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Veröffentlicht am 06.11.2020

Ein tolles Kleinkinderbuch zum Hören, Lesen und Mitsingen!

ministeps: Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören: Soundbuch ab 1 Jahr, Spielbuch, Bilderbuch
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Das Kinderlieder-Pappbilderbuch, Hör rein, sing mit! von Ravensburger wird sicher verpackt, super schnell geliefert.

Schon beim Auspacken öffnet sich mein Herz, die Bilder auf dem Buch sehen total niedlich ...

Das Kinderlieder-Pappbilderbuch, Hör rein, sing mit! von Ravensburger wird sicher verpackt, super schnell geliefert.

Schon beim Auspacken öffnet sich mein Herz, die Bilder auf dem Buch sehen total niedlich aus. Absolut kindgerecht und farbenfroh gehalten.

Nun schalte ich die Batterie auf dem Buchrücken ein und fange an, das kleine Bilderbuch anzuschauen und die Lieder anzuhören. Es gibt 5 verschiedene Kinderlieder: „Alle meine Entchen“, „Backe, backe Kuchen“, „Bruder Jakob“, „Summ, summ, summ“ und „Schlaf, Kindlich, schlaf“ Alle Lieder sind mit passenden Bildern untermalt und man kann sofort mitsingen und sich freuen.
Mein Enkel liebt es, mit uns zusammen das Buch anzuschauen und freut sich wie Bolle, wenn Oma und Opa mitsingen.

Das ist Lese-, Hör- und Spielspaß von allererster Güte.

Fazit:

Das Kinderliederbuch von Ravensburger „Hör rein, sing mit!“ gehört in jedes Kinderzimmer. Zum Schlafengehen wird noch „Schlaf, Kindlich, schlaf“ angeschaut und gehört und schon ist der kleine Mann selig und süß eingeschlafen. Daher kommen von mir hier 5 verdiente Sterne und eine klare Lese- bzw. Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

„Diese Stadt ist auf den Knochen von Abertausenden Toten gebaut. Sie ist nicht besser als ein Leichenhaus.“

Die Zarin
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Im Jahre 1725 stirbt Peter I. in Sankt Petersburg. An seinem Bett kniet seine Frau, Katharina I.
Zitat Prolog, Post 326: „Schwer fielen mir die Tränen nicht. In nur einigen Stunden war ich entweder tot, ...

Im Jahre 1725 stirbt Peter I. in Sankt Petersburg. An seinem Bett kniet seine Frau, Katharina I.
Zitat Prolog, Post 326: „Schwer fielen mir die Tränen nicht. In nur einigen Stunden war ich entweder tot, wünschte mir den Tod herbei, oder ich war die mächtigste Frau in ganz Russland.“

Sie hat Angst, denn für sie steht alles auf dem Spiel. Wird sie durch die korrupte Hand ihrer Gegner ihr Leben verlieren oder zur ersten Zarin in der Geschichte Russlands erklärt.

Katharina lässt ihr Leben Revue passieren, das nicht immer mit Liebe, Reichtum und Sicherheit, sondern auch mit Angst, Hunger, Schlägen und Arbeit, verlaufen ist.
Als Martha Skawronska wurde sie geboren und lebte als deutsche Seele in den Weiten Schwedisch-Livlands in russischem Kirchenbesitz. Die Arbeit war schwer, aber sie war trotzdem zufrieden. Durch ihr vorlautes Mundwerk landet sie bei Wassili in Walk als Küchenmagd. Hier ist alles anders, als sie es kannte. Das Leben wird für sie angenehmer, sie hat genug zu essen, muss aber hart dafür arbeiten. Als dann Wassili sie immer wieder vergewaltigt schlägt sie hart zurück.

Peter ist der Zar von Russland, er liebt es ausschweifend zu leben, trinken und essen. Er ist ein unruhiger Geist und stürzt sich von einem Krieg in den nächsten. Auf einer Feier von Alexander Menschikow im Jahre 1702 begegnen sich Martha und Peter das erste Mal. Sie ist inzwischen die Freundin von Darja Arentjewa, der Mätresse Menschikows.

Der Zar ist ein Riese und nach einer langen durchzechten Nacht bricht er zusammen und bekommt Hilfe von Martha. Sie wiegt ihn an ihrem Busen und beruhigt ihn, sie schlafen nebeneinander ein und so entsteht eine Verbindung, die zu mehr führt. Sie wird die Geliebte des Zaren. Aber das ist ihr nicht genug, sie will mehr. Sie wird schwanger von Peter und will ihm einen Thronfolger schenken.
Zitat Kap. 41, Pos. 4603: „Aber lass das Unabänderliche geschehen und sieh nach vorn. Wir alle haben unseren Weg zu gehen, dessen Verlauf nur Gott kennt. Dein Sohn ist nun im Himmel, wo wir alle sein wollen und verachtet unseren tagtäglichen Kampf.“

So vergehen die Jahre und Martha wird noch viele Male schwanger. Peter heiratet sie und macht sie zu Katharina Alexejewna und seiner Zarin.

Fazit:

Die Autorin Ellen Alpsten nimmt uns in ihrem Roman „Die Zarin“ mit ins Jahr 1725 nach St. Petersburg. Das gelingt ihr hervorragend, denn sofort schaltet sich mein Kopfkino an und ich begleite Martha auf ihrem Werdegang zur Zarin von Russland.

Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig lesbar. Ich bin gefangen in der Geschichte und mag das Buch nicht aus der Hand legen. Was ich lesen muss ist schon sehr heftig, denn die Kriege des russischen Reichs sind extrem. Der Zar nimmt sich, was er will und keinerlei Rücksicht, wie es den Bewirtern danach ergehen mag. Alles was dem Volk gehört, gehört auch ihm. So brandschatzt er durch die Städte und Länder. Saufen, Huren, Lachen und auch Bestrafen sind sein tagtägliches Geschäft. Mir persönlich waren die seitenlangen Erzählungen der Sex-, Fress-und Sauforgien, zu häufig erzählt. Es wiederholt sich ständig und wenn hier nicht so oft ins Detail gegangen worden wäre, hätte man sicher 150 Seiten einsparen können. Aber das ich Meckern auf hohem Niveau.

Den Charakteren verleiht die Autoren allen ein interessantes Gesicht. Ich mag Martha von Anfang an, sie ist mutig und hat ein loses Mundwerk. Ich habe mich mit ihr gefreut, geweint, geflucht und gelitten. Auch Peter ist eine herausragende Figur. Die Beschreibungen dieser beiden Hauptprotagonisten ist es schon allein wert, dieses Buch zu lesen.

Ein gleichmäßiger Spannungsbogen ist auch vorhanden. Es gibt viele Kriegsschauplätze und es war nicht immer absehbar, ob Peter I. heile und gesund heimkehren würde. Auch Katharina I. hatte da einiges zu beigesteuert, denn sie hat sich schon einige Male sehr weit aus dem Fenster gelehnt mit ihren Aussagen und war oft in sehr großer Gefahr.
Zitat Prolog, Pos. 310: „Ich hatte schon lange keine echte Furcht mehr verspürt. Dieses beißende Gefühl, das den Magen verknotet, den Schweiß sauer macht und die Gedärme öffnet.“

Die historischen Gegebenheiten hat die Autorin zu einem interessanten und sehr gut recherchierten Roman zusammengefasst. Das Ende hingegen hat mich ein wenig enttäuscht. Warum keine Berichte über die Regentschaft der Zarin?

Ich vergebe hier trotz meiner Anmerkungen 4 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung, denn die Geschichte um Peter und Katharina ist hervorragend erzählt.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

„Doch er würde gezwungen sein, ein Doppelleben zu führen, eine Lüge zu leben.“

Dunkler Hass
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Es ist dunkel und kalt, die Wachphasen sind kurz und vernebelt. Was passiert hier mit mir? So erfahren wir, wie ein Opfer empfindet, das krampfhaft versucht, sich aus den Klauen eines perfiden Serienkillers ...

Es ist dunkel und kalt, die Wachphasen sind kurz und vernebelt. Was passiert hier mit mir? So erfahren wir, wie ein Opfer empfindet, das krampfhaft versucht, sich aus den Klauen eines perfiden Serienkillers zu befreien.
Zitat Kap. 6, Pos. 300: „Vielleicht bin ich gar nicht mehr am Leben, schoss es ihr schlagartig durch den Kopf.“
Der Täter verschleppt junge Frauen und nimmt ihnen, was sie ausmacht. Warum tut er das?

Kommissar Marius Bannert übernimmt die Soko. Der Täter scheint unsichtbar zu sein und hinterlässt keinerlei Spuren. Aber sind die Schauplätze der aufgefundenen Leichen auch die Tatorte? Bannert und sein ganzes Team sind an ihrer Belastungsgrenze angelangt und kommen einfach nicht weiter. Sie brauchen dringend Hilfe und eine andere Sichtweise auf die Morde. Da fällt Marius nur Einer ein: Fallanalytiker Falk Hagedorn. Der Profiler ist ein unfreundlicher und grantiger ungehobelter Klotz, der mit sich und der Welt nicht klarzukommen scheint. Aber nichtsdestotrotz ist er ein hervorragender Fallanalytiker. Nach anfänglichem Murren aber sagt Falk zu, der Soko zu helfen.

Hagedorn arbeitet sich durch die Unterlagen und teilt das Täterprofil mit. Allen Unkenrufen zum Trotz, klappt die Zusammenarbeit mit Bannert und seinem Team hervorragend. Nur langsam robben sie sich in die Psyche des Killers und als Hagedorn meint, er weiß, wer der Täter ist, fällt das ganze Kartenhaus in sich zusammen.

Nun dreht der Täter den Spieß um und Hagedorn bangt um das Liebste, was er hat. Er macht sich auf, um dem Killer ins Gesicht zu sehen. Kann das Gutgehen?
Zitat Pos. 3112 Kap. 65: „Haben Sie mal daran gedacht, der Welt einen Gefallen zu tun und abzutreten?“

Fazit:

Der Autor Matthias Bürgel schreibt mit „Dunkler Hass“ seinen ersten Fall mit dem Profiler Falk Hagedorn. Er nimmt uns in diesem Buch mit in die Psyche eines irren Serientäters. Mein Kopfkino schaltet sich sofort ein.

Der Schreibstil des Autors ist manchmal ein wenig holperig. Das liegt sicher auch an dem Fall selbst, denn die Opfer sind junge wunderschöne Frauen, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Die Ermittlungsarbeiten sind sehr verständlich und genau beschrieben. Die Kapitel sind kurz und knackig und aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben. Jedes ist mit einer Überschrift versehen, so dass ich als Leser genau weiß, wo ich mich gerade befinde.

Die Protagonisten sind gut charakterisiert und hier hat jeder sein Päckchen zu tragen. Es gibt die guten und die bösen Figuren, wir lernen sie alle kennen und können uns ein Bild von ihnen machen. Auch der Täter hat hier eine ganz eigene Geschichte die er uns erzählt und manchmal muss ich als Leser schon schwer schlucken.
Zitat Kap. 32, Pos. 1460: „Sein Körper vibrierte vor Vorfreude wie eine angeschlagene Klavierseite. „Ich komme mein Engel.“
Am besten hat mir Falk Hagedorn gefallen. Ein Mensch der schon viel erlebt und erlitten hat und seine spröde, unfreundliche und teils menschenverachtende Art kann ich fast nachvollziehen.

Die hohe Spannung kann der Krimi aber nicht durchweg halten. Das macht aber nichts, denn an den entscheidenden Stellen schnellt sie wieder zur Spitze empor und eine Gänsehaut läuft mir über den Rücken rauf und runter. Der 1. Band hat mich nicht ganz so begeistert, wie der 2. Fall „Schrei nah Rache“, aber ich musste unbedingt wissen, wie es mit Falk Hagedorn und Marius Bannert begonnen hat.

Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Es hat mir gut gefallen, auch wenn es mir ein wenig zu sehr ins Detail ging bei den Schilderungen der Morde. Ich vergebe hier 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

„Aufgeben ist niemals eine Option.“

Schrei nach Rache
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Der Profiler Falk Hagedorn hat den Polizeidienst geschmissen, um eine eigene Praxis zu eröffnen. Glücklich ist er damit nicht wirklich, denn die Langeweile hat schnell Besitz von ihm ergriffen.

Als im ...

Der Profiler Falk Hagedorn hat den Polizeidienst geschmissen, um eine eigene Praxis zu eröffnen. Glücklich ist er damit nicht wirklich, denn die Langeweile hat schnell Besitz von ihm ergriffen.

Als im Stuttgarter Flughafen eine grauenvoll zugerichtete Leiche entdeckt wird, wird dem Landeskriminalamt auf einmal klar, dass hier ein perfider Serientäter sein Unwesen treiben muss. Denn die drei bisher gefundenen Leichen an anderen Flughäfen, erscheinen nun in einem ganz anderen Licht.

Die junge LKH-Kriminalrätin Nadine Adler und ihr Team übernehmen die Soko. Leider treten sie schon bald auf der Stelle, sie kommen einfach nicht dahinter, warum die Person so brutal tötet. Das denkt Nadine über den Toten in Stuttgart als sie ihn untersucht.
Zitat, Pos. 346 Kap. 2: „Eine so gut duftende Leiche ist mir auch noch nie untergekommen, ging ihr durch den Kopf.“

Hier kann nur einer helfen beschließt Adler und reist nach Konstanz und bittet Fallanalytiker Falk Hagedorn um Hilfe. Aber begeistert ist anders und der mürrische und ausgesprochen unhöfliche Profiler weigert sich mit Händen und Füßen, er will nicht mehr mit der Polizei zusammenarbeiten. Er überlegt wie er sich aus der Misere ziehen kann und bittet um ein total überhöhtes Honorar, Kriminalrätin Adler bewilligt es sofort. Nun muss Falk in den sauren Apfel beißen und mit Nadine Adler und ihrem Team zusammenarbeiten.

Dann passieren viele Dinge gleichzeitig und Gefahr ist in Verzug, denn es gibt eine heiße Spur. Kann das Team um Nadine Adler den Serienmörder dingfest machen, weil seine Gier nach Rache noch nicht gestillt ist.
Zitat, Pos. 527 Kap. 5: Jetzt war seine Zeit, jetzt schwamm er auf der Welle des Erfolgs, und diese Welle wollte er reiten, solange sie nicht in der Brandung brach.“

Mein Fazit:

Der Autor Matthias Bürgel hat hier mit „Schrei nach Rache“ einen Krimi geschrieben, der seinesgleichen sucht. Gekonnt nimmt er mich mit in die perfide Welt eines Serientäters. Sofort ist mein Kopfkino eingeschaltet und ich folge dem Geschehen mit großem Interesse.

Der angenehme Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen und ich kann nicht aufhören, bis die letzte Seite durch meine Finger gleitet. Immer wieder, wenn ich gerade denke, jetzt habe ich den Fall gelöst, verändert der Autor die Sichtweise und ich bin wieder am Grübeln, warum jetzt so und nicht anders gehandelt wird.

Den Charakteren verleiht der Autor Matthias Bürgel ein facettenreiches Gesicht und so hat Jeder seine Ecken und Kanten. Es gibt die guten und die bösen Figuren. So konnten wir der Person, die hier so perfide mordet, direkt über die Schulter schauen. Das war Gänsehautfeeling pur. Mein Lieblingsprotagonist war hier trotz seiner teilweise übellaunigen und unhöflichen Art Profiler Falk Hagedorn, seine Auffassungs- und Kombinationsgabe sind bewundernswert. Er versuchte immer wieder seinen guten Kern zu verschleiern. Mit ihm konnte ich mitfiebern und ermitteln. Ich habe mit ihm gelitten und gefühlt, was er fühlte.
Zitat Pos. 1747, Kap. 30: „Sein Mund war trocken, und die Zunge klebte wie Dörrfleisch am Gaumen. Er war unfähig zu sprechen.“

Die Kapitel sind kurz, knackig und jedes mit Datum versehen, so dass ich genau weiß, jetzt bin ich im Hier und Jetzt, oder in einem Rückblick. So wird der Spannungsbogen extrem hochgehalten und die vielen verschiedenen Erzählstränge aus unterschiedlichen Sichtweisen führen mich wieder von meiner Vermutung fort in eine ganz andere Richtung. Die Spannung bleibt bis zum Finale auf einem hohen Level. Das hat dazu geführt, dass mich auch die blutrünstigeren Stellen nicht so schockiert haben. Der Autor hat hier meist nur angerissen, wie die Tötungen ausgeübt wurden. Bei zwei Morden allerdings ging er ein wenig mehr ins Detail.

Das Ende hatte ich niemals so erwartet. Alle losen Fäden werden fein säuberlich zusammengerollt und ergeben das große Ganze. Daher vergebe ich hier 5 absolute verdiente Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

„Lauf doch weg, schrie eine Stimme in ihrem Kopf.“

Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper
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Wir befinden uns im Jahr 1888 in Londons East End. Als im Stadtteil Whitechapel eine Frauenleiche aufgefunden wird, ist dem Scotland Yard nicht klar, was da für ein schwieriger Fall auf sie zurollt. Chief ...

Wir befinden uns im Jahr 1888 in Londons East End. Als im Stadtteil Whitechapel eine Frauenleiche aufgefunden wird, ist dem Scotland Yard nicht klar, was da für ein schwieriger Fall auf sie zurollt. Chief Inspector Donald Swanson und sein Team werden mit dem Fall betraut. Die Ermittlungen sind schwierig, denn in Whitechapel treibt sich allerlei Gesindel herum. Prostituierte gibt es an jeder Straßenecke.

Die Gegend ist heruntergekommen und Verbrechen an der Tagesordnung. Hier nun sucht und findet der Mörder, der sich später selbst „Jack the Ripper“ nennt, seine Opfer. Er mordet auf brutalste Weise und er wird mit jedem Mord immer blutrünstiger.

Wer ist dieser perfide Killer? Diese Frage stellt sich nicht nur Chief Inspector Swanson. Scotland Yard warnt, abends und nachts nicht mehr allein auszugehen. Aber die armen Frauen, die ihren Körper für ein paar Pennys verkaufen, halten sich nicht an diese Warnung.

Reverend Samuel Augustus Barnett und viele seiner Kirchgänger gehen deshalb nachts auf Streife und versuchen, die leichtsinnigen Frauen vor dem Mörder zu beschützen.

Jeder ist hier unter Verdacht, denn als der Commissioner von Scotland Yard Beweismittel vernichten will, sieht es so aus, als wenn er weiß, wer „Jack the Ripper“ ist.

Und dann ist da noch Mary Jane, die ihr großes Geheimnis nicht preisgeben will und in Todesgefahr schwebt. Hier scheint das britische Königshaus seine Finger im Spiel zu haben.

Wie passt das alles zusammen? Und wer ist „Jack the Ripper“ wirklich? Ein Verrückter, ein Arzt oder einfach nur ein perfider Frauenschlächer?
Pos. 2257 „Vielleicht liegt ja in der Frage, warum der Mörder niemandem aufgefallen ist, sogar der Schlüssel zu dem Rätsel.“

Fazit:

Der Autor Robert C. Marley nimmt mich in seinem Krimi über „Jack the Ripper“ mit ins East End im Jahre 1888. Das gelingt ihm sehr gut, denn sofort schaltet sich mein Kopfkino ein und ich begleite Chief Inspector Swanson durch die dunklen schmutzigen Straßen Whitechapel´s.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Die Seiten fliegen nur so durch meine Finger. Die Beschreibungen der Morde sind sehr detailliert und blutrünstig, da habe ich so manches Mal meine Augen schließen müssen und schwer geschluckt. Für schwache Nerven ist dieser Krimi tatsächlich nichts. Aber wer schon mal von „Jack the Ripper“ gehört oder gelesen hat, weiß, dass dieser Frauenschlächter sich von Mord zu Mord steigerte.

Der Autor hat aber auch Sinn für Humor und trotz der detailreichen Schilderungen der Morde auch einige Sätze, die mich zum Lächeln brachte, parat.
Pos.1850: „Ein mörderisches, fehlgeleitetetes Aschenputtel, das sein Schühchen verloren hatte und sich nun versteckt hielt.“

Die Charaktere zeichnet Robert C. Marley mit viel Feingefühl. Alle Figuren bekommen ihr eigenes Gesicht. Mir gefiel Chief Inspector Swanson hier richtig gut, er hatte trotz dieser schlimmen Taten auch noch ein Auge für das Gute. Auch dem Bösen begegnen wir hier und schauen dem Killer bei seinen furchtbaren Taten über die Schulter.

Der Spannungsbogen hält bis auf ganz wenige Seiten, fast das ganze Buch über sein hohes Niveau.

Die umfangreiche Recherche, die der Autor hier betrieben hat, möchte ich hier ausdrücklich noch erwähnen. ich vergebe hier 5 verdiente Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Aber Vorsicht, für schwache Nerven ist dieses Buch nicht geeignet, denn es wird schon sehr ins Detail gegangen.

Mit diesen letzten Sätzen vom grübelnden Chief Inspector Swanson beende ich meine Rezension.
Pos. 4892: „Wie viele Komödien, wie viele Tragödien mochten in diesem Augenblick dort draußen ihren Anfang nehmen oder ihr erschreckendes Ende finden? Wessen Vorstellungskraft würde schon ausreichen, sich all die Schrecknisse auszumalen, die eine einzige Nacht mit sich bringen konnte?“

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