verstörend, unbegreiflich und nicht nachvollziehbar, aber so echt.
Zuerst mal etwas zum Cover, denn das hat mir sehr gut gefallen. Es strahlt so etwas ruhiges, melancholisches aus und macht neugierig. Die Farben gefallen mir sehr. Irgendwie Retro.
Ich bin gut in das ...
Zuerst mal etwas zum Cover, denn das hat mir sehr gut gefallen. Es strahlt so etwas ruhiges, melancholisches aus und macht neugierig. Die Farben gefallen mir sehr. Irgendwie Retro.
Ich bin gut in das Buch reingekommen und der Schreibstil von Butler sagte mir sehr zu. Er ist detailreich und sehr bildlich, so dass ich als Leserin mich sehr gut in die Geschichte einfinden konnte.
Das Buch ist gegliedert in drei große Teile und einen kurzen vierten Teil, der wohl auch als Epilog gewertet werden kann.
Die einzelnen Teile spielen in verschiedenen Epochen. Es beginnt im Jahr 1962 und dem Protagonisten Nelson. Der wohl der rote Faden des Buches ist, aber nicht unbedingt immer die größte Rolle spielt. Wir begleiten Nelson als Jugendlichen ins Pfadfindercamp. Auch Jonathan ist ein Pfadfinder und nimmt eine große Rolle ein, auch in den späteren Teilen des Buches, die in den Jahren 1996 und 2019 spielen.
Butler schafft es die Gefühle und Gedanken der Protagonisten sehr gut rüber zu bringen. Die Charaktere sind doch sehr unterschiedlich, aber sehr gut ausgearbeitet.
Als Leser kann man das Verhalten der einzelnen Charaktere zum Teil nicht unbedingt nachvollziehen und man fragt sich: "Was will mir der Autor damit eigentlich sagen?" oder "Was bezweckt dieser Vater denn jetzt mit dieser Handlung?". Gerade diese zum Teil unfassbaren Handlungen lassen das Buch so echt und realistisch wirken.
Ich denke das Zeit, der Ort und die Umstände als Faktoren in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen.
Der Roman liest sich wirklich sehr flüssig. Butler bringt die Atmosphäre der einzelnen Schauplätze sehr anschaulich rüber und ich kann mir sehr gut vorstellen wie es sich dort abspielt. Ich empfand die Ausführlichkeit der Ausführungen als angenehm. Im Grunde genommen geht es um Loyalität, Freundschaft, Wertschätzung, Vater und Mutter sein und die Liebe.
Das Buch ist nicht spannungsgeladen, jedoch nie langweilig. Es lebt von den Details, dem fragwürdigen Verhalten und den Momenten, die zum Nachdenken anregen.
Was mir etwas gefehlt hat war der rote Faden. Nelson gibt so ein wenig den Rahmen vor, aber beim Lesen sucht man vergeblich nach einem Zusammenhang der einzelnen Teile.
Zum Teil verstörend, unbegreiflich und nicht nachvollziehbar, aber so echt.