Cover-Bild Zeit der Schwalben
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 18.08.2017
  • ISBN: 9783805200370
Nikola Scott

Zeit der Schwalben

Nicole Seifert (Übersetzer)

Ein Sommer, der alles verändertEs ist ein goldener Sommer im England der späten 50er Jahre: Die 16-jährige Elizabeth ist begeistert von den jungen Leuten, die sie auf dem Anwesen der Freunde ihrer Eltern in Sussex kennenlernt. Sie erlebt unbeschwerte Tage mit Ausflügen, Picknicks und Partys. Und sie verliebt sich prompt...London, 40 Jahre später. Nach dem Unfalltod ihrer Mutter erhält Adele Harington einen mysteriösen Anruf: Ein Mann spricht von "neuen Spuren" und nennt immer wieder ein Datum. Und dann steht plötzlich eine Fremde vor der Tür und behauptet, Teil der Familie zu sein...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2017

Spannende Suche nach der Wahrheit...

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England 1958:

Die siebzehnjährige Liz liebt ihre Mutter über alles. Doch diese leidet an einer unheilbaren Lungenkrankheit und schwindet vor Liz Augen, Tag für Tag, ein wenig mehr dahin, was Liz das Herz ...

England 1958:

Die siebzehnjährige Liz liebt ihre Mutter über alles. Doch diese leidet an einer unheilbaren Lungenkrankheit und schwindet vor Liz Augen, Tag für Tag, ein wenig mehr dahin, was Liz das Herz bricht. Denn ihre Mutter, war vor ihrer Krankheit ein so lebenslustiger Mensch; ganz anders, als ihr steifer, strenger Vater, zu dem sie ein eher schwieriges Verhältnis hat. Ein paar Wochen vor Liz siebzehnten Geburtstag, als die Sommerferien hereinbrechen, beschließt Liz Mutter daher, ihre Tochter zu einer guten Freundin, die mit ihrer Familie am Meer in einem glamourösen Herrenhaus lebt, zu schicken, damit Liz ihr Leben zumindest für eine kurze Zeit wieder genießen kann. Liz ist unglücklich über den Beschluss ihrer Mutter, doch die lässt sich von ihrem Plan nicht abbringen und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich schweren Herzens von ihrem Vater ans Ziel bringen zu lassen. Obwohl Liz eigentlich die Zeit am Meer keinesfalls genießen will, weil sie ein schlechtes Gewissen ihrer Mutter gegenüber hat, taut sie doch, nach und nach, auf und freundet sich mit den Kindern der Familie und deren Freunden an. Und sie verliebt sich zum ersten Mal. Doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu…

London 2000:

Addie kann es immer noch nicht fassen. Ihre Mutter, zu der sie ein eher schwieriges Verhältnis hatte, ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Und mit ihrem Tod hinterlässt Liz viele ungelöste Fragen. Während Addies Vater sich immer mehr verschließt und in seiner Trauer gefangen ist, nimmt Addie ausgerechnet am ersten Todestag ihrer Mutter einen rätselhaften Telefonanruf an. Anscheinend hatte ihre Mutter, vor deren Tod, eine Detektei beauftragt, doch wieso? Nur wenig später steht eine junge Frau vor ihrer Haustür, die behauptet Liz Tochter zu sein. Phoebe, wie sie heißt, gibt als Geburtsdatum den 14. Februar 1960 an. Doch das ist Addies Geburtstag. Wie kann das sein, oder sagt Phoebe gar nicht die Wahrheit?

Ich habe den Inhalt bewusst etwas knapp gehalten, damit ich nicht aus Versehen zuviel im Vorfeld verrate. „Zeit der Schwalben“, ist ein Roman, der die Geschichten von Liz und ihrer Tochter Addie erzählt. Während man Liz durch ihre Tagebucheinträge besser kennenlernt, erzählt Addie ihre Geschichte in der „Ich-Form. Liz und Addie haben ein schwieriges Verhältnis miteinander. Stets glaubte Addie, sie könne es ihrer Mutter nie recht machen und wäre bloß, im Gegensatz zu ihren anderen Geschwistern, eine Enttäuschung für Liz. Und in der Tat war Liz dazu stets in sich gekehrt, in Addies Nähe. Nun, nach dem Unfalltod ihrer Mutter, hat Addie ihre Trauer in sich verschlossen, damit sie stark sein kann, für ihren trauernden Vater und ihre stets recht fordernde, schwangere Schwester Venetia. Und sie leidet immer noch unter starken Selbstzweifeln, weiß nicht, ob sie jemals den Mut aufbringen wird, etwas Eigenes im Konditorenbereich auf die Beine zu stellen. Und in diesem Moment tritt plötzlich die überschwängliche Phoebe in Addies Leben und wirbelt es völlig durcheinander. Auf der Suche nach der Wahrheit, lernt Addie dann jedoch nicht nur ihre Mutter besser kennen, sondern findet auch zu sich selbst.

Ich mochte den manchmal fast poetisch anmutenden Schreibstil von Nikola Scott sehr, wenn sie etwa Örtlichkeiten oder Gefühle ihrer Protagonisten beschreibt. Mir gingen die Empfindungen der beiden Hauptakteurinnen direkt unter die Haut, denn sie wirken sehr echt und ungekünstelt dargeboten. Man kann sich daher gut in Liz und Addie hineinversetzen, ihre Ängste nachvollziehen, genauso wie auch Addies Selbstzweifel. Auch die besondere Beziehung zwischen der jungen Liz und deren kranker Mutter fand ich sehr berührend und, ich gebe es freimütig zu, die angesprochenen Romanpassagen haben mir einige Tränen beim Lesen entlockt. Allerdings kommt der Roman völlig ohne Kitschfaktor aus und wartet mit real wirkenden Problemen und Figuren mit Ecken und Kanten auf. Es ist eine Mischung aus Selbstfindungsroman, Familiensaga und spannender, geheimnisvoller Suche, bei der ich bis fast zuletzt nicht ahnte, wie alle Puzzleteilchen zusammengehören. Obwohl ich fand, dass Liz Erlebnisse in ihrer Jungendzeit am Meer leider (zu) kurz und knapp abgehandelt wurden, was auch für ihre Romanze gilt, möchte ich dennoch keinen Punkt abziehen, weil ich den Roman ansonsten einfach perfekt geschrieben fand.

Kurz gefasst: Spannende Suche nach der Wahrheit und Selbstfindungsroman in einem. Ein emotionaler Roman der mir direkt unter die Haut gegangen ist und auch nach dem Lesen noch eine Weile in mir nachhallte.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Ein großartiges Romandébut!

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"Zeit der Schwalben" von Nikola Scott (Originaltitel im Englischen "My mother's shadow') erschien (HC, gebunden) 2017 in der Rowohlt-Verlagsgruppe bei Wunderlich.
Der sehr berührende und gefühlvoll geschriebene ...

"Zeit der Schwalben" von Nikola Scott (Originaltitel im Englischen "My mother's shadow') erschien (HC, gebunden) 2017 in der Rowohlt-Verlagsgruppe bei Wunderlich.
Der sehr berührende und gefühlvoll geschriebene (sowie von Nicole Seifert ins Deutsche übersetzte) Roman beginnt mit einem Rückblick:

Sussex, England, 1958:

"Es ist ein goldener Sommer im England der späten 50er Jahre: Die sechzehnjährige Elizabeth ist begeistert von den jungen Leuten, die sie auf dem Anwesen der Freunde ihrer Eltern in Sussex kennenlernt. Sie erlebt unbeschwerte Tage mit Ausflügen, Picknicks und Partys. Und sie verliebt sich prompt....

London, 40 Jahre später:

Nach dem Unfalltod ihrer Mutter erhält Adele Harington einen mysteriösen Anruf: Ein Mann spricht von "neuen Spuren" und nennt immer wieder ein Datum. Und dann steht plötzlich eine Fremde vor der Tür und behauptet, Teil der Familie zu sein...
(Quelle: Buchrückentext)

Adele, genannt Addie, hat es zeitlebens schwer, eine innige Beziehung zu ihrer Mutter aufzubauen. Den Parolen der Mutter wie "die Schultern straffen und nach den Sternen greifen" kann sie nicht so gut Folge leisten wie ihre Geschwister: Während Venetia, ihre jüngere Schwester Architektin und ihr Bruder Jas Handchirurg wird, widmet sie sich anderen Aufgaben und macht aus ihrer Leidenschaft ihre Berufung: Bäckerin und Konditorin. Ihr alter Jugendfreund Andrew, ein weiterer Protagonist dieses wundervollen Romans, bestärkt sie jedoch und möchte als gelernter Koch am liebsten mit Addie zusammen das "Grand Bleu" eröffnen, in dem beide ihre berufliche (und gerne auch private) Erfüllung finden könnten, nach Auffassung Andrews jedenfalls...

Am Todestag der Mutter (Elizabeth Harington) versammelt sich die Familie und es ist spürbar, welche Lücke dieser viel zu frühe Tod in die Familie riss. Addies Beziehung zu Venetia ist nicht problemlos und Addie, die sehr kompromissbereit und etwas konfliktvermeidend ist (im Gegensatz zu Venetia) erhält einen merkwürdigen Anruf, der sie fortan nicht loslässt: Ein Mann hat neue Spuren gefunden, die in die Abteilung 'vermisste Personen' fällt und wiederholt ein Datum: Das Geburtsdatum von Addie, der 14. Februar 1960.....

Stück für Stück versucht Addie nun (voller Entschlossenheit, wie einst die Mutter), dieses Rätsel aufzulösen, zumal eine Frau vor der Tür auftaucht, die behauptet, ebenfalls am 14. Februar geboren worden zu sein - und dass Elizabeth ihre Mutter sei....

Um nicht die Spannung, die in diesem Roman sehr tiefgründig liegt, vorwegzunehmen, beschränke ich mich darauf, auf das Familiengeheimnis nicht in aller Form einzugehen, jedoch den gefühlvollen, prägnanten und sehr guten Schreibstil der Autorin sehr hervorzuheben: Seit dem Entschluss Addies, ihre Mutter völlig neu zu entdecken und das Unerklärliche (für den Leser Erschütternde) zu entschlüsseln, gelingt es Nikola Scott ganz hervorragend, die Charaktere - in vorderster Linie Addie, Venetia, den Vater George und auch besonders Elizabeth, die durch ihre Tagebucheinträge im Rückblick immer präsenter und nachvollziehbarer wird - wie auch Andrew, der sehr hartnäckig (und liebevoll) an der Seite Addies steht, herauszuarbeiten und sehr facettenhaft darzustellen. Man hat recht schnell große Sympathie für Addie, wogegen sich die für Venetia sehr im Rahmen hält; dennoch ist im Verlauf des Romans eine Annäherung festzustellen. Es gibt eine Person, die eine wirklich niederträchtige Rolle spielt und dessen Motiv lediglich das Ansehen "und der gute Ruf" seiner Familie ist; der in der Doppelmoral dieser Epoche denkt und auch agiert, in der nichts schlimmer ist als die Tatsache, als junge Frau (unverheiratet) ein Kind zu bekommen.

Man erfährt im Verlauf dieser sehr tragischen Familiengeschichte von Einrichtungen, die es seinerzeit (und noch bis in die 80er Jahre hinein!) in England gab (und natürlich nicht nur dort), in denen jungen Mädchen und Frauen ein Schuldgefühl eingeimpft wurde, sie gedemütigt und versklavt wurden ob ihrer "Schande", ein Baby zu bekommen. Hier geht die Tragik noch darüber hinaus, da es eine gefühllose, kalte Atmosphäre zu Hause gibt, Trauer das Lebensgefühl, die große Lebensfreude Jugendlicher in den 50ern sozusagen grundiert, da Elizabeth kurz zuvor ihre Mutter durch Krankheit verlor.... Hier gelingt es der Autorin sehr gut, die "Achterbahn der Gefühle", aber auch die Stärke von Elizabeth, nach einem Ausweg zu suchen und nicht klein beizugeben, darzustellen. In Form von Tagebüchern, die Addie findet, kommt sie ihrer Mutter immer näher - und das Rätsel um die fremde Frau löst sich auf sehr positive Weise....

Fazit:

Ein emotionaler, sehr ergreifender und berührender Roman, in der die Autorin der dunkleren Seite der 50er Jahre nachspürt - der Doppelmoral und gesellschaftliche Ausgrenzung alleinstehender junger Mütter, die sich noch bis in die 80er Jahre hinein halten sollten, so in ihrem Nachwort. Einfühlsam und bewegend wird durch die Protagonistinnen Elizabeth, Addie und Phoebe nachgezeichnet, welch verheerendes Erbe erzwungene Trennungen für die Betroffenen und deren weiteres Leben darstellt. Ein großes Dankeschön an die Autorin, den Wunderlich-Verlag und eine absolute Leseempfehlung bei 5 * am literarischen Firmament!

Veröffentlicht am 02.09.2017

Elizabeths Geheimnis

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Ende der fünfziger Jahre zeichnet sich im Nachkriegsengland eine neue Epoche ab! Die schlimmen Zeiten sind vorbei, Lebensfreude macht sich breit.
Die junge Elizabeth Holloway verbringt, zuerst gegen ihren ...

Ende der fünfziger Jahre zeichnet sich im Nachkriegsengland eine neue Epoche ab! Die schlimmen Zeiten sind vorbei, Lebensfreude macht sich breit.
Die junge Elizabeth Holloway verbringt, zuerst gegen ihren Willen, denn ihre geliebte Mutter ist sterbenskrank, einen unvergesslichen, doch gleichzeitig schicksalshaften Sommer bei einer befreundeten Familie auf dem Land. Ihr Aufenthalt wird jäh durch den Tod der Mutter beendet und Elizabeth muss, bei dem konservativen und strengen Vater zurückgelassen, alleine den Weg ins Erwachsenenleben finden.
Und dieser Weg ist steinig und schmerzhaft und so ganz anders als sie ihn gemeinsam mit ihrer Mutter erträumt hatte...
Vierzig Jahre später macht sich Elizabeth älteste Tochter Addie auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Mutter, die zu Beginn des Romans seit bereits einem Jahr nicht mehr lebt. Sie deckt nach und nach und mit Hilfe von Phoebe, ihrer plötzlich aufgetauchten Zwillingsschwester, das Geheimnis auf, das ihre Mutter so lange gehütet hatte.
Es ist eine emotional aufwühlende Reise zurück in jenen Sommer 1958, auf der sie nicht nur ihre Mutter sondern auch sich selbst besser kennenlernt, auf der sie lernt, sich selbst zu akzeptieren und schließlich ihre Mutter, zu der sie immer ein schwieriges, seltsam belastetes Verhältnis hatte, endlich zu verstehen....

Nikola Scott hat mit "Zeit der Schwalben" einen sehr bewegenden Roman geschrieben, den man kaum aus der Hand legen mag, bis man endlich alle Mosaiksteine zu einem stimmigen und berührenden Ganzen zusammengefügt hat.
Der Leser begleitet die beiden Zwillingsschwestern, die erst so spät von der Existenz der jeweils anderen erfahren haben, bei der mühevollen und anrührenden Suche nach beider Wurzeln und den Gründen für ihre Trennung und erfährt dabei Erschütterndes über die Situation ungewollt schwanger gewordener junger Frauen im England der frühen 60er Jahre, in denen die Schwestern geboren wurden.
Wer unter der geballten Verachtung der Gesellschaft, die ihnen jedes Recht auf Entscheidung über ihr ungeborenes Kind und Selbstbestimmung absprach ob eines kruden Moralkodexes, und sie wie Aussätzige behandelte, nicht zerbrach, musste über einen unbeugsamen, starken Charakter verfügen - so wie die Roman-Elizabeth!
Doch welchen Preis musste sie dafür zahlen! Den Preis der Unschuld, der Zartheit, des Vertrauens, - denn aus Elizabeth wurde eine Frau, die nur wenige Emotionen zeigte, die hart, ungeduldig und unduldsam wurde!

Vor allem Addie, aus wesentlich weicherem Holze geschnitzt als ihre Mutter, hatte darunter zu leiden, was zu einer verständlichen Entfremdung und nach Elizabeths Tod zu einer Unfähigkeit zu trauern und diesen Tod zu verarbeiten führte.
Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die Entwicklung, die Addie im Laufe ihrer Nachforschungen durchmacht, dabei unterstützt von ihrer wagemutigen und unkonventionellen Zwillingsschwester Phoebe, an die sie sich schnell annähert, und nicht zuletzt dank derer sie ihre Zögerlichkeit und den Wunsch zu gefallen und keinen Anstoß zu erregen bei Familie und Freunden, am Ende abstreifen und sich mit der Mutter versöhnen kann.

Überzeugend und glaubwürdig sind sie zudem gezeichnet, die drei Hauptcharaktere Elizabeth, Addie und Phoebe. Der Leser muss unwillkürlich Anteil an ihnen und ihrer Geschichte nehmen und kann nicht umhin, sich davon berühren zu lassen und auf ein versöhnliches Ende zu hoffen, das gleichzeitig auch einen Schlussstrich unter die Vergangenheit setzen muss, damit die wiedervereinten Schwestern einen Neuanfang machen können, unbelastet von den Geheimnissen, die wie dunkle Schatten über ihrem Leben lagen.

Positiv hervorheben möchte ich zuletzt auch die klare und gewandte Sprache, mit der Nikola Scott ihren Roman erzählt und die frei ist von jeglicher Sentimentalität, zu der eine Geschichte dieser Art regelrecht einladen könnte und die sie unglaubwürdig machen würde.
Dieses Buch jedoch unterscheidet sich wohltuend von dem, was sicher nicht wenige Autoren aus diesem zu Herzen gehenden Stoff gemacht hätten!
Und so ist "Zeit der Schwalben" einer der guten, der besonderen Romane, die ich in meinem Leben gelesen habe, - und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 28.08.2017

Eine spannende Familiengeschichte

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Ein Sommer, der alles verändert...

Als mir dieses Buch angeboten wurde, zu lesen, musste ich nicht lange überlegen. Die Geschichte klang zum einen mysteriös, spannend und zum anderen spielte sie dazu ...

Ein Sommer, der alles verändert...

Als mir dieses Buch angeboten wurde, zu lesen, musste ich nicht lange überlegen. Die Geschichte klang zum einen mysteriös, spannend und zum anderen spielte sie dazu auch noch in zwei Zeitebenen, was ich ohnehin sehr mag.

Es geht um Addie. Sie ist die älteste von drei Geschwistern. Inzwischen ist sie 40 Jahre alt und ihre Mutter Elisabeth ist vor einem Jahr gestorben.

Die Geschichte beginnt, als sich alle am ersten Todestag der Mutter treffen. Addie, die sich traurig in das alte Büro der Mutter zurückzieht, erhält genau dort, auf das Festnetz der Mutter, einen mysteriösen Anruf. Ein Mann ist in der Leitung und glaubt mit der Mutter zu sprechen. Als Addie, vor lauter Schreck das nicht gleich revidiert, redet der Mann einfach weiter und spricht von einem Brief und nennt ein bestimmtes Datum. Den 14. Februar 1960 - Addies Geburtstag.

Am selben Abend noch, steht eine Frau vor der Tür, die die Mutter sprechen möchte. Sie behauptet Elisabeths Tochter zu sein. Und nicht nur das, sie sagt, sie sei am 14. Februar 1960 geboren.

Zwillinge?

Die andere Zeitebene spielt als Elisabeth 17 war und zeigt uns Stück für Stück, was damals geschah.
Ich fand die Geschichte sehr spannend, da man erst am Schluss das ganze Geheimnis und das Ausmaß der Tragödie kannte. Zudem mochte ich den Schreibstil sehr. Man flog flink über die Zeilen und man merkte kaum, wie die Zeit verging.

Diese Geschichte erzählt einen Teil der 50iger Jahre, dessen Auswirkungen noch vom Krieg geprägt waren, aber auch schon von den rebellischen 60igern, die zu drohen schienen. Es war bestimmt nicht leicht als junges, verschüchtertes Mädchen (ohne zu Viel zu verraten) durchs Leben zu kommen, wenn ein das Schicksal übel mitgespielt hat.

Wenn euch interessiert, was Elisabeth damals alles erlebte und ihr wissen wollt, wie Addie und ihre angebliche Zwillingsschwester ihre wahre Identität erfahren, kann ich euch dieses Buch wärmstens empfehlen. -– Eine tolle Familiengeschichte, die zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.

Ein Sommer, der wirklich alles veränderte, nicht nur für Elisabeth oder Addie!

Das Nachwort zeigt nochmal deutlich, dass wir uns glücklich schätzen können, im Heute zu leben, wenn es um das Thema geht, was in dieser Geschichte behandelt wird.

Veröffentlicht am 12.12.2017

Schöner Schicksalsroman

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Rückblick: Sussex, England, 1958:
"Es ist ein goldener Sommer im England der späten 50er Jahre: Die sechzehnjährige Elizabeth ist begeistert von den jungen Leuten, die sie auf dem Anwesen der Freunde ihrer ...

Rückblick: Sussex, England, 1958:
"Es ist ein goldener Sommer im England der späten 50er Jahre: Die sechzehnjährige Elizabeth ist begeistert von den jungen Leuten, die sie auf dem Anwesen der Freunde ihrer Eltern in Sussex kennenlernt. Sie erlebt unbeschwerte Tage mit Ausflügen, Picknicks und Partys. Und sie verliebt sich prompt....
London, 40 Jahre später:
Nach dem Unfalltod ihrer Mutter erhält Adele Harington einen mysteriösen Anruf: Ein Mann spricht von "neuen Spuren" und nennt immer wieder ein Datum. Und dann steht plötzlich eine Fremde vor der Tür und behauptet, Teil der Familie zu sein...
(Klappcovertest von Buch)

Ich bin gut in die Geschichte gekommen, auch wenn sie in verschiedenen Zeiten abläuft. Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr einfühlsam und emotionsvoll geschrieben. Das Buch ist tiefgründig und interessant zu Lesen und ist ein Schicksalsroman. Es gibt einige Familiengeheimnis zu lüften, die auch nach einander von der Autorin gut gelüftet werden. Dabei lernt man die ganze Familie gut kennen. Der Charakter von Addie gefällt mir am besten und sie ist mir sehr sympathisch. Am Schluss waren alle meine Fragen beantwortet und ich konnte die Geschichte gut beenden.

Ich kann dem tiefgründigen emotionsvollen Buch nur empfehlenswerte. Für mich war es eine tolle Geschichte.