Die 11-jährige, etwas pummelige Emma ist gerade erst mit ihren Eltern nach London gezogen. Ihre Eltern sind beide Schauspieler und ziehen daher ständig um. Freunde hatte Emma deshalb noch nie und auch ihre Eltern habe keine Zeit für sie. So ist sie ziemlich einsam und liest viel. Das lenkt von ihren Sorgen und Problemen ab, wie den Clark Brüdern, die sie in der Schule und dem Schulweg ärgern und ihr auflauern. An einem windigen Herbsttag flüchtet Emma vor ihnen in eine kleine Bäckerei, die auf dem Weg liegt. Die Inhaberin ist sehr freundlich und bietet ihr einen Cupcake an, der ihr Leben verändern soll. Dass dies ein magischer Cupcake ist und Cassandra Carper eine Hexe, die sich auf die Kunst des Backens magischer Cupcakes versteht, ahnt sie nicht. Noch viel weniger, daß Cassandra nach diesem Treffen verschwindet und nun das mächtigste Hexenbuch überhaupt, in Emmas Tasche steckt. Es ist mit einem Folgezauber belegt, der es Emma unmöglich macht, es loszuwerden. Denn sie ist seine neue Hüterin und muss es mit zwei Vertrauten vor den immer mächtigeren Schergen der Mume beschützen. Besonders kniffelig, wenn man noch nie Freunde hatte.
Dies ist ein magisches Fantasyabenteuer für junge Leser ab 10 Jahren, die abenteuerliche, unheimliche Geschichten voller Freundschaft und Zusammenhalt lieben!
Denn der magische Cupcake verändert in der Tat Emmas Leben, er verhilft ihr zu den Fähigkeiten, die sie benötigt, um die entführte Cassandra wiederzufinden und das ihr anvertraute Buch zu beschützen. Natürlich kann sie das nicht alleine und so findet sie erstmalig in ihrem Leben eine Freundin in der exzentrischen Paula aus dem Dachgeschoss. Soooo eine Freundin wollte sie eigentlich gar nicht haben, denn Paula ist echt schräg, aber nicht so leicht abzuschütteln und noch dazu ziemlich unerschrocken. Uns hat Paula im Sturm erobert! Bei ihrem großen coolen Bruder hat es etwas länger gedauert. Außerdem begegnen Emma und Paula auch noch einigen merkwürdigen Gestalten, bei denen sie nicht immer auf Anhieb wissen, was sie von ihnen halten sollen. Sie geraten in einen Strudel aus Ereignissen und stehen ständig vor der Frage: Wer ist Freund, wer ist Feind, wem kann ich trauen? Hier lernt man wirklich interessante Typen und noch abgefahrenere magische Wesen kennen, denen man nicht unbedingt im wahren Leben begegnen möchte.
Die Ausgangssituation ist etwas traurig, denn Emmas Eltern nehmen sie gar nicht richtig wahr und empfinden sie eher als lästiges Anhängsel. Ganz anders bei der etwas merkwürdigen Paula, deren Eltern völlig normal, besorgt und liebevoll sind und dennoch eine nicht durchschnittliche Tochter großziehen. Die Gleichgültigkeit Emmas Eltern, die im krassen Kontrast zur Fürsorge von Paulas Mutter steht, haben meine Töchter dann doch etwas nachdenklich gemacht, so sollen für sie Eltern auf keinen Fall sein, dann doch lieber etwas übervorsorglich ;) Da lachte natürlich mein Mutterherz! Auch hat das Buch ein Eigenleben, das Emma so gar nicht in den Kram passt, dennoch macht es Emma ganz schnell klar: daß sie Bücher anständig und sorgsam behandeln soll! Paula liest auch total gerne, ist aber auch ein großer Fan des Internets und es ist erstaunlich, was sie dort alles für Infos aus längst vergangenen Zeiten findet. Während sie staunt, ist Emma eher skeptisch, das kann doch gar nicht sein, nur weil es im Internet steht, muss es doch nicht stimmen, oder? Ein wunderbares Für- und Wider für die Internetnutzung mit verblüffenden Ausgang für Emma und liebe Eltern: das Internet schadet Euren Kindern nicht zwangsläufig! Eine wunderbare Mischung aus Fantasy und Abenteuer, daß klassische und moderne Elemente mischt. Mal witzig, mal einfach nur spannend und auch bisweilen unheimlich! Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, bietet aber Raum für eine Fortsetzung, über die wir uns sehr freuen würden!
Meine Töchter 12 und 10 Jahre, fanden beide das Buch unheimlich cool und spannend und empfehlen es unbedingt weiter. Mir hat es übrigens auch Spaß gemacht, es lässt sich unglaublich gut vorlesen, was nicht nur an dem unheimlich augenfreundlichen Druckbild mit relativ großer Schrift für das Alter und deutlichem Zeilenabstand liegt. Die Sprache ist einfach gefällig, da stolpert nichts, da klemmt nichts. Gerade beim lauten Vorlesen bemerkt man da oft große Unterschiede, die einem sonst nicht auffallen würden.
Mehr für Mädchen, als für Jungs, aber nicht zwingend, ab 10 Jahren.