Profilbild von Talisha

Talisha

Lesejury Star
offline

Talisha ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Talisha über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2019

Der Titel macht neugierig

Das geheime Lächeln
0

Der wunderbar geheimnisvolle Titel machte mich neugierig. Ja, ich wollte wissen, was es mit diesem geheimen Lächeln auf sich hat.

Das Lächeln gehört zu Sophie Langenberg. Zu sehen ist es auf einem Bild, ...

Der wunderbar geheimnisvolle Titel machte mich neugierig. Ja, ich wollte wissen, was es mit diesem geheimen Lächeln auf sich hat.

Das Lächeln gehört zu Sophie Langenberg. Zu sehen ist es auf einem Bild, das Emilia Lukin bei der Arbeit an der Aufstellung für eine Auktion plötzlich auffällt. Die Frau auf dem Bild erinnert Emilia an ihre Grossmutter. Da sie diese nur vom Hörensagen kennt, beginnt Emilia nachzuforschen. Sie möchte wissen, für wen und wieso Sophie dem Maler Model gestanden ist - und wem dieses Lächeln gilt. Ihre Neugier führt sie an verschiedene Orte in Frankreich, wo Emilia schlussendlich die ganze Wahrheit über ihre Familie erfährt.

Im ersten Erzählstrang lernen wir Emilias Familie - Ehemann Vladi, ihre Söhne Leo und Mischa samt ihrer Mutter Pauline - kennen und begleiten Emilia später auf die Reise an die Stationen, an denen Sophie lebte.

Emilia und ihre Familie wirken sehr distanziert, ich spürte kein herzliches Verhältnis. Dazu trägt bei, dass die Eltern nicht mit Mama/Papa, sondern mit den jeweiligen Vornamen angesprochen werden. Emilia kommt als nüchterne und innerlich gehetzte Person rüber. Als sie beispielsweise im Luberon ankommt, erfährt der Leser, dass Emilia schon im Voraus Möbel bestellte. Alles voraus geplant, aber ihren Job-Auftrag hat sie vergessen?

Nicht nur diese Szene wirkte konstruiert. Es werden spezielle Leitsätze in die Geschichte hinein drapiert und wie ein Mantra wiederholt. Diese Repetitionen wirkten mir zu inszeniert und unterbrechen den Lesefluss. Die Landschaften hingegen wurden sehr schön beschrieben, aber auch hier empfand ich vieles als zu gewollt poetisch.

Mir gefiel der zweite Erzählstrang, in dem man Sophies Geschichte erfährt, viel besser und die Charaktere wesentlich sympathischer. Von Sophie hätte ich gerne noch mehr erfahren. Die Geschichte über Jean-Pierre Roche in Dieulefit fand ich aufschlussreich und sehr interessant eingewebt. Mein Lieblingsmensch ist aber der, der beide Teile miteinander verbunden hat: eindeutig Auktionar Thierry Bonnet.

Fazit: Gut recherchierte und nette Geschichte, doch durch die sprachliche Distanziertheit konnte ich keine Emotionen zu der Protagonistin aufbauen.
3.5 Punkte.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Stimmiges Debüt

Tödliche Sonate
0

Das Cover ist mega schön und passt perfekt zu diesem Krimi, der in der Musikwelt von Rom spielt.

Eine Agenturinhaberin wird ermordet, sie hatte Geld und war ein Biest. Familie, Angestellte, von ihr betreute ...

Das Cover ist mega schön und passt perfekt zu diesem Krimi, der in der Musikwelt von Rom spielt.

Eine Agenturinhaberin wird ermordet, sie hatte Geld und war ein Biest. Familie, Angestellte, von ihr betreute Künstler - alle waren von ihr in der einen oder anderen Weise schon beleidigt oder hintergangen worden. Verdächtige gäbe es also genug. Die Polizei um Commissario Di Bernardo stochert lange im Dunkeln, denn ein ausreichendes Mordmotiv scheint niemand zu haben und durch einige weitere Angriffe dauert es, bis Di Bernardo alle Puzzlesteine beisammen hat.

Die Idee zum Krimi gefällt mir gut, ich mag die Kombination von klassischer Musik und Krimi sehr gerne, auch Geschichten, die in Rom spielen. Eine perfekte Kombination! Erzählt wird der Kriminalroman in drei Ebenen: es gibt einen Vergangenheitsteil, der von Stradivaris legendärer Geige berichtet; einen Teil, in dem der/die Mörder/in zu Wort kommt; und schlussendlich der Gegenwartsteil mit dem aktuellen Geschehen.

Leider erfährt man bis über die Mitte hinweg nicht, was die im Vergangenheitsteil beschriebene Geige im aktuellen Mordfall für eine Rolle spielt. Auch war mir bald klar, wer der/die Mörder/in ist. Das ist per se nicht schlimm, aber es fehlte vielleicht ein wenig an Spannung und Würze, obwohl immer wieder etwas passiert. Der Fall zog sich für mich in die Länge, weil man einfach nicht weiss, wie diese Geige ins Geschehen hineinpasst. Ich konnte, genau wie der Commissario, den Fall für ein paar Stunden vergessen und das Buch weglegen ohne das Gefühl zu haben, ich müsse dringend weiter lesen. Ansonsten fühlte ich mich wohl im ersten Krimi von Natasha Korsakova und wurde gut unterhalten.

Vielleicht könnte die Autorin dem Commissario in einem allfälligen zweiten Band neue Kleidung kaufen, damit er nicht immer ans Joggen und Abnehmen denken muss und sich vollumfänglich seiner Familie, seinem Job, Fussballmatches und gutem Essen widmen kann.

Fazit: Stimmiges Debüt, das man mit Wein und klassischer Musik im Hintergrund in aller Ruhe geniessen kann.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Ein ziemlich friedlicher Krimi

Tante Dimity und der Fremde im Schnee
0

Eine durch und durch adventliche Geschichte, in der Loris Spürsinn gefragt ist. Unterstützung dabei bekommt sie von einem katholischen Priester. Aber auch Tante Dimity kommt zu Wort und den üblichen Verdächtigen ...

Eine durch und durch adventliche Geschichte, in der Loris Spürsinn gefragt ist. Unterstützung dabei bekommt sie von einem katholischen Priester. Aber auch Tante Dimity kommt zu Wort und den üblichen Verdächtigen aus Finch darf man beim Krippenspiel zuschauen. Ein ziemlich friedlicher Krimi für die Weihnachtstage.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Gemütliches Krimivergnügen

Todesklang und Chorgesang
0

Ein kleines Dorf in Cornwall: ein kleiner Lebensmittelladen, eine Kirche, eine Schule mit nur 2 Lehrern. Hier wohnt Bee, seit dem Unfalltod ihres Mannes, alleine in einem hübschen Cotttage. Sie häkelt ...

Ein kleines Dorf in Cornwall: ein kleiner Lebensmittelladen, eine Kirche, eine Schule mit nur 2 Lehrern. Hier wohnt Bee, seit dem Unfalltod ihres Mannes, alleine in einem hübschen Cotttage. Sie häkelt gerne und singt im Dorfchor mit. Am Tag nach einer hitzigen Chorporbe ist der Chorleiter Peter tot. Böse auf ihn war fast das ganze Dorf, war er doch ein recht arroganter Mensch. Aber auch an seinem früheren Wohnort Oxford hat Peter sich Feinde gemacht. Trotz seiner Unbeliebtheit setzt sich Bee in den Kopf, den Mörder zu finden. Eine schwierige und nicht ungefährliche Sache, auf die sich Bee einlässt. Doch an der Seite des Gerichtsmediziners Dr. Strong fühlt sie sich wohl dabei.

Viele dunkle Geheimnisse durchziehen diesen Cosy-Krimi, der mit viel Lokalkolorit aufwartet. Ich mochte die farbenfrohe Bee, die die Gepflogenheiten der Dorfbewohner gut kennt, obwohl sie noch nicht so lange im Dorf wohnt.

Auch die anderen Charaktere, insbesondere die Chormitglieder, lernt man gut kennen. Die Autorin beschreibt das Alltagsleben bildlich, dass man sich das fiktiven South Pendrick gut vorstellen kann.

Die geheimnisvolle Geschichte ist gut durchdacht, kurzweilig und flüssig zu lesen. Durch viele unerwartete Wendungen rätselt man bis zum Schluss mit. Wer Krimis, die in kleinen Siedlungen spielen, Musik und Pflanzen mag, der sollte hier zugreifen.

Fazit: Gemütliches und gelungenes Krimivergnügen!
4 Punkte.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Zu viele Geheimnisse

Winterwundertage
0

"Winterwundertage" oder das "Christmas Secret" hat mit dem neuesten Auftrag für Alex zu tun. Sie soll den Mitinhaber einer Whisky-Destillerie wieder auf den rechten Weg bringen. Lochlan hat sich bei seinen ...

"Winterwundertage" oder das "Christmas Secret" hat mit dem neuesten Auftrag für Alex zu tun. Sie soll den Mitinhaber einer Whisky-Destillerie wieder auf den rechten Weg bringen. Lochlan hat sich bei seinen Verwandten unbeliebt gemacht, in dem er u.a. Geschäftsdeals platzen liess und seinen Cousin vor den versammelter Geschäftsleitung schlug. Dieser Auftrag ist der schwerste bisher für Alex, denn Lochlan verweigert die Mitarbeit mit ihr.

Das hätte ich wohl auch, denn Alex ist unsympathisch. Mit einer enormen Selbstverständlichkeit geht sie davon aus, dass sie ihren Job in Kürze erledigt hat, weil es ja ach so gnädig von ihr ist, so kurz vor Weihnachten diesen Auftrag noch anzunehmen und jeder die Chance freiwillig nutzen müsste, mit ihr zu arbeiten. Da hat sie die Rechnung aber ohne Lochlan gemacht, der nur minim sympathischer daher kommt als Alex. Seinen Standpunkt konnte ich zumindest verstehen. Aber ein Buch zu lesen mit zwei derart unsympathischen Gestalten, drei verschiedenen Erzählebenen und viel Geheimniskrämerei war nicht wirklich spassig.

Man weiss zwar, dass die beiden Vergangenheitseinschübe einen Bezug zur Gegenwart haben müssen, und etwas davon war auch schnell klar. Bloss machte das bis kurz vor dem Schluss keinen Sinn. Diese Einschübe fand ich uninteressant. Es passiert zwar immer etwas, langweilig ist es nicht, aber die gesamte Geschichte zieht sich dahin und kommt trotz allem nicht wirklich in Gang. Das Wissen um die vielen Geheimnisse, die erst recht spät geklärt wurden, machte aus dem Roman ein zähes Lesevergnügen. Hätte die Autorin einige der Geheimnisse für die Leser früher gelöst, wäre das Lesen wohl spannender gewesen.

Auf die vielen Erwähnungen von welchem Designer Alex Outfits jeweils stammen, hätte ich auch verzichten können. Nach den zwei letzten Romanen von Karen Swan dachte ich, sie hätte nun endlich die Vogue-Modejournalistin in ihr abgelegt. Aus Alex wurde daraus ein grösserer Snob, als sie eigentlich ist.

Fazit: Ein zu langer Roman mit tollem Setting, aber mit viel zu vielen Geheimnissen.
3 Punkte.