-Drama + Familiendrama + Liebesdrama = ziemlich viel Drama und dass das Ende es sich dann sehr einfach macht und das Hauptproblem einfach ins Off verschiebt, sodass es sich im Epilog schon erledigt hat, war mir ein wenig zu trivial.



Fazit:


Mila Summers kombiniert hier ernste Themen mit einer typischen High-School-Romanze. Trotz dass sie viele spannende Zutaten durch einen tollen Schreibstil miteinander verbindet und uns eine authentische Protagonistin zur Seite stellt, war die Geschichte als Ganzes für mich einfach nicht wirklich rund. Viele Aspekte und Nebencharaktere blieben mir zu blass, einige Szenen schienen nicht ganz zu passen und das Ende macht es sich viel zu einfach.