Cover:
Das Cover ist unglaublich schön gestaltet und hat mich sofort angezogen. Leider passt das Bild überhaupt nicht zur Geschichte. Evryn lebt notgedrungen auf einer alten Couch in ihrem Büro. Warum also goldene Schrift? Alles was Glamour hat ist die Villa des russischen Waffenschiebers, für den sie arbeitet und der bald ihr bester Kumpel wird. Schöne heile Welt, völlig an der Realität vorbei. Klar, goldener Honig? Das ist genauso an den Haaren herbeigezogen, wie der Rest der Geschichte.
Zum Buch (Achtung Spoiler):
Evryn ist schusselig, hat keinen Auftrag und ihr Mann geht fremd. Schnell beschließt sie in ihr kleines Detektivbüro zu ziehen und schnell erfährt der Leser, dass Evryn und ihr Vater den verrücken Traum hatten, Evryn könnte Detektivin werden, weil sie sonst nichts kann. Ihr Mann hatte genug Geld, so dass Evryn als verwöhnte Gattin zuhause sitzen kann und sich den Luxus einer nicht funktionierenden Detektei leisten kann.
So far, so good. Dann kommt aus dem Nichts eine russische Millionärin und hat einen Auftrag für Evryn. Sie soll ihren Mann beschatten.
Es ist klar, (nie im Leben) dass die russische Millionärin mit ihren 20 Leibwächtern, ausgerechnet die kleine und völlig unerfahrene Evryn für den Job anheuert. Eine Detektei, über einem China Restaurant. Auch klar - im Haus wohnt der Traummann. Eigentlich im Anbau, aber trotzdem muss er an Evryns Tür vorbei, die sinnvoller Weise nach außen aufgeht, um sie dem Traummann auf die Nase zu schlagen. Mehr als konstruiert, bis hin zu der Milchglasscheibe in der Tür. Eh klar, hat man schon 1000 mal in Filmen gesehen. Ein Detektiv hat eine Milchglas-Tür!
Nun, die ganze Ganovengeschichte mit dem russischen Waffenschieber wird immer lächerlicher, bis Evryn die knallharten Leibwächter mit dem Lastwagen des Chinesischen Restaurants verfolgt und mit einer halben, gefrorenen Ente, die sie dem bösen Ganoven hinterherwirft, zur Strecke bringt. Das ist echt Slapstick wie in den Filmen von Dick und Doof. Und dann kommt es noch besser: Nicolaj der neue Traummann und Nachbar, ist ein ehemaliger Marine, und als sein Sohn von der Russenmafia entführt wird, stellt sich raus - alles falscher Alarm. Der böse Russe ist ein Guter und wollte das Kind nur schützen. Am Ende liegen sich alle in den Armen, sind ganz dicke Kumpels und froh, dass es so viele gute Menschen auf der Welt gibt.
Fazit:
Die Geschichte ist nicht ausgereift, der ganze Hergang nicht nachvollziehbar. Evryn sollte das Baueropfer sein, da könnte erklären, warum man sie ausgewählt hat. Aber es erklärt nicht, dass der millionenschwere Waffenschieber plötzlich ein guter Mann sein soll und seine Leibwächter alle eine weiße Weste haben und mit entführten Kindern zum Angeln fahren - schöne "heile Welt".
Auch die Liebesgeschichte zwischen Evryn und Nicolaj ist nicht nachvollziehbar. Zudem ist das "Geheimnis" um Nicolaj echt schwere Kost. Für Menschen, die zart besaitet sind, nicht zu empfehlen (Schwerer Missbrauch und Folter). Hier möchte ich nochmal auf das Cover hinweisen! Völlig am Buch vorbei!
Gutes zum Schluß:
Der Schreibstil ist flüssig und gut. Hierfür gebe ich 3-Sterne.