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Veröffentlicht am 27.11.2017

Skandinavische kurze Krimis

Winterdunkel
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Ich hatte mich sehr auf einen weiteren Krimi mit dem um Kommissar Erik Winter gefreut und gar nicht darauf geachtet, dass dies ein Band mit Erzählungen ist. Entsprechend war ich ein wenig enttäuscht, denn ...

Ich hatte mich sehr auf einen weiteren Krimi mit dem um Kommissar Erik Winter gefreut und gar nicht darauf geachtet, dass dies ein Band mit Erzählungen ist. Entsprechend war ich ein wenig enttäuscht, denn Kurzgeschichten sind nicht mein Ding.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, wie wir es von Åke Edwardson kennen. Wie in vielen Skandinavien-Krimis ist die Grundstimmung düster und etwas melancholisch.
Winter und sein Team haben es mit einer Reihe von Fällen zu tun, die nur mit Erfahrung und einer Portion Intuition zu lösen sind. Erik Winter ist persönlich betroffen und das ist ihm auch anzumerken. Er ist ein spezieller Charakter mit vielen Emotionen. Obwohl er inzwischen ein begeisterter Familienvater ist, gefällt ihm auch die Ruhe in seiner Wohnung, wenn seine Familie in Marbella ist. Immer noch ist da auch das Verlangen nach einem guten Whisky, bei dem es sich gut grübeln lässt. Kurz: Winter ist ein sehr menschlicher Kommissar.
Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt.
Die Geschichten sind psychologisch interessant, die Spannung allerdings hält sich in Grenzen.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Eine schreckliche Familie

Blutiges Erbe
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Jenni war mit ihren Mann Peter und dem kleinen Sohn Olli glücklich. Doch dann stirbt Peter bei einem Unfall. Olli leidet unter dem Tod des Vaters und Jenni hat wenig Unterstützung von ihrer Familie zu ...

Jenni war mit ihren Mann Peter und dem kleinen Sohn Olli glücklich. Doch dann stirbt Peter bei einem Unfall. Olli leidet unter dem Tod des Vaters und Jenni hat wenig Unterstützung von ihrer Familie zu erwarten. Jenni dachte immer, dass Peters Eltern tot sind und ist überrascht, als sie auftauchen und Hilfe anbieten. Sie reist mit Olli nach Bayern zu der unverhofft aufgetauchten Verwandtschaft. Doch das hätte sie besser nicht getan.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Geschichte allerdings konnte mich nicht packen. Ich hatte einen spannenden Thriller erwartet, aber es ging mir dann zu sehr in Richtung Horror. Da ich das recht früh merkte, hatte ich auch nicht so recht die Lust weiterzulesen.
Auch mit keinem der Charaktere wurde ich wirklich warm, nicht einmal mit Jenni. Man lernt ihre Gedankengänge kennen und wundert sich, dass sie nichts von dem was geschieht hinterfragt. Dabei gibt es doch Zeichen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.
Es liegt bestimmt an mir und meinen Erwartungen, dass dies nicht mein Buch war. Aber was da in Bayern abging, war für mich einfach zu widerlich.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Hannah Jakob ermittelt wieder

Toteneis
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Kriminalpsychologin Hannah Jakob hat es mit einem neuen Fall zu tun, bei dem der Mann von Valerie Frieth seine Frau als vermisst meldet. Die Hinweise deuten darauf hin, dass Valerie freiwillig gegangen ...

Kriminalpsychologin Hannah Jakob hat es mit einem neuen Fall zu tun, bei dem der Mann von Valerie Frieth seine Frau als vermisst meldet. Die Hinweise deuten darauf hin, dass Valerie freiwillig gegangen ist. Doch dann wird sie tot aufgefunden, stranguliert in einem zugefrorenen See. Verdächtig ist gleich ihr Exmann, obwohl er sicher verwahrt ist hinter Gefängnismauern. Doch dann gibt es eine weitere Tote aus seinem Umfeld.
Dies ist der 5. Band aus der Reihe um die Kriminalpsychologin Hannah Jakob. Diese Buch kann man lesen ohne die Vorgängerbände zu kennen, aber es ist bestimmt hilfreich, wenn man die Entwicklung der Charaktere kennt.
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Verschiedene Handlungsstränge sorgen dafür, dass es spannend zugeht und die Zusammenhänge lange nicht zu erkennen sind.
Hannah ist eine sympathische Person, die immer mit ihrem Hund Kotti auftritt. Daneben gibt es aber noch eine ganze Reihe von Personen, die individuell und glaubhaft dargestellt werden, dabei gibt es kein eindeutiges „gut“ und „böse“.
Zwischendurch lernen wir die Gedankengänge des Täters kennen und damit, was ihn antreibt.
Die Handlung ist komplex und bietet einige Wendungen, die einen in die Irre führen. Doch dann fügt sich alles zusammen zu einem schlüssigen Ende.
Ein spannender und unterhaltsamer Thriller.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Abenteuer in der Hasenheide

Hase und Holunderbär - Die schönsten Abenteuer
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In diesem Buch werden drei abenteuerliche Geschichten erzählt, die der Holunderbär und der Hase, der auch „Kleiner Freund“ vom Holunderbär genannt wird, erleben.
Der Regenbogen weist den Weg zu einem ...

In diesem Buch werden drei abenteuerliche Geschichten erzählt, die der Holunderbär und der Hase, der auch „Kleiner Freund“ vom Holunderbär genannt wird, erleben.
Der Regenbogen weist den Weg zu einem Schatz, der auf der Holunderinsel verborgen ist. Doch die Schatzsuche des Hasen und des Bären auf der Insel verläuft nicht so, wie sich das die beiden vorgestellt haben. Dann verschwindet auch noch ihr Boot und sie sitzen auf der Insel fest und dann ist da noch das geheimnisvolle Trommeln
Einmal geht es um einen Dieb, der die Vorräte des dicken Jakob gestohlen hat. Dem Hasen fällt einiges ein, um den Dieb dingfest zu machen und am Ende gibt es dann eine große Überraschung.
Sehr geheimnisvoll ist auch, was am Löcherberg geschieht. Dort gibt es merkwürdige Geräusche und es scheinen Gespenster umzugehen. Das ist eine Sache, der der Hase und der Holunderbär unbedingt nachgehen müssen.
Es sind sehr spannende Geschichten, die die Kinder gefangen nehmen. Es geht ein wenig geheimnisvoll, abenteuerlich und sogar gruselig zu. Doch dann wendet sich alles zum Guten. Es werden neue Freundschaften geschlossen, manche Tiere sind gar nicht so garstig wie sie wirken und ein vermeintlicher Dieb wundert sich am Ende über sich selbst.
Die Bilder sind kindgerecht und sehr schön und farbenfroh.
Es macht einfach viel Spaß, dieses Buch zu lesen – und zwar Spaß für Groß und Klein.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Verletzte Seelen

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Edda ist im Herbst an die Nordsee gekommen, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie hat Angst vor Menschen, vor engen Räumen, vor dem endlosen Himmel über ihr. Sie fürchtet sich aber auch vor dem Meer und ...

Edda ist im Herbst an die Nordsee gekommen, um sich ihren Ängsten zu stellen. Sie hat Angst vor Menschen, vor engen Räumen, vor dem endlosen Himmel über ihr. Sie fürchtet sich aber auch vor dem Meer und dennoch, oder gerade deshalb will sie sich genau hier ihrer Angst stellen. Ein sehr traumatisches Erlebnis hat sie zu dem Menschen werden lassen, der sie ist und ausgerechnet hier begegnet sie einem Mann, der ebenfalls mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpft. Es ist eine Begegnung, die beide verändert.
Ich finde, dass Edda trotz aller Verletzungen und Ängste eine sehr mutige Person ist. Sie stellt sich ihren Ängsten und zwar genau dort, wo sie am schlimmsten sein müssen. Obwohl ihre Mutter Bedenken hat und ihr diese Reise ausreden möchte, Hat sich Edda ein Ferienhaus am Meer gemietet. Doch ihrer Vermieterin ist ein Fehler unterlaufen, sie hat das Haus an einen weiteren Gast vermietet. Edda möchte eigentlich alleine sein, aber dennoch überlässt sie dem Fremden ein Zimmer. Auch Sebastian möchte für sich sein und zeigt sie von Anfang an sehr widerborstig. Er kann sich mit dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren nicht abfinden und ist hin und her gerissen zwischen Trauer und Schuld. Da sind sie nun in einem Haus, zwei Menschen, die eigentlich für sich sein wollen und nun müssen sie sich arrangieren. Edda gelingt es, über ihre Vergangenheit zu reden und Sebastian versucht ihr mit ganz besonderen Gesten zu helfen. Es ist ein schwieriges Unterfangen, mit seinen Ängsten fertig zu werden und immer wieder gibt es Rückschläge. So sehr sich beide zueinander hingezogen fühlen, ist ihnen überhaupt eine gemeinsame Zukunft möglich?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfühlsam und bildhaft. Die Charaktere sind ausführlich und sehr authentisch in allen Facetten beschrieben. Auch das Meer, das Watt und Naturgewalten sind gut dargestellt.
Es hat mich sehr berührt, über Eddas Schicksal zu lesen. Viele Rückblenden verdeutlichen, welches Gefühlschaos in ihr herrscht. Es ist verständlich, dass Edda in ihrem Leben so etwas wie Normalität erleben möchte. Aber auch die kleine Mia, die ganz unbekümmert scheint und trotzdem Angst hat, hat mir leid getan.
Ich habe mir beim Lesen keine Gedanken darüber gemacht, wie die Geschichte ausgehen könnte. Doch das Ende hat mich überrascht und ist aber sehr passend.
Eine wundervolle und sehr berührende Geschichte.