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Veröffentlicht am 10.12.2024

Sprachlich gut geschrieben, aber sehr selbstbezogen

Potenziell furchtbare Tage
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In "Potenziell furchtbare Tage" lernen wir die Autorin Bianca Jankovska kennen. Eine junge Frau Anfang 30, ursprünglich eine Karriere als Journalistin planend, dann von den Rahmenbedingungen enttäuscht ...

In "Potenziell furchtbare Tage" lernen wir die Autorin Bianca Jankovska kennen. Eine junge Frau Anfang 30, ursprünglich eine Karriere als Journalistin planend, dann von den Rahmenbedingungen enttäuscht noch einen juristischen Master draufsetzend, das kapitalistische System und Angestelltenverhältnisse ablehnend und diese aber doch ausnützend, um durch das Vortäuschen von Beschäftigt-Sein in der bezahlten Arbeitszeit ihre Bücher schreiben zu können, wie sie im Buch erzählt.

Offen und spritzig erzählt sie mitreißend und sprachlich eloquent aus ihrem Leben einer privilegierten Millenial-Frau (Einzelkind mit grundsätzlich engagierten Eltern, die aus der Arbeiterschicht stammend es zu einigem Wohlstand gebracht haben und es insgesamt gut mit ihr zu meinen scheinen) Anfang 30 auf der Suche nach dem "guten Leben". Das macht das Buch einerseits sehr nahbar, interessant und leicht zu lesen.

Andererseits ist die Autorin keine sehr sympathische Persönlichkeit und hält auch mit den Bewertungen und Abwertungen diverser anderer Menschen aus Social Media, aber auch aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis und ihrer Familie, nicht hinter dem Berg. Scharfzüngig ist sie sehr schnell darin, alles, was nicht ihrer momentanen Lebenssicht entspricht, abzuurteilen.

Zu Gute halte ich ihr, dass sie gelegentlich Momente der Reflexion beschreibt, in denen ihr zumindest in Bezug auf ihre Vergangenheit bewusst wird, dass sie oft bestenfalls ein unvollständiges Bild der Dinge hatte, vieles nicht gesehen hat und Einstellungen und Werthaltungen sich ändern können. Sie hinterfragt sich also durchaus und entwickelt sich dabei weiter, bleibt aber weiterhin sehr meinungsstark und darin oft auch engstirnig bis verurteilend.

Aufgrund des Titels und des Covers könnte man meinen, dass es im Buch hauptsächlich um das Thema der Prämenstruellen Dysphorischen Störung (PMDS) geht. Unter dieser Annahme habe ich auch begonnen, das Buch zu lesen. Tatsächlich geht es im Buch aber eben hauptsächlich nur um den Einzelfall Bianca Jankovska und ihre Sicht der Welt, verbunden mit ihrer persönlichen Leidensgeschichte aufgrund ihrer hormonell beeinflussten Stimmungsschwankungen und ihrer Ablehnung des Kapitalismus und der Leistungsgesellschaft. Die PMDS dient bestenfalls als Rahmen dafür und wird im Anhang anhand eines fachärztlichen Interviews, entnommen aus einem Sachbuch zu dem Thema, kurz erläutert. Außer der Autorin kommen aber keine anderen PMDS-Betroffenen zu Wort.

PMDS dient der Autorin also eher nur als weitere Rechtfertigung dafür, warum sie für ein Angestelltenverhältnis und generell für unsere kapitalistische Welt nicht geschaffen sei. Diverse Zugänge, wie man selbst im Sinne der Selbstwirksamkeit an dem eigenen Wohlbefinden arbeiten könnte und insbesondere Psychotherapie (die die Autorin abseits von Self-Study-Onlinekursen amerikanischer Influencer und einem kurzen Ausflug in eine Selbsthilfegruppe aber vermutlich nie ernsthaft in Anspruch genommen zu haben scheint) lehnt die Autorin als kapitalistisch und "dem Opfer die Schuld gebend" ab, ohne sich näher damit auseinandergesetzt zu haben.

Überhaupt scheint sie eine Opferhaltung und Anschuldigung all der vermeintlichen Täter (von den bösen kapitalistischen Unternehmen über die Tradwives bis zu Momfluencern und diversen Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld, die ihr Unrecht getan, sie missverstanden, geblockt, gecancelt oder kritisiert haben... oder die einfach nicht so leben, wie sie es für gut hält, beispielsweise Kinder haben und das auch noch erwähnen) einer ernsthaften Auseinandersetzung mit sich selbst vorzuziehen.

In der Lebensgeschichte der Autorin erleben wir immer wieder unfassbar egoistische Handlungen mit null Empathie für andere Menschen mit, wie die schon erwähnten Vorspielung einer Arbeitstätigkeit, um in Wirklichkeit in der Arbeitszeit ihre Bücher zu schreiben.

Diesen Zugang empfiehlt sie auch anderen unter dem Motto "Kapitalisten ausbeuten"... man müsse sich nur die richtige böse Firma dafür aussuchen, nämlich Firmen die "Bullshit machen. Ihr wisst schon: Consulting-Firmen, IT-Firmen, IT-Consulting-Firmen, Tech-Unternehmen, Projektmanagementjobs für ein Produkt, das niemand braucht, aber trotzdem alle kaufen." (S. 167) und nicht den kleinen Bioladen ums Eck, dann sei es moralisch schon in Ordnung, ja, sogar ein toller Akt des Widerstands gegen den Kapitalismus, diesen die Arbeitstätigkeit nur vorzuspielen und Geld fürs Nichtstun zu kassieren. Und die Firmen und deren HRler seien selbst schuld, ihre Arbeit nicht richtig gemacht und sie als Bewerberin nicht vorab gegoogelt zu haben, denn sonst hätten sie ja über ihre Anti-Work-Einstellung Bescheid gewusst.

Warum also drei Sterne und nicht null für dieses Buch, dessen Autorin mir offensichtlich in vielem unsympathisch ist und die Werte vertritt, die mir in vielem zutiefst zuwider sind und bei dem ich beginne, mich für meine eigene Millenial-Generation und ihre Selbstbezogenheit und ihren Egoismus fremdzuschämen?

Weil das Buch sprachlich wirklich gut geschrieben ist. Weil ich die Autorin dafür respektiere, so offen auch über die eigenen Unzulänglichkeiten und die unsympathischen und selbstbezogenen Seiten ihres Charakters zu erzählen (wer in Zukunft mit ihr zu tun haben will, privat oder beruflich, braucht sie also nur googeln, dieses Buch lesen und weiß, worauf er sich einlässt) und dieser Stil das Buch insgesamt nahbar, unterhaltsam und interessant macht.

Und weil - nicht zu vergessen - in dem Buch, verwoben mit der persönlichen Geschichte der Autorin, viele sehr interessante und scharfsinnig formulierte Ideen durchaus legitimer Kapitalismuskritik vorkommen, z.B. zu Themen wie Privilegien, Diskriminierung, ungleiche Chancen,... dazu, dass die meisten Vermögenden zu ihrem Vermögen durch Erbe und nicht durch eigene Leistung gekommen sind, zur längst überfälligen Arbeitszeitreduktion, zum Zusammenhang zwischen Arbeit und Klimakrise und vieles mehr.

Wenn man sich auf dieses Buch einlassen kann, ohne sich zu sehr über das selbstbezogene Kreisen der Autorin um sich und ihre Themen, ihre Abwertung Andersdenkender und -Fühlender und ihre mangelnde Empathie (obwohl sie sich als ach so mitfühlend beschreibt... aber in ihrem konkreten Handeln zeigt sich jeweils das Gegenteil davon) zu ärgern, dann kann man daraus viele Ideen für Kritik an unserer kapitalistischen Leistungsgesellschaft und den darunter liegenden Konzepten mitnehmen, die interessant sind, um darüber nachzudenken, sie im eigenen Umfeld zu diskutieren und gemeinsam Alternativen zu überlegen.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Humorvoll, anschaulich und lebenspraktisch

Das Shaolin-Prinzip
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Entscheidungen… wir alle treffen sie täglich. Dieses Buch unterstützt Menschen dabei,
zu lernen, bewusstere, besser reflektierte und eigenständigere Entscheidungen zu
treffen und zu diesen zu stehen. Dabei ...

Entscheidungen… wir alle treffen sie täglich. Dieses Buch unterstützt Menschen dabei,
zu lernen, bewusstere, besser reflektierte und eigenständigere Entscheidungen zu
treffen und zu diesen zu stehen. Dabei geht es einerseits um die innerliche Haltung im
Umgang mit Entscheidungen, andererseits aber auch darum, wie man Entscheidungen anderen Menschen gegenüber richtig kommuniziert, selbstbewusst die eigenen Prinzipien vertritt und sich durchsetzt.

Zunächst einmal werden die Leser dazu angehalten, sich die Bedeutung aller ihrer
Entscheidungen bewusst zu machen und auch zu erkennen, dass es nicht möglich ist, im Vorhinein zu wissen, welche Entscheidung für das eigene Leben große Bedeutung haben wird und welche nicht – und somit generell bewusster an Entscheidungen
heranzugehen.

Dann wird beschrieben, welche Gefahren durch soziale Beeinflussung in
Entscheidungssituationen drohen und wie man sich diese bewusst machen und sich
dagegen wappnen kann, um möglichst unbeeinflusst zu entscheiden. Es wird auch
darauf hingewiesen, dass es eine Illusion sei, zu denken, auf Dauer Entscheidungen
vermeiden zu können: entweder man entscheidet selbst oder es wird über einen
entschieden.

Gute Entscheidungen beziehen die Intuition mit ein, deshalb werden Übungen
vorgestellt, mit denen trainiert werden kann, das eigene Bauchgefühl besser
wahrzunehmen und darauf zu hören. Als weitere wichtige Fähigkeiten für das Treffen
guter Entscheidungen werden Entschlossenheit und Durchsetzungskraft genannt.
Beispielsweise empfiehlt der Autor, niemals zu drohen, sondern zuerst in Ruhe und
unabhängig zu entscheiden und dann dementsprechend zu handeln, weil eine nicht
wahr gemachte Drohung die eigene Entscheidungsfähigkeit und das Ansehen im
sozialen Umfeld schmälern könne.

Wurde eine Entscheidung einmal getroffen, so rät der Autor, damit abzuschließen und nicht zurückzuschauen oder diese zu bedauern, weil das unnötig Energie binde. Auch bei bestmöglicher Vorbereitung kann aber Scheitern nicht immer vermieden werden –
deshalb werden die Leser auch darauf vorbereitet, damit zurechtzukommen und eine
flexible innere Haltung zu üben, die es ihnen erlauben soll, einmal eingeschlagene Wege bei Bedarf auch wieder zu verlassen, wenn sich diese als falsch herausstellen sollten.

Der Autor baut dieses Buch, wie auch seine anderen Bücher, auf seinen bei den
chinesischen Shaolin-Mönchen gewonnenen Erkenntnissen auf, wodurch es sich von
anderen psychologischen Werken zum Thema Entscheidungsfindung klar unterscheidet.

Aber auch eine Verbindung zu klassischen psychologischen Experimenten,
beispielsweise zur erlernten Hilflosigkeit oder zur Kontextabhängigkeit sozialer
Bewertungen, wird hergestellt.

Der Stil des Buches ist sehr flüssig, leicht und klar verständlich und bietet sowohl für
Laien als auch für Psychologen und Psychologinnen interessante Erkenntnisse und für die praktische Arbeit einsetzbare Übungen.

Im Anschluss an jedes Kapitel finden sich Fragen oder Übungsaufgaben, die dazu
anregen sollen, über das Gelesene weiter nachzudenken und es auf die eigenen
Entscheidungsprozesse anzuwenden.

Aufgelockert und veranschaulicht werden die vorgestellten Prinzipien durch kleine
Geschichten und Anekdoten über das Leben in China, den Buddhismus und die Shaolin-Mönche.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Psychoanalyse in nicht-westlichen Gesellschaften

Kultur und Psyche
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Lassen sich die theoretischen Annahmen der Psychoanalyse einfach so auf nicht-
westliche Gesellschaften übertragen? Die Psychoanalyse kam schon sehr früh, ab ca.
1922, nach Indien und seitdem haben sich ...

Lassen sich die theoretischen Annahmen der Psychoanalyse einfach so auf nicht-
westliche Gesellschaften übertragen? Die Psychoanalyse kam schon sehr früh, ab ca.
1922, nach Indien und seitdem haben sich verschiedene indische Analytiker mit ihrer
Anwendung in ihrem Heimatland beschäftigt.

Der Autor, ein indischer Psychoanalytiker, nähert sich dieser Frage in verschiedenen
Aufsätzen, die im vorliegenden Buch abgedruckt sind. Er zeichnet einen geschichtlichen Umriss der Psychoanalyse in Indien und berichtet, wie ihm in seiner eigenen Selbsterfahrung bewusst wurde, wie groß der Einfluss seiner Kultur auf sein
psychisches Erleben ist – und wie fremd dieses einem westlichen Analytiker manchmal sein kann. Dazu analysiert er, welche Merkmale „Indisch-Sein“ – trotz aller vorhandenen Unterschiede in diesem riesigen, bevölkerungsreichen Land – in Abgrenzung zu westlichen Kulturen ausmachen können.
Die westliche Psychoanalyse baut beispielsweise sehr stark auf der Individualität und
Unabhängigkeit des Einzelnen auf, die in der westlichen Sozialisation stark betont wird, während Inder sich stärker über ihre Beziehungen zu anderen wahrnehmen und das auch in der Psychoanalyse anerkannt wissen wollen. Das zeigt sich auch darin, dass indische Säuglinge und Kleinkinder in deutlich engerem Körperkontakt zur Mutter aufwachsen als westliche und dadurch in ihrer Entwicklung stark geprägt werden.

Wird die Kultur des Analysanden in die Analyse nicht einbezogen, so besteht etwa die
Gefahr, dass dieser, um dem Analytiker gefallen zu wollen, versucht sich an dessen
kulturelle Vorstellungen und Werte anzupassen und seine eigene kulturelle Herkunft
aus der Therapie auszuklammern. Deshalb ist eine kultursensitive, offene Haltung des
Analytikers sehr wichtig, meint Kakar.

In den nächsten Aufsätzen analysiert der Autor Schlüsselbegriffe der Psychoanalyse,
etwa die Kastrationsangst, unter einer kultursensiblen Perspektive und macht durch
Fallbeispiele deutlich, wo und unter welchen Voraussetzungen diese Konzepte auf die
indische Gesellschaft passen könnten und wo sie psychische Phänomene nur
unzureichend erklären. Die Leser bekommen dabei interessante Einblicke in die
indische Kultur und Denkweise.

Ein Aufsatz behandelt auch das spannende Thema „Liebe in der islamischen Welt“ und
betrachtet die traditionellen islamischen Liebesgeschichten von „Leila und Madschnun“ sowie von „Sohni und Mahinwal“ unter kultursensibler Perspektive und zeigt dabei mögliche Prägungen islamischer Klienten auf. Schließlich endet das Buch mit einer Betrachtung der Auswirkungen von Migration auf die Identität und Psyche eines Menschen unter psychoanalytischem Blickwinkel.

Das Buch gibt einen wunderbaren Einblick in die vielfältigen Facetten der indischen
Kultur und ihre Bedeutung für psychologische oder psychotherapeutische Arbeit. Es
zeigt auf, wie sehr Kulturunterschiede die Arbeit mit ausländischen Klienten
beeinflussen können und ermutigt, sich mit den Herkunftsländern und -kulturen der
eigenen Klienten auseinanderzusetzen. Dabei fordert es auf, sich bewusst zu machen,
wie sehr das eigene berufliche Vorgehen kulturell geprägt ist und dass die universale
Gültigkeit des in einer Therapierichtung angenommenen theoretischen Hintergrundes
kritisch zu hinterfragen ist.

Das Buch ist leicht zu lesen, kurzweilig und dennoch sehr in die Tiefe gehend und
äußerst interessant. Damit kann es allen, die sich für die indische Kultur, für
Psychoanalyse oder auch ganz allgemein für eine exemplarische Analyse möglicher
kultureller Einflüsse auf den Therapieprozess interessieren, ausdrücklich empfohlen
werden.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Bunter Streifzug

Männerwelten
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Das Buch „Männerwelten“ ist ein bunter Streifzug durch viele verschiedene Aspekte, die in der Arbeit mit Männern relevant sein können. Dabei werden zuerst kurze Einblicke in unterschiedliche männerrelevante ...

Das Buch „Männerwelten“ ist ein bunter Streifzug durch viele verschiedene Aspekte, die in der Arbeit mit Männern relevant sein können. Dabei werden zuerst kurze Einblicke in unterschiedliche männerrelevante Theorien und Betrachtungsweisen gebracht: es geht um Rollenstereotype, um Männer auf der Suche nach dem Sinn, um Männer als Väter und um fehlende Rituale in der Sozialisation der Männer, um Männer in Beziehungen, in der Arbeitswelt, im Umgang mit ihrem Körper, Männer auf der Suche nach dem Sinn und um vieles mehr.

Intensiv wird außerdem auf die „sieben vulnerablen Punkte“ im Leben eines Mannes
eingegangen, die einerseits zu Krisen führen können, andererseits dadurch aber auch eine Chance zu Veränderungen in sich tragen. Diese Punkte sind laut den Autoren „Verbrannt – Burnout“, „Verliebt – verlobt – verheiratet – verführt“, „Vaterschaft“, „Verantwortung und/oder virtuelle Welten“, „Veränderung“, „Verlust“ und „Verurteilung“.

Schließlich geht es in einem weiteren Kapitel darum, Männer professionell zu begleiten, sowohl aus medizinischer als auch aus psychotherapeutischer Sicht. Dabei wird auch kurz auf den Faktor „Geschlecht des Therapeuten“ eingegangen und es werden verschiedene unter im Sozialbereich Tätigen sehr bekannte therapeutische Interventionen kurz genannt und beschrieben (z.B. Psychoedukation, Familienbrett etc.), auf deren männerspezifische Bedeutung aber nicht näher eingegangen.
Schwierig beim Lesen fand ich, dass für mich absolut kein roter Faden in dem Buch erkennbar war. Es handelt sich um eine für mich willkürlich und ungeordnet anmutende Aneinanderreihung von diversen Theorien und Zitaten zu Männern und Männlichkeit.
Verschiedene männerspezifische Themen tauchen immer wieder in kurzer Form an ganz unterschiedlichen Stellen des Buches auf, sodass es schwierig ist, sich einen Überblick über irgendein männerspezifisches Thema zu verschaffen, weil man sich die Informationen über das ganze Buch verteilt zusammensuchen muss.
Das Buch kann interessierten Lesern, denen klare Strukturen nicht so wichtig sind, aber dennoch empfohlen werden, um Inspirationen dazu zu sammeln, welche Themen für männlicheKlienten in der Psychotherapie und Beratung möglicherweise besonders relevant sein könnten.

Es eignet sich aber nicht, um sich systematisch tiefergehendes männerspezifisches
Beratungswissen anzueignen oder um für die konkrete psychologische Arbeit mit einem Klienten zu einem bestimmten Thema nachzuschlagen, denn dafür fehlt die klare Struktur und es bleibt die Behandlung vieler Themen zu sehr an der Oberfläche. Es werden zwar unglaublich viele Themen gestreift, aber oft wird nicht näher auf diese eingegangen und unterschiedliche Themenbereiche werden zusammenhanglos nebeneinander gestellt.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Zeitlos - eindringlich - nachdenklich machend

Das Bildnis des Dorian Gray
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Dieser Klassiker aus dem Jahr 1890 ist ein wirklich gutes Buch. Ich habe das Buch gestern beendet und denke immer noch darüber nach… über die Oberflächlichkeit der Menschen und wie sie jemandem, der jung ...

Dieser Klassiker aus dem Jahr 1890 ist ein wirklich gutes Buch. Ich habe das Buch gestern beendet und denke immer noch darüber nach… über die Oberflächlichkeit der Menschen und wie sie jemandem, der jung und attraktiv aussieht, nichts Schlechtes zutrauen wollen. Wie viel von Dorians Lebensstil nur möglich ist, weil statt ihm das Bild altert.

Das Buch berührt tiefe Menschheitsthemen und ist dabei trotzdem überwiegend in einer zugänglichen, auch heute gut lesbaren Sprache geschrieben.

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