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Veröffentlicht am 09.03.2025

Starker Fantasy-Auftakt, bei dem leider nicht alles nur Fantasie ist

Children of Blood and Bone
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Obwohl dieses Buch erstmals bereits 2018 veröffentlicht wurde, entdeckte ich es für mich kürzlich erst bei NetGalley, wo wegen der Neuerscheinung als Paperback Rezensionsexemplare angeboten wurden. Da ...

Obwohl dieses Buch erstmals bereits 2018 veröffentlicht wurde, entdeckte ich es für mich kürzlich erst bei NetGalley, wo wegen der Neuerscheinung als Paperback Rezensionsexemplare angeboten wurden. Da mich das Cover und die Inhaltsangabe sofort ansprachen, fragte ich eines davon an und freute mich, es kurze Zeit später schon auf meinen Kindle laden zu können. Nun habe ich es ausgelesen und bin begeistert.

Einst war Zélies Leben voller Magie und sie freute sich darauf, einmal eine so mächtige Seelenfängerin zu werden, wie ihre Mutter. Doch vor elf Jahren verloren alle erwachsenen Maji plötzlich ihre magischen Fähigkeiten und in der Nacht darauf wurden sie auf Geheiß des Königs Saran von Orïsha brutal abgeschlachtet. Die Kinder der Maji – die Divînés - wurden in der Blutnacht zwar verschont, aber sie leben seitdem in schlimmster Armut, ständiger Angst und ohne Hoffnung, dass ihre Magie jemals erwacht.

Die Steuern für sie werden ständig erhöht und wenn nicht mehr gezahlt werden kann, werden sie in Arbeitslager verschleppt und kehren nie wieder heim. Um ihre Familie über Wasser zu halten, begibt sich Zélie – eine junge Divîné - eines Tages, zusammen mit ihrem Bruder in die Hauptstadt, um einen von ihnen gefangenen seltenen Fisch zum Höchstpreis zu verkaufen. Allerdings währt die Freude über den erzielten Erlös nur kurz, denn noch bevor sie die Stadt wieder verlassen kann, hilft sie einem jungen Mädchen spontan auf der Flucht vor den Schergen des Königs und wird dabei selbst zur Gejagten.

Ein von dem Mädchen gestohlenes Artefakt zeigt, dass die Magie für die Divînés nicht gänzlich verloren und Zélie von den Göttern dazu bestimmt ist, diese nach Orïsha zurückzubringen. So begibt sie sich auf eine gefährliche Reise. Doch die Anhänger des brutalen Königs, allen voran der Kronprinz, die die Rückkehr der Magie mit allen Mitteln verhindern wollen, sind ihr dabei stets dicht auf den Fersen...

Dieses Buch ist der fesselnde Auftakt einer Jugendfantasy Trilogie. Geschrieben ist es in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von drei verschiedenen Hauptfiguren. Den Schreibstil empfand ich als flüssig, temporeich und unglaublich fesselnd. Die Sprache als einfach, aber sehr bildhaft. Von Anfang bis Ende hatte ich Kopfkino und klebte regelrecht an dem Buch. Jede Leseunterbrechung, für wichtige Dinge im realen Leben, geschah nahezu widerwillig. Längen empfand ich beim Lesen nie.

Das Setting ist afrikanisch und an die nigerianischen Wurzeln der Autorin angelegt. Die Einführung der Fantasy-Welt und der Charaktere geschah jedoch situationsbedingt und kam gänzlich ohne langwierige Erklärungen aus. Die Unterdrückung der Divînés, das menschenverachtende Verhalten ihnen gegenüber und die grausamen Erinnerungen Zélies an die Blutnacht, erschütterten mich zutiefst und weckte in mir nicht nur Assoziationen zu immer noch passierenden Geschehnissen in der Gegenwart, sondern auch sofort große Sympathien für die Figur, die sich im Laufe der weiteren Handlung stark entwickelt.

Aber auch in die anderen beiden Figuren, die neben Zélie zu Wort kommen, konnte ich mich schnell ziemlich gut hineinversetzen, wobei ich mir eine von ihnen gern häufiger zur Brust genommen und sie kräftig geschüttelt hätte, so verblendet wie sie bis zum Schluss war. Auch wenn es zwischenrein einige romantische Szenen gab, würde ich dieses Buch nicht dem Romantasy-Genre zuordnen. Für mich hatten diese Szenen zwischen den aufregenden Kämpfen und dem zahlreichen Blutvergießen meist etwas eher Hoffnungsvolles.

Insgesamt hat mir dieses Buch richtig gut gefallen und auch die anschließende Anmerkung der Autorin berührte mich tief. Inzwischen bin ich fast froh, das Buch erst jetzt entdeckt zu haben, denn dadurch gibt es für mich keine Wartezeit auf die Folgeteile. Beide habe ich inzwischen ebenfalls auf meinen Kindle und werde sie in Kürze lesen.

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Veröffentlicht am 06.03.2025

Starke Frauen im Kampf für die andere Hälfte der Menschheit

Im Wind der Freiheit
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Vor Kurzem habe ich auch meine Vorliebe für Historische Romane wiederentdeckt. Als ich dieses Buch hier bei NetGalley entdeckte, reizten mich das Cover und die Inhaltsangabe. Daher fragte ich ein Rezensionsexemplar ...

Vor Kurzem habe ich auch meine Vorliebe für Historische Romane wiederentdeckt. Als ich dieses Buch hier bei NetGalley entdeckte, reizten mich das Cover und die Inhaltsangabe. Daher fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es wenig später auch schon auf meinem Kindle lesen zu können.

Louise Otto, aus gutbürgerlichen Verhältnissen stammend, war schon als junges Mädchen anders als ihre beiden älteren Schwestern. Im Gegensatz zu denen wollte sie keinen Ehemann, sondern Schriftstellerin werden. Aufgrund der bereits 1835 im Freistaat Sachsen geltenden Gesetze und der ihr eigenen kämpferischen Natur war das nach dem frühen Tod ihrer Eltern auch möglich. Trotzdem stößt sie immer wieder auf Widerstände und das meistens nur, weil sie eine Frau ist.

Susanne Grabasch ist in ärmsten Verhältnissen groß geworden und hat dennoch von ihrer schnell gealterten Mutter nie etwas Anderes als Liebe und größte Opferbereitschaft erfahren. Nachdem sie aus einer Tuchfabrik ohne Zeugnis entlassen wurde, bekommt sie keine Arbeit mehr und steht, mit ihrer inzwischen kranken Mutter, vor dem Nichts. Um den Lebensunterhalt für sie beide weiter bestreiten zu können, verkauft sie ihren Körper und lässt sie sich auf einen riskanten Auftrag ein.

Als sich die Menschen im Deutschen Bund 1848 gegen die Macht der Fürsten und die Zensur für ein geeintes Deutschland erheben, kämpfen auch die beiden so unterschiedlichen Frauen mit für Freiheit und Selbstbestimmung...

Leicht und flüssig konnte ich diesen in der dritten Person mit wechselnden Perspektiven geschriebenen Roman lesen. Von Anfang bis Ende empfand ich den Lesestoff als sehr interessant und spannend, so, dass ich nie irgendwelche Längen verspürte und das Buch auch immer nur sehr ungern für Pflichten im realen Leben aus der Hand legte. Die Hauptfiguren wurden mir sehr schnell sympathisch. Obwohl gerade die in der Inhaltsangabe genannten Frauen so unterschiedlich waren, mochte ich sie beide.

Mir gefiel ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte und ich konnte auch ihre jeweiligen Motivationen immer sehr gut nachvollziehen. Mit der im Buch behandelten Revolution habe ich mich vorher nie befasst und sollte sie vor vielen Jahren im Geschichtsunterricht behandelt worden sein, dann ist mir das schon lange entfallen. Die gesamte Handlung des Buches wirkte auf mich jedoch glaubhaft, die geschichtlichen Fakten gut recherchiert und Tatsächliches mit Fiktivem geschickt vermischt.

Insgesamt hat mir dieses Buch richtig gut gefallen und es war zwar mein allererster Lesekontakt mit der Autorin, aber ganz bestimmt nicht mein Letzter!

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Veröffentlicht am 06.03.2025

Temporeich und spannend bis zum Ende

Nachtflut
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Seit dem Tod ihrer Schwester ist Elisa ein Wrack. Sie ist geschieden, eine Panikattacke jagt die nächste und sie schluckt deutlich mehr Tabletten, als gut für sie ist. Nun regnet es an der Ostsee seit ...

Seit dem Tod ihrer Schwester ist Elisa ein Wrack. Sie ist geschieden, eine Panikattacke jagt die nächste und sie schluckt deutlich mehr Tabletten, als gut für sie ist. Nun regnet es an der Ostsee seit Wochen und inzwischen ziehen auch orkanartige Sturmböen über das Land. Seit Tagen wird in den Nachrichten vor der kommenden Sturmflut und dem Brechen der Deiche gewarnt. Die meisten Einwohner haben ihre Häuser deshalb bereits freiwillig verlassen oder wurden evakuiert.

Elisa hat bis zur letzten Sekunde mit ihrem Aufbruch gewartet. Nun kommt sie nicht mehr weg und auch ihr Medikamentenvorrat ist verloren gegangen. Ohne Strom und bei bedrohlich steigendem Pegel sitzt sie mit ihren merkwürdigen Nachbarn in deren Haus fest. Aber nicht nur das. Auch die Häftlinge aus der nahegelegenen JVA wurden evakuiert und dabei konnten mehrere Häftlinge fliehen. Darunter auch Paul, der noch eine Rechnung mit ihr offen hat…

Von Anfang an konnte ich diesen temporeichen Thriller leicht und flüssig lesen. Schnell war ich in der Geschichte drin und konnte das Buch schon kurzer Zeit kaum noch aus der Hand legen. Verfasst ist es in der dritten Person, abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Protagonisten. Zusätzlich gibt es noch Tagebucheinträge einer Frau, die lange Zeit anonym bleibt. Anfangs wird die Spannung vor allem durch die authentisch beschriebenen Gefahren der Naturkatastrophe für die nahezu hilflos wirkende Elisa erzeugt.

Hier legte die Autorin sehr geschickt falsche Spuren aus, so, dass ich zwar aus verschiedenen Gründen um die junge Frau fürchtete und hoffte, dass die erwartete Hilfe für sie rechtzeitig kommt. Die Gefahr, die ihr tatsächlich drohte, aber absolut nicht kommen sah und von diesem Wendepunkt in der Geschichte regelrecht überrascht wurde. Im Nachgang gesehen, gab es zwar durchaus versteckte Hinweise darauf, aber es war mir aufgrund des Tempos und nicht möglich, diese richtig einzuordnen, bevor die Katze aus dem Sack gelassen wurde.

Aber auch die Ausführungen, die dann alles erklärten waren noch interessant und am Ende gab es noch einen kleinen Cliffhanger, der den Weg zu einer Fortsetzung offenlässt. Ich könnte zwar auch mit dem Ende leben, wenn es eine Solche nicht geben würde. Sollte diese aber kommen, möchte ich sie auf jeden Fall lesen. Mich hat dieser Thriller von Anfang bis Ende richtig gut unterhalten und gern spreche ich deshalb für Freunde des Genres eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Hat mir sehr gut gefallen und machte mich neugierig auf den Vorgänger

Der Wolf im dunklen Wald
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Dieser Krimi ist bereits der zweite Teil der Reihe um die Ermittlerin Carla Seidel. Als ich das Buch bei Vorablesen entdeckte, reizten mich das Cover und Die Inhaltsangabe. Obwohl ich den ersten Teil noch ...

Dieser Krimi ist bereits der zweite Teil der Reihe um die Ermittlerin Carla Seidel. Als ich das Buch bei Vorablesen entdeckte, reizten mich das Cover und Die Inhaltsangabe. Obwohl ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe, wagte ich den Versuch. Ich habe bereits einige Reihen im Genre nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen und kam damit meistens gut zurecht.

Im Wendland wird während einer Jagdveranstaltung ein Teilnehmer tot auf einer Lichtung gefunden. Die zum Ort des Geschehens gerufene Kriminalistin Carla Seidel stellt sofort fest, dass der Mann erstochen wurde. Die Gerichtsmedizin findet dann heraus, dass vier der insgesamt sieben sehr kraftvoll ausgeführten Messerstiche dem Opfer bewusst erst nach dem Tode zugefügt wurden. Das lässt vermuten, dass der Täter den Toten kannte und sehr wütend auf ihn war.

Als alle von Carla verfolgten Spuren erst einmal ins Leere laufen und sie sich nebenbei mit der Tatsache auseinandersetzen muss, dass ihre rebellische Tochter Lana für das jüngste Familienmitglied der Jagdveranstalter schwärmt und kurz vor der Tat mit ihm sogar im Wald unterwegs war, geschieht ein weiterer Mord. Und während Carla fieberhaft nach dem Täter sucht, kommt Lana ihm gefährlich nahe…

Leicht und flüssig konnte ich diesen Krimi lesen. Geschrieben ist er in der dritten Person, überwiegend aus den Perspektiven von Carla und ihrer Tochter. Beide wurden mir schnell sympathisch, obwohl sie nicht einfach sind und ihr Verhältnis zueinander auch ziemlich stark belastet ist. Ich mag es sehr, wenn das Privatleben der Ermittler in Kriminalromanen ebenfalls eine Rolle spielt, weil ich dadurch immer das Gefühl habe, diese Figuren noch etwas besser kennenzulernen.

Natürlich dürfen die Ermittlungen dabei nicht untergehen und müssen auf mich realistisch wirken. Auch Letzteres ist in diesem Buch hier größtenteils der Fall. Lediglich auf den Fakt, dass Clara ihr Whiteboard zuhause immer an einem Platz stehen hat, der permanent für ihre Tochter zugänglich ist und sie mit ihr – trotz aller Spannungen - auch deutlich mehr über den Fall spricht, als sie es dürfte, musste ich mich erst einlassen. Trotzdem war ich relativ schnell von der Geschichte gefesselt und empfand beim Lesen auch keinerlei Längen.

Der Showdown war dann noch einmal richtig nervenaufreibend. Ich hatte zwar bereits einige Zeit vor der Auflösung den richtigen Riecher in Bezug auf den Täter, empfand die Bestätigung, dass ich richtig lag aber nicht schlimm. Am Ende war der Kriminalfall zwar abgeschlossen, aber zum Privatleben von Mutter und Tochter ist definitiv noch nicht alles gesagt. Diese Reihe werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen.

Verständnisprobleme, weil ich den Vorgänger noch nicht gelesen habe, hatte ich nicht. Ich wurde eher neugierig auf ihn und habe ihn mir inzwischen auch gekauft. Mit den Informationsvorsprüngen, die ich jetzt durch Rückblenden hier im Buch definitiv habe, muss ich dann klarkommen. Wie oben erwähnt, habe ich damit aber auch schon Erfahrung. Grundsätzlich empfiehlt es sich bei Reihen wie dieser trotzdem, die richtige Reihenfolge einzuhalten.

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Die erzählte Geschichte gefiel mir zwar, aber wirklichen Thrill verspürte ich selten

Emma
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Kürzlich entdeckte ich dieses Buch bei NetGalley. Der Autorenname machte mich stutzig. Sollte das wirklich der französische Schauspieler Jean Reno sein, den mein Mann und ich so gern mögen. Ein Blick auf ...

Kürzlich entdeckte ich dieses Buch bei NetGalley. Der Autorenname machte mich stutzig. Sollte das wirklich der französische Schauspieler Jean Reno sein, den mein Mann und ich so gern mögen. Ein Blick auf die weiteren Informationen zum Buch bestätigte das. Da Thriller sowieso zu meiner Lieblingslektüre gehören und auch der Klappentext mein Interesse weckte, fragte ich ein Rezensionsexemplar an. Ich war wirklich sehr gespannt auf das Buch und freute mich riesig, es kurze Zeit später bereits auf meinem Kindle lesen zu können.

Emma arbeitet in einem Thalasso-Zentrum an der bretonischen Küste. Als Masseurin ist sie dort sehr gefragt. Im Privatleben kämpft sie allerdings mit den Dämonen ihrer Vergangenheit und wünscht sich eigentlich einen Neuanfang. Die Chance dazu sieht sie, als sie die Möglichkeit bekommt, für ein neues Luxus-Wellness-Resort im Oman das Massage-Team zu schulen. Der Eigentümer ist Tariq, der Sohn des stellvertretenden Premierministers, den sie bei seinem Besuch an ihrem vorherigen Arbeitsplatz durch ihre Massage nachhaltig beeindruckte.

Aber auch sie selbst spürte die außergewöhnliche Anziehungskraft zwischen ihnen und im Oman kommen sie sich noch näher. Allerdings muss das in aller Heimlichkeit geschehen. Doch trotz der ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen bleibt das Verhältnis nicht unentdeckt. Plötzlich steckt Emma in geheimen Machenschaften fest, soll gefährliche Dinge tun und weiß nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann…

Nun habe ich das Buch ausgelesen und bin in meiner Bewertung hin- und hergerissen. Einerseits gefielen mir der flüssige Schreibstil und die manchmal nahezu poetisch anmutende Sprache des Autors ganz gut. Ich erfuhr einiges über den mir bislang eher unbekannten Oman, was gut recherchiert schien und auf mich realistisch wirkte. Ich mochte auch die Hauptfigur Emma, die sich von den psychischen Folgen des Ereignisses vor 9 Jahren nie richtig erholt hat, innerlich sehr zerrissen ist und im Grunde ihr wirkliches Ich sucht.

Andererseits empfand ich das, was ich hier gelesen habe, lange Zeit nicht wirklich als spannenden Thriller und die energetischen Kräfte in Emmas Händen hatten für mich auch einen etwas fantastischen Einschlag. Geschrieben ist das Buch in der dritten Person, vorwiegend aus der Perspektive der titelgebenden Hauptfigur. Zwischenrein finden sich immer mal wieder anonyme bzw. mit Decknamen versehene Notizen einer vertraulichen, geheimdienstlichen Korrespondenz der französischen Botschaft, die auf mich anfangs aber nicht wirklich brisant und sogar etwas unbeholfen wirkten.

Ich konnte das Buch zwar gut lesen und tat dies auch gern, aber eine atemberaubende Spannung, wie bei anderen von mir gelesenen Thrillern, die ich irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen konnte, verspürte ich selten. Das lag vielleicht daran, dass sich viele der drohenden Gefahren bei dem was Emma tat, lediglich gedanklich in ihrem Kopf abspielten und sich deshalb für mich als Leserin nicht ganz real anfühlte. Manchmal empfand ich auch ein Zuviel an bildhaften Vergleichen hintereinander weg, in eigentlich brenzligen Situationen, als spannungsmindernd.

Trotzdem gefiel mir das Gelesene meistens dennoch, auch wenn ich die Geschichte zum größten Teil nicht als Thriller empfand. Das Ende schreit dann sogar nach einer Fortsetzung. Aufgrund meiner beim Lesen entwickelten Sympathie für die Hauptfigur, würde ich Jean Reno bei einer Solchen auch als Autor nochmals eine Chance geben.

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