Perfekt, um dem Alltag zu entfliehen
Amelie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter und verschanzt sich daher seit mehr als 10 Jahren hinter einem dicken Schutzpanzer in ihrem kleinen Schncekcnhaus. Auch ihren geliebten Beruf der Goldschmiedin ...
Amelie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter und verschanzt sich daher seit mehr als 10 Jahren hinter einem dicken Schutzpanzer in ihrem kleinen Schncekcnhaus. Auch ihren geliebten Beruf der Goldschmiedin hat sie seitdem nicht mehr ausgeübt.
Ihrem Vater zuliebe lässt sie sich auf Familienreise nach Kanada mit ihrer Schwester Nele sowie deren Freund ein, nicht ahnend, dass dies ihr Leben und das einiger anderer Personen auch gehörig verändern wird.
Miriam Covi hat es wieder mal geschafft, dass ich bereits nach den ersten Zeilen mit im Mietwagen gesessen und das farbenfrohe Straßenbild und das lebendige Treiben im kleinen Städtchen Lunenburg in Nova Scotia genossen habe. Und die Urlaubsstimmung hat sich auch gleich eingestellt.
Mit Amelie so richtig warm zu werden hat ein klein wenig länger gedauert, denn ihr ständiges Geducke und klein-beigeben war zunächst etwas anstrengend.
Aber im Laufe der Geschichte durchläuft sie eine erstaunliche Verwandlung. Alle Figuren sind sehr authentisch beschrieben und haben alle ihre Ecken und Kanten, gerade das macht sie so sympathisch. Dadurch fällt es auch sehr leicht, sich in die jeweiligen Situationen und zum Teil Gefühlsachter-bahnen hineinversetzen zu können. Der Umgang mit Verlusten, Trauerver-drängung und -bewältigung steht genauso im Mittelpunkt wie die Hoffnung und der Mut zu Neuanfängen.
Die Geschichte verbindet gekonnt eine wunderschöne Liebesgeschichte aus genau der richtigen Portion Romantik und einer Prise Erotik mit einer Familienzusammenführung der besonderen Art. Das Ganze vor der traumhaften Kulisse von Nova Scotia hat mir herrliche Lesestunden beschert. Und auch wenn ich jetzt Meerweh habe gibt es eine verdiente 5***** Bewertung.