Leider nicht mein Fall ...
MEINE MEINUNG
Diese Geschichte war für mich leider ganz und gar nicht rund. Echo und Alexis kennen wir schon aus Band 1 und beide wurden sehr geheimnisvoll dargestellt, mit schwerwiegenden Problemen, ...
MEINE MEINUNG
Diese Geschichte war für mich leider ganz und gar nicht rund. Echo und Alexis kennen wir schon aus Band 1 und beide wurden sehr geheimnisvoll dargestellt, mit schwerwiegenden Problemen, weshalb ich schon sehr gespannt darauf war. Echo hat Drogenprobleme, Alexis spricht nicht. Zumindest nicht im Prisma, dem Restaurant seiner Familie, in dem er in der Patisserie arbeitet, wo auch Echo nach ihrem Entzug anfangen wird.
Hier kommt auch schon mein erster Kritikpunkt – meine Erwartungen wurden einfach komplett enttäuscht. Ich dachte, die Tatsache, dass Alexis nicht spricht, würde hier zu einer sehr interessanten nonverbalen Kommunikation führen und war sehr gespannt, wie die Autorin das lösen würde – tja. Er spricht einfach mit ihr. Problem elegant gelöst.
Die Liebesgeschichte war für mich auch nicht ganz nachvollziehbar: Wieso sind die beiden nochmal ineinander verliebt? Es hat genau eine tiefe Konversation stattgefunden und ansonsten wurde nur geschnackselt … Aber gut. Nicht nur die Emotionen haben mir gefehlt, auch das Thema Kochen, was ich in Band 1 als so liebevoll dargestellt empfunden habe, spielt hier kaum noch eine Rolle. Der größte Teil der Geschichte spielt sich außerhalb des Restaurants ab, und damit war auch das Setting aus Band 1 futsch.
Dann kommen wir zum nächsten Thema: Gesellschaftsrelevanz! Ich hatte das Gefühl, die Autorin würde mit erhobenem Zeigefinger durch ihren Roman wandern und hier und da Themen einstreuen, die zwar wichtig sind, aber absolut nicht in die Situation passen und einfach random eingestreut werden und bei mir lediglich Fragezeichen hinterlassen haben. Ein kleines Beispiel: Eine Mitarbeiterin fällt wegen Menstruationsbeschwerden einen Tag aus und als sie wieder da ist, kommt Thea, die Chefin um die Ecke und gibt ihr vor versammelter Mannschaft den gut gemeinten Tipp, doch die Menstruationstasse einmal auszuprobieren. Dann geht sie wieder. Überhaupt gar nicht seltsam dieser Auftritt. Das war jetzt kein Spoiler, da diese Szene sowieso NULL mit der Handlung zu tun hatte, aber unbedingt eingestreut werden musste, weil wichtiges Thema und so. Und da gab es noch einige andere solcher Beispiele, die mich immer wieder stolpern ließen.
Wie schon erwähnt haben Alexis und Echo Probleme – große Probleme, die man nicht so eben aus der Welt schaffen kann, die professioneller Hilfe bedürfen. Außer es geht nach den beiden, die das auch ganz alleine hinbekommen scheinbar. Wie hier mit Drogensucht und Trauma umgegangen wird, fand ich sehr fragwürdig und nicht gerade authentisch. Ich hatte das Gefühl, hier wurde viel gewollt und wenig gekonnt …
Leider hat sich die Handlung an sich für mich auch seeeehr gezogen und ist eher dahingetröpfelt, was bei dieser Seitenanzahl auch teilweise anstrengend war. Meinen einzigen Pluspunkt gibt es für den Schreibstil und auch für Echo als Protagonistin – sie hat mir ganz gut gefallen, auch wenn ich ihre Art und Weise nicht immer glaubhaft fand.
FAZIT
Der wohl größte Kritikpunkt ist wohl, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden – und ich finde nicht, dass ich zu viel erwartet habe, weil einfach nicht wirklich erfüllt wurde, was der Klappentext hergibt. Alexis spricht nicht – klar, nicht mit seiner Familie, nicht im Restaurant. Aber da das gesamte Buch eigentlich kaum im Restaurant stattfindet und er ständig nur mit Echo unterwegs ist, bekommt man davon eigentlich relativ wenig mit. Die Lösungen der Konflikte waren auch absolut unglaubwürdig – eigentlich wurden hier Themen angesprochen, die man gar nicht hätte lösen können. Leider nicht mein Buch und jetzt der große Struggle – Band 3, ja oder nein?
@gedanken.buecher