Weder Fisch noch Fleisch
Neben dem Haupthandlungsstrang gibt es zwei weitere, die mit kürzeren Kapiteln aufwarten. Da sie nur mit "er" oder "sie" arbeiten, dauert es, bis klar wird, um wen es sich dabei handelt und wie sich der ...
Neben dem Haupthandlungsstrang gibt es zwei weitere, die mit kürzeren Kapiteln aufwarten. Da sie nur mit "er" oder "sie" arbeiten, dauert es, bis klar wird, um wen es sich dabei handelt und wie sich der Zusammenhang mit der eigentlichen Story ergibt.
Die Autorin scheint bei dieser unentschlossen, ob sie einen Krimi oder einen Thriller schreiben will. Bis es zu einer krimirelevanten Handlung kommt, vergehen Seiten um Seiten, auf denen man u. a. viel über (Groß)Eltern von Margeaux erfährt, was im weiteren Verlauf aber keine Rolle mehr spielt, oder ausgiebig in die Kochvorgänge eingeweiht wird. Dennoch kommt keine wirkliche Spannung auf, da der Leser bald die Auflösung ahnt. Vielleicht um dem entgegenzuwirken, überschlagen sich dann in blutiger Thriller-Manier die Ereignisse und hetzen dem Ende entgegen. Den enthaltenen Cliffhanger finde ich für einen Krimi unpassend.
Das Buch liest sich aufgrund der kurzen Sätze und des einfachen Sprachstils recht holprig. So kann ich auch keinen Bezug zu den Protagonisten aufbauen. Margeaux ist z. B. eine Schickimicki-Ermittlerin mit toller Aufklärungsquote in Deutschland. Wie stümperhaft sie und die anderen den Fall in Frankreich aber angehen, passt dazu nicht. Ihr tolles Alleinstellungsmerkmal der Mimikexpertise kommt zudem im gesamten Fall zu kurz.
Ein unausgewogenes Buch, das sich nicht entscheiden kann, was es sein will.