FAIR GAME
Ein Griff ins Klo
Wer hatte das noch nicht? Man steht im Buchladen und hat Lust auf eine schöne Lektüre für die abendlichen Stunden. Ich habe mich zwischen zwei Büchern entschieden und damit unfassbar ...
Ein Griff ins Klo
Wer hatte das noch nicht? Man steht im Buchladen und hat Lust auf eine schöne Lektüre für die abendlichen Stunden. Ich habe mich zwischen zwei Büchern entschieden und damit unfassbar daneben gegriffen. Das ich für diese 400 Seiten gequirlte Sch** auch noch 10 € ausgeben habe, schmerzt mich umso mehr. Doch fangen wir von vorne an.
In Fair Game geht es um Jade und Shep (muss noch wer immer hier an ein Schaf denken, obgleich ein e fehlt?). Jade wurde von ihrem jetzigen Exfreund beim Pokerspiel an Shep verwettet und verloren. Natürlich ist das schon mal etwas völlig unsinnig- man kann keinen Menschen gegen dessen Willen als Einsatz verwetten. So denkt auch Jade was mir im ersten Moment sympathisch war. Generell wirkten die ersten 10 Seiten auf mich noch lustig, bis es dann irgendwann drehte und als ich auf Seite 100 fest gestellt habe, das der Schreibstil nicht besser wird und die Story abgrundtief schlecht ist, habe ich angefangen was ich sonst nicht mache und habe quer gelesen.
Was mich am meisten an dem Buch gestört hat, waren die Ausdrücke in der Geschichte. Man könnte ein Trinkspiel daraus machen und immer einen kurzen heben wenn das Wort "A r s c h l o c h" fällt. Spätestens auf Seite 15 liegt man mit Blackout unterm Tisch.
Die burschikose Art von Jade fand ich zu anfangs noch witzig- danach nur noch nervig. Sie ziert sich gewaltig und will Shep nicht verfallen. Das "erste Mal" wird dramatisch in die Länge gezogen. Dabei wissen es doch alle: Shep weiß das es zum Sex kommt, Jade weiß es eigentlich auch und auch dem Leser ist es klar- nur will der genervte Leser es irgendwann dann gar nicht mehr lesen, wenn sie sich nach 200 (!!!) Seiten zum ersten Mal richtig küssen. Echt Leute- ich dachte wir wären auf dem College? Der erste Kuss nach 200 Seiten- einer gefühlten Ewigkeit? Auf den ersten Sex muss man nochmal an die 100/150 Seiten warten. Absolut unnötig. Sie reden und denken doch eh schon die ganze Zeit dran- warum es dann nicht einfach hinter sich bringen? Und was sollen diese sinnlosen, pubertären Synonyme? die weiblichen Brüste heißen grundsätzlich nur Titten. Shep macht bald seinen Collegeabschluss und schafft es nicht, Brüste Brüste zu nennen? Gott, werde erwachsen.
Während ich meine Rezension schreibe, werde ich immer frustrierter- das sollte eigentlich keine seichte Collogeromanze bei mir auslösen dürfen. Selten habe ich 10 € so sehr hinterher geweint wie hier. Ein absoluter Griff ins Klo. Selten so ein schlechtes, oberflächliches Buch gelesen mit Charakteren zum Davon laufen. Echt schlecht....ich werde keine Romane dieser Autorin mehr lesen.